Gran Turismo Sport26.10.2017, Michael Krosta

Special: Der große 4Players-Rennspielvergleich

Der große Rennspielvergleich:

Project Cars 2 vs. Forza Motorsport 7 vs. Gran Turismo

Willkommen zum Dreikampf der Rennspiel-Giganten: Während die Slighly Mad Studios mit Project Cars 2 die ultimative Simulation mit allen erdenklichen Anpassungen abliefern wollen, peilt Turn 10 bei Forza Motorsport 7 erneut ein attraktives Komplettpaket für Tuner, Lackierer und Racer an. Und Gran Turismo? Mit dem Sport-Ableger wollen Kazunori Yamauchi und Polyphony Digital neue Wege beschreiten und mit einem Fokus auf Online-Wettbewerbe den virtuellen Motorsport in den Mittelpunkt rücken. Für den großen Rennspielvergleich lassen wir die drei Serien gegeneinander antreten, um ihre Stärken und Schwächen zu analysieren.

Project Cars 2 vs. Forza Motorsport 7 vs. Gran Turismo
Fahrzeugauswahl
Früher stellte Gran Turismo mit mehr als 1000 Fahrzeugen den mit Abstand größten Fuhrpark innerhalb des Rennspiel-Genres. Jetzt markiert man beim Sport-Ableger mit lediglich gut 160 Boliden das Schlusslicht im Dreikampf, doch gehört dadurch die fragwürdige Trennung zwischen Standard- und Premium-Modellen genauso der Vergangenheit an wie die zahlreichen Mini-Variationen des gleichen Fahrzeugs. Project Cars 2 hat mit etwa 180 Autos zahlenmäßig zwar nicht viel mehr, inhaltlich aufgrund der größeren Anzahl an Rennserien mit Open-Wheeler, Rallycross & Co aber eine höhere Bandbreite zu bieten, die neben aktuellen Modellen auch kultige Oldtimer umfasst. Mit einer Garage von mehr als 500 Boliden aus verschiedenen Serien und Jahrzehnten, deren Auswahl sowohl die Modelle namhafter Hersteller als auch Exoten umfasst, geht Forza Motorsport 7 in dieser Kategorie als eindeutiger Sieger hervor.

Soundkulisse
An die aktuelle Referenz von RaceRoom kommt zwar niemand ran, doch auch bei Project Cars 2 und Forza Motorsport 7 dröhnen überwiegend kernige Motorenklänge aus den Boxen, wobei die Qualität innerhalb des Fuhrparks schwankt. Zudem fällt auf, dass sich Turn 10 bei der Audio-Abmischung für die jeweiligen Kamera-Perspektiven bei Forza 5 noch deutlich mehr Mühe gegeben hat. Als Ausgleich hat man sowohl dort als auch bei Project Cars 2 viele Möglichkeiten, die Lautstärke in diversen Bereichen wie Reifen oder Kollisionsgeräusche separat anzupassen. Bei GT Sport macht die Reihe nach der Ohrenfolter der letzten Teile einen gewaltigen Schritt nach vorne, ist aber noch nicht ganz auf dem Niveau und der Einstellungsvielfalt der beiden Konkurrenten angekommen.

Streckenangebot
Mit mehr als 50 Schauplätzen, zahlreichen Layout-Variationen sowie einem Fokus auf reale Rennstrecken rund um den Globus liefert Project Cars 2 nicht nur Masse, sondern auch Klasse, denn viele Pisten wurden per Laser möglichst akkurat eingescannt. Exotische Ausflüge auf einen gefrorenen Eissee in Schweden oder den California Highway runden das attraktive Angebot ab. Forza kann da mit etwa 30 Schauplätzen zwar nicht ganz mithalten, kommt aber trotzdem auf über 200 Layouts und bietet mit tollen Ausflügen nach Prag, Rio oder Dubai eine schöne Abwechslung zu den lizenzierten Kursen, von denen ebenfalls viele per Laserscanning erfasst wurden. Nur knapp 20 Locations und deutlich weniger alternative Layouts weist GT Sport auf, bei dem das magere Angebot sogar noch mühsam freigeschaltet werden muss. Schade zudem, dass sich vornehmlich fiktive und nur wenige lizenzierte Strecken in der Auswahl befinden. Immerhin dürfen sich Ring-Jünger auf das Layout für die Touristenfahrten auf der Nordschleife freuen.

