Special: Scribblenauts (Geschicklichkeit)

von Jan Wöbbeking



Scribblenauts
Entwickler:
Publisher: Warner Bros.
Release:
kein Termin
kein Termin
09.10.2009
Spielinfo Bilder Videos

Ungewöhnliche Spiele erfordern ungewöhnliche Entwicklungsmethoden: Im kommenden DS-Knobler Scribblenauts muss der Spieler lediglich ein Wort wie Pirat oder Bus auf den Touchscreen schreiben und Sekundenbruchteile später lässt sich das entsprechende Objekt im Level benutzen. Falls ihr euch das nicht vorstellen könnt, solltet ihr einen Blick auf unsere Vorschau werfen. Wir haben Marius Fahlbusch, Besitzer und Technical Director von Entwickler 5TH Cell über die Arbeit an dem Knobler der anderen Art ausgefragt.



4Players: Macht die Arbeit an Scribblenauts mehr Spaß als an jene an gewöhnlichen Spielen?

Oh ja, die Arbeit an Scribblenauts macht wirklich Spaß! Der komplette Entwicklungsprozess unterscheidet sich auch stark von anderen Titeln. Normalerweise wird der Fokus auf bestimmte Objekte gelegt und die werden dann aufpoliert. Bei Scribblenauts ist das anders. 
Der deutschstämmige Marius Fahlbusch und sein Team 5TH Cell feilen an den letzten Feinheiten ihres ungewöhnlichen Puzzlespiels.
Der Hauptunterschied ist folgender: Wir können nicht jedes Objekt einzeln programmieren. Das wäre gar nicht machbar - eben weil es so viele sind. Wir haben uns zuerst einmal um die Systeme gekümmert und den Designern einzelne Module angeboten. Die Designer haben dann in Windeseile aus diesen Modulen die Objekte zusammen geschustert, welche für den Spieler sichtbar sind. Sie haben ein eigenes Tool entwickelt, mit dem sie Kategorien definieren. Eine dieser Kategorien ist das Säugetier: Es besteht aus organischem Material. Was gibt es denn für Säugetiere? Zum Beispiel Fleischfresser: Die mögen keinen Salat, sondern eben Fleisch wie Hähnchenkeulen und ähnliches. Dadurch müssen wir das nicht mehr für jedes einzelne Objekt neu definieren. Das Spiel hat keine Ahnung davon, dass beispielsweise ein Schwein auf dem Bildschirm herum läuft, es kennt nur gewisse Grundkonzepte - davon aber relativ viele. Die Interaktion ist wirklich recht komplex. Letztendlich war das alles die Riesen-Spielwiese für die Designer, um daraus die Objekte zu schustern. Jedes Objekt hat letzten Endes irgendetwas eigenes an sich, dass es interessant macht.

4Players: Ist euch der Wust an Gegenständen und Figuren nicht irgendwann über den Kopf gewachsen? Wo und wie zieht ihr die Grenze, damit ihr euch bei der Entwicklung nicht verzettelt?

Die eigentliche Grenze war wirklich nur die Zeit. Die Premisse war: Jedes Objekt, das nicht urheberrechtlich geschützt, vulgär oder ein Eigenname ist, können wir mit rein nehmen. Von diesen Ausnahmen abgesehen kommt alles, was wir finden, ins Spiel. Es haben in der Tat fünf Leute daran gesessen. Ihre einzige Aufgabe war es monatelang, sich durch Enzyklopedien zu arbeiten, um Worte zu finden.

4Players: Hast du nicht die Befürchtung, dass die Spieler sich durch das hohe Maß an Freiheit zu leicht durch die Levels mogeln können? Das Independent-Spiel Crayon Physics Deluxe besitzt ein ähnlich kreatives Spielkonzept. Dort konnte man einige der Levels dadurch lösen, indem man die Kugel einfach mit großen Blöcken und Halterungen quasi zum Ziel gezwungen hat.

Der Hauptunterschied zu Crayon Physics Deluxe ist, dass Physik ist in unserem Spiel nur ein Aspekt hinter der ganzen Sache ist. Ich würde sogar sagen, nicht mal der definierende Aspekt. Es ist wichtig, um Objekte zu platzieren, Sachen herunterfallen zu lassen, Fahrzeuge zu bewegen und Ähnliches. Letzten Endes ist die Interaktion aber viel tiefer.
Äußerst hilfreich: Auch Hubschrauber und andere Vehikel lassen sich mit dem Stylus herbeizaubern.
Sie ist einer der Grundbausteine, aber es gibt noch so viel mehr. Alles ist ziemlich komplex miteinander kombiniert. Der Cop isst den Donut, Knoblauch und Brot ergeben Knoblauchbrot, andere Dinge kochen und lauter solche Sachen. Wir haben nicht Levels erfunden, die uns einfach so eingefallen sind. Stattdessen haben wir uns zuerst einmal die im Spiel möglichen Interaktionsmöglichkeiten angeschaut und danach versucht, sie im Laufe des Spiels unterzubringen - so dass es mindestens drei Lösungsmöglichkeiten für jedes Level gibt. Es gibt natürlich jede Menge mehr. Und der Schwierigkeitsgrad steigt später wirklich an. Die ersten Levels sind quasi das Tutorial, dort lernt man das Grundprinzip: Wie hole ich den Stern aus dem Baum und Ähnliches, aber danach steigt der Schwierigkeitsgrad relativ schnell an und die Levels werden viel größer und komplexer. Es gibt Levels, die nur ein, zwei Räume groß sind, aber auch riesige Exemplare, in denen man mit dem Flugzeug herumfliegt.

4Players: Warum bietet ihr eigentlich kein Internet-Portal zum Tauschen der selbst gebastelten Rätsel an, wie z.B. in Blast Works auf Wii?

Wir waren leider am Ende des Zeitlimits. Es wär schön gewesen, aber mal sehen - vielleicht in der Zukunft.

4Players: Ist denn schon einen Nachfolger in Planung?

Dazu kann ich dir leider nichts sagen.

4Players: Oder vielleicht eine Umsetzung für eine Download-Plattform?

Auch das fällt leider in die gleiche Kategorie: Kein Kommentar.

4Players: Die Musik erinnert an japanische Videospielmusiker wie Hideki Naganuma
(Jet Set Radio Future ). Steckt ein Japaner dahinter?

Die stammt vom Briten David Franco. Der ist fast von Beginn an mit dabei und ich finde, die Musik passt perfekt zum Spiel.

4Players: Es gibt ja wirklich eine Menge Objekte, aber warum ist eigentlich kein Laser dabei?

Einen Laser an sich gibt es eigentlich - vielleicht wird er in der deutschen Version anders geschrieben? Das Wort "Laser Gun" besitzt glaube ich ein Copyright. Das gehört zu den Sachen, von denen man im ersten Moment nicht denkt, dass sie geschützt sind. Aber wie sich herausstellte, war es das doch. Der Laser ist aber auf jeden Fall drin. Vielleicht liegt es am deutschen Dictionary: Daran wird noch gefeilt, um es zu perfektionieren. 

 

Kommentare

Jazzdude schrieb am
Jetzt schon gekauft! Kann einfach nicht mehr schlecht werden :]
Mr.Yeah schrieb am
Das Wort "Laser Gun" besitzt glaube ich ein Copyright. Das gehört zu den Sachen, von denen man im ersten Moment nicht denkt, dass sie geschützt sind. Aber wie sich herausstellte, war es das doch.
Z.B. ist das Wort "Fön" auch eine Marke (von AEG).
Entweder schreibt man "Föhn", nach den Regeln der neuen Rechtschreibung, oder "Haartrockner".
schrieb am