First Facts: Don King Boxing (Sport)

von Paul Kautz



Don King Boxing
Publisher: 2K Sports
Release:
27.03.2009
27.03.2009
27.03.2009
Spielinfo Bilder Videos
Fight Night hat den Nischenbereich der Boxspiele richtig aufgemischt: Die innovative Analogsteuerung sorgte für ein frisches Spielgefühl, die Inszenierung war spektakulär, der Mehrspielerspaß sehr groß. Und wieso sprechen wir die ganze Zeit in der Vergangenheitsform? Weil es auf absehbare Zeit keinen neuen Teil geben wird, schließlich wurde Entwickler EA Chicago dicht gemacht. Also Bühne frei für einen Herausforderer aus anderem Boxstall: 2K Sports' Prizefighter.

Der gute alte Digi-Schlag

Entwickler Venom Games bewegte sich bislang unter dem Radar der meisten Spieler - neben der soliden 360-Portierung des tollen Prey sorgte vor allem das 2004er Rocky: Legends für Aufmerksamkeit. Das dient auch als ideelle Basis für Prizefighter, auch wenn die Fight Night -Wurzeln kaum zu leugnen sind. Hier gibt es allerdings keine »Total Punch Control«, die Schläge werden ganz traditionell mit den Digi-Buttons ausgelöst. Haken, Jabs und Uppercuts sind ebenso zum Kopf wie zum Körper möglich; Blocks, Auspendeln, schnelle Schritte - alle nötigen Standards werden abgedeckt.

Die Geschichte meines Lebens

Die gesamte Karriere ist im Stile einer Sport-Dokumentation gehalten, inkl. Interviews mit Promotern (wie eben Don King), echten Boxern wie Larry Holmes oder fiktiven Trainern, die ihre Erinnerungen an »The Kid« (das seid ihr) zum Besten geben. Eine Mission wird z.B. von einem »Ich erinnere mich genau an diesen Fight« eingeleitet, woraufhin es einen Sprung in die Vergangenheit gibt und ihr just diesen Kampf boxt. Nicht jede Auseinandersetzung folgt dabei dem üblichen Haudruff-Prinzip, immer wieder gibt es besondere Umstände, die das Boxerleben erschweren: Mal müsst ihr mit einer gebrochenen Hand antreten, mal ist der Gegner übel gedopt, mal ist der Ringrichter geschmiert und mal werdet ihr von eurem Widersacher mit Chemikalien geblendet, so dass euer Sichtfeld eingeschränkt ist.

Wie bei Fight Night gibt es auch hier einen umfassenden Editor, mit dem ihr euren Traumboxer inkl. individueller Ausrüstung erschaffen könnt. Falls ihr darauf keine Lust habt, stehen euch auch 40 echte Boxer zu Auswahl, 30 davon aktuell noch aktiv, die anderen zehn klassische Legenden. Mit allen könnt ihr eure Muckis in der Trainingshalle stärken, die zum größten Teil wie ein Rhythmusgame aufgebaut sind. Hier wie überall sonst im SPiel werden Online-Ranglisten geführt - ihr könnt also eure Niederschläge in der Karriere genauso mit der Welt vergleichen wie die Zahl der Punches am Speedbag.

Ausblick

Ich warte schon seit langem auf einen würdigen Fight Night-Nachfolger - Prizefighter könnte meine geheimen Wünsche erfüllen. Obwohl die Abwesenheit der von mir geliebten Total Punch Control schmerzlich ist, dürfte der Rest über den Verlust hinweg trösten. Besonders die erzählerisch interessante Karriere macht mir den Mund wässrig; die Idee, das Ganze als Sport-Doku zu präsentieren, verdient jetzt schon den Kautz-Sonderpreis für Story-Innovation! Allerdings verlangt die Grafik noch nach der groben Feile, besonders die sehr ruckartig zuschlagenden Boxer sehen bislang eher lächerlich aus. Immerhin zappeln sie beim Niederschlag nicht wie hysterische Schmetterlinge - das haben sie ihren Fight Night-Kollegen jetzt schon voraus.
Besonderheiten:

- sehr viel Story mit Echtzeit-Cutscenes und Video-Einspielern
- Karriere wird in Form einer Kämpfer-Dokumentation präsentiert
- missionsbasierte Karriere
- detaillierter Kämpfer-Editor
- fünf Trainingsgames (teilweise Rhythmusspielchen)
- automatisches Training möglich (nur zu 70% effektiv)
- jeder Spielmodus verfügt über Online-Ranglisten
- Button-Kontrolle, keine Nutzung der Analogsticks
- keine Verletzungen im Training möglich
- 22 Arenen, davon drei offiziell lizenziert
- 40 echte Boxer: 30 aktuelle, zehn Legenden
- grobe Zusammenfassung des Kampfes seitens des Trainers während der Ringpausen
- Adrenalin-Schübe ermöglichen Spezialschläge
- viel freispielbares Material (u.a. klassische Box-Highlights)
- kommender KO verengt und verzerrt Sichtfeld
- mehr als 70 lizenzierte Songs, u.a. von Run DMC & Survivor
- exklusiver Song von Bootsy Collins
- Original-HBO-Kommentatoren in der englischen Fassung
- wird komplett eingedeutscht
- Wii-Version wird Balance Board nutzen

Optisch erinnert Prizefighter stark an Fight Night Round 3, allerdings ist die Steuerung völlig anders gelöst. Ihr könnt auch hier euren individuellen Kämpfer erschaffen, inkl. Tattoos und freispielbarer Ausrüstung.

Kommentare

mr.bLoNd3^ schrieb am
naja... die grafik sieht ganz schön lächerlich aus.. da warte ich lieber auf FNR4.. 360 spieler können sich ja mit dem titel begnügen...lol
crewmate schrieb am
ich warte ja noch auf Facebreaker
Ooipooi schrieb am
Neue Infos zu Nutzung des Balance Boards in der Wii-Version:
Das Board wird nicht in den Kämpfen benutzt, sondern in "Trainings-Levels", wie z. B. Seilspringen oder Push-Ups.
Quelle: http://gonintendo.com/?p=40327
Den Polygon-Boxer durch eigene körperliche Betätigung stählen... alle Achtung, die Idee fasziniert mich irgendwie.
Ilove7 schrieb am
Na hoffentlich wird die karriere besser als bei fight night round 3. In fight night war die viel zu kurz, und zu leicht.
Und der onlinemodus schlecht, da eigene kämpfer viel zu stark waren, noch dazu haben die super schläge alles kaputt gemacht.
Die optik und steuerung war aber top, dass muss man ea lassen.
DonClorixx schrieb am
Und alle die nur eine PS3 haben müssen auf Fight Night Round 4 warten :(
schrieb am