Karriere
Auch wenn Kazunori Yamauchi selbst fest davon überzeugt ist, dass der Kampagnen-Modus von GT Sport alle zentralen Elemente der Vorgänger beinhaltet, bekommt man hier im Prinzip leider nur eine XXL-Fahrschule mit überwiegend kurzen Herausforderungen und vereinzelten Rennen serviert. Das ist dank Bestenlisten sowie den mitunter knackigen Anforderungen zwar durchaus motivierend und bietet gerade für Anfänger sinnvolle Lektionen, ist unterm Strich aber zu wenig. Klassischer, aber fast genauso steril geht es bei der Karriere von Project Cars 2 zu, in der man sich durch die Teilnahme an allen erdenklichen Rennserien nach oben arbeitet und sogar als Werksfahrer empfiehlt. Turn 10 verfolgt mit seinem Forza Driver's Cup einen ähnlichen Ansatz, verpackt ihn aber attraktiver und lockert die Jagd nach Meisterschaftspunkten durch verspielte Bonus-Herausforderungen wie Auto-Bowling, Überhol-Challenges oder Zeitfahren auf. Die unsäglichen Beutekisten samt Mods hätte man sich aber gerne sparen dürfen.

Kulisse & Technik
Forza Motorsport 7 zählt zusammen mit Horizon 3 aktuell sicher zu den schönsten Rennspielen: Sowohl Fahrzeugmodelle als auch die Schauplätze strotzen nur so vor liebevollen Details und auch die Wettereffekte können sich sehen lassen – einzig die schlechte Kantenglättung stößt sauer auf, doch wird man dafür mit einer butterweichen Darstellung entschädigt. Diesbezüglich hapert es bei Project Cars 2 ein wenig – zumindest auf der Xbox und der Standard-PS4 kommt es unter Umständen zu spürbaren Einbrüchen der Bildrate. Auch bei Faktoren wie Zeichentiefe, Schatten und Qualität der Wagenmodelle bleibt man hinter Forza, aber auch GT Sport zurück. Bei Polyphony Digital hat man sich massiv gesteigert: Erinnerte GT Sport bei der ersten Präsentation und in der geschlossenen Beta häufig an ein aufgehübschtes PS3-Spiel, begeistert die finale Version mit einer traumhaften Beleuchtung, detaillierten Boliden und einer eindrucksvollen Technik, mit der man Forza nach den vielen Jahren des Hinterherfahrens endlich wieder nahezu auf Augenhöhe begegnet.

Wettersystem & Tageszeit
Hinsichtlich Wetter und Tageszeit lässt Project Cars mit seiner großen Auswahl an Witterungsbedingungen, dem kompletten Tag-/Nachtzyklus sowie optionaler Skalierung der beiden Elemente keine Wünsche offen. Selbst die vier Jahreszeiten werden berücksichtigt. Forza 7 bietet erstmals ein dynamisches Wettersystem, das zwar nicht die gleiche Optionsvielfalt bietet, aber ebenfalls klasse aussieht und wie bei Projekt Cars einen geskripteten Übergang zwischen mehreren Witterungsverhältnissen erlaubt. Außerdem werden sowohl neben Rennen bei Tag auch Fahrten durch die Dunkelheit geboten, doch muss man sich hier festlegen und darf keinen dynamischen Tag-/Nachtwechsel erleben. Das gilt leider auch für GT Sport, bei dem auch das Wetter trotz angebotener Reifenmischungen für Regen komplett ignoriert wird. Als Entschädigung stehen für jede Strecke immerhin einige Variationen hinsichtlich der Tageszeit und dem Grad der Bewölkung zur Auswahl, mit denen die Kulissen je nach Wahl im wahrsten Sinne des Wortes in einem anderen Licht erscheinen.

Zwischenstand:
25
28
20

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Der große Rennspielvergleich:

Project Cars 2 vs. Forza Motorsport 7 vs. Gran Turismo

Willkommen zum Dreikampf der Rennspiel-Giganten: Während die Slighly Mad Studios mit Project Cars 2 die ultimative Simulation mit allen erdenklichen Anpassungen abliefern wollen, peilt Turn 10 bei Forza Motorsport 7 erneut ein attraktives Komplettpaket für Tuner, Lackierer und Racer an. Und Gran Turismo? Mit dem Sport-Ableger wollen Kazunori Yamauchi und Polyphony Digital neue Wege beschreiten und mit einem Fokus auf Online-Wettbewerbe den virtuellen Motorsport in den Mittelpunkt rücken. Für den großen Rennspielvergleich lassen wir die drei Serien gegeneinander antreten, um ihre Stärken und Schwächen zu analysieren.

