Special: Nvidia Shield TV (Hardware)

von Marcel Kleffmann



Hardware
Entwickler: NVIDIA
Publisher: NVIDIA
Release:
16.01.2017
16.01.2017
Spielinfo Bilder Videos
Lieferumfang

Im Lieferumfang sind der Stromadapter (40 W), eine Fernbedienung (mit austauschbarer Knopfbatterie) sowie ein Controller enthalten. Der kantige, aber gut in der Hand liegende Controller ist eine deutliche Weiterentwicklung im Vergleich zum Vorgänger. Er ist von seinen Ausmaßen her wesentlich kleiner und kann mit einem Xbox-360- oder Xbox-One-Controller verglichen werden. Das grundlegende Layout ist ähnlich, jedoch befinden sich beide Analog-Sticks unten und das Steuerkreuz links oben. Der alte Controller wirkt gegen den Neuling klobig und erinnert an den voluminösen Controller der ersten Xbox. Die alten Touch-Knöpfe "Zurück", "Home" und "Start" wurden durch richtige Knöpfe ersetzt, die etwas mehr Feedback geben könnten. Der Kopfhörer-Anschluss befindet sich nun an der Unterseite (zum Nutzer hin). Die aufladbaren Batterien des Controllers sollen laut NVIDIA bis zu 60 Stunden halten. Im Lieferumfang fehlt leider ein HDMI-Kabel. Ein Standfuß, um Shield im vertikalen Betrieb nutzen zu können, muss separat erworben werden.

Controller im Vergleich: Xbox 360 (Oben), Shield (Mitte) und Wii U Pro (Unten)
Controller im Vergleich: Xbox 360 (Oben), Shield (Mitte) und Wii U Pro (Unten)

Native Android-Spiele


Doch nun zu den Spiele-Funktionen, mit denen Shield TV besser überzeugen kann. So können native Android-Games aus dem Play-Store (Android TV) runtergeladen und via Shield TV auf dem Fernseher gezockt werden. Hierzu zählen zum Beispiel Metal Gear Rising: Revengeance (720p), Resident Evil 5 (720p) oder The Witness (720p). Gerade bei The Witness fällt auf, dass durch die vergleichsweise niedrige Auflösung und fehlendes Anti-Aliasing nicht die Grafik-Qualität auf PC oder Konsolen erreicht wird, dazu fehlt es Shield TV an Rechenleistung und Arbeitsspeicher.

Aragami, Jade Empire: Special Edition, Contrast, Borderlands: The Pre-Sequel (bald verfügbar; unklare Auflösung), Half-Life 2, Doom 3 BFG Edition, Never Alone, Tales from the Borderlands, The Talos Principle oder Hotline Miami 2: Wrong Number sind als reguläre „Kauftitel“ verfügbar. Free-to-play-Titel oder Minispiele gibt es reichlich. Der demnächst erhältliche Shooter Shadowgun Legends soll sogar in 4K dargestellt werden. Gekaufte Spiele sind an den Google-Play-Account gebunden und können direkt aus der NVIDIA Games App gestartet werden. Eine Liste aller verfügbaren Android-Spiele findet ihr hier.

GameStream: PC -> TV

Ansonsten lassen sich PC-Spiele via NVIDIA GameStream von einem PC mit GeForce-Grafikkarte über LAN oder WLAN via Shield auf den Fernseher streamen (Empfehlungen von NVIDIA: 10 Mbps vom PC zu Shield; 2 Mbps von Shield zum PC). Auf dem PC muss die aktuelle Version von GeForce Experience (Login erforderlich) installiert sein, sonst kann der Rechner nicht mit Shield TV verbunden werden. In der Praxis funktionierte die Koppelung nach der Installation von GeForce Experience reibungslos. Während Steam Link lediglich bis 1080p (60fps) übertragen kann, schafft Shield TV bis zu 4K mit 60fps, sofern die PC-Hardware mitmacht. Eine GeForce GTX 650 ist das Minimum laut Hersteller und eine GeForce 970 reicht aus eigener Erfahrung nicht unbedingt aus.

In der NVIDIA Games App werden Android-Titel, GameStream-Spiele und GeForce-Now-Games aufgelistet.
In der NVIDIA Games App können sämtliche Android-Games, GameStream-Spiele und GeForce-Now-Titel an einem zentralen Ort verwaltet, aufgelistet und gestartet werden. Filter und Genres helfen bei der Sortierung.
 Ist die Verbindung erfolgreich, kann man den heimischen Rechner mitsamt seiner Spiele-Bibliothek vom Fernseher aus fernsteuern. Man wählt einfach den PC im Netzwerk aus, bekommt eine Liste mit den kompatiblen Spielen (zusammengestellt von GeForce Experience) präsentiert und kann direkt loslegen. Möchte man zum Beispiel Doom starten, wählt man den Titel aus der GameStream-Liste in der NVIDIA Games App aus und kann zuschauen, wie Steam aufgerufen und das Spiel automatisch gestartet wird. Auch die Steuerung wird sofort auf Controller umgestellt und angepasst. Tastatur und Maus können alternativ verwendet werden. Andere Gamepads wie ein Xbox-360-Controller lassen sich zudem anschließen; mehr USB-Anschlüsse hatten dem Gerät jedoch nicht geschadet.

Für das Spiele-Streaming ist eine möglichst leistungsstarke Grafikkarte erforderlich. Full-HD-Streaming von Doom oder Shadow Warrior 2 mit hohen Grafik-Einstellungen auf einer GeForce 970 war nicht flüssig möglich. Dark Souls 3, Ori and the Blind Forest, Rise of the Tomb Raider und Helldivers funktionierten hingegen problemlos (1080p). Da auf dem PC-Bildschirm ebenfalls das Spielgeschehen zu sehen ist, lässt sich eine minimale Latenz zwischen PC und TV erkennen, die nach sehr kurzer Eingewöhnung kaum spürbar ist. Aufgrund dieser kurzen Latenz empfiehlt sogar NVIDIA, nicht unbedingt kompetitive Spieler-gegen-Spieler-Duelle im Multiplayer gegen andere PC-Nutzer zu spielen. Einzelspieler-Titel lassen sich jedoch wirklich gut auf diese Art und Weise spielen.

Kommentare

unknown_18 schrieb am
Meine Meinung zu dem Thema ist ganz einfach:
Taugt nichts.
Noch! In 10 Jahren kann das anders aussehen, wenn sich das Internet entsprechend weiter entwickelt hat, Latenzen deutlich niedriger sind und es nicht mehr so oft zu Einbrüchen in der Bandbreite kommt.
Allerdings will ich auch nicht wissen was für eine Grafik ein 08/15 Rechner in 10 Jahren auf den Bildschirm zaubern kann. ;)
NVidia hätte lieber erst mal weiter auf das Shield Tablet setzen soll, ich liebe mein K1. ;)
Minotarus schrieb am
Also ich benutze die Shield TV 16GB Konsole schon seit etwa einem Jahr und muss sagen das ihr Potential von von keinem Spiegelhersteller wirklich erkannt wurde. Ich muss dazu sagen das ich die Konsole zufälligerweise geschenkt bekommen habe. Ich habe schon Metal Gear Rising und Oddworld runtergeladen und bin begeistert was die Konsole leisten kann, aber bin trotzdem immernoch erschrocken wie man ein solches Wunderwerk links liegen lässt. Man könnte so viele Spiele portieren und diese Konsole zu einer Allround Konsole für Retro Titel machen . Und Retro würde bedeuten XBOX 360 Grafikniveau. Ich habe mir selber Android 6 auf der Konsole installiert und mir eine Full Root Version von Android draufgepackt und muss sagen das die Konsole in vieler Hinsicht besser ist als jeder Office PC. auf das Geforce Programm komme ich nicht zu sprechen, weil ich es nicht nutze und es für überflüssig halte, da jedes Streaming Leistung wegnimmt und somit für einen Gamer nicht zu gebrauchen ist.
Nightfire123456 schrieb am
Da ich sowohl das Nvidia home Streaming als auch den Steam Link schon getestet habe finde ich man sollte in dem Artikel stärker darauf eingehen das Steam Link streamen bei so gut wie jedem Game möglich ist, bei der Nvidia aber nur bei dafür optimierten Spielen geht. Ich hatte auch gefühlt mehr Probleme mit der Nvidia Lösung wie mit dem Steam Link. Auch das ich nicht nur Games sondern auch den Desktop Streamen kann bringt für mich einige Vorteile.
Wegen dem Gefühl mit der Schwammigen Maus am TV muss ich sagen das dies beim Streamen bei mir sogar besser funktioniert als wenn ich ein HDMI Kabel direkt verbinde. Die Übertragung ist schön Knackig und mir fällt keine große Latenz auf. Ausser es wurden gerade große Datenmengen geladen, also beim Starten vom Spiel oder wenn bei einem Game ein neues Areal geladen wird sind für etwa 1-3 Sekunden die Eingaben verzögert, danach läuft es aber sauber.
Allerdings würde ich jetzt nicht pauschal behaupten das dies bei jedem User so ist. Da ist man einfach von zu vielen Faktoren abhängig wie Netzwerk, TV usw.
Und Leider gibt es mittlerweile viel zu wenig Couch Koop Games für den PC...viel Auswahl hat man da nicht
sphinx2k schrieb am
Genau das würde ich mir aber wünschen ein Test mit einer entsprechend guten Kammera. Einfach Button zusammen mit Spiel Filmen und die Frames zählen bis auf dem Bildschirm erscheint was der Button auslöst. Das ganze dann am besten noch mal ohne Streaming und die Differenz aufzeigen.
Mein Multimedia PC am Fernseher lässt mich schon immer schaudern weil die Maus sich so