Special: Prodigy - The Game (Taktik & Strategie)

von Sebastian Johannsen



Prodigy - The Game (Taktik & Strategie) von Hanakai Studio
Prodigy - The Game
Entwickler:
Publisher: Hanakai Studio
Release:
Q4 2015
Spielinfo Bilder Videos

Prodigy - The Game ist ein Brettspiel mit Computer-Anbindung von Jean Bey, dem Designer des Fantasy-Tabletopspiels Confrontation. Kann die Kombination gelingen? Wir wurden für einen ersten Blick nach Paris zu den Entwicklern der Hanakai-Studios eingeladen und konnten uns einen Eindruck von der Funktion und Spielbarkeit machen.



Brettspiel trifft Videospiel

Prodigy - The Game erinnert zunächst stark an Skylanders von Activision. Man hat ein

In Prodigy - The Game treffen Tabletop-Figuren auf Videospiel-Mechanismen.
In Prodigy - The Game treffen Tabletop-Figuren auf Videospiel-Mechanismen.
Brett, auf dem Figuren und Karten abgelegt werden, welche dann auf dem Bildschirm erscheinen. Der Unterschied ist, dass man auf dem Brett seine Figuren auf anderen Feldern in seinem Zug positionieren kann und diese auch die Position am PC verändern. Das verleiht dem Spiel die erste taktische Komponente, da die Platzierung natürlich für Angriffe und Verteidigung wichtig ist - sehr anschaulich zu sehen in unserem Video.

Danach kann man sich für Aktionen entscheiden, welche durch verschiedene Karten ausgelöst werden. Setze ich z.B. eine Angriffskarte ein, wird der entsprechende Held, der am Zug ist, angreifen. Interessant ist dann die Kombination mit anderen Karten: Die Power-Karte kann mit einer Angriffs- oder Verteidigungskarte kombiniert werden. So kann der Charakter einen besonders starken Angriff ausführen oder aber meine Helden heilen.

Das andere Spielgefühl

Das alles kostet natürlich Mana und man ist gezwungen, genau zu überlegen, ob man nun eine Spezialfähigkeit einsetzt oder doch lieber wartet, bis der Gegner seinen Helden aus

Man zieht seine Figur aktiv auf dem Spielbrett, danach wird sie auch virtuell bewegt.
Man zieht seine Figur aktiv auf dem Spielbrett, danach wird sie auch virtuell bewegt.
der Deckung hervor holt. Eine Auswahl von Figuren gab es leider noch nicht. Das Spiel befindet sich noch in einer Alpha und soll mit einer anlaufenden Kickstarterkampagne weiter finanziert werden.

Daher standen mir in meinem Kampf nur die Elfin Elea und ihr Beschützer Toboro gegen Orin und Rota zur Seite. Elea teilt gezielt mit Pfeil und Bogen aus, während Toboro auf seine riesigen Klauen setzt oder eine schützende Mauer aus Ranken beschwört. Das alles funktionierte bisher ganz gut - trotz der wenigen Spieloptionen. Es ist ein angenehmes Gefühl, über dem Brett zu grübeln, langsam die Figur zwischen den Fingern gleiten zu lassen und dann ruhig den Zug zu tätigen. Sicher könnte dies alles auch ohne Brett und am PC mit Maus und Tastatur funktionieren, aber es fühlt sich auf diese Art nicht so steril an.

Welche Features sind geplant?

Für die Zukunft hat Jean Bey schon eine klare Vorstellung: Natürlich soll das Prodigy-
Video
Kollege Sebastian war in Paris, um sich "Prodigy The Game" anzuschauen, welches Miniaturfiguren und Karten direkt in ein laufendes PC-Rollenspiel integriert.
Universum mit vielen Charakteren ausgebaut werden. Jeder soll davon, neben einzigartigen Atributen und Skills, eine eigene Kampagne mitbringen. Geplant sind auch Boss-Monster. Bekommst man im Spiel die Aufgabe, einen bestimmten Boss zu besiegen, kann man sich die Figur holen, sie einem Freund geben und dann gegen ihn und den Boss spielen. Kooperativ soll das dann auch mit einem weiteren Freund möglich sein.

Es bleibt nur noch die Frage nach der finalen Qualität sowie einem Preis zu klären - da ist bisher alles offen. Ein Starter-Kit mit Software, Brett und den ersten Figuren dürfte nicht billig sein. Auch weitere Figuren könnten angesichts einer eigenen Kampagne einiges an Geld kosten. Spieler von Tabletops wie Warhammer 40k wissen, dass man viel Zeit und Geld in seine Armee investieren kann. Daher wird Prodigy - The Game sicherlich nichts für Gelegenheitsspieler. Einen Eindruck vom Design der Figuren und der Spielsequenzen mit der Unreal-4-Engine vermittelt unser Reisebericht-Video.

