Special: Far Cry 3 (Shooter)

von Benjamin Schmädig



Far Cry 3 (Shooter) von Ubisoft
Nah am Film?
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
29.11.2012
29.11.2012
29.11.2012
29.05.2018
29.05.2018
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Spielinfo Bilder Videos
Dass Videospiel-Komponisten auch in Hollywood umtriebig sind, ist nichts Besonderes. Die wenigsten arbeiten allerdings an namhaften Filmen – Brian Tyler schon. Er hat Musik u.a. für The Expendables oder Battle: Los Angeles geschrieben. Somit ist Far Cry 3 nur ein weiterer Beweis, dass Videospiele immer enger mit Filmen zusammenwachsen. Bleibt die Frage, ob den Spielen das auch gut tut.

Ferngesteuerte Klangwelt

Rumpelnde Beats im Takt moderner elektronischer oder Rockmusik: Längst hat sich der von Hans Zimmer geprägte Stil in Hollywoods Effektkino durchgesetzt. Orchestrale Kompositionen im Stil eines John Williams wurden in den Hintergrund gedrängt. Soundtracks haben an Komplexität verloren; sie dienen heute mehr denn je als funktionale
Klangteppiche – sowohl im Film als auch im Spiel.

So ist es kaum verwunderlich, dass Tyler ebenfalls die Popmusik zitiert, wenn er den bunten Gegenwarts-Shooter Far Cry 3 vertont. Genauer gesagt bedient er sich recht ungeniert beim Dubstep, der mit Verzerrungen und Melodiebrüchen Unruhe in die Musik bringt. Ihm kommt dabei zugute, dass spätestens seit Zimmers verzerrter Interpretation von Edith Piafs Non, je ne regrette rien kaum noch ein Soundtrack ohne elektronisches Tiefenbrummen auskommt, denn auch davon macht Tyler ausgiebig Gebrauch.

Explosion und Drogenrausch

Musik als rauschende Projektionsfläche denn als eigenständiges Kunstwerk: Schade drum.

Allerdings schadet einem Spiel wie Far Cry diese Ästhetik nicht! Im Gegenteil sogar: Der enervierende Geräuschpegel macht die intensiven Feuergefechte noch eindringlicher. Die scheinbar unmusikalischen Klänge harmonieren mit den Geräuschen ratternder Maschinengewehre, brummender Motoren oder explodierender Sprengkörper. Sie verstärken die aufgekratzten Empfindungen in spannenden Momenten – packende Action und der im Spiel erlebte Drogenrausch profitieren davon.

Die lange Mitte

Im Mittelteil des Soundtrack-Albums überspannt Tyler den Bogen allerdings, da von "Rook Island" bis "Bad Trip" viele ähnliche Stücke aufeinander folgen. Schon vorher hatte er in "Monsoon" oder "Heat" diese Klänge angeschlagen – wandlungsfähig zeigt sich der Komponist nicht. In den folgenden "Path of the Warrior" und "The Giant’s Head"
Verfügbarkeit
Das Album zu Far Cry 3 ist bisher nur zum Download erhältlich - zu finden auf iTunes und qobuz.
untermalt hingegen eine Art ritueller Gesang die Mystik des Inseltrips, wobei sich Tylers Komposition in diesen Stücken mit banalem Spannungstrommeln begnügt.

Ein gelungener Abschluss gelingt ihm erst mit "Further", welches das Thema des einführenden "Far Cry 3" aufnimmt: Was zu Beginn des Albums als emotionale Rockballade gespielt wird, mündet in einen ruhigen Ausklang mit Chor, Streichern und Klavier. Damit unterstreicht Tyler den emotionalen Mittelpunkt seiner Musik, der in dem altmodischen verträumten Synthesizer aus "Journey Into Madness" einen starken Höhepunkt findet.

Filigrane Handwerksarbeit ist der modernen Begleitmusik leider abhanden gekommen: Die vielen geradlinigen, mäßig arrangierten Orchesterwerke zu stolperndem Trommelwerk sind schwache Abziehbilder der Arbeiten von Rota, Morricone oder Williams. In der Spielfreude der Elektronik-Künstler liegt allerdings auch eine Chance, denn gerade die Spielemusik kann aufgrund ihrer Wurzeln Geräusche nutzen, mit denen der Soundtrack buchstäblich zur Tonspur wird. In Far Cry 3 etwa unterstreichen synthetisches Kratzen und aufreibende Rhythmen die frenetische Spannung fast punktgenau, ruhige Momente dienen als emotionaler Anker.  Abseits davon wirkt seine Musik zwar gewöhnlich und viele Stücke ähneln sich auffallend sehr, insgesamt schrieb Brian Tyler dem Actiontrip aber einen intensiven Soundtrack auf den Leib.

Einschätzung: gut
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Kommentare

M4sterL schrieb am
Unnötig. Soundtrack Kritik bei einem Ego - Shooter :roll: Was kommt als nächstes? Filmkritik bzgl. der Zwischensequenzen? Die paar oberflächlichen Zeilen hätte man sich echt schenken können. Oder war es eine Art Nachtrag, da der Autor vor lauter FC3 Bashing in seinem sog. Test völlig vergessen hat, auf den Soundtrack einzugehen? Netter Versuch... :Blauesauge:
Aber ich rechne dem Autor ja wirklich hoch an, dass er nicht wieder in seine non sense Sätze verfällt. Als ich las, wer diesen Unsinn geschrieben hat, rechnete ich schon prägnanten Sätzen wie "ich sitze vor meinem PC. Stille. Ich lausche. Die Augen geschlossen. Wartend. Plötzlich ein Ton, einer eigenen Melodie gleichend gar...*beliebiges unerträglich nichtssagendes Gelaber einfügen*".
Also eventuell das nächste Mal wieder den Test chronologisch Aufbauen. Einleitung - Grafik - Sound - Steuerung - Handlung - Gameplay - evtl. Kompabilitätsprobleme. Fertig. Ist das so schwer? :?
eXtreme Warhead schrieb am
fc3 special und was verbirgt sich dahinter? soundtrackmurks, der keinen interessiert :?
drfontaine92 schrieb am
Erdem Ayyildiz hat geschrieben:
drfontaine92 hat geschrieben:Soundtrack-Kritik bitte lassen 4Players!
Warum denn ? Die Meinungsfreiheit gilt auch in der Spielebranche und 4Players nutzt das auch richtig aus, nicht so wie bei den populären Spielemagazinen.
Ich finde man sollte sich nicht auf Terrain begeben, auf dem man seine Aussagen nicht mehr hinreichend vertreten kann. 4Players ist eine super Seite, was die Bewertung von Videospielen angeht. Nicht zuletzt deswegen, weil die Redaktion jahrelange und eingefleischte Zocker mit Erfahrung und Wissen auf dem Gebiet sind.
Allerdings sollte sich nicht jeder dazu auserkoren fühlen, über Dinge zu urteilen, die ihm nicht vertraut sind (ich nehme also an, dass bei 4Players.de keine Komponisten und studierte Musiker arbeiten). Meinungsfreiheit ist hier auch gar nicht das Thema; Jeder Bürger hat das Recht seine persönliche Meinung zu äußern - natürlich auch im Internet. Nur leidet meiner Meinung nach irgendwann die Glaubwürdigkeit und Qualität einer Beurteilung, wenn sich jeder dazu im Stande fühlt, ein qualitativ wertvolles Urteil über Dinge zu fällen, bei denen man eigentlich nicht mitreden kann.
Somit hat die sowieso schon (zwangsläufig) subjektive Beurteilung eines Produktes für mich im Falle einer Soundtrack-Kritik von 4Players keinen Wert, obwohl ich die Meinung des Redakteurs respektiere und akzeptiere.
Ein Hin- und Verweis auf den Soundtrack in den News halte ich für sinnvoller und komplett ausreichend.
marschmeyer schrieb am
Iconoclast hat geschrieben: Es ging mir auch nicht um die Texte selber, sondern alleine um die Tatsache, dass die ihre Musik selber spielen, sieht man ja bei den zig Live-Videos und nicht einfach nur auf ihrem Mac-Book Play drücken und dann einen Affentanz darum veranstalten.
Komponieren um Studio ist schließlich so Kinderkram, wenns nur darum ginge wäre ja jeder Künstler und steinreich.
Sevulon schrieb am
Iconoclast hat geschrieben:Es ging mir auch nicht um die Texte selber, sondern alleine um die Tatsache, dass die ihre Musik selber spielen, sieht man ja bei den zig Live-Videos und nicht einfach nur auf ihrem Mac-Book Play drücken und dann einen Affentanz darum veranstalten.
Japp, okay. Nur hast du mit Combichrist halt ausgerechnet ein Beispiel gebracht, bei dem sich mir sämtliche Nägel hochrollen. Höher auf meiner Abschussliste steht in dem Bereich höchstens noch Agonoize. Mag ja sein, dass sie das Zeugs noch persönlich mit einem Keyboard fabrizieren, aber dadurch wird die Musik für mich dann auch nicht besser ;)
zB. zum Gangnam Style feiern, der Lyrics mäßig um ein dauergeiles Girl geht und wo sie dann mal als geile Sau darsteht. Welche Frau will nicht so herablassend bezeichnend werden? :)
Ehrlich? Wusste ich gar nicht, nie drauf geachtet. Ich hör da immer nur "Gangnam Style" und das war's dann, aber das ist nun auch kein Song, der sich irgendwo in meiner Playliste befindet. Das Frauen sowas wohl aber toll finden, ist dagegen nichts neues. Ist ja in zig Musikrichtungen so, dass sich viele Frauen auch gerne Songs anhören, bei denen sie schlecht wegkommen: Von Black Metal bis hin zum Rap und deutschen Hiphop. Ich kenn bspw. viele Frauen die Kollegah abfeiern, der halt auch munter wörtlich davon 'singt', dass sie in seinen Augen nur Objekte sind, denen man den Mund mit Sperma auffüllen sollte. Aber gut, wie du schon sagtest: 90% hören eh nur Schund :D
schrieb am

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