Project Cars 2 vs. Forza Motorsport 7 vs. Gran Turismo
Rennserien
Hinsichtlich Rennserien findet man sowohl bei Project Cars 2 als auch Forza Motorsport 7 so ziemlich alles, was das Herz begehrt: Die Auswahl reicht von Rennen in sportlichen Straßenfahrzeugen über GT-Boliden und Oldtimer bis hin zu Veranstaltungen für Indycars, Formel-Flitzer, Prototypen und Rallye-Boliden. Selbst Renn-Trucks zählen bei Forza mittlerweile zum beeindruckenden Repertoire, während die Slighly Mad Studios das starke Aufgebot um Rallycross erweitert haben. Bei GT Sport fokussiert man sich dagegen primär auf Rennen in GT- und Sportwagen, die von kleinen Abstechern auf Rallye-Pisten und Drift-Wettbewerben umrahmt werden. Die große Variation der beiden Konkurrenten wird hier nicht geboten. Anfang November starten aber die drei großen Online-Meisterschaften, darunter ein einzigartiger Wettbewerb mit dem offiziellen Reglement der FIA (Federation Internationale de l'Automobile).

Fahrverhalten
Beim Fahrverhalten hat jedes Spiel seine eigenen Stärken und Schwächen: Wer den größten Wert auf eine fordernde und möglichst realistische Physik legt, findet in Project Cars 2 eine beinharte Simulation, die auch Profis viel Feingefühl hinter dem Steuer abverlangt, viele Anfänger dagegen trotz zahlreicher Hilfen abschrecken und überfordern dürfte. Forza 7 und GT Sport sind im direkten Vergleich deutlich zugänglicher, versprühen aber dennoch ein großartiges und authentisches Fahrgefühl, obwohl viele Boliden vor allem im Grenzbereich etwas zahmer reagieren und die Heckpartie der Forza-Wagen immer noch ungewöhnlich schnell zum Ausbrechen neigen, während bei GT Sport die Bodenhaftung auf Rallye-Pisten erschreckend niedrig ausfällt. Trotzdem wirken die meisten Reaktionen der Fahrzeuge nachvollziehbar. Wie immer wird man feststellen, dass einem manche Fahrzeuge hinsichtlich der Fahrphysik mehr, andere dagegen weniger zusagen. Zwar verfolgt jeder der drei Titel bei einen eigenen Ansatz, doch versprühen sie allesamt auf eigene Weise einen herrlichen Fahrspaß und hinterlassen einen sehr guten Eindruck, was das Gefühl hinter dem Steuer angeht.

Pad-Steuerung
Die Pad-Steuerung von Project Cars 2 wurde im Vergleich zum Vorgänger zwar überarbeitet, doch manche PS-Monster lassen sich angesichts der hohen Sensibilität weiterhin kaum beherrschen und es fällt mitunter schwer, ein richtiges Gefühl für die Wagen und ihre Grenzbereiche zu entwickeln. Dieses Kunststück gelingt Forza 7 deutlich besser – sicher auch deshalb, weil man ein alternatives Fahrmodell für die Steuerung mit dem Controller anbietet. Es fühlt sich hier einfach traumhaft an, wie man die Boliden im Griff hat und kleine Schlenker noch abfangen kann. Die Impulse Trigger des X1-Controllers tragen mit ihrem gelungenen Feedback sicher ebenfalls ihren Teil dazu bei. GT Sport merkt man ebenfalls an, dass sich die Reihe traditionell vornehmlich an Spieler richtet, die mit dem Controller Gas geben wollen.

Lenkrad & Force Feedback
Project Cars 2 ist prädestiniert, mit einem Lenkrad gespielt zu werden: Zwar erreicht das Force Feedback trotz vorbildlicher Anpassungsmöglichkeiten nicht ganz das herausragende Niveau eines Assetto Corsa, aber das fantastische Fahrgefühl kann sich erst dann richtig entfalten, wenn man ein Lenkrad in den Händen hält. So entwickelt man ein viel besseres Gespür dafür, was Streckenbedingungen und das Verhalten der Fahrzeuge angeht. Ähnlich, aber nicht ganz so beeindruckend präsentiert sich die Lenkrad-Steuerung bei GT Sport, die ebenfalls zu einem gesteigerten Fahrspaß beiträgt, aber hinsichtlich der Anpassungsmöglichkeiten noch Luft nach oben hat. Diese kann Forza 7 zwar vorweisen, doch fällt das Force Feedback im Vergleich zu den beiden anderen Kandidaten angesichts fehlender Details relativ mau aus, wodurch auch die Freude am Fahren mit Lenkrad etwas leidet.

