Special: Merregnon 2 (Sonstiges)

von Paul Kautz



Sonstiges
Entwickler: Merregnon Studios
Publisher: -
Release:
24.05.2004
kein Termin
Spielinfo Bilder  
4P: Wie empfindest Du Deine Position als Musiker in der Spielebranche? Wie ist die Akzeptanz und Zusammenarbeit mit anderen Musikern?

MH: Einfach ist der Job nicht immer, aber dafür sehr abwechslungsreich. Die Zusammenarbeit mit den Entwicklern ist mal ausgezeichnet und mal anstrengend. Das kann man so nicht pauschal festlegen. Manchmal weiß ein Track sofort zu begeistern - oder man muss tagelang an einem Stück herumfeilen, weil der Auftraggeber ein völlig anderes Bild von einer Szene hat als man selber.

4P: Wo siehst Du die Zukunft der Spielemusik? Wird es schwieriger werden mithalten zu können?

MH: Je nach Spiel-Genre wird der Trend definitiv mehr in Richtung Orchester gehen, allerdings wird es mit Sicherheit auch weiterhin Spiele geben, zu denen ein fetziger Rock-Soundtrack oder etwas völlig anderes passt. Ich denke, man sollte vor allem immer offen für etwas Neues sein. Vielleicht mal einen anderen Musikstil anbieten zu einem Projekt als bisher üblich. Auf keinen Fall in eine Art Alltagstrott verfallen - dann ist man ziemlich bald ausgepowert.

4P: Denkst Du, dass es notwendig oder zumindest von Vorteil ist, über Musiktheorie (wie beispielsweise Notenlesen) Bescheid zu wissen, oder ist Talent das Wichtigste?

MH: Musiktheorie kann einem das Produzieren von Tracks doch erheblich vereinfachen, vor allem eben im orchestralen Bereich. Und grundlegende Kenntnisse der Transkription sind da unumgänglich. Schon alleine aufgrund der nötigen Kenntnisse bezüglich des Tonumfangs von Instrumenten - wenn man das beim Komponieren schon berücksichtigt, spart man sich eine Menge Arbeit. Die Orchestrierung kann man dann gerne einem Fachmann überlassen, aber die Grundzüge sollten dann doch schon stimmen. Der Mehraufwand, wenn es heißt »die Trompete kommt gar nicht so hoch«, kann ins Unübersehbare ausarten.

4P: Spielemusik gewinnt weltweit, und besonders in Japan, immer mehr an Akzeptanz. Hat das einen Einfluss auf Deine Arbeit - wird es schwerer, konkurrenzfähig zu bleiben?

MH: Ich begrüße natürlich die zunehmende Akzeptanz von Spielmusik. Ich glaube nicht, dass es dadurch härter wird auf dem Markt, man steckt sich eben nur seine Ziele etwas höher. Als ich damals mit dem Komponieren anfing, hätte ich mir nie träumen lassen, einmal mit echtem Orchester zusammenarbeiten zu dürfen. Das habe ich jetzt dank Merregnon getan. Für Spielesoundtracks setze ich in letzter Zeit deswegen vermehrt echte Instrumente ein (erwähnte ich schon meine Schwäche für Flöten?), und dieser Trend wird sich so schnell auch nicht legen.

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