Königreich in Gefahr
Erstmals werden wieder Skrale gesichtet, Bauern fliehen vor Angst von ihren Höfen und man munkelt von noch größeren Gefahren – irgendetwas Düsteres lauert im Fantasyreich Andor. Das ahnt auch König Brandur, also ruft er
"Die Legenden von Andor" ist ein kooperatives Fantasy-Abenteuer für zwei bis vier Spieler. Es ist bei Kosmos komplett auf Deutsch erschienen und kostet knapp 30 Euro.
Helden auf, die im gemeinsamen Kampf das Reich schützen und das Böse vertreiben: Ein Krieger, ein Zwerg, ein Zauberer und ein Bogenschütze können losziehen. So weit, so klassisch und unspektakulär. Aber schon beim ersten Aufbau entfaltet das Spiel seinen Charme, denn es wurde unheimlich liebevoll illustriert.
Die riesige Karte mit der Rietburg links oben, dem düsteren Wald sowie kleinen Ruinen, Brücken und Minen sorgt umgehend für märchenhaftes Fantasyflair. Man erkennt das Königreich Andor, das in kleine Regionen unterteilt ist, durch die man während des Abenteuers zieht.
Schöne Überraschung: Die Karte ist beidseitig bedruckt und zeigt beim Umdrehen noch eine halb unterirdische Variante mit sanften Übergängen von einer Waldlichtung zu einer düsteren Festung voller Kavernen. Dass hier jemand mit sehr viel Hingabe gezeichnet hat, wird auch beim Stöbern zwischen Heldentafeln und Legendenkarten, Ausrüstungs- und Kreaturenplättchen deutlich.
Vier Helden in kooperativer Mission
Der einzige Wermutstropfen: Es gibt leider keine Miniaturen, sondern lediglich bunt bedruckte Pappfiguren, die man in Plastikhalter steckt – auch die Helden. Zwar hat man nur vier Charaktere in weiblicher oder männlicher Variante zur Wahl, die im Gegensatz zu
Sehr groß und beidseitig einsetzbar: Die wunderschön illustrierte Karte von Andor. Das Spiel ist auch zu zweit unterhaltsam, entfaltet zu viert natürlich noch mehr Kommunikation und Planungstaktik.
komplexeren Rollenspielen kaum Attribute haben und auch nicht aufsteigen, aber sie unterscheiden sich ein wenig hinsichtlich der Sonderfähigkeiten, der Würfelmechanik sowie der Stärke.
Außerdem kann man sie vor allem mit neuer Ausrüstung wie etwa Schild, Bogen oder Helm verbessern, die man direkt auf die Heldentafel legt. Hier beschränkt sich das Spiel auf das Wesentliche - es ist also nichts für Waffenkammerwühler.
Der Bogenschütze kann z.B. aus der Distanz eines Kartenfeldes angreifen und wirft jeden Würfel einzeln hintereinander, bis er Stopp sagt und aufhört – fällt sofort die 6, dann liegt der Pfeil quasi schon perfekt in der Luft. Der Krieger ist natürlich sehr effektiv im Nahkampf mit bis zu vier gleichzeitigen Würfen; außerdem regeneriert er sich besser an Brunnen. Der Zwerg schlägt auch kräftig zu und kann in den Minen günstig seine Stärke erhöhen. Der Zauberer darf seinen einzigen Würfel in jeder Runde einmal komplett drehen und aus einer mageren 1 eine fette 6 machen. Erfahrene Rollenspieler wird stören, dass er keine arkanen Sprüche zur Auswahl hat.