Special: Tipps für die SPIEL 17
Alien Artifacts (Portal Games, Halle 3, Stand 3O118)
Ein Kartenspiel mit Elementen der 4X-Strategie? Genau darum geht es in Alien Artifacts von Portal Games, das von Marcin Senior Ropka und Viola Kijowska konzipiert wurde - hier ein Video , das den Inhalt der Box zeigt. Bis zu vier Spieler übernehmen eine der futuristischen Fraktionen, um den Weltraum zu erkunden und zu erobern. Man kann Raumschiffe bauen, Technologien entwickeln, Handel treiben sowie Planeten entdecken. Insgesamt sind über 200 Karten enthalten; auch für Solisten gibt es eine Regelvariante.
Laut den polnischen Entwicklern soll man unter einer Stunde für eine Partie brauchen. Bisher ist lediglich die englische Version für Oktober 2017 angekündigt. Man kann es bereits hier vorbestellen und auf der SPIEL in Essen abholen; es soll um die 45 Euro kosten.
Azul (Plan B Games/Pegasus, Halle 3, Stand M110)
Vor dem Hintergrund portugiesischer Keramik (den so genannten "azulejos") legen zwei bis vier Spieler aus etwa 100 kunterbunten Steinen ihre Paläste aus. Dabei geht es darum, wer sie letztlich am erfolgreichsten anordnet, indem er z.B. spezielle Muster nachahmt oder Sets vervollständigt. Azul soll eine gute halbe Stunde dauern, knapp 30 Euro kosten und erscheint komplett auf Deutsch im Rahmen der SPIEL bei Pegasus.
Bunny Kingdom (IELLO, Halle 3, Stand M109)
Wenn Richard Garfield ein neues Spiel macht, kann man schonmal genauer hinschauen. Immerhin hat der Mathematik-Professor aus Pennsylvania nicht nur das heute noch populäre Magic: The Gathering erfunden, das bis dato weltweit auf Turnieren gespielt wird, sondern entwickelt fleißig weiter. In den letzten Jahren hat er u.a. das kurzweilige King of Tokyo oder
Als einer von zwei bis vier Fürsten gilt es möglichst clever eigene Stätde zu bauen, Wasser, Karotten und Pilze zu ernten, Gebiete zu erobern und in der Gunst des Königs aufzusteigen, um am Ende als Sieger hervorzugehen. Auf den ersten Blick erinnert das territoriale Prinzip ein wenig an den Klassiker Löwenherz, aber hier spielen die 182 Karten eine entscheidende taktische Rolle. Neben einer Weltkarte und ihren 100 Feldern gibt es 144 Hasenfiguren und 39 Städte in der Box. Das Spiel soll etwa 45 Minuten dauern. Die deutsche Version wird der französische Verlag IELLO erstmals in Essen zeigen - sie soll an die 45 Euro kosten.
Clans of Caledonia (Karma Games, Halle 2, Stand F107)
Auch im schottischen Hochland wird gekämpft: Allerdings nicht wie so oft im Mittelalter, sondern im 19. Jahrhundert. Man kann aus acht Clans wählen, die auf einem modularen Spielfeld mit 16 Landschaftsteilen stets in neuer Umgebung starten. Ein
Ob der Berliner Autor Juma Al-JouJou damit strategisch überzeugen kann? Auf jeden Fall wird es hier komplexer zugehen als in einem ganz ähnlich anzusehenden Spiel: Dass das Artdesign ein wenig an Isle of Skye, das "Kennerspiel des Jahres 2016", erinnert, das wir bereits getestet haben, kommt nicht von ungefähr. Auch hier zeichnet der Österreicher Klemens Franz verantwortlich, der schon zeitlose Klassiker wie Le Havre oder Agricola illustriert hat. Clans of Caledonia wurde übrigens innerhalb von drei Stunden über Kickstarter finanziert. Die deutsche Version wird in Essen spielbar und für knapp 50 Euro erhältlich sein.
Death Over The Kingdom (Gen-X Games, Halle 6, Stand H106)
Wenn es mal schnell gehen soll und viele Leute zu Besuch sind, spielt man was? Richtig: Ein Kartenspiel. Zwar gibt es da mittlerweile hunderte, aber Death Over The Kingdom der spanischen Gen X Games weckt zumindest mit seinem interessanten Artdesign das Interesse und ist für drei bis sechzehn (!) Teilnehmer ausgelegt. Es soll sich mit seiner Wechselmechanik und gerade mal 26 Charakterkarten, auf denen märchenhaften Fantasymotive wie Drache, Fee oder König zu sehen sind, flott spielen.
