Special: Soundtrack-Tipp (Sonstiges)

von Benjamin Schmädig



Soundtrack-Tipp (Sonstiges) von 4Players
Schon wieder Final Fantasy!
Sonstiges
Entwickler: 4Players
Publisher: 4Players
Release:
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Final Fantasy ist das Star Wars unter den Spielesoundtracks. Keine Musik ist weltweit bekannter, keine Melodien werden häufiger im Konzert gespielt - sei es im Rahmen von Play!, Video Games Live, Symphonic Fantasies oder als Tournee, die sich ausschließlich den Klängen Uematsus und seiner beruflichen Nachfahren widmet. Distant Worlds heißt das Programm, das seit 2007 um den Globus reist. Vor wenigen Wochen erschien die zweite CD-Auskopplung der Konzertreihe - lohnt es sich denn, die zeitlosen Titel schon wieder digital zu verewigen?

Midi zu Klassik

Was geschieht im Normalfall mit den musikalischen Klassikern? Mal legt eine Amiga-Hommage die Oldies für ein Retro-Album neu auf, mal gewinnen ihnen die Synthesizer treuer Fans eine neue Seite ab. Nur wenige Stücke werden für ein renommiertes Orchester arrangiert und erhalten dadurch einen neuen Anstrich. Dabei stecken selbst in den 8- oder 16-Bit-Kompositionen von damals schon edle Orchesterwerke - technisch
umsetzen konnte Nobuo Uematsu sein klanglichen Visionen auf NES oder PlayStation aber natürlich nicht. 20 Jahre musste der Haus- und Hofkomponist der großen Rollenspielserie warten, bevor seine Werke so klingen konnten wie sie ihm einst vorschwebten.

Es ist vor allem Shiro Hamaguchi, der aus Midi Klassik macht. Kein Wunder: Hamaguchi hatte sich schon zuvor mit Arrangements zu Final Fantasy, Monster Hunter oder Sakura Wars einen Namen gemacht. Und ihm verdanken wir es, dass Distant Worlds II seinem Namen schon in den ersten Minuten gerecht wird, wenn die vertraute Harfe das Tor in eine fremde Welt öffnet. Spätestens, wenn Chor und Streicher einstimmen, entfaltet »Prelude« schließlich jene besondere Magie, die Final Fantasy heißt. Die größte Leistung des zweiten Albums ist aber nicht das Erzeugen einer Sehnsucht nach der Ferne, dafür fehlen ihm besonders eindrucksvolle Stücke wie das mächtige »Liberi Fatali« aus Final Fantasy VIII, »One-Winged Angel« aus dem siebten Spiel sowie Aeris' Thema - diese Themen wurden schon auf der ersten Distant Worlds-CD veröffentlicht. Die Stärke des zweiten Albums ist hingegen der Variantenreichtum, mit dem das Royal Stockholm Philharmonic Orchestra in die Facetten des gefühlsbetonten Universums abtaucht.

Verrückt!

So wechselt schon der zweite Titel, »The Man with the Machine Gun«, umgehend die Marschrichtung, indem er beschwingte jazzige Töne anschlägt. In »Ronfaure« scheinen die
Wer arrangiert was?

Hamaguchi zeichnet übrigens hauptverantwortlich, aber nicht alleine für die Arrangements verantwortlich. Hier eine kurze Liste der fünf Künstler, die ebenfalls an Distant Worlds beteiligt waren:

»Dancing Mad«: Adam Klemens / Kenichiro Fukui
»Victory Theme«: Arnie Roth
»Prima Vista«: Sachiko Miyano
»JENOVA«: Eric Roth

Hörproben zu allen Stücken findet ihr unter diesem Link.
Instrumente gar Seemannsgarn zu spinnen - fast hat man mit Piraten beladene Luftschiffe vor Augen. »A Place to Call Home« ist schließlich die als Lied vorgetragene Titelmelodie des neunten Final Fantasy. Ebenso wie in »Suteki da ne« werden die Texte dabei erneut von Susan Calloway gesungen, die mit »Memoro de la Stono« auf dem ersten Album allerdings bereits den stimmungsvolleren der drei Songs vortrug.

Die Auswahl der Titel mag der letzten CD unterlegen sein - die Qualität der Stücke ist es nicht. Denn auch wenn Nummer zwei blasser wirkt, spielt das Orchester richtig stark auf! Höhepunkt ist »Dancing Mad« aus Final Fantasy VI - ein zehnminütiges Kabinettstück, in dem Komponist und Arrangeur alle Register ziehen: Nach einem Unheil verheißenden Einstieg schwingt sich der Chor unter Orgelklängen zu einem kämpferischen Höhepunkt auf, tobt sich rockig aus und schließt mit einem feierlichen Finale - großartig! Danach verliert die Zusammenstellung zwar ein wenig Schwung, gibt sich mit »Prima Vista Orchestra« aber erfrischend verspielt und lädt mit dem bezaubernden Final Fantasy VII-Thema noch einmal zum Schluchzen ein. Ein gelungener Abschluss für eine wunderschöne Zeitreise.

Es sind nicht die bekanntesten der Final Fantasy-Melodien - die ganz großen Klassiker wurden bereits für die erste CD Veröffentlichung zur gleichnamigen Konzert-Reihe aufgenommen. Und trotzdem spielt sich auch Distant Worlds II mit großer Klasse durch alle Emotionen, die als bleibende Erinnerungen an die Abenteuer zurückblieben. Das abwechslungsreiche »Dancing Mad« steht symbolisch für die spielerische Klasse der Aufführungen: Die Arrangements bieten keine Überraschungen, heben Uematsus Werke aber mit dem Geist der Originale in eine neue Dimension.

Einschätzung: sehr gut

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