Setup
Egal ob Fahrwerk, Bremsen, Getriebe, Aerodynamik oder Differenzial, egal ob Project Cars, Forza oder Gran Turismo: In allen drei Simulationen darf man in der Garage fleißig an den Komponenten der Boliden schrauben, um deren Fahrverhalten dem eigenen Stil oder den Streckenbedingungen anzupassen. Zudem bieten alle drei Kandidaten die Möglichkeit, fertige Setups mit anderen Spielern zu teilen oder deren Einstellungen zu übernehmen. Da Project Cars 2 noch mehr Feinheiten bei den Anpassungen erlaubt, erobert man in der Kategorie mit einem knappen Vorsprung die Pole Position.

Tuning
Nanu, was ist das denn? Ausgerechnet die Serie, die Tuning-Upgrades in Rennspielen salonfähig gemacht hat, schmeißt das attraktive Feature jetzt mehr oder weniger über Bord. Aber es ist, wie es ist: Das Aufrüsten der Boliden spielt bei GT Sport abseits einer mageren Schnelltuning-Funktion keine Rolle mehr! Da bei Online-Rennen die Leistung der Fahrzeuge für die Wettbewerbsfähigkeit automatisch angepasst wird und es keine klassische Karriere gibt, erscheint die Streichung aber zumindest nachvollziehbar. Gleiches gilt für Project Cars 2, bei dem bewusst der traditionelle Motorsport im Zentrum steht, bei dem aufgemotzte Karren keinen Platz haben. Einzig bei Forza 7 können sich Tuning-Freunde noch weiter austoben und einmal mehr auf ein riesiges Angebot an Teilen zurückgreifen, um Leistung, Fahrverhalten und Optik ihrer Flitzer aufzubohren. Schade nur, dass durch künstliche Beschränkungen innerhalb der Serien die Bedeutung des Tunings im siebten Teil der Serie abgenommen hat.

Zwischenstand:
51
57
43

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Project Cars 2 vs. Forza Motorsport 7 vs. Gran Turismo
Schadensmodell
Überzeugende Schadensmodelle sind trotz Fortschritten bei der Technik und visuellen Darstellung schwer zu finden. Trotz Auswirkungen auf die Fahrphysik enttäuscht das Feature bei allen drei Titeln – vor allem in visueller Hinsicht, aber auch, was die vielen Inkonsequenzen angeht. Als positive Überraschung kann man höchstens GT Sport hervorheben, weil man nach den vielen Pleiten der Vergangenheit hier endlich ein Schadensmodell realisiert hat, das sich auf dem Niveau der Mitbewerber befindet – auch wenn es nicht besonders hoch ist.

Flaggen- & Strafsystem
Während man bei Forza ungestraft abkürzen, rempeln und sich unfaire Vorteile verschaffen kann, sind Project Cars und GT Sport darum bemüht, dass es bei den Duellen auf der Piste etwas disziplinierter zugeht und die allgemeinen Regeln des Motorsports beachtet werden. Allerdings kann man auch dort häufig die KI-Wagen als Bremsklotz ausnutzen, da aggressives Fahren und Kontakte vornehmlich in Online-Rennen geahndet werden. Für Abkürzungen gibt es dagegen meist einen auf den Deckel - sei es durch eine addierte Strafzeit bei Missachtung der geforderten Tempo-Reduzierung oder eine auferlegte Durchfahrtstrafe, die man bei Project Cars 2 z.B. auch für einen Frühstart aufgebrummt bekommt. Dort hat man außerdem die Chance, sich nach unfairen Positionsgewinnen innerhalb einer kurzen Gnadenfrist wieder auf dem ursprünglichen Rang im Feld einzuordnen. Forza registriert beim Zeitrennen immerhin sauber gefahrene Runden und wertet sie höher als schnellere Zeiten, die unsauber zustande kamen. Trotzdem ist das Rennspiel von Turn 10 in dieser Hinsicht eine Nullnummer.