Escape Room: Das Spiel Virtual Reality
Lust auf Spannung bei tickender Uhr und freier Rundumsicht? In diesem Ableger der erfolgreichen Spieleserie habt ihr erneut nur eine Stunde, um als Team von zwei bis fünf Leuten aus einem havarierten U-Boot oder einem abgestürzten Hubschrauber zu entkommen - zwei Szenarien sind enthalten. Es geht dabei wie immer um Kooperation, diverse Rätsel und schnelle Entscheidungen. Wie das abläuft, zeigt dieses Video .
In dieser Variante für 35 Euro ist eine VR-Brille dabei, die 360-Grad-Szenarien erschaffen soll. In der räumlichen Umgebung gilt es Geheimnisse zu entdecken und mit beweglichen Objekten zu interagieren. Allerdings ist der so genannte "Chrono Decoder" hier nicht wie sonst als Apparat, sondern nur als digitale App verfügbar - er kennt alle Codes und misst die Zeit; außerdem liefert die kostenlose App etwas musikalische Unterstützung. Ob dieses Prinzip am Tisch aufgeht? Probiert es in Halle 3 aus!
EXIT - Das Spiel (Kosmos, Halle 3, Stand B112)
"Fesselnd! Herausfordernd! Verblüffend! Das perfekte Spielprinzip und die bemerkenswerte Qualität der kooperativen Abenteuer aus der Reihe „Exit – Das Spiel“ überzeugen so sehr, dass alle drei Titel der Premieren-Staffel hervorzuheben sind."
Auch hier geht es darum, sich zusammen aus einer heiklen Situation zu befreien, während die Uhr tickt. Dabei muss man entweder alleine oder mit bis zu vier Leuten über knapp eine Stunde angenehm knifflige Rätsel diverser Art lösen, um die richtigen Codes zu finden.
Das Besondere ist allerdings, dass es sich um ein einmaliges Erlebnis handelt: Man beschriftet, knickt oder zerreißt auch mal Material, so dass man ein Spiel nicht ein zweites Mal bestreiten kann.
Die Szenarien werden für jeweils 13 Euro in einer Box angeboten, in der sich neben der Anleitung, einem kleinen Buch für die Story immer eine Decodier-Scheibe sowie über 80 Karten befinden.
First Martians (Portal Games, Halle 3, Stand 3O118)
Schon im letzten Jahr war der Rote Planet auch im Brettspielbereich ein großes Thema - mit Terraforming Mars konnte Jacob Fryxelius eine tolle Aufbaustrategie inszenieren, die es in unsere Top 20 geschafft hat und mittlerweile weltweit Awards abräumen konnte - in Essen wird es übrigens schon die zweite Erweiterung geben. Ob das auch Ignacy Trzewiczek mit dem zwei Jahre entwickelten Survival-Abenteuer First Martians gelingt?
"Wie geht man mit Hunger, Wetter und wilden Tieren auf einer einsamen Insel um? Das Survival-Abenteuer von Ignacy Trzewiczek überzeugt nicht nur aufgrund seiner ansehnlichen Aufmachung. Vor allem das Ineinandergreifen von Ereignissen, Versorgung, Entwicklung und Risikomanagement faszinieren. Man strandet ohne Werkzeuge, muss sich einen Unterschlupf bauen und um das Essen kümmern. Dabei hat jeder der vier Charaktere (Handwerker, Soldat, Koch, Entdecker) unterschiedliche Spezialfähigkeiten. Für Vielspieler und Strategen unheimlich empfehlenswert, zumal es komplett unterschiedliche Szenarien mit anderen Zielvorgaben und Herausforderungen gibt."
Unterstützt wird das Spiel von einer App, die auch mehrere Schwierigkeitsgrade anbietet. Wir sind sehr gespannt, ob First Martians den hohen Erwartungen gerecht werden kann - auf jeden Fall gehört es zu den großen Geheimtipps in Essen.
Auf Englisch ist es seit dem 4. Oktober 2017 erhältlich; eine komplett deutsche Version erscheint für knapp 70 Euro bei Pegasus.
Gaia Project (Feuerland Spiele, Halle 3, Stand D100)
Falls euch Terra Mystica genauso gut gefallen hat wie uns, solltet ihr euch auf jeden Fall den futuristischen Nachfolger Gaia Project ansehen. Helge Ostertag und Jens Drögemüller lassen euch zwischen 14 Völkern auf sieben doppelseitigen Tableaus mit unterschiedlichen Stärken wählen, um die Galaxie zu besiedeln; dabei soll es keinerlei Glückselemente geben.
