Test: Halo Wars 2: Der Albtraum erwacht (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Halo Wars 2: Der Albtraum erwacht (Taktik & Strategie) von Microsoft
Kurze Flut
Publisher: Microsoft
Release:
26.09.2017
26.09.2017
Erhältlich: Digital
Erhältlich: Digital
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In der Erweiterung "Der Albtraum erwacht" für Halo Wars 2 machen die Verbannten eine unerfreuliche Bekanntschaft mit der Flood und kämpfen in einer viel zu kurzen Kampagne gegen die zahlenmäßig überlegenen Kreaturen. Was das Add-on darüber hinaus zu bieten hat und ob es sich als Schnellschuss von Creative Assembly und Microsoft erweist, erfahrt im Test.

Wann kommt die Flut?

Die Erweiterung Halo Wars 2: Der Albtraum erwacht setzt direkt die Geschichte von Halo Wars 2 fort, allerdings wechselt man diesmal die Seiten. Anstatt der UNSC darf man die Verbannten mit dem Bruderpaar Voridus und Pavium kommandieren, die um die Gunst von Atriox buhlen, der hier wiederum nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Bei einem Beutezug nach "High Charity" schalten die beiden Brüder die dortigen Verteidigungs- und Eindämmungsmaßnahmen aus und setzen mehr oder weniger aus Versehen "die Flood" frei, die fortan alles überrennt. Die unkomplizierte Geschichte wird mit drei aufwändigen Zwischensequenzen (von Blur), bei den Missionsbesprechungen und innerhalb der Missionen mit kleinen Kamerafahrten sowie Ingame-Cutscenes erzählt. Alles wird zügig abgehandelt, als hätte man keine Zeit für das Erzählen einer Geschichte.
Die fünf Kampagnen-Missionen gegen die Flood sind gelungen. Gerade die zahlenmäßige Überlegenheit haben die Entwickler gut eingefangen.
Die fünf Kampagnen-Missionen gegen die Flood sind gelungen. Gerade die zahlenmäßige Überlegenheit haben die Entwickler gut eingefangen.
So entwickeln sich die Brüder nur wenig weiter und auch die Fraktion der Verbannten wird nur rudimentär vertieft, sofern man sich die Mühe macht, die Phoenix Logs zu suchen und einzusammeln. Alles wirkt wie schon beim Hauptspiel recht überstürzt.

Tolle Missionen, kurze Spieldauer

Während die Story wie ein "Mittel zum Zweck" wirkt, können zumindest die fünf neuen Kampagnen-Missionen überzeugen, die sich sowohl alleine als auch im Co-op-Modus spielen lassen. Dabei können sich Gestaltung und Abwechslung der Kampagnenmissionen wirklich sehen lassen. So ist man mal ohne Basis unterwegs oder darf sich in einer anderen sehr druckvollen Mission (Zeitlimit) mehrfach vor der überwältigenden Flood-Lawine verbarrikadieren und zurückziehen oder Energie aus rohen Kristallen einsammeln, da die Ressource sonst gar nicht gewonnen werden kann. Ruhepausen gibt es in den Einsätzen kaum, was hauptsächlich an der überaus gelungenen Gegnerfraktion liegt, die mit enormer Masse anrollt, mit Riesententakeln um sich peitscht und infizierte/übernommene UNSC-Einheiten in petto hat. Zumal die neue spielbare Fraktion und die Flood das eher oberflächliche Kampfgeschehen in Sachen Taktiktiefe gut kaschieren. Der Schwachpunkt der Kampagne ist hingegen der Umfang, denn fünf Missionen sind - so toll sie auch sind - wirklich mager. Ein Einsatz dauert zwischen 30 und 40 Minuten (je nach Schwierigkeitsgrad) und damit fällt die Gesamtspielzeit des neuen Feldzugs leider recht kurz aus. Schade! Ich hätte gerne länger und ausführlicher gegen solch einen interessanten Gegner gekämpft.

In der zweiten Mission muss man sich gegen die Flood immer wieder zurückziehen und die Verteidiungsanlagen eine bestimmte Zeit halten.
In der zweiten Mission muss man sich gegen die Flood immer wieder zurückziehen und die Verteidigungsanlagen eine bestimmte Zeit halten.
Neben der etwas zu kurz geratenen Kampagne bereichern Voridus und Pavium die Anführer-Riege für den Mehrspieler- und Blitz-Modus. Pavium ist einer defensiv ausgerichtet. Voridus setzt auf schnelle Attacken im Rush-Modus. Last but not least gibt es den neuen Stationsfeuergefecht-Modus (Terminus Firefight), in dem man alleine oder mit einem Mitstreiter unendliche Wellen von Gegnern zurückschlagen und möglichst lange durchhalten muss (inkl. Bestenliste). Die Basis muss gegen Verbannte, UNSC- und Flood-Einheiten mit neuen Bossgegnern verteidigt werden. Und obwohl der Modus erschreckend simpel klingt, sind die Gefechte überraschend herausfordernd und erneut ziemlich actionreich.

Editions-Wirrwarr

Die Erweiterung Halo Wars 2: Der Albtraum erwacht (Awakening the Nightmare) ist nicht im Season Pass und somit nicht in der Ultimate Edition von Halo Wars 2 enthalten. Der Season Pass umfasst nämlich nur Operation: Spearbreaker (zwei zusätzliche Missionen für die Kampagne) und sieben Anführerpakete für Multiplayer- und Blitz-Gefechte. Dafür ist das Add-on in der Complete Edition von Halo Wars 2 mit dabei, die aber auch Season Pass beinhaltet. Ansonsten kann Halo Wars 2: Der Albtraum erwacht separat für 19,99 Euro erstanden werden.

Kommentare

cM0 schrieb am
Leon-x hat geschrieben: ?14.11.2017 19:12 Der Name steht halt einen komplexen Aufbau im Weg würde ich meinen. Das Teil sollen halt auch Halo Fans zocken können die eher die Shooter spielen. Dazu würde ich mich auch fast zählen. Deswegen liegt mir Halo Wars als RTS recht gut. Man muss nicht 100 Dinge im Hinterkopf behalten. Kommt so mit den Schere-Stein-Papier Prinzip gut zum Erfolg.
Muss halt auch von der Couch einfach funktionieren.
Denk mal für AoE 4 wird man es etwas anders machen da es vorerst rein für PC kommt.
Das stimmt schon. Für mich wäre etwas mehr Freiheit gerade beim Basenbau trotzdem schön gewesen. Dass es geht, zeigt ja auch C&C mit diversen Konsolenreleases. Halo Wars ist da wirklich etwas einfacher gehalten, dafür ist natürlich die Steuerung per Gamepad sehr gut gelungen.
Zu AoE 4: Ich denke und hoffe auch dass es wieder komplexer wird. Hier gibts meiner Meinung nach ganz andere Aspekte die schief gehen könnten. Weiß MS noch was AoE ausmacht und wollen sie den Fans das auch liefern? Oder wird es vom Umfang her sehr beschnitten mit zig DLCs für verschiedene Fraktionen und kaum Singleplayer? Aber das wird die Zeit zeigen.
Leon-x schrieb am
Der Name steht halt einen komplexen Aufbau im Weg würde ich meinen. Das Teil sollen halt auch Halo Fans zocken können die eher die Shooter spielen. Dazu würde ich mich auch fast zählen. Deswegen liegt mir Halo Wars als RTS recht gut. Man muss nicht 100 Dinge im Hinterkopf behalten. Kommt so mit den Schere-Stein-Papier Prinzip gut zum Erfolg.
Muss halt auch von der Couch einfach funktionieren.
Denk mal für AoE 4 wird man es etwas anders machen da es vorerst rein für PC kommt.
cM0 schrieb am
Raskir hat geschrieben: ?14.11.2017 17:21 Ich stimme dir in allem was du sagst zu. Aber dennoch muss ich Kritik äußern. Nicht an dem Inhalt sondern über den Zweck. Du könntest ihm/ihr noch so gute Argumente bringen, es hilft nichts. Das haben dutzende hundertfach vor dir schon gemacht :)
Aber dennoch nett dass du EllieJoel nicht aufgibst :D
Finde das Genre ist generell bei weitem nicht ift genug vertreten, auch auf PC. Schon gute 10 Jahre lang, ein Jammer. Die alten c&C, WC, aoe Teile waren schon alle super und auch empire earth und andere Vertreter waren spaßig. Wo sind die Zeiten nur hin. Deswegen bin ich zwar froh dass hw existiert (auch wenn es nichts für mich ist). Gleichzeitig bin ich aber enttäuscht, dass es so geworden ist. Ich hatte auf einen großen Erfolg gehofft damit das Genre eine Renaissance erlebt (ähnlich wie jrpg oder rundenbasierte RPG oder 3D jnr). Aber dafür ist hw zu klein, belanglos und nicht mutig genug. Schade.
Was Ellijoel angeht, hast du natürlich Recht. Eigentlich ist das verschwendete Zeit auf sie / ihn einzugehen. Aber einmal kann ichs ja wenigstens versuchen, auch wenn ich nicht der erste bin :D
Zum unteren Absatz: So sehe ich das auch. RTS ist neben (J)RPGs und mit kleinem Vorsprung vor Adventures und großem Vorsprung vor Shootern eigentlich mein liebstes Genre. Bzw. war es als es noch gute Vertreter im RTS-Bereich gab. Ich will gar nicht wissen wie viel Zeit ich in diverse C&Cs, Starcraft, Warcraft 3, Dawn of War oder AoE2 und noch viele andere Titel gesteckt habe...
Aber heute ist das Genre nahezu tot. Es gibt immer wieder mal Titel die gut ankommen und mir nicht gefallen, wie die Total War Reihe und genauso gibt es immerhin wieder Titel die versuchen an alte Tugenden anzuknüpfen wie 8 Bit Armies, Cossacks 3 oder Stronghold Crusader 2, aber die sind oft nur ok. Hier wird immerhin versucht eine Renaissance einzuleiten, allerdings oft nur halbherzig, was sicher auch am mangelnden Budget liegt. Und genau deshalb hatte ich eigentlich...
Raskir schrieb am
Ich stimme dir in allem was du sagst zu. Aber dennoch muss ich Kritik äußern. Nicht an dem Inhalt sondern über den Zweck. Du könntest ihm/ihr noch so gute Argumente bringen, es hilft nichts. Das haben dutzende hundertfach vor dir schon gemacht :)
Aber dennoch nett dass du EllieJoel nicht aufgibst :D
Finde das Genre ist generell bei weitem nicht ift genug vertreten, auch auf PC. Schon gute 10 Jahre lang, ein Jammer. Die alten c&C, WC, aoe Teile waren schon alle super und auch empire earth und andere Vertreter waren spaßig. Wo sind die Zeiten nur hin. Deswegen bin ich zwar froh dass hw existiert (auch wenn es nichts für mich ist). Gleichzeitig bin ich aber enttäuscht, dass es so geworden ist. Ich hatte auf einen großen Erfolg gehofft damit das Genre eine Renaissance erlebt (ähnlich wie jrpg oder rundenbasierte RPG oder 3D jnr). Aber dafür ist hw zu klein, belanglos und nicht mutig genug. Schade.
cM0 schrieb am
Raskir hat geschrieben: ?14.11.2017 10:20 Naja ob massenschlachten oder nicht, beide Teile sind verdammt gut. Da liegt aber halt nicht das erobern im Vordergrund sondern auch der Ausbau, Politik und so. Ist eine Mischung aus massenschlacht und civilisation vom grundgerüst her. Deswegen mein ich man kann es nur halb zählen.
Geht aber am Thema vorbei. Halo wars hätte mmn richtig groß werden können wenn man mal richtig Geld und Risiko reingesteckt hätte. So ist zwar die Inszenierung toll aber das Spiel an sich zu kurz und gewöhnlich. Schade egtl da wir ja beide der Meinung sind dass das Genre eh unterrepräsentiert ist, vor allem auf Konsolen. Und der DLC vergibt hier erneut zu viel Potential.
Mit dem unteren Absatz hast du vollkommen Recht. Der obere stimmt im Prinzip auch, ich kann halt nur Massenschlachten und auch mit Aufbau nicht viel anfangen (mit Ausnahme von Stronghold). Das soll nun aber nicht heißen dass NA ein schlechtes Spiel wäre. Es ist eben nur nicht "mein" Spiel. Da geht Halo Wars 2 viel eher in die für mich richtige Richtung macht aber trotzdem einiges falsch (zu simpler Basenbau, geringer Umfang).
Aber egal, mir geht nur Ellies ständiger Hass gegen Microsoft auf die Nerven und idr lese ich seine Beiträge gar nicht. Diesmal irgendwie schon :/ Hier gibt es einfach keinen Grund für Hass, schon gar nicht wenn man riesiger Fan der Switch und großer Fan der PS4 ist, so wie Elli, denn da siehts im Bereich RTS kein Stück besser aus. Das fettgedruckte ist die eigentliche Essenz meiner Postings hierzu ;)
schrieb am