Vom Autor zum Mystery-Knobler
Eigentlich wollte Horror-Autor Gabriel Knight nur Recherche für seinen neuen Roman betreiben. Doch als in New Orleans, bekanntlich auch heute noch ein Zentrum für Voodoo-Aktivitäten, eine Reihe von Ritualmorden geschehen, versinkt er bei seinen Nachforschungen immer mehr in einer Welt voller Mysterien, Gewalt sowie übernatürlicher Mächte, die sich wie ein roter Faden durch seine Familiengeschichte ziehen und auch sein Schicksal bestimmen sollen.
Gespielt wurde mit einer klassischen Point'n'Click-Steuerung mit der Maus, denn zu diesem Zeitpunkt hatte sich Sierra zum Glück von der Parser-Eingabe aus den hauseigenen Adventures der Achtziger verabschiedet und setzte mittlerweile auf ein ähnliches System wie LucasArts. Mit der rechten Maustaste schaltete man Aktionen wie Gehen, Schieben, Benutzen, Reden oder Türe benutzen anhand von kleinen Icons einfach durch und kombinierte sie anschließend mit einem Klick auf die linke Maustaste mit der Umgebung. Ähnlich funktionierte die Steuerung im Inventar, in dem man nicht nur
In Gabriels Buchladen nimmt alles seinen Anfang...
Objekte untersuchen und manipulieren konnte, sondern dank eines Diktiergeräts auch auf der Suche nach Hinweisen jederzeit Zugriff auf ein Archiv hatte, da Gabriel jedes Gespräch automatisch aufzeichnete.
Viele Dialoge
Und gequatscht wurde viel – nicht nur im Multiple-Choice-Verfahren, bei dem man sich selbst anhand einer Auswahl die Themen aussuchen konnte, über die man mit seinem Gegenüber reden wollte. Klar, dass nach neuen Erkenntnissen auch mehr Optionen bei den Gesprächen zur Verfügung standen, so dass es sich immer lohnte, bereits bekannte und befragte Personen erneut aufzusuchen. Doch auch zwischendurch wurde immer diskutiert – vor allem die Dialoge zwischen Gabriel und seiner kecken Assistentin Grace sorgten trotz des düsteren Themas immer wieder für eine erfrischende Erheiterung und bereicherten die Detektivarbeit um eine kleine Romanze.
Sämtliche Gespräche werden auf einem Diktiergerät festgehalten.
In der CD-ROM-Version lieh übrigens der eine oder andere kultige Hollywood-Star den Figuren seine Stimme: Tim Curry, u.a. bekannt durch die Rocky Horror Picture Show und als fieser Clown in der Verfilmung von Stephen Kings „Es“, schlüpfte in die Rolle des Protagonisten Gabriel Knight, während Mark „Luke Skywalker“ Hamill hier noch vor dem Durchbruch als „Videospiel-Star“ in Wing Commander III als Detective Mosely mitwirkte. Leah Remini, die vor allem als Carrie Heffernan aus der Sitcom King of Queens und durch ihren Austritt aus der Scientology-Kirche Aufmerksamkeit erlangte, war mit ihrer Stimme für Grace Nakimura genauso im Spiel vertreten wie Michael Dorn als Museumsleiter Dr. John, den vor allem Trekkies aufgrund seiner Rolle als Worf in Star Trek: The Next Generation kennen dürften.