Special: NVIDIA Shield (Hardware)

von Jan Wöbbeking



NVIDIA Shield (Hardware) von NVIDIA
NVIDIA Shield
Hardware
Entwickler: NVIDIA
Publisher: NVIDIA
Release:
01.10.2015
01.10.2015
Spielinfo Bilder Videos
Der Markt für Android-Hardware befindet sich nach wie vor im Boom: Nach Samsungs Verkaufsrekord und winzigen Settop-Konsolen wie Ouya will auch Nvidia mitmischen. Das Handheld Shield wird als Spiele-Allrounder angepriesen: Unterwegs zockt man Android-Titel mit bequemen Analogsticks und zu Hause werden Spiele vom PC gestreamt. Lohnt sich der Hybrid?

Ungewisse Europa-Pläne

Video
Nvidia stellt die finale Hardware vor.
Wirklich überzeugt vom Erfolg des Shields scheint selbst Nvidia noch nicht zu sein:  Ob oder wann das Gerät nach Europa kommt, konnte uns der Grafikchiphersteller bislang nicht verraten. Da wir bereits die Möglichkeit hatten, ihn vorab in Los Angeles auszuprobieren, wollen wir euch den ungewöhnlichen Hybriden vorstellen. In den USA erscheint er bereits heute. Nach negativem Feedback zum Preis von 349 Dollar senkte Nvidia ihn noch vor dem Start auf 299 Dollar. Die Besonderheit ist auf den ersten Blick das Design: Anders als bei Tablets oder klassischen Handhelds ist Shield wie ein Controller geformt. Es gibt zwei vollwertige Analogsticks, jeweils zwei Trigger und Schulterknöpfe, ein Steuerkreuz sowie die typischen vier Feuerknöpfe auf der rechten Seite. Ähnlich wie beim 3DS klappt man die Abdeckung nach oben, so dass der fünf Zoll (12,7 cm) große Bildschirm mit einer Auflösung von 1280x720 Pixeln zum Vorschein kommt.

Die zwei zentralen Funktionen von Shield sind das Spielen von Android-Titeln und das Streamen von PC-Spielen. Erstere können z.B. wie gewohnt auf Google Play gekauft werden, da Shield mit der Standard-Version von Android (Jelly Bean) ausgestattet ist. Nvidia verzichtet auf die von vielen Smartphone-Herstellern gewohnten Anpassungen von Googles Betriebssystem. Das Streaming von PC-Spielen funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip wie Sonys Remote-Play mit Vita und PS3. Per WiFi-Verbindung nimmt Shield Kontakt mit dem Router oder der WLAN-Karte des PCs auf und sendet die Controller-Eingaben. Das von der Grafikkarte berechnete Bild wird per Videostream zurück ans Handheld geschickt.

Nvidia-Karte benötigt

Per Knopfdruck kann man jederzeit zwischen einem Android-Titel und einem gestreamten PC-Spiel umschalten. Hier laufen Batman: Arkham City (zu sehen auf dem PC-Schirm) und Dead Trigger 2 (Android).
Per Knopfdruck kann man jederzeit zwischen einem Android-Titel und einem gestreamten PC-Spiel umschalten.
Wer streamen will, muss allerdings eine Nvidia-Karte im Rechner haben und überprüfen, ob sein Router und das entsprechende Spiel unterstützt werden. Ab einer GTX 650 ist die Übertragung möglich, mobile Grafikeinheiten aus Notebooks werden dagegen noch nicht unterstützt. Sobald die Verbindung hergestellt wurde, zockt man also gewöhnliche PC-Spiele wie Borderlands 2 mit Sticks und Knöpfen auf dem Shield-Bildschirm.

Im Inneren des Geräts tickt natürlich ein Nvidia-Chip. Verbaut ist die schnelle Tegra-4-Variante (Wayne), in welcher der schnelle Vierkern-Prozessor Cortex A15 mit 1,9 Ghz arbeitet. Die Grafikeinheit wird mit der Schwindel erregenden Zahl von 72 Kernen beworben. In der Praxis handelt es sich dabei lediglich um Shadereinheiten, welche Polygone z.B. mit Wassereffekten und anderen Feinheiten ausschmücken. Da noch keine Unified-Shader-Architektur verwendet wird, lassen sich die Aufgaben nicht so flexibel verteilen wie z.B. bei der Konkurrenz-GPU Adreno 320, welche etwa im LG Nexus 4 verwendet wird.

