4Players: Wie gehst du mit dem Abschluss eines Spiels um? John Carmack ist z.B. berühmt dafür, dass er selbst im Badeurlaub immer seinen Laptop dabei hat, um jederzeit programmieren zu können. Bist du ähnlich geschaltet, oder ist bei dir nach Abgabe eines Goldmasters erstmal zwei Monate Entspannung angesagt?
Kim Swift: Im Falle von Quantum Conundrum war es tatsächlich so, dass ich nach der Schlussklappe da saß und sprichwörtlich nichts zu tun hatte - also habe ich erstmal eine Woche Urlaub auf Bali gemacht. Anderen Teammitgliedern ging es genauso. Und wenn ich im Urlaub bin, dann bin ich wirklich im Urlaub. Gerade nach der harten Zeit unmittelbar vor Spielabgabe brauche ich Ruhe und Ablenkung. Aber dann ist auch wieder gut. Nach der
Der fließende Wechsel zwischen den Dimensionen muss beherrscht werden.
Entspannung kam gleich das nächste Projekt: Wir arbeiten schon an etwas Neuem, über das ich aber natürlich noch nichts verraten darf. Ich meine, Airtight Games ist ein wirklich kleines Entwicklungsstudio - wenn wir nicht an etwas arbeiten, dann gibt es kein Geld, was über kurz oder lang direkten Einfluss auf meine Fähigkeit hat, die Miete oder das Essen bezahlen zu können. Und ich esse doch so gern. Habe ich schon erzählt, dass ich ein leidenschaftlicher Hobbykoch bin?
4Players: Nein, hast du nicht. Wärst du lieber Koch als Spieldesigner?
Kim Swift: Nein, das nicht. Wie gesagt, ich liebe meinen Beruf. Aber wenn ich kein Designer wäre, dann wäre ich mit Sicherheit Konditor.
4Players: Das ist mal ungewöhnlich. Die meisten Entwickler geben Antworten wie „Grafiker“ oder „Ich kann mir nichts anderes vorstellen“, wenn man sie fragt, was sie machen würden, wenn sie nicht in der Spieleindustrie tätig wären.
Kim Swift: Bei mir ist es ganz klar Konditor. Oder Koch im Allgemeinen. Ich bin tatsächlich ein ziemlich guter Koch. Ich liebe es zu kochen, und ich träume davon, irgendwann mal mein eigenes Restaurant zu haben. Das habe ich von meiner Mutter: Sie kocht auch wahnsinnig gern, nicht weil sie es muss, sondern weil sie es liebt. Sie hat mir alles beigebracht, was ich wissen musste. Essen ist für mich nicht einfach nur das Verschlingen von für den Körper notwendiger Nahrung. Ich habe riesige Freude an dem ganzen Prozess: Dem Einkaufen von frischen Zutaten, der Zubereitung, dem Abschmecken, dem Experimentieren mit Gewürzen - und dann natürlich dem Essen selbst, idealerweise im Freundeskreis. Auch wenn ich unterwegs bin, versuche ich immer, möglichst viel von der lokalen Küche zu probieren und zu lernen.
4Players: Und dann musst du dich auf der Messe mit kalten Sandwiches und Cookies herumschlagen.
Kim Swift: Och, hier bei Square-Enix bekommen wir tatsächlich ziemlich leckere Bento (
Boxen mit frischen japanischen Leckereien; Anm. d. Red.). Ich habe also keinen Grund zur Beschwerde.
