Special: NVIDIA Shield (Hardware)

von Jan Wöbbeking



Hardware
Entwickler: NVIDIA
Publisher: NVIDIA
Release:
01.10.2015
01.10.2015
Spielinfo Bilder Videos
Zombies, Wassersport und Pyramiden

Video
Der Zombie-Shooter Dead Trigger 2 hat einige exklusive Tegra-4-Effekte verpasst bekommen.
Genügend Power ist offenbar vorhanden und die von uns angespielten Titel liefen butterweich, darunter z.B. das Remake des Wii-Shooters „Conduit HD“. Leider hatte Nvidia nicht allzu viele grafikintensive Spiele installiert. Das grafische Highlight war Dead Trigger 2: Dank offizieller Tegra-4-Unterstützung protzt der Zombie-Shooter mit exklusiven Effekten. Lampen spiegeln sich z.B. realistisch auf Wasserlachen und feiner Dunst weht über den Hof. Auch die verwitterten Oberflächen an den rostigen Wellblechhütten können sich sehen lassen.

Rund 30 für Shield optimierte Titel sollen zum Start zur Verfügung stehen, darunter Grand Theft Auto: Vice City, das Puzzlespiel Hamilton's Great Adventure THD sowie der Jetski-Racer Riptide GP2. Einen ersten Überblick gibt die offizielle Website - oder man startet direkt auf dem Gerät Nvidias Kanal TegraZone, in dem angepasste Titel vorgestellt werden. Zwei Spiele werden bereits mitgeliefert: Der 2D-Plattformer Sonic the Hedgehog 4 Episode II THD und der Arcade-Shooter Expendable: Rearmed sind vorinstalliert. Auch

Ein Blick aufs aufgeklappte...
Ein Blick aufs aufgeklappte...
normale Android-Spiele mit Controller-Unterstützung sollen sich mit Sticks und Knöpfen zocken lassen.

Verzögerungen beim PC-Streaming

Das Streaming-Feature haben wir natürlich ebenfalls angetestet, und zwar mit Borderlands 2 und Batman: Arkham City. Einerseits sah die aufwändige Grafik auf dem leuchtstarken Shield-Screen richtig gut aus, andererseits machte sich aber auch ein kleiner Lag bemerkbar. In Batmans ruhigerem Third-Person-Spiel fiel er kaum auf, in den schnellen Schusswechseln von Borderlands 2 störte die leichte Verzögerung allerdings. Hoffentlich wird die Übertragung noch optimiert. Auf der offiziellen Website betont Nvidia, dass sich das Streaming auch bei den ausgelieferten Geräten noch im Beta-Stadium befindet. Wer mit einem Import liebäugelt und sofort loslegen möchte, sollte hier vorher überprüfen, ob seine PC-Konfiguration und der Router unterstützt werden. Für die Zukunft plant Nvidia außerdem, den hauseigenen Cloud-Gaming-Service GRID für Shield anzubieten.

Mit seinen silbernen Plastik-Akzenten und den dicken Balken rund um den Bildschirm wirkt das aufklappbare Handheld nicht gerade elegant. Im Gegenzug macht die Verarbeitung aber einen sehr wertigen Eindruck. Mit 579 Gramm ist das Gerät nicht
...und zugeklappte Gerät. Durch die Controller-Maße ist es eher etwas für den Rucksack als die Hosentasche.
...und zugeklappte Gerät. Durch die Controller-Maße ist es eher etwas für den Rucksack als die Hosentasche.
gerade leicht (zum Vergleich: die WiFi-Vita wiegt 260 Gramm), wirkt aber sehr robust, sauber verarbeitet und liegt ähnlich bequem in der Hand wie ein 360-Controller. Die Analogsticks bieten sogar einen etwas längeren Hebelweg als die von Sony und Microsoft, was sich vor allem bei feinfühligen Lenkmanövern auszahlen könnte. Außerdem besitzen sie einen höheren Widerstand, so dass beim Drücken etwas mehr Kraft aufgewendet werden muss als gewohnt.

Nicht schön, aber wertig

Die Trigger haben ebenfalls einen langen Weg und sind straff eingestellt. Ihre Position und die der Schultertasten wirkt aber nicht ideal: Für meine eher großen Hände liegen sie deutlich zu hoch und zu nah beieinander. Sehr gut gefällt mir das präzise Digi-Kreuz mit seinem guten Druckpunkt. Wer Shield als Ersatz für eine mobile Android-Konsole wie Ouya nutzen möchte, dürfte sich über den Mini-HDMI-Ausgang freuen. Mit dem passenden Kabel wird das Bild auf einen HD-Fernseher übertragen. Die Buchse ist an der Rückseite des Geräts angebracht, neben den Anschlüssen für Micro-USB 2.0, dem 3,5-Zoll-Headsetanschluss sowie dem Schlitz für eine Micro-SD-Karte. Mit einem Druck auf den mittig gelegenen Nvidia-Knopf ruft man das zentrale System-Menü auf. Per Tastendruck kann man z.B. zwischen dem Stream vom PC und einem laufenden Android-Spiel umschalten – das dauerte bei unserem Test wenige Sekunden.