Einiges am Layout wie etwa die Völkertableaus erinnert noch an den Vorgänger, aber es gibt auch interessante Änderungen - wir sind natürlich vor allem auf die spielemechanischen Unterschiede gespannt. Das Material hat es mal wieder in sich: 147 Gebäude und Einheiten sowie 300 Spielsteine sind neben 30 Karten und zehn Galaxiekartenteilen in der Box enthalten. Gaia Project wird ab November offiziell für knapp 70 Euro und auch schon in Essen erhältlich sein.
Gloomhaven (Cephalofair Games, Halle 7, Stand J108)
Ein bis vier Helden wandern gemeinsam als Söldner durch eine persistente Fantasywelt, entwickeln ihren Charakter weiter, erkunden kooperativ Dungeons sowie Ruinen und erleben taktische Kämpfe, die von einem kreativen Kartensystem getragen werden: Man würfelt nicht, sondern spielt jeweils zwei Karten aus seiner Hand, die die Initiative sowie den Angriff bestimmen. Das Ganze wird ohne Spielleiter oder Dungeon Master inszeniert.
Dabei soll sich die epische Story ändern, indem man am Ende eines Szenarios gemeinsam wichtige Entscheidungen für die nächsten Schritte trifft, so dass es quasi wie in einem Abenteuer-Spielbuch woanders weitergeht. Das Spiel ist darauf ausgelegt, dass man es am besten in fester Gruppe mehrmals hintereinander wie eine klassische Pen&Paper-Kampagne erlebt. Klingt alles sehr gut, nur ist bisher lediglich eine englische Version für happige 140 Euro erhältlich - vermutlich auch in Essen.
Indian Summer (Edition Spielwiese, Halle 1, Stand D122)
Indian Summer ist ein separat spielbarer Teil einer Trilogie, die mit dem kurzweiligen Cottage Garden ihren Anfang nahm. Nur dass man diesmal in Neuengland unterwegs ist, um geometrische Blätterformen möglichst Flächen deckend und gewinnbringend zusammen zu puzzeln.
Der Clou ist, dass diese an Tetris erinnernden Figuren Löcher haben, mit denen man auf den Spielbrettern sichtbare Schätze ergattern kann, die einem wiederum mehr Optionen und Punkte bringen. Empfohlen wird Indian Summer für einen bis vier Spieler ab acht Jahren. Es soll etwa 35 Euro kosten.
Jagged Alliance - The Board Game (Underground Games, Halle 6, Stand H109)
Das dürfte zumindest Taktiker alter PC-Schule neugierig machen: Underground Games hat die Kickstarter-Kampagne zur Finanzierung von Jagged Alliance - The Board Game gestartet. Dabei handelt es sich um die Premiere für die Frankfurter Entwickler, die die Lizenz von THQ Nordic erworben haben. 50.000 Euro sind das ausgeschriebene Mindestziel für die
Bis zu vier Söldner mit unterschiedlichen Fähigkeiten können zusammen in mehreren Szenarien antreten, um ein fiktives Land von einem Diktator zu befreien. Über 100 Karten mit Waffen, Verbündeten und Ausrüstung sind neben Miniaturen für Helden und Feinde geplant; auch eine Regelvariante für Solisten ist dabei. Ganz entscheidend wird natürlich das Schleich- und Kampfsystem sein, das ihr in Essen ausprobieren könnt. Der Preis soll bei 60 Euro liegen.
Kingdomino und Queendomino (Pegasus, Halle 3, Stand M107)
Wer ein familientaugliches Spiel mit Puzzleflair sucht, das man auch mit Kindern gut spielen kann, macht hier nichts falsch und zahlt etwa 20 Euro. Außerdem gibt es bereits einen Nachfolger, der für etwas mehr Spieltiefe sorgen könnte: Queendomino wird in Essen spielbar sein und soll mit speziellen Bauflächen für Gebäude sowie der Rolle der Königin deutlich mehr Möglichkeiten für zwei bis vier Teilnehmer anbieten. Es wird etwa 20 Euro kosten, ist separat spielbar, aber auch mit Kingdomino kompatibel. Sprich: Man kann beides zusammen aufbauen, um dann mit bis zu acht Leuten loszulegen.
Pandemic Legacy Season 2 (Z-Man Games/Asmodée, Halle 1, Stand B108)
Eines der besten kooperativen Spiele der letzten Jahre wird fortgesetzt: Pandemic Legacy: Der Kampf gegen die Epidemien sorgte für ungeheure Spannung und ein einzigartiges Kampagnengefühl am Tisch mit wunderbaren Eskalationen. Es hätte auch Virus Souls heißen können, denn der Schwierigkeitsgrad war knackig. Aber nicht etwa, weil das Regelwerk so komplex gewesen wäre – im Gegenteil: Es war mit seinem Karten-Management leicht verständlich und man kam sehr schnell in einen Spielfluss, der mit seiner effizienten Routenplanung en wenig an Scotland Yard erinnerte. Der Anspruch entstand dadurch, dass das System der Kettenreaktionen so gnadenlos und die eigenen Entscheidungen so folgenreich für künftige Partien waren.
