Hunger und Durst
Metal Gear Survive macht es einem am Anfang nicht leicht, es zu mögen: Zum einen muss man die hanebüchene Story verarbeiten, wonach am Ende von
Metal Gear Solid 5: Ground Zeroes die zerstörte Motherbase samt ihrer Crew in ein Wurmloch gezogen wird und in einem alternativen Universum landet, in der ein gefährlicher Parasit wütet und Menschen in blutrünstige Monster verwandelt. Zum anderen muss man akzeptieren, dass das Spiel zwar Metal Gear heißt, aber nicht viel in ihm steckt, was man mit der Serie verbindet: Hier gibt es keinen vorgefertigten Helden, keine klassische Tactical Espionage Action oder filmreife Zwischensequenzen. Stattdessen erstellt man in einem Editor seine eigene Figur und muss schnell erkennen, dass Konami den Untertitel „Survive“ nicht nur aus Spaß gewählt hat: Im zähen Einstieg ist man zunächst vornehmlich damit beschäftigt, seinen Hunger und Durst zu stillen. Also hält man bei ersten
Zunächst steht die Suche nach Nahrung an, um nach dem Dimensionssprung wieder zu Kräften zu kommen.
Streifzügen durch die fremde Welt die Augen zunächst für verzehrbare Pflanzen, Wasserquellen und Tiere offen, um sich langsam wieder aufzurappeln und sowohl den knurrenden Magen als auch die verschwommene Sicht wieder für eine gewisse Zeit zu kurieren.
Der Meisterkoch
Glücklich kann man sich schätzen, wenn man noch eine Wasserflasche findet, die den Sprung in die neue Dimension heil überstanden hat. Denn das verschmutzte Wasser der Seen, Flüsse und Rinnsale birgt immer das Risiko, sich bei einem Schluck zu viele Keime einzufangen und die Gesundheit zu gefährden. Das Fleisch von Tieren, die man vor der tödlichen Speer-Behandlung aufgrund der trägen Angriffe am besten zunächst mit Händen und Füßen bewusstlos prügelt, sollte man ebenfalls nur im Notfall roh verzehren. Hat man noch genügend Kraftreserven, empfiehlt sich zuerst der Gang zurück ins Lager, wo man nicht nur seine gesammelten Ressourcen einlagern oder an Werkbänken verwerten, sondern auch Gerichte an der Kochstelle zubereiten und den Spielstand speichern kann. Egal ob Schrauben, Stoff, Stahl oder Holz: Man sollte alles mitnehmen, was nicht niet- und nagelfest ist. Denn früher oder später eröffnen sich Möglichkeiten, all den Sammelkram sinnvoll zu verarbeiten, um nützliche Gegenstände herzustellen, darunter Waffen, Klamotten, Ausrüstung und sogar ganze Gebäude. Teilweise muss man allerdings erst die entsprechenden Anleitungen aufstöbern, um das entsprechende Objekt bauen zu können. Praktisch: Fundstellen von Ressourcen dürfen manuell mit einer vorgefertigten Auswahl an Stempeln auf der Karte markiert werden, von der zu Beginn ein Großteil verdeckt ist und erst nach ausgiebiger Erkundung langsam sichtbar wird.
Schleichen statt Kämpfen
Zunächst sollte man die Konfrontation mit Gegnern meiden. Sie agieren zwar dumm, sind in der Gruppe aber dennoch sehr gefährlich.
Hat man sich endlich wieder etwas erholt, warten die ersten Missionen, bei denen man vor allem Speicher-Platinen für die redseligen KI-Pods auftreiben muss. Diese intelligenten Blechkameraden kennt man ja bereits aus Peace Walker & Co. Hier besinnt man sich auch wieder ein wenig auf die Schleichwurzeln der Serie: Da man im direkten Duell mit den parasitären Gegnern aufgrund der schlechten Bewaffnung und mangelnden Agilität zunächst noch den Kürzeren zieht, geht man Konfrontationen eher aus dem Weg oder lenkt die Zombie-ähnliche Meute mit Flaschenwürfen gezielt ab. Erst wenn man im späteren Verlauf mächtigere Nah- und Fernkampfwaffen wie eine Machete oder den Bogen zur Hand hat sowie seine Fähigkeiten in einem Upgrade-System ausbaut, kann man den Feinden selbstbewusster gegenübertreten und wird zunehmend vom Gejagten zum Jäger.