Technische Daten Nvidia Shield:

Maße: 135 x 158 x 57mm
Gewicht: 579 Gramm
Multi-Touchscreen
Bildschirmdiagonale: 5 Zoll (12,7 cm)
Auflösung: 1280 x 720 Pixel
SoC: Tegra 4 (Wayne)
CPU: 1.9 GHz Quad-core Cortex-A15
Arbeitsspeicher: 2 GB
Interner Speicherplatz: 16 GB
Micro-SD-Slot
3,5mm-Headsetbuchse mit Microphoneingang
Gyro-Sensor mit drei Achsen
Beschleunigungssensor mit drei Achsen
Bluetooth 3.0
802.11n 2x2 MIMO WiFi
GPS
Akku-Kapazität: 28,8 Wattstunden
Betriebssystem: Android Jelly Bean


Brandneue Technik

Eigene Benchmarks konnten wir nicht durchführen, da wir in der Redaktion noch kein Testgerät zur Verfügung haben. Die bislang auf dem Portal GFXBench geposteten Ergebnisse bescheinigen dem Tegra 4 aber eine beachtliche Leistung, auf einem vergleichbaren Niveau wie das iPad 4. Im Benchmark „GFXBench 2.7 T-Rex HD C24Z16 - Offscreen (1080p)“ liegt Shield z.B. bei 20,6 Bildern pro Sekunde, das iPad 4 kommt auf 17,3 Bilder.

Lediglich Samsung-Geräte mit dem potenten Snapdragon S800 schneiden besser ab: Das Galaxy S4 (Modell SHV-E330S) erreicht 26,4 Bilder, das SM-N900 Galaxy Note III kommt auf 25,9. Falls der Chip ins Schwitzen kommt, sorgt ein kleiner aktiver Lüfter für die Wärmeabfuhr. Die lauwarme Luft entweicht dann durch kleine Schlitze an der Rückseite.

Kommentare

OriginalSchlagen schrieb am
man spuert gerade zu wie es sich in eine nische zu zwaengen versucht.
AIex schrieb am
Jazzdude hat geschrieben:
AIex hat geschrieben:
Jazzdude hat geschrieben: Den PC anlassen, um dann mit einem anderen Gerät die Spiele auf diesem PC zu spielen. Diese Stromverschwendung grenzt schon an Dekadenz.
Weiß ich nicht, ob das so eine große Stromverschwemndung ist, oder ob das Nvidia Shield überhaupt mehr Strom verbraucht, wenn dafür der Monitor ausbleibt.
Die Stromverschwendung bezieht sich auch nicht auf das NVIDIA - Gerät, sondern auf den PC, der trozdem laufen muss um zu streamen. Und das obwohl man gar nicht am PC sitzt, sondern woanders und mit dem Teil hier daddelt.
Da kann man sich auch einen Kühlschrank in den Schnee stellen.
Das wäre ja eine Kritik an Nvidia Karten generell. Ob der Pc nun an ist um das Spiel auf einem Monitor oder dem Shield darzustellen, ist völlig Wurst.
H0odlum schrieb am
neo6238 hat geschrieben:
0CS5712 hat geschrieben:Wer Spiele wie GTA, BioShock, Battlefield, usw. spielen möchte, verwendet Xbox, PS oder PC. Wer auf ein anderes Gameplay setzt, nimmt die Wii (U). Wer unterwegs spielen möchte, hat PS Vita und Nintendo 3DS. Wer auf Handy-Spiele steht - solche soll es auch geben - kann sich ein Smartphone kaufen, insofern noch nicht vorhanden. Ja... Das war es dann schon an Möglichkeiten.
Ja oder man spart die tausenden Euro für die Einzelprodukte Xbox, PS, PC, Wii, Wii U, PS Vita, 3DS und Smartphone und kauft stattdessen einfach Shield! :lol:
Und hat dann weder das Gegenstück zur Xbox, PS, Wii, Wii U, Vita, noch 3DS und telefonieren kann man auch nicht... und den PC braucht man ja trotzdem noch.
:D
Wer gerne PC Spiele auf nem Handheld spielen möchte (zu Hause) für den ist das was. Und ich glaub da wird es auch ein paar Käufer geben.
Wulgaru schrieb am
Das Gerät mag gut oder schlecht sein, aber das ist irrelevant....
299 Dollar bzw. wahrscheinlich ein Europreis in ähnlicher Höhe sind zu teuer für einen Handheld. Das nehmen die Kunden so nicht an und deswegen kann man dieses Gerät auch vergessen.
johndoe1527797 schrieb am
0CS5712 hat geschrieben:Wer Spiele wie GTA, BioShock, Battlefield, usw. spielen möchte, verwendet Xbox, PS oder PC. Wer auf ein anderes Gameplay setzt, nimmt die Wii (U). Wer unterwegs spielen möchte, hat PS Vita und Nintendo 3DS. Wer auf Handy-Spiele steht - solche soll es auch geben - kann sich ein Smartphone kaufen, insofern noch nicht vorhanden. Ja... Das war es dann schon an Möglichkeiten.
Ja oder man spart die tausenden Euro für die Einzelprodukte Xbox, PS, PC, Wii, Wii U, PS Vita, 3DS und Smartphone und kauft stattdessen einfach Shield! :lol:
schrieb am