Photosynthesis (Blue Orange, Halle 3, Stand M107)
Zwei bis vier Spieler sollen möglichst geschickt ihre Samen streuen, damit daraus Bäume in drei unterschiedlichen Größen wachsen, deren Schatten wiederum das Wachstum der anderen Pflanzen ausbremst - es geht also um kompetitive Strategie, in der das geschickte Ausnutzen von Licht letztlich den Sieger bestimmt.
Das Ganze wird nicht abstrakt, sondern figürlich dargestellt: Auf dem grünen Spielplan platziert man 3D-Modelle der Bäume, hinzu kommen Marker für Eicheln, Tannzapfen & Co. Photosynthesis richtet sich mit seiner flotten Spielzeit von fünfzehn Minuten an Familien und wird ab acht Jahren empfohlen.
Pulsar 2849 (Czech Games Edition, Halle 1, Stand F145)
Auf dem Weg zu diesem Ziel soll man mehrere strategische Möglichkeiten haben. Ist das eine kreative Abweichung vom 4X-System à la Eclipse & Co? Noch lässt sich Pulsar schwer einschätzen, aber Czech Games ist immer für eine Überraschung gut. Wer neugierig geworden ist, kann es in Halle 1 am Stand F145 ausprobieren.
Sword & Sorcery (Ares Games/Asmodée, Halle 3, Stand E100)
Allerdings werden diese nicht wie in Descent von einem Spielleiter, sondern vom System gesteuert. Das klingt noch recht gewöhnlich, aber für die Spielmechanik dieses erfolgreichen Kickstarter-Projektes zeichnen Gremlin Project verantwortlich, die bereits mit Galaxy Defenders ein klasse Kampf- sowei AI-System entwickelt haben.
Und genau diese Expertise wurde jetzt weiter verfeinert, so dass es noch mehr auf Taktik und Finesse in den Dungeons ankommen soll. Interessant wird auch sein, wie sich dieses System im Vergleich zu jenem aus Gloomhaven präsentiert. Nimmt man die vielen Personalisierungen der Charaktere sowie das entschlackte Bewegungssystem hinzu, könnte hier ein richtig guter Dungeon-Crawler alter Schule am Start sein, der Freunde üppig ausgestatteter Tabletops zufrieden stellen dürfte. Auf der SPIEL ist eine deutsche Variante von Heidelberger bzw. Asmodée verfügbar; der Preis liegt bei etwa 80 Euro.
Ta-Ke (Huch, Halle 3, Stand D120)
Für eine knappe halbe Stunde wetteifern zwei Spieler in der Rolle von Shogunen um die Macht, indem sie auf dem Spielplan mit ausgewählten Figuren wie Samurai, Geisha, Ninja & Co um Einfluss am Kaiserhof kämpfen.
In der Mitte erkennt man einen Innenhof mit verfügbaren Personen, die man anwerben kann. Vor jedem Spieler gibt es einen Audienzsaal, in dem man die bunten Chips nach Beruf sortiert platziert - hier wird dann über Multiplikatoren der jeweilige Einfluss berechnet. Ob das Spiel überzeugen kann, verraten wir euch demnächst in einem Test. Ta-Ke ist für knapp 20 Euro auf Deutsch erhältlich.
This War of Mine - The Board Game (Galakta/Asmodée, Halle 2, Stand B130)
Wie im Computer- und Videospiel geht es darum, dass mehrere Zivilisten in einer Stadt überleben, in der ein militärischer Konflikt tobt. Im Spielverlauf soll man immer wieder schwerere Entscheidungen (Vorbild: Rollenspiele) treffen müssen. Außerdem wird man nach Nahrung suchen, kämpfen, handeln und den eigenen Unterschlupf aufwerten. Die englische Grundversion kostet etwa 60 Euro und ist bereits vorbestellbar , so dass ihr sie auf der SPIEL bei Galakta abholen könnt.
Time of Legends: Joan of Arc (Mythic Games, Halle 2, Stand F113)
Allerdings weicht es nicht nur mit seiner offenen Spielmechanik sowie Glückseinflüssen von klassischen Wargames historischer Prägung ab. Es geht also nicht ausschließlich um Geländetaktik mit Figuren oder gar eine Simulation berühmter Schlachten,
Dort kann man übrigens auch das zusammen mit Monolith (Conan) produzierte Tabletop "Mythic Battles: Pantheon" (links im Bild) in Aktion sehen, in dem es um Miniaturengefechte vor dem Hintergrund griechischer Mythologie geht.
Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.