Taktische Komponenten (Benzin- und Reifenmanagement, Boxenstopps)
Taktische Komponenten kommen bei Forza ebenfalls zu kurz: Zwar gibt es peinlich inszenierte Boxenstopps, doch hat man keinen Einfluss auf die Wahl der Reifenmischungen, der Menge an Benzin oder nötige Reparaturen. Project Cars ist das genaue Gegenteil: Hier lassen sich die Strategien für Boxenstopps bis ins kleinste Detail schon im Vorfeld planen und man kann sogar Kontakt zu seiner Crew aufnehmen. Anpassungen am Benzinmanagement im Vorfeld und auch dynamisch während des Rennens sind ebenfalls möglich. Gran Turismo Sport (ab 17,89€ bei kaufen) sortiert sich dazwischen ein: Es bietet zwar nicht die Vielfalt an taktischen Optionen eines Project Cars, überzeugt aber dennoch mit klasse inszenierten Boxenstopps inklusive Entscheidungsmöglichkeiten.

KI
Endlich keine Massenkarambolagen mehr am Start: Nach dem Patch hinterlässt die KI von Project Cars 2 einen deutlich besseren Eindruck als zu unserem Testzeitpunkt, auch wenn sich das Feld zu Beginn des Rennens immer noch zu sehr in einem Stau verheddert. Mit feinstufigen Anpassungen hinsichtlich Können und Aggressivität lässt sich das Niveau der Gegner aber prima den eigenen Fähigkeiten anpassen und es kommt zu spannenden sowie fordernden Duellen. Bei GT Sport übernimmt das auf Wunsch eine Boost-Funktion, die im Arcade-Modus standardmäßig aktiviert ist, sich im freien Spiel aber ausschalten lässt. Allerdings ist die Herausforderung dann oft selbst auf der höchsten von lediglich drei KI-Stufen etwas zu leicht. Bemerkenswert dagegen, wie sehr auch die KI darauf bedacht ist, sich mit einem sauberen Fahrstil an die Renn-Etikette zu halten und mit einem kühlen Kopf auf Zwischenfälle auf der Strecke zu reagieren. Davon sind die chaotischen Drivatare aus Forza meilenweit entfernt, die sich offenbar dem rüden Verhalten ihrer realen Vorbilder anpassen, mitunter fragwürdige Bremspunkte wählen und kaum ein Bewusstsein dafür besitzen, was in ihrem Umfeld eigentlich passiert.

Mehrspieler-Rennen
Die Online-Pisten in Forza 7 sind eine spaßfreie Zone! Mangels Straf- und Einstufungssystem ist der Mehrspieler-Modus ein Sammelbecken für Vollidioten und Pistenrowdies, die alles über den Haufen fahren – den Spielspaß inklusive. Den Gnadenpunkt verdient sich Forza lediglich für den guten Netzcode sowie die Möglichkeiten für die Erstellung einer privaten Lobby und Rennen am geteilten Bildschirm auf der Konsole. Das alles bietet auch GT Sport, setzt mit der Sportgeistwertung aber noch ein überzeugendes Einstufungssystem im Stil von iRacing oben drauf, das für ein gelungenes Matchmaking und überwiegend spannende sowie meist faire Online-Rennen sorgt. Project Cars 2 setzt auf ein ähnliches System, um Chaoten auszusortieren, doch lokale Duelle am geteilten Bildschirm sucht man hier vergeblich und auf den Konsolen muss man im Vergleich zum PC mit einem reduzierten Starterfeld leben.

Zusatz-Features
Einen Design-Editor und Fotomodus bietet nicht länger nur Forza 7 – diesbezüglich hat GT Sport deutlich aufgeholt und beinhaltet mit Scapes sicher eines der eindrucksvollsten Foto-Werkzeuge, die man derzeit in einem Videospiel finden kann. Darüber hinaus überzeugt man mit massig Hintergrund-Infos zu jedem einzelnen Hersteller und hat sogar wichtige Ereignisse der Weltgeschichte in die tolle Enzyklopädie gepackt. Forza 7 begeistert dagegen mit ForzaVista, das im Vergleich zu den Vorgängern hinsichtlich des Informationsgehalts aber leider abgespeckt wurde. Interessante Features wie das Auktionshaus stehen zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht zur Verfügung. Project Cars 2 backt generell kleinere Brötchen: Zwar gibt es ebenfalls einen Fotomodus, zahlreiche Original-Lackierungen diverser Rennteams und Info-Kanäle rund um eSports, doch das größte Zusatz-Feature stellt ohne Zweifel die gelungene VR-Unterstützung dar, die zumindest am PC zur Verfügung gestellt wird. Bei GT Sport erweist sich die VR-Einbindung ebenfalls als Mehrwert und immersives Erlebnis, doch wurde das Feature leider nur halbherzig und eingeschränkt umgesetzt.

Endstand:
78
68
72

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