Vorschau: Metro 2033 (Shooter)

von Benjamin Schmädig



Metro 2033 (Shooter) von THQ / Deep Silver
Metro 2033
Entwickler:
Publisher: THQ / Deep Silver
Release:
03.12.2010
16.03.2010
29.08.2014
23.06.2020
28.02.2020
29.08.2014
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Spielinfo Bilder Videos
2013 war kein gutes Jahr: Erst werden die Simpsons abgesetzt und dann die Sache mit der Apokalypse. Im übertragenen Sinne natürlich, nicht im religiösen. Immerhin hat eine Hand voll Menschen überlebt. Nicht, dass sie viel davon hätten - von der fehlenden Ozonschicht und den biestigen Mutationen an der Oberfläche. Nur im Untergrund sind die Reste der Zivilisation sicher, z.B. in Stationen der ehemaligen russischen Metro. In der Metro des Jahres 2033...

OK, den Simpsons geht es gut. Aber...

20 Jahre sind seit dem Unglück vergangen und die Menschen haben sich eingerichtet so gut es geht. Ehemalige Bahnhöfe sind jetzt ihr Zuhause - provisorisch aneinander gelehnte Blechwände trennen Wohnungen von Marktplätzen, bewaffnete Söldner nippeln vor morschen Theken an ihren Drinks. Geld spielt keine Rolle mehr, Patronenhülsen sind die Währung der Zukunft. Die ukrainischen Entwickler 4A Games malen ein düsteres Bild, ein pessimistisches "Was wäre wenn?" nach dem Ende einer Gesellschaft wie wir sie kennen...

Metro 2033 ist ungewöhnlich. Nicht wegen seines Szenarios, sondern wegen seiner Herkunft. Denn die finsteren Aussichten entstammen einem gleichnamigen Roman, der in Russland seit sieben Jahren für Aufsehen sorgt und kurz davor steht, auch internationale Hugendubels zu erobern. Anders als Buch-Umsetzungen wie z.B. zu Der Herr der Ringe oder Discworld - in der Spielewelt ohnehin ein seltenes Phänomen -

Video. Metro öffnet das Tor in eine neue, apokalyptische Zeit.
soll sich die Geschichte des 20-jährigen Artyom dabei sehr nah am Buch orientieren. Die Entwickler nehmen natürlich Anpassungen vor, wo Dmitry Glukhovskys Text mit dem interaktiven Medium kollidieren würde. Generell durchlebt man aber dasselbe Abenteuer wie in der Literatur.

Ich, Artyom

Den Beginn von Artyoms Abenteuer durften wir erleben, als die Entwickler des noch jungfräulichen Studios eine frühe Version ihres ersten Titels präsentierten - auf Xbox 360 und PC. Dabei erwähnen sie, dass die Technik auch zur PS3 kompatibel sei. Doch warum erscheint das Spiel dann nicht auf der Sony-Konsole? Zeitliche Vorgaben seien der Grund für die Konzentration auf die Microsoft-Plattformen. Aber zurück zu meinem jungen "Helden", den ich ähnlich wie Gordon Freeman ausschließlich aus der Ich-Perspektive wahrnehme. Den Anfang macht ein Ausstieg aus dem unterirdischen Kanalsystem - ein Begleiter führt mich an die Oberfläche, die in ihrer winterlichen Verlassenheit am ehesten an 12 Monkeys erinnert. Doch wo Bruce Willis höchstens wilde Tiere gefährlich werden, sind es im futuristischen Moskau zwei Meter hohe "Ratten", die sich wie ausgehungert auf mich und meinen Begleiter stürzen.

Richtig elegant sieht das noch nicht aus - manche Bewegungen wirken ungelenk und wenn ich auf eins der Tiere schieße, sehe ich kaum, dass meine Schüsse etwas bewirken. Schließlich findet auch der für einen Ego-Shooter sehr wichtige Übergang zwischen Leben und Tod des Gegners in einer so aussageschwachen Animation statt, dass ich viel zu oft viel zu viele Kugeln in den Mutanten versenke. Umso ärgerlicher, dass ich meinen Munitionsvorrat ständig im Blick haben sollte...