Kommentare

4P|Culobuster schrieb am
Also ich kann dir vergewissern, dass ich weder ein NDA noch sonst etwas unterschrieben habe.;-) Das unser Bericht ähnlich von anderen Magazinen sein soll, will ich nicht dementieren, kann ich aber auch nicht bezeugen, da ich andere Berichte nicht kenne. Da aber, wie ich kritisierte, es bei dem Anspielen nur 2 Figuren gab, wundert es mich nicht, dass die Berichte dann eventuell ähnlich ausfallen. Und vielleicht deutet es dann darauf hin, dass wir doch gar nicht so falsch liegen. :-)
Daher danke ich zumindest für deine Kritik und kann nur sagen, dass es nicht so ist, wie du es befürchtest, aber natürlich, wie du sagtest, siehst du als Endnutzer nur das Ergebnis.
Grüße
|Chris| schrieb am
4P|T@xtchef hat geschrieben: ...
Ich hatte mit dem Post nicht vor der Redaktion ein neues Doritogate unter zu schieben. Das Publisher oder Studios für eigene Werbeveranstaltungen einladen und auch zahlen sehe ich in dem Zusammenhang nicht als Problem, schwierig wird es in meinen Augen wenn Papiere unterschrieben werden die zu einer Tendenz bei der Berichterstattung verpflichten.
Die Umstände der Berichterstattung kenne ich nicht, ich sehe als Konsument nur das Endprodukt.
Gut, könnte man jetzt berechtigterweise fragen warum ich nicht die Klappe halte wenn es mir nicht gefällt. Die Antwort ist, weil ich seit den Neunzigern Spieler bin und seit Mitte der Neunziger auch Medien konsumiere die sich mit Spielen beschäftigen. Erst Print und später online.
Mir liegt das Thema (Spiele-) Journalismus am Herzen und es ist frustrierend immer wieder Berichte zu lesen, deren Informationsgehalt aus der Pressemitteilung eines Herstellers stammen könnte. Ohne eine wirkliche eigene Meinung oder Analyse des beschriebenen Inhaltes wiederzugeben. Diese Meinung vermisse ich, auch auf die Gefahr hin das es eine Meinung sein könnte die mir so gar nicht gefällt.
Besonders befremdlich wirkt es, wenn vier unterschiedliche Medien von Online bis Print einen sehr ähnlichen Bericht zum Thema veröffentlichen - mal mehr, mal weniger exklusiv - der aber eigentlich kaum Informationen abseits der offiziellen Angaben enthält.
Das ist kein Problem was nur 4P betrifft sondern, meinem Empfinden nach, die Branche insgesamt.
Bis auf einige Kleinigkeiten die mich stören, ziehe ich 4P jedem anderen deutschsprachigen Medium im Bezug auf Spielejournalismus vor. Umso frustrierender ist es dann allerdings, einen Bericht in dieser Aufmachung hier zu finden.
Dann aber doch noch mal was zum topic:
Mir gefällt das Konzept. Ich spiele Online-TCG. Ein großer Makel ist, man hat einfach nicht das gleiche gute Gefühl einer eigenen Sammlung. Wird das Spiel einmal abgeschaltet, sind meine "Karten" weg. Mit diesem Model...
Jörg Luibl schrieb am
Ja, vermutlich tritt die Ernüchterung mit dem Geschäftsmodell ein. Aber vielleicht gibt es irgendwann auf Grundlage dieser Schritte ein faszinierenderes Modell. Die Spielfigur als "lebendes", sprich je nach Abenteuer an Erfahrung, Narben, Kleidung etc. wachsendes Hologramm, das ich mit einem 3D-Drucker jederzeit in eine echte Figur...und wenn ich dann die VR-Brille aufsetze, dann...okay, ich hör lieber auf.
smuke schrieb am
Was mich viel mehr interessieren würde, ist ein Brettspiel nur mit Karten, welche dann als 3D-Modell projiziert werden.
Als Beispiel könnte man da Yu-Gi-Oh nennen. Ein Kartenspiel in dieser Form, gepaart mit einer Hardware/Software, welche die Figuren auf den Karten 3D in den Raum projiziert (und auch die Kämpfe etc. natürlich zeigt) wäre interessant und auch sinnvoll. Und wenn es mit der Projektion nicht klappt, wenigstens einen integrierten Bildschirm, der das ganze zeigt. Spielfigur + animierte Spielfigur scheint mir unnötig.
NoCrySoN schrieb am
Ich frag mich bei solchen Verbindungen von Tabletop und Videospiel nur immer wofür? Wieso nicht gleich eine Art Hearthstone? Für mich wirken diese Figuren und das zusätzliche Brett immer nur aufgesetzt. Theoretisch könnte man die Charaktere auch wie in jedem anderen Rundenrollenspiel schon integriert haben und diese dann setzen.
Natürlich könnte man das "Wieso" auch in jedem Subgenre von Videospielen stellen, doch wirkts hier einfach seltsam.
Für mich ist das einfach nichts, zuviel unnötiger Kram, wo die Geschäftsstrategie immer gleich klar erkennbar ist. Kunde muss mehr Figuren kaufen, sonst wird das Spiel schnell monoton. Da bleib ich lieber bei richtigen Videospielen. Jeder Figurensammler soll sich nun natürlich nicht den Spaß vermiesen lassen. ;)
schrieb am