Teure Spielzeuge
Mein Augenmerk gilt einem etwa hüfthohen Tisch, in den statt einer Tischplatte ein ungefähr ein Meter breiter Bildschirm eingelassen wurde. Eine Landkarte samt taktischen Symbolen bewegt sich auf diesem hin und her. Mal fährt die Kamera ganz nah ans Geschehen heran, mal zoomt sie in Schwindel erregende Höhen. Und immer sind es die Bewegungen von zwei bis drei Fingern direkt auf dem Bildschirm, welche die Befehle erteilen. Aus reinem Spaß am Fragen: Was kostet denn diese Multitouch-Technik? "10.000 Euro der Bildschirm, 15.000 für den gesamten Tisch", weiß der Vertreter des Herstellers
IntuiLab.
"Glück" im Unglück: Auch bei der fortschrittlichen Technologie
Video: Zwei Trailer dokumentieren die ersten Schritte in dem vorgestellten Tutorial. |
besteht noch eine kurze aber deutliche Verzögerung zwischen dem "Zeichnen" eines Befehls und dem Ausführen dieser Anweisung. Immerhin durften wir während der Präsentation des Spiels nicht nur dem Senior Producer Mathieu Girard auf die Hände schauen, sondern auch selbst taktieren. Zuvor weist mich Girard aber noch darauf hin, dass Entwickler Eugen Systems schon zur Weihnachtszeit auch erschwingliche, u.a. Windows 7-kompatible, Touchscreen-Geräte unterstützen wird.
Tiefe und Täuschung
Doch wie fühlt sich das Spiel an? Wie funktioniert die Steuerung mit Gamepad, Maus und Tastatur? Kann Eugen Systems das Versprechen einer neuen taktischen Dimension einlösen? Drei Stichworte schreibt der Senior Producer auf eine Tafel: Dimension, Deception und Depth, also Dimension, Täuschung und Tiefe. Wichtiger scheint Girard aber das Pokern zu sein, denn immer wieder verweist der Senior Producer darauf, wie wichtig es ist, die richtigen Informationen aus dem scheinbar leicht Erkennbaren zu ziehen. Auf den ersten Blick ist R.U.S.E. aber ein gewöhnliches Echtzeitstrategiespiel, dessen Perspektive am ehesten an Ubisofts eigenes EndWar erinnert.
Die Sprachkommandos eines EndWar beherrscht R.U.S.E. natürlich nicht - die sehr klassische Befehlsvergabe per Maus und Tastatur hat man dafür schon nach den ersten Klicks intus. Wichtiger war mir: Wie gut geht die Steuerung mit dem Gamepad von der Hand? Und nach den inzwischen vorbildlichen Command & Conquer-Umsetzungen sowie dem ausgereiften Halo Wars ist es zwar keine Überraschung mehr, aber auch mit dem Xbox 360-Controller lassen sich sämtliche Eingaben im Handumdrehen vornehmen. Dennoch lief die Präsentation übrigens ausschließlich am PC. Ein Knopfdruck wählt sämtliche nebeneinander stehenden Truppen desselben Typs aus, ein anderer selektiert einzelne Einheiten und wer sich in Halo Wars daran gewöhnt hat, mehrere Ziele mit einem kreisrunden Pinsel zu einem großen Verband zusammenzufügen, muss darauf ebenfalls nicht verzichten. Praktisch übrigens: Ein Hinweis über dem Ziel zeigt an, ob die aktuell markierten Truppen leichtes oder schweres Spiel damit haben werden.