Der erste Angriff ist überstanden. Mein vom Spiel gesteuerte Führer und ich verlassen die weitläufige Halle, um wenige Schritte später auf Verbündete zu treffen: Ein Jeep braust heran - und genau durch mich durch. Ein Fehler, der im fertigen Spiel hoffentlich nicht passiert. Das auf dem Heck montierte Maschinengewehr verspricht Sicherheit, wir erhalten unsere Marschroute. Doch bevor wir uns nur
Der 20-jährige Artyom muss sich durch eine Welt voller Monster und MGs kämpfen, um ein größeres Unheil zu verhindern.
auf den Weg machen können, jagen schon weitere Mutanten heran. Eine Art Riesenfledermaus reißt dabei das MG zu Boden und den Wagen mit sich. Sicherheit? Gegen diese Meute haben wir keine Chance! Tatsächlich werden wir nur kurz darauf von einem Rudel der monströsen Ratten überrannt, Der Ausflug findet ein jähes Ende - erst "acht Wochen vorher" habe ich wieder die Kontrolle über Artyom. Wie konnte es zu diesem Vorfall kommen? Das ist die Geschichte, die Glukhovsky und 4A Games erzählen wollen.

Wie konnte es nur so weit kommen?

Das Abenteuer beginnt in Artyoms heimatlicher Metro-Station, einem Bahnhof, der heute nach dem Allrussischen Ausstellungszentrum benannt ist. Dort schlurfe ich unter Tage durch enge Gänge an verschlossenen Türen vorbei, sehe Männern beim Kartenspiel zu oder beobachte eine Köchin bei der Arbeit. Soldaten stehen Wache, Händler warten auf Kundschaft, und jeder sagt etwas, um dem Schauplatz Leben einzuhauchen. Wehe nur dem, der einen Schritt zurück tut oder mit einem der Bewohner sprechen will: Haben die Akteure einmal ihren Text aufgesagt, stehen sie praktisch regungs- und leider auch lautlos am Fleck. Einen Knopfdruck, um ihnen eine Reaktion zu entlocken gibt es nicht. Ich finde in den meisten Stationen zwar ein wenig Währung, sprich alte Munitionshülsen, doch das ist - von wenigen geskripteten Ereignissen abgesehen - das einzig Dynamische in den unterirdischen Behausungen. Schöne tote Welt.

     
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Kommentare

$Crazy_Shooter$ schrieb am
ich habe das Buch gelesen und wenn das spiel das buch gut umsetz wird das der Hammer! holt euch das buch, so gut geschrieben!
Mr.Plutonium schrieb am
Hat verdammt viele ähnlichkeiten mit stalker
ok aber ich werds mir trotzdem ma kaufen.......ich liebe horrorshooter :P
KingDingeLing87 schrieb am
Hört sich doch schonmal ganz gut an.
Das Setting gefällt mr auch sehr gut. :D
8492nd schrieb am
Och noch so ein Apokalypsenspiel...Neben 2. WK eines der ausgelutschsten Szenarios, die es gibt.
VigarLunaris schrieb am
Ja ein HGL mit Story aus einem Buch und Punkt? :twisted:
Ne Ne ... die Buchvorlage erfüllt schon den Effekt vom wohligem Schauer, in so mancher passage zumindest, jedoch das ganze auf ein Spiel zu übertragen???? Daran scheitert der Entwickler.
Ist so sicher wie das Amen in der Kirche, ne beschlagene Atemmaske? ... Well - wer sowas schonmal getragen hat - der weiss genau wie es gelöst wird : RÜSCHTISCH : HAHN AUFDREHEN für 1-2 Sekunden Maske=wieder sauber. Wie gehen jaeinmal nicht davon aus das wir hier ein topmoderenes Atemgeärt mit Innenmaske zur Verfügung stehen werden haben.
Sollte man evtl. dann auf in so einem Atmosspähren geladenen Teil dranne denken, wird man aber nicht da man ja sonst das Stilmittel von "Upps ich sehe nix mehr" verlieren würde.
Fehlende Interaktvität und Reaktion von NPCs aller Art = ein billig Fallout 3. Für mich ist und wird wohl für die nächsten paar Jahre Fallout die Krönung der apokalypsen Spiele sein. Ohne Buch und ohne Film dazu ;)
Aber warten wir es mal ab wie der Release ausschauen wird. Auf 4players werden wir dann lesen was herauskommt und alles unter gut, ist eh nur zum warten auf 10 Euro Basis intressant.
schrieb am

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