Special: The Great Giana Sisters (Plattformer)

von Michael Krosta



Publisher: Rainbow Arts
Release:
12.1987
kein Termin
Spielinfo Bilder  
Ohrwurm-Garantie

Der inoffizielle Nachfolger


Nachdem Giana Sisters vom Markt verschwand, wurde aus dem ursprünglichen Nachfolger Giana 2 mit Hard’n’Heavy ein inoffizielles Sequel. Die Sprites der Schwestern wurden durch zwei Roboter ausgetaucht, doch das Spielprinzip war ähnlich. Allerdings wich die kunterbunte Spielwelt einem futuristischen Schauplatz. Eine Begeisterung wie bei Giana Sisters konnte Hard’n’Heavy trotzdem oder deshalb nicht entfachen.
Chris Hülsbeck trug mit seinen Melodien ebenfalls zur Erfolgsgeschichte bei: Angefangen beim Titelbildschirm über das Hauptmenü (…in dem „Giana“ fälschlicherweise „Gianna“ geschrieben wird) bis hin zu den beiden Themen im Spiel und der Highscore lieferte der deutsche Soundmagier eingängige Melodien, an im Gedächtnis vieler Spieler von damals haften geblieben und auf dem Rainbows-Album mit Synthesizern modernisiert worden sind. Zudem wurde das Thema von vielen Musikern für eigene Versionen aufgegriffen - u.a. fand sich schon vor Jahren eine Metal-Variante von Machinae Supremacy im Netz. Eine Idee, die von Twisted Dreams jetzt weitergeführt wird, denn hier wurden die schwedischen Musiker von Anfang an in das Projekt involviert und tragen neben Chris Hülsbeck und Fabian del Priore mit Gitarren-Riffs zum Soundtrack bei.

Zwischendurch warteten immer kleine Endgegner, denen man vor allem ausweichen musste.
Zwischendurch warteten immer kleine Endgegner, denen man vor allem ausweichen musste.
Obwohl die später veröffentlichte, nur kurze Zeit im Handel erhältliche und damit extrem seltene Amiga-Version bessere Grafiken sowie eine höhere Musikqualität bot, konnte sie für mich den Charme des C-64-Originals nicht einfangen. Ich empfand die groben Sprites und sogar den „düdeligeren“ Soundtrack am Brotkasten als Gesamtpaket immer stimmiger - vielleicht aber auch deshalb, weil ich Giana Sisters damals exzessiv gespielt und in dieser Form lieb gewonnen habe. Als ich bei einem Kumpel (und Atari-Fanatiker) die Chance bekam, in die ST-Fassung hinein zu schnuppern, stieg im Vergleich die Amiga-Version wieder in meiner Gunst. Warum? Weil die Entwickler es auf dem Atari-Computer nicht fertig brachten, ein Scrolling zu implementieren. Nein, hier wurden die Bildschirme tatsächlich noch einzeln umgeschaltet und der Sound konnte trotz der Umsetzung von Jochen Hippel nicht mit dem Paula-Chip des Amigas mithalten (…und blieb für meine Ohren sogar hinter dem C-64 zurück).

Nicht tot zu kriegen

Obwohl es nach der Verbannung aus dem Handel schlecht aussah für Giana Sisters, bin ich froh, dass sich der Bekanntheitsgrad und die Popularität bis heute gehalten haben - hier hat die Verbreitung von Raubkopien rückblickend betrachtet tatsächlich zu etwas Gutem beigetragen. Und dass die Fans des Duos durchaus bereit sind, für den Hüpfspaß zu zahlen, hat die erfolgreiche Kickstarter-Kampagne bewiesen. Und auch Nintendo hat den Deutschen spätestens mit der Erlaubnis des Handheld-Ablegers Giana Sisters DS mittlerweile verziehen.

Kommentare

Armin schrieb am
hierunddaundueberall hat geschrieben: Das ist typisch für die Gamerszene, jeder ruft nach Veränderungen kommen sie dann tatsächlich ist es wieder nicht recht.
Nee, wir wollen halt nur remakes, die vom gameplay her ans Original erinnern, aber nicht was komplett anderes sind. Kings Bounty und Fantasy Wars sind perfekte Exemplare von guten remakes, das selbe geniale gameplay der alten Klassiker, aber mehr features und besseres Interface,die Grafik is zwar 3D Mist, sieht aber immer noch besser aus als die Originale.
hierunddaundueberall schrieb am
Bambi0815 hat geschrieben:hab Gina Sisters sehr gemocht, aber das Remake ohne es gespielt zu haben, hat finde ich nix mehr von Giana Sisters. Das DS Remake war noch ok, aber das neue Remake erinnert mich eher an Trine 1 und 2.
Das ist typisch für die Gamerszene, jeder ruft nach Veränderungen kommen sie dann tatsächlich ist es wieder nicht recht. Giana Sisters hat sich eben weiter entwickelt. Hat mal was Neues probiert und es ist meiner Meinung nach sehr gelungen. Es wurden hier nicht wie in anderen Games Abstriche gemacht um bei den Causalgamern zu punkten, sondern das Gameplay als solches wurde einfach erneuert. Mit Trine hat das Spiel überhaupt nichts zu tun, weil es sich nach wie vor um ein Platformer handelt dessen Fokus auf Sprungeinlagen liegt. Die größten Neuerungen liegen eben in den neuen Fähigkeiten der Charaktere und daran dass sich die Welt durch den Wechsel des Charakters verändert. Wenn man schon zwanghaft einen Vergleich ziehen will (was ich übrigens auch für eine Unsitte halte) dann zu Eversion.
johndoe1238056 schrieb am
Das deutsche Cover sah übrigens nicht ganz so trashig aus, dafür fehlt allerdings der Seitenhieb auf die Brüder Mario.
Bild
Pioneer82 schrieb am
Interessantes Special. Das Spiel ist vollkommen an mir vorbeigezogen damals.
Die aktuelle Kickstarter Variante werd ich definitiv mir mal anschauen.
schrieb am