Alien Artifacts (Portal Games, Halle 3, Stand 3O118)
Ein Kartenspiel mit Elementen der 4X-Strategie? Genau darum geht es in
Alien Artifacts von Portal Games, das von
Marcin Senior Ropka und Viola Kijowska konzipiert wurde - hier
ein Video, das den Inhalt der Box zeigt. Bis zu vier Spieler übernehmen eine der futuristischen Fraktionen, um den Weltraum zu erkunden und zu erobern. Man kann Raumschiffe bauen, Technologien entwickeln, Handel treiben sowie Planeten entdecken. Insgesamt sind über 200 Karten enthalten; auch für Solisten gibt es eine Regelvariante.
Alien Artifacts, Halle 3, Stand 3O118.
Das geschickte Management der für den Bau nötigen Materialien bestimmt die Spielmechanik: In jedem Zug hat man drei Karten mit jeweils zwei unterschiedlichen Rohstoffen auf jeder Seite zur Verfügung - allerdings darf man nur zwei davon ausspielen, so dass angenehme Grübelei garantiert scheint.
Laut den polnischen Entwicklern soll man unter einer Stunde für eine Partie brauchen. Bisher ist lediglich die englische Version für Oktober 2017 angekündigt. Man kann es bereits
hier vorbestellen und auf der SPIEL in Essen abholen; es soll um die 45 Euro kosten.
Azul (Plan B Games/Pegasus, Halle 3, Stand M110)
Azul, Halle 3, Stand M110.
Freunde dekorativer Legetaktik sollten sich
Azul von Michael Kiesling mal ansehen. Nicht nur, weil der renommierte Bremer Autor bereits mit "Tikal" oder "Torres" einige Klassiker entwickeln und Auszeichnungen gewinnen konnte - sondern auch, weil dieses Spiel richtig schick designt ist. Außerdem scheint es sich für kurzweilige Duelle im Familienkreis zu lohnen, denn es wird ab acht Jahren empfohlen.
Vor dem Hintergrund portugiesischer Keramik (den so genannten "azulejos") legen zwei bis vier Spieler aus etwa 100 kunterbunten Steinen ihre Paläste aus. Dabei geht es darum, wer sie letztlich am erfolgreichsten anordnet, indem er z.B. spezielle Muster nachahmt oder Sets vervollständigt. Azul soll eine gute halbe Stunde dauern, knapp 30 Euro kosten und erscheint komplett auf Deutsch im Rahmen der SPIEL bei Pegasus.
Bunny Kingdom (IELLO, Halle 3, Stand M109)
Wenn Richard Garfield ein neues Spiel macht, kann man schonmal genauer hinschauen. Immerhin hat der Mathematik-Professor aus Pennsylvania nicht nur das heute noch populäre
Magic: The Gathering erfunden, das bis dato weltweit auf Turnieren gespielt wird, sondern entwickelt fleißig weiter. In den letzten Jahren hat er u.a. das kurzweilige
King of Tokyo oder
Bunny Kingdom, Halle 3, Stand M109.
das in unserer Top 20 fest verankerte
Android: Netrunner konzipiert, das zu den besten "Living Card Games" gehört. Diesmal sollen aber nicht Sammelkarten, sondern Hasen und kompetitive Aufbaustrategie mit Miniaturen im Mittelpunkt stehen.
Als einer von zwei bis vier Fürsten gilt es möglichst clever eigene Stätde zu bauen, Wasser, Karotten und Pilze zu ernten, Gebiete zu erobern und in der Gunst des Königs aufzusteigen, um am Ende als Sieger hervorzugehen. Auf den ersten Blick erinnert das territoriale Prinzip ein wenig an den Klassiker
Löwenherz, aber hier spielen die 182 Karten eine entscheidende taktische Rolle. Neben einer Weltkarte und ihren 100 Feldern gibt es 144 Hasenfiguren und 39 Städte in der Box. Das Spiel soll etwa 45 Minuten dauern. Die deutsche Version wird der französische Verlag IELLO erstmals in Essen zeigen - sie soll an die 45 Euro kosten.
Clans of Caledonia (Karma Games, Halle 2, Stand F107)
Auch im schottischen Hochland wird gekämpft: Allerdings nicht wie so oft im Mittelalter, sondern im 19. Jahrhundert. Man kann aus acht Clans wählen, die auf einem modularen Spielfeld mit 16 Landschaftsteilen stets in neuer Umgebung starten. Ein
Clans of Caledonia, Halle 2, Stand F107.
bis vier Anführer wetteifern um die wirtschaftliche Macht, indem sie während der Industrialisierung effizient bauen, produzieren, handeln und exportieren - darunter natürlich auch Whisky. In seinem Zug kann man aus acht möglichen Aktionen wählen, so lange man Geld dafür zur Verfügung hat. Nach fünf jeweils einzeln gewerteten Runden zu je drei Phasen wird abgerechnet.
Ob der Berliner Autor Juma Al-JouJou damit strategisch überzeugen kann? Auf jeden Fall wird es hier komplexer zugehen als in einem ganz ähnlich anzusehenden Spiel: Dass das Artdesign ein wenig an
Isle of Skye, das "Kennerspiel des Jahres 2016", erinnert, das wir bereits getestet haben, kommt nicht von ungefähr. Auch hier zeichnet der Österreicher Klemens Franz verantwortlich, der schon zeitlose Klassiker wie
Le Havre oder
Agricola illustriert hat. Clans of Caledonia wurde übrigens innerhalb von drei Stunden über
Kickstarter finanziert. Die deutsche Version wird in Essen spielbar und für knapp 50 Euro erhältlich sein.