Da ein vollwertiges Android installiert ist, lassen sich abseits von Spielen natürlich auch andere Funktionen von Googles mobilem Betriebssystem nutzen: Ein gestarteter Kinofilm sah z.B. knackig scharf und farbkräftig aus. Da die Oberfläche des Multitouchscreens stark spiegelt, könnte die Sonne bei gutem Wetter aber Probleme bereiten. Wer ungerne Fingerabdrücke sammelt, kann auch mit Hilfe der Knöpfe durch die Menüs navigieren; der Stick fungiert dann als Mouse-ähnlicher Cursor.

Ausblick und Einschätzung

Nvidias Shield ist ein eigenwilliger Hybrid. Die Technik gefällt mir nach meiner ersten Spiel-Session richtig gut: Der kraftvolle Tegra-4-Chip bietet vermutlich genügend Leistungsreserven für die nächsten Jahre und die hochwertig verarbeiteten Sticks und Trigger machen das Spielen fast so bequem wie vor der Konsole. Bei der Hitzewelle könnte ich mir auch durchaus vorstellen, abends gemütlich auf dem kühlen Balkon gestreamte PC-Spiele zu zocken. Doch bisher flutscht dieser Datentransfer noch nicht ideal: Bei unseren Probespielen gab es eine kleine, aber spürbare Verzögerung zwischen Eingabe und Bewegung auf dem Bildschirm. Ein weiterer Nachteil für Spieler ist, dass sich auf Android nach wie vor nicht so viele exklusive Highlights tummeln wie in Apples Appstore. Im Gegensatz zu Ouya oder dem Kindle Fire HD kann man aber immerhin ganz normal auf Googles Play-Store zugreifen. Ich bezweifle, dass sich Shield gegen Spielehandhelds, Tablets & Co durchsetzen kann, aber als Alternative für Android-Nutzer ist das Gerät durchaus interessant. Aufgrund der starken Hardware würde ich mir Shield eher zulegen als z.B. eine Ouya. Ich bin gespannt, wie sich die finale Hardware präsentiert.

Kommentare

OriginalSchlagen schrieb am
man spuert gerade zu wie es sich in eine nische zu zwaengen versucht.
AIex schrieb am
Jazzdude hat geschrieben:
AIex hat geschrieben:
Jazzdude hat geschrieben: Den PC anlassen, um dann mit einem anderen Gerät die Spiele auf diesem PC zu spielen. Diese Stromverschwendung grenzt schon an Dekadenz.
Weiß ich nicht, ob das so eine große Stromverschwemndung ist, oder ob das Nvidia Shield überhaupt mehr Strom verbraucht, wenn dafür der Monitor ausbleibt.
Die Stromverschwendung bezieht sich auch nicht auf das NVIDIA - Gerät, sondern auf den PC, der trozdem laufen muss um zu streamen. Und das obwohl man gar nicht am PC sitzt, sondern woanders und mit dem Teil hier daddelt.
Da kann man sich auch einen Kühlschrank in den Schnee stellen.
Das wäre ja eine Kritik an Nvidia Karten generell. Ob der Pc nun an ist um das Spiel auf einem Monitor oder dem Shield darzustellen, ist völlig Wurst.
H0odlum schrieb am
neo6238 hat geschrieben:
0CS5712 hat geschrieben:Wer Spiele wie GTA, BioShock, Battlefield, usw. spielen möchte, verwendet Xbox, PS oder PC. Wer auf ein anderes Gameplay setzt, nimmt die Wii (U). Wer unterwegs spielen möchte, hat PS Vita und Nintendo 3DS. Wer auf Handy-Spiele steht - solche soll es auch geben - kann sich ein Smartphone kaufen, insofern noch nicht vorhanden. Ja... Das war es dann schon an Möglichkeiten.
Ja oder man spart die tausenden Euro für die Einzelprodukte Xbox, PS, PC, Wii, Wii U, PS Vita, 3DS und Smartphone und kauft stattdessen einfach Shield! :lol:
Und hat dann weder das Gegenstück zur Xbox, PS, Wii, Wii U, Vita, noch 3DS und telefonieren kann man auch nicht... und den PC braucht man ja trotzdem noch.
:D
Wer gerne PC Spiele auf nem Handheld spielen möchte (zu Hause) für den ist das was. Und ich glaub da wird es auch ein paar Käufer geben.
Wulgaru schrieb am
Das Gerät mag gut oder schlecht sein, aber das ist irrelevant....
299 Dollar bzw. wahrscheinlich ein Europreis in ähnlicher Höhe sind zu teuer für einen Handheld. Das nehmen die Kunden so nicht an und deswegen kann man dieses Gerät auch vergessen.
johndoe1527797 schrieb am
0CS5712 hat geschrieben:Wer Spiele wie GTA, BioShock, Battlefield, usw. spielen möchte, verwendet Xbox, PS oder PC. Wer auf ein anderes Gameplay setzt, nimmt die Wii (U). Wer unterwegs spielen möchte, hat PS Vita und Nintendo 3DS. Wer auf Handy-Spiele steht - solche soll es auch geben - kann sich ein Smartphone kaufen, insofern noch nicht vorhanden. Ja... Das war es dann schon an Möglichkeiten.
Ja oder man spart die tausenden Euro für die Einzelprodukte Xbox, PS, PC, Wii, Wii U, PS Vita, 3DS und Smartphone und kauft stattdessen einfach Shield! :lol:
schrieb am