Special: Gran Turismo Sport (Rennspiel)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
18.10.2017
18.10.2017
18.10.2017
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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ab 17,89€
Spielinfo Bilder Videos


Der große Rennspielvergleich:
Project Cars 2 vs. Forza Motorsport 7 vs. Gran Turismo

Willkommen zum Dreikampf der Rennspiel-Giganten: Während die Slighly Mad Studios mit Project Cars 2 die ultimative Simulation mit allen erdenklichen Anpassungen abliefern wollen, peilt Turn 10 bei Forza Motorsport 7 erneut ein attraktives Komplettpaket für Tuner, Lackierer und Racer an. Und Gran Turismo? Mit dem Sport-Ableger wollen Kazunori Yamauchi und Polyphony Digital neue Wege beschreiten und mit einem Fokus auf Online-Wettbewerbe den virtuellen Motorsport in den Mittelpunkt rücken. Für den großen Rennspielvergleich lassen wir die drei Serien gegeneinander antreten, um ihre Stärken und Schwächen zu analysieren.
Project Cars 2 vs. Forza Motorsport 7 vs. Gran Turismo
Rennserien
Hinsichtlich Rennserien findet man sowohl bei Project Cars 2 als auch Forza Motorsport 7 so ziemlich alles, was das Herz begehrt: Die Auswahl reicht von Rennen in sportlichen Straßenfahrzeugen über GT-Boliden und Oldtimer bis hin zu Veranstaltungen für Indycars, Formel-Flitzer, Prototypen und Rallye-Boliden. Selbst Renn-Trucks zählen bei Forza mittlerweile zum beeindruckenden Repertoire, während die Slighly Mad Studios das starke Aufgebot um Rallycross erweitert haben. Bei GT Sport fokussiert man sich dagegen primär auf Rennen in GT- und Sportwagen, die von kleinen Abstechern auf Rallye-Pisten und Drift-Wettbewerben umrahmt werden. Die große Variation der beiden Konkurrenten wird hier nicht geboten. Anfang November starten aber die drei großen Online-Meisterschaften, darunter ein einzigartiger Wettbewerb mit dem offiziellen Reglement der FIA (Federation Internationale de l'Automobile).

Fahrverhalten
Beim Fahrverhalten hat jedes Spiel seine eigenen Stärken und Schwächen: Wer den größten Wert auf eine fordernde und möglichst realistische Physik legt, findet in Project Cars 2 eine beinharte Simulation, die auch Profis viel Feingefühl hinter dem Steuer abverlangt, viele Anfänger dagegen trotz zahlreicher Hilfen abschrecken und überfordern dürfte. Forza 7 und GT Sport sind im direkten Vergleich deutlich zugänglicher, versprühen aber dennoch ein großartiges und authentisches Fahrgefühl, obwohl viele Boliden vor allem im Grenzbereich etwas zahmer reagieren und die Heckpartie der Forza-Wagen immer noch ungewöhnlich schnell zum Ausbrechen neigen, während bei GT Sport die Bodenhaftung auf Rallye-Pisten erschreckend niedrig ausfällt. Trotzdem wirken die meisten Reaktionen der Fahrzeuge nachvollziehbar. Wie immer wird man feststellen, dass einem manche Fahrzeuge hinsichtlich der Fahrphysik mehr, andere dagegen weniger zusagen. Zwar verfolgt jeder der drei Titel bei einen eigenen Ansatz, doch versprühen sie allesamt auf eigene Weise einen herrlichen Fahrspaß und hinterlassen einen sehr guten Eindruck, was das Gefühl hinter dem Steuer angeht.

Pad-Steuerung
Die Pad-Steuerung von Project Cars 2 wurde im Vergleich zum Vorgänger zwar überarbeitet, doch manche PS-Monster lassen sich angesichts der hohen Sensibilität weiterhin kaum beherrschen und es fällt mitunter schwer, ein richtiges Gefühl für die Wagen und ihre Grenzbereiche zu entwickeln. Dieses Kunststück gelingt Forza 7 deutlich besser – sicher auch deshalb, weil man ein alternatives Fahrmodell für die Steuerung mit dem Controller anbietet. Es fühlt sich hier einfach traumhaft an, wie man die Boliden im Griff hat und kleine Schlenker noch abfangen kann. Die Impulse Trigger des X1-Controllers tragen mit ihrem gelungenen Feedback sicher ebenfalls ihren Teil dazu bei. GT Sport merkt man ebenfalls an, dass sich die Reihe traditionell vornehmlich an Spieler richtet, die mit dem Controller Gas geben wollen.

Lenkrad & Force Feedback
Project Cars 2 ist prädestiniert, mit einem Lenkrad gespielt zu werden: Zwar erreicht das Force Feedback trotz vorbildlicher Anpassungsmöglichkeiten nicht ganz das herausragende Niveau eines Assetto Corsa, aber das fantastische Fahrgefühl kann sich erst dann richtig entfalten, wenn man ein Lenkrad in den Händen hält. So entwickelt man ein viel besseres Gespür dafür, was Streckenbedingungen und das Verhalten der Fahrzeuge angeht. Ähnlich, aber nicht ganz so beeindruckend präsentiert sich die Lenkrad-Steuerung bei GT Sport, die ebenfalls zu einem gesteigerten Fahrspaß beiträgt, aber hinsichtlich der Anpassungsmöglichkeiten noch Luft nach oben hat. Diese kann Forza 7 zwar vorweisen, doch fällt das Force Feedback im Vergleich zu den beiden anderen Kandidaten angesichts fehlender Details relativ mau aus, wodurch auch die Freude am Fahren mit Lenkrad etwas leidet.

Setup
Egal ob Fahrwerk, Bremsen, Getriebe, Aerodynamik oder Differenzial, egal ob Project Cars, Forza oder Gran Turismo: In allen drei Simulationen darf man in der Garage fleißig an den Komponenten der Boliden schrauben, um deren Fahrverhalten dem eigenen Stil oder den Streckenbedingungen anzupassen. Zudem bieten alle drei Kandidaten die Möglichkeit, fertige Setups mit anderen Spielern zu teilen oder deren Einstellungen zu übernehmen. Da Project Cars 2 noch mehr Feinheiten bei den Anpassungen erlaubt, erobert man in der Kategorie mit einem knappen Vorsprung die Pole Position.

Tuning
Nanu, was ist das denn? Ausgerechnet die Serie, die Tuning-Upgrades in Rennspielen salonfähig gemacht hat, schmeißt das attraktive Feature jetzt mehr oder weniger über Bord. Aber es ist, wie es ist: Das Aufrüsten der Boliden spielt bei GT Sport abseits einer mageren Schnelltuning-Funktion keine Rolle mehr! Da bei Online-Rennen die Leistung der Fahrzeuge für die Wettbewerbsfähigkeit automatisch angepasst wird und es keine klassische Karriere gibt, erscheint die Streichung aber zumindest nachvollziehbar. Gleiches gilt für Project Cars 2, bei dem bewusst der traditionelle Motorsport im Zentrum steht, bei dem aufgemotzte Karren keinen Platz haben. Einzig bei Forza 7 können sich Tuning-Freunde noch weiter austoben und einmal mehr auf ein riesiges Angebot an Teilen zurückgreifen, um Leistung, Fahrverhalten und Optik ihrer Flitzer aufzubohren. Schade nur, dass durch künstliche Beschränkungen innerhalb der Serien die Bedeutung des Tunings im siebten Teil der Serie abgenommen hat.

Zwischenstand:
51
57
43





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Kommentare

johndoe1238056 schrieb am
Jeder weiß doch, dass My Summer Car die einzig wahre Sim ist oder kann man bei iRacing oder BeamNG Drive etwa auch die Kotflügel abschrauben oder eine Kiste Bier auf den Beifahrersitz stellen?
Kann man nicht, Beweisführung abgeschlossen.
CritsJumper schrieb am
ronny_83 hat geschrieben: ?24.11.2017 12:40 Einzig BeamNG Drive kann genau das.
Ein simples Beispiel von vielen ist das Verbiegen oder der Verlust von Karosserieteilen, was gleichzeitig (je nach Fahrzeugklasse) auch Auswirkungen auf die Aerodynamik haben kann. Zu dem verbogene Kotflügel z.B. am Reifen schleifen können und diesen nachhaltig beschädigen.
Ah das hab ich schon länger mal gesucht, einfach weil ein Destruction Derby für die PS4 fehlt. Leider gibt es aber auch keine Linux Version und das Spiel ist Windows Only. Mal schauen ob es irgendwie mit Wine läuft. Es schaut eigentlich genau danach aus, was ich eigentlich schon mal wieder seit längerem spielen wollte.
Natürlich in einem Game mit Rundkursen und KI. Ich werde es mal im Auge behalten!
Dieser physikalische Schaden oder das es halt das Fahrverhalten betrifft, ist anscheinend nicht mehr "IN".
Scorplian schrieb am
Ok. Ja von dem iRacing hab ich auch schon gehört.
Ich fand hier nur die Trennung wirklich extrem. Ich meine ist GP Sport jetzt näher an einem Need for Spee als eben an deinem angesprochenen iRacing?
Wäre es wirklich so kritisch, wäre die Sim-Arcade-Verteilung wohl etwa 1 zu 100 (blauäugig geschätzt).
Semi-Sim, so als Sims mit weniger Realismus, klingt aber wirklich passend!
sourcOr schrieb am
Scorplian190 hat geschrieben: ?24.11.2017 12:23
john1231 hat geschrieben: ?24.11.2017 11:35 Na jetzt eine Sim mit zwei Arcade-Racern zu vergleichen finde ich ein wenig komisch ;)
Ist so als würde man Afterburner mit DCS vergleichen aber bitte..
Wow, man kann es auch übertreiben. Was fehlt bei den Spielen denn zum Sim-Racer? O.o
Als Arcade-Fan sind die Spiele alle 3 mir zu sehr Simulation.
Wenn man von Sim-Racern spricht, kommt man halt nicht drumherum, die "richtigen" Sim-Racer auf dem PC mit einzubeziehen, iRacing und sowas. Die bieten halt schon deutlich mehr. Bei Forza lässt sich z.B. die alberne Boxengasse bemängeln, oder dass es keine Reifen für Nässe gibt. Qualifying und sowas fehlt ja ebenfalls.
Das sind jetzt auch nur die ganz offensichtlichen Dinge und selbst da gibts wahrscheinlich noch wesentlich mehr.
Wobei "Arcade" jetzt auch zu weit geht. Semi-Sims
Scorplian schrieb am
john1231 hat geschrieben: ?24.11.2017 11:35 Na jetzt eine Sim mit zwei Arcade-Racern zu vergleichen finde ich ein wenig komisch ;)
Ist so als würde man Afterburner mit DCS vergleichen aber bitte..
Wow, man kann es auch übertreiben. Was fehlt bei den Spielen denn zum Sim-Racer? O.o
Als Arcade-Fan sind die Spiele alle 3 mir zu sehr Simulation.
schrieb am