Test: Hitman HD Enhanced Collection (Action-Adventure)

von Michael Krosta



Hitman HD Enhanced Collection (Action-Adventure) von Io-Interactive
Alt, aber immer noch gut?
Entwickler:
Publisher: Io-Interactive
Release:
11.01.2019
11.01.2019
Spielinfo Bilder Videos
Es ist noch offen, ob Agent 47 nach seinem letzten Auftritt in Hitman 2 eine Zukunft haben wird. Aber er hat eine Vergangenheit. Und die lässt IO Interactive zusammen mit Publisher Warner in Form der Hitman HD Enhanced Collection wieder aufleben. Lohnt sich ein Blick auf das Bundle, das aus restaurierten Versionen von Hitman: Blood Money und Hitman Absolution besteht?

Ruhe in Frieden

Keine Frage: Als Hitman: Blood Money im Jahr 2006 den vierten Auftrtitt des Auftragskillers markierte, war es ein tolles Spiel. Dank vielen Freiheiten bei der Missionsplanung, kreativen Attentaten und den Verkleidungen ging von der Reihe immer noch eine ganz eigene sowie besondere Faszination innerhalb des Stealth-Genres aus. Heute fällt es dagegen deutlich schwerer, mit der makaberen Meuchelei von damals wieder warm zu werden. Das liegt vor allem an der antiquierten Mechanik und fummeligen Steuerung mit der alten sowie mittlerweile sehr gewöhnungsbedürftigen Knopfbelegung, zu der man nach den Fortschritten bei den jüngsten Teilen nur noch ungerne zurückkehren möchte. Hinzu kommt, dass Blood Money schon damals nicht unbedingt aufgrund von Grafik und Präsentation einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Daran ändern auch die leicht aufgepeppten Texturen und die höhere Bildrate der Neuauflage nichts. Man merkt Hitman: Blood Money sein Alter leider an allen Ecken deutlich an. Wie schön wäre es gewesen, wenn man die Mechaniken und Grafikengine des aktuellen Hitman 2 als Grundlage genommen und den Oldie aufwendig restauriert hätte? Aber wahrscheinlich wären Zeit und Investitionen für ein solches Unterfangen zu hoch gewesen. Genau wie bei Onimusha HD bekommt man also im Grunde
Verkleidungen waren schon immer ein Markenzeichen der Hitman-Reihe.
Verkleidungen waren schon immer ein Markenzeichen der Hitman-Reihe.
genommen auch hier das Originalspiel von damals, bei dem die Entwickler wirklich nur an den nötigsten Stellen Hand angelegt haben.

Der Spalter

Im Vergleich zu Blood Money präsentiert sich Hitman Absolution deutlich moderner. Schon das Originalspiel aus dem Jahr 2012 war technisch und mechanisch mit Features wie der Instinktanzeige sowie der modernisierten Steuerung näher an der aktuellen Spielerfahrung mit Agent 47 dran. Das lineare Missionsdesign in Kombination mit dem größeren Fokus auf eine cineastische Inszenierung spaltete dagegen schon damals die Fangemeinde. Die Freiheiten, welche die groß angelegten Spielplätze seit den letzten beiden Teilen wieder bieten, gibt es hier in dieser Form nicht. Trotz des etwas anderen Ansatzes bereitet das Schleichen und Meucheln aber auch in Absolution immer noch Spaß.

Mit dem Scharfschützengewehr erledigt der Killer seiner Opfer auch aus sicherer Distanz.
Mit dem Scharfschützengewehr erledigt der Killer seiner Opfer auch aus sicherer Distanz.
Visuell stechen die Verbesserungen abseits der höheren Bildrate aber auch hier nur dann ins Auge, wenn man ganz genau hinschaut. Erst dann erkennt man im Vergleich zum Original die erhöhten Details bei Texturen, die etwas kräftigeren Farben und die schickere Beleuchtung. In Zwischensequenzen springen dagegen die deutlich sichtbaren Artefakte ins Auge, bei denen die ursprüngliche Auflösung offenbar nur halbherzig hochskaliert wurde. Genau wie bei Blood Money hat man übrigens auch bei Absolution die deutsche Sprachausgabe als Alternative zum englischen Original beibehalten. Während die Sprecherleistungen bei Ersterem vor allem bei Nebenfiguren und in Kombination mit miserablen Dialogen häufig zum Fremdschämen eintragen, hinterlässt Absolution in dieser Hinsicht einen deutlich professionelleren und reiferen Eindruck. Schade, dass man zuletzt davon abgesehen hat, eine deutsche Lokalisierung für die Hitman-Reihe anzubieten, denn zumindest die Figuren Agent 47 und Diana Burnwood waren mit bekannten Synchronsprechern gut und prominent besetzt.

Kommentare

marcel26th schrieb am
Billy_Bob_bean hat geschrieben: ?17.01.2019 23:54 die steam version von blood money ist nur englisch
hätts aber gern auf deutsch. allerdings 60 ? nur für ne Übersetzung...
Es gibt einen deutsch Patch der mit der Steam Version funktioniert, nutze ich selbst. Einfach mal googeln :wink:
greenelve schrieb am
Dave Gaming hat geschrieben: ?18.01.2019 04:48 Oder hat jemand eine Idee, welche Strategie man mit den kurzen Release-Abständen verfolgt?
Vielleicht den Schwung mitnehmen. Nicht direkt nach Release, aber "anschließend" geneigte Käufer mitzunehmen und von der Aufmerksamkeit von Hitman 2 2018 zu profitieren. Januar und die folgenden Monate am Jahresanfang gelten auch als recht entspannte Zeit für Veröffentlichungen, im Gegensatz zum vollgepackten Herbst. Man steht auch nicht so in Konkurrenz zum Kino mit seinen Blockbustern im Sommer, die ebenfalls Geld kosten.
Kann auch eine Bilanzsache sein. Noch schnell vor März, damit es im Geschäftsjahr auftaucht und die Zahlen verbessert.
Dave Gaming schrieb am
Ich bin sehr überrascht, dass die Collection nur ca. 2 Monate nach Release von Hitman 2 erscheint. So tritt man doch nur mit dem eigenen neuen Spiel in Konkurrenz. Hätte man das Spiel nicht lieber Mitte/Ende 2019 releasen sollen? Das hätte ich zumindest so gehandhabt, wenn ich dafür verantwortlich wäre, vorausgesetzt, man hat keinen jährlichen Release-Zyklus. Oder hat jemand eine Idee, welche Strategie man mit den kurzen Release-Abständen verfolgt?
Vin Dos schrieb am
gEoNeO hat geschrieben: ?17.01.2019 17:53 Irgendwie konnte mich Hitman als Stealth-Fan nie wirklich überzeugen. Irgendwas an dem Spiel mag ich einfach nicht. Es ist eigentlich ein gutes Stealth Game, aber mich konnte es nie wirklich überzeugen. Mir wäre eine HD bzw. ein Remake von Thief 1 und 2 wesentlich lieber, aber jedem das seine.
Mir hängt mittlerweile die strunzdoofe K.I. einfach raus. Da hat sich über die Jahre gar nichts weiterentwickelt. Anstatt das Spiel etwas anspruchsvoller zu gestalten, fokusiert man sich mMn viel zu viel auf diese verschiedenen "Möglichkeiten". Die finde ich an sich auch gut, ich erreiche sie aber viel zu einfach. Auch das sich die K.I. seit Jahren total unrealistisch verhält und sich durch einen dämlichen (total offensichtlichen) Münzwurf ablenken lässt...sowas zieht mich dann aus der Welt und aus meinem Profikiller dasein.
Zu Thief: Da müsste wahrscheinlich so ein riesiger Aufwand betrieben werden um Thief 1+2 wieder zeitgemäß erscheinen zu lassen, dass es sich am Ende gar nicht mehr lohnen würde. Ich hab es damals sehr gerne gespielt, aber die Betonung liegt auf "damals". Heute ist es mir graphisch einfach zu schwach und vor allem zu leer. Das gameplay macht aber nach wie vor Spaß.
Billy_Bob_bean schrieb am
die steam version von blood money ist nur englisch
hätts aber gern auf deutsch. allerdings 60 ? nur für ne Übersetzung...
schrieb am