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4Players: Haben PC-Spieler darüber hinaus eigentlich noch Vorteile vom Kauf der BFG Edition? Oder anders gefragt: Wenn ich mein acht Jahre altes Doom 3 parallel zur BFG Edition installiere - wäre der grafische Unterschied tatsächlich so gewaltig?

Tim Willits: Nun, es gibt natürlich die angesprochenen subtilen Verbesserungen wie die höhere Helligkeit… Mann, Doom 3 war wirklich verdammt dunkel.Als wir die Levels durchgegangen sind, hieß es immer "Mach das heller, ich kann nichts sehen!" Äh, zurück zur Frage: Die Fassungen werden sich grundsätzlich sehr ähnlich sein. Aber auf dem PC kann man das Ganze auch mit HMD spielen (Head-Mounted Display; Anm. d. Red.) Zwar unterstützen alle Fassungen 3D-Darstellung, aber nur auf dem PC werden HMDs wie das Oculus Rift unterstützt.

4Players: Ist 3D deiner Meinung nach wichtig? Bringt es einem spielerische Vorteile oder ist es einfach nur ein Grafikgimmick?

Tim Willits: Ich persönlich stand der ganzen 3D-Geschichte ziemlich skeptisch gegenüber. Aber nachdem ich mir zuhause einen wirklich riesigen neuen Fernseher hingestellt habe und mir dort ein Imp in 3D entgegen sprang, der gefühlt doppelt so groß war wie ich, war ich ziemlich schnell überzeugt. John hat auch extra für 3D das Laservisier eingebaut, da ein normales 2D-Fadenkreuz im 3D-Raum nicht funktioniert. Kurz gesagt: Mittlerweile liebe ich es. Ego-Shooter sind ohnehin schon sehr eindringliche Spielerfahrungen. Gutes 3D lässt einen noch tiefer im Spiel versinken. Aber die normale Brillenversion ist wirklich gar nichts im Vergleich zur Headset-Variante. Damit wird die BFG Edition endgültig zu einer komplett neuen Spielerfahrung. Kein Scheiß. Auf der E3 hatte ich mit vielen Journalisten zu tun, die schon ewig im Business sind und mich fragten, ob wir das ernst meinen: "Virtual Reality? Wirklich? Sind die 90er zurück?" Und ja, das sind sie in gewisser Weise - nur dass wir es dieses Mal richtig machen!Klar muss jeder diese Erfahrung für sich selbst machen, aber ich kann nur so viel sagen: Am Ende der Präsentationen tauchten unter den Displays verdammt viele sehr glücklich aussehende Gesichter wieder auf.

4Players: Wir probieren es aus (das war kein leeres Versprechen - unseren Eindruck findet ihr hier; Anm. d. Red.) Aber nun, da Doom vorläufig erstmal abgehandelt sein dürfte - wie geht es weiter? Habt ihr irgendwelche Pläne für die Quake-Reihe? Von der hat man ja schon eine ganze Weile nichts mehr gehört.

Tim Willits: Quake ist sehr wichtig für uns, es soll bitte keiner denken, dass wir Quake vergessen hätten. "Hey, ihr kümmert euch gar nicht mehr um Quake!" - stimmt gar nicht. Quake Live läuft z.B. ziemlich gut. Wir sind ständig am Ausprobieren, in welche Richtung wir uns mit der einen oder anderen Idee entwickeln können, aber gegenwärtig haben wir keine konkreten Pläne für einen neuen Quake-Teil oder etwas Vergleichbares wie die Doom 3 BFG Edition.

4Players: Ich hatte schon befürchtet, dass du sowas sagen würdest. Dann lass uns mal kurz über Rage sprechen.

Tim Willits: Jawoll.

4Players: Ihr habt ziemlich lang daran gearbeitet, mittlerweile sind seit der Veröffentlichung einige Monate ins Land gegangen. Zeit für ein Post Mortem: Was lief deiner Meinung nach bei Rage gut und was schlecht?

Tim Willits: Das Beste an Rage war, dass es der Welt gezeigt hat, dass wir keine Korridor-Shooter-Firma mehr sind. Rage hatte einige sehr einzigartige Merkmale, wir haben viele technisch sehr fiese Dinger gedreht. Aber das, was es meiner Meinung nach wirklich am besten gemacht hat, war zu zeigen, dass wir mehr als nur „Run-n-Gun“ können. Das hat mich sehr glücklich gemacht. Was die negativen Seiten angeht: Aus technischer Perspektive hatten wir echte Schwierigkeiten mit einigen Grafikkartentreibern. Die daraus gelernte Lektion: Stelle sicher, dass deine Entwickler genug ATi-Karten haben. Das Ganze hat sich dankbarerweise recht schnell wieder gelöst, auch Steam war da eine große Hilfe.