Special:
Liegt gut in der Hand
Übersichtlicher Aufbau
Porsche 911 Turbo S Wheel Das Layout des Lenkrads kann ebenfalls überzeugen, auch wenn es durch die vielen Knöpfe auf kleinem Raum inklusive des eingebetteten Guide-Buttons auf den ersten Blick etwas überfrachtet wirkt. Spieler mit etwas größeren Händen müssen zudem mehr umgreifen, wenn sie die Knöpfe erreichen wollen. Dadurch, dass die oberen Y- und B-Knöpfe anders geformt sind als die unteren X- und A-Pendants, kann man im wahrsten Sinne des Wortes auch ohne hinzusehen ein Gefühl dafür entwickeln, welchen der leicht wackeligen Knöpfe man gerade berührt. Das Vier-Wege-Digipad wird geschickt im Engine Start-Button an der linken Unterseite des Lenkrads versteckt. Damit ist es zwar recht klein, doch kann man trotzdem präzise genug durch die Menüs navigieren. Der Manettino-Schalter auf der gegenüberliegenden Seite erlaubt in einem echten 458 Italia das Durchschalten diverser Leistungsprogramme (Sport- oder Rennmodus) und Fahrhilfen.
(Zu) kleine Schalthebel
Einen Kritikpunkt stellen die beiden Schalthebel dar: Zwar bestehen sie aus Metall und wirken entsprechend robust, doch sind sie etwas zu klein geraten bzw. ungünstig positioniert. Wenn man die optimale Griffposition nicht verlassen will, kann man höchstens mit dem Zeige- und Mittelfinger schalten - oft habe ich sogar nur den Zeigefinger benutzen können. Zum Vergleich: Bei anderen Wheels liegen meist sämtliche Finger (natürlich abgesehen vom Daumen) auf den Schalthebeln für das sequenzielle Getriebe. Doch die Ursache für diese eigenwillige Entscheidung ist schnell gefunden: Thrustmaster hat unterhalb der beiden Metall-Schalter jeweils einen zusätzlichen Knopf auf der Rückseite ins Lenkrad eingelassen, mit dessen Hilfe man z.B. in Forza Motorsport 4 noch einen Blick nach links oder rechts werfen kann. Eigentlich eine nützliche Sache, wenn es nicht so gewöhnungsbedürftig wäre, sie während des Fahrens zu benutzen. Vor allem, wenn man mit einem manuellen Getriebe unterwegs ist, fühlt sich der Griff zu den beiden hinteren Knöpfen unangenehm an.
Fehlendes Feedback
Schade, denn abgesehen vom schmerzlichen Feedback-Verlust fühlt sich das Lenkrad klasse an: Bewegungen werden präzise erfasst und umgesetzt, während ein Bungee-Chord im Inneren nicht nur für eine automatische Zentrierung sorgt, sondern beim Einlenken auch einen zunehmenden Widerstand bietet. Das ist zwar nur ein schwacher Ersatz für das fehlende Force Feedback, aber immerhin besser als nichts. Der Radius beträgt 270 Grad - gut, denn die meisten Rennspiele ohne zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten sind meist auf diesen Wenderadius genormt. Sowohl in anspruchsvolleren Titeln wie Forza Motorsport 4 oder F1 2011 als auch in flotten Arcade-Rasereien wie Project Gotham Racing 4 und Sega Rally konnte das Ferrari-Wheel überzeugen.
Stabile Befestigung
Neben der Xbox 360 lässt sich der Ferrari-Lenker auch mit dem PC benutzen - Thrustmaster stellt entsprechende Treiber für Windows XP zur Verfügung. Unter Windows 7 und Vista funktioniert die Erkennung via Plug & Play. Schließt man das Lenkrad dagegen an eine PS3 an, wird es als unbekanntes Gerät erkannt und verweigert seinen Dienst - schade. Es ist halt immer wieder eine Krux mit den Lizenzen bei Lenkrädern.
Pedalerie mit Tücken
Bei den Pedalen darf man in dieser Preisklasse nicht viel erwarten: So überrascht es kaum, dass auch hier Plastikverkleidungen zum Einsatz kommen und eine zusätzliche Kupplung neben dem Gas- und Bremspedal mit Abwesenheit glänzt. Man sollte es besser vermeiden, mit Schuhen auf die Pedale zu steigen, denn zum einen liegen sie doch recht eng beieinander und zum anderen sollte man das nicht unbedingt robuste Plastik besser etwas schonen. Vor allem das Bremspedal verfügt über einen angenehmen Widerstand, doch auch das Gasgeben lässt sich hier gut dosieren.
Das Fazit:
Eigentlich ist das Ferrari-Wheel von Thrustmaster ein tolles Lenkrad zu einem bezahlbaren Preis: Es fühlt sich trotz leichtem Wackeln gut an, reagiert präzise auf Steuereingaben und bietet sowohl bei Pedalen als auch dem Lenkrad einen angenehmen Widerstand. Aber warum der komplette Verzicht auf die Rumble-Funktion? Klar, ein Force Feedback darf man in dieser Preisklasse nicht erwarten, doch hätten selbst leichte Vibrationen das Fahrgefühl ungemein bereichert, auch wenn mir die Metall-Schaltwippen etwas zu klein erscheinen und die zu leichte Pedalerie erst dann wirklich stabil ist, wenn man sie an einem Rennsitz festschraubt. Wer die Vibrationen ohnehin als störend empfindet und darauf verzichten kann, ist mit dem Ferrari 458 Italia-Wheel gut bedient, zumal es vor allem auf der Xbox 360 in dieser Preisklasse kaum Alternativen gibt. Ich würde trotzdem versuchen, ein gebrauchtes Wireless Racing Wheel von Microsoft zu ergattern, obwohl auch dieses Lenkrad seine Macken hat. Doch für mich gehört mittlerweile auch in der unteren Preisklasse zumindest eine optionale Vibrationsfunktion zur Standardausstattung eines Wheels - und für eine UVP von 79,99 Euro sollte man eine solche auch erwarten können.
Eindruck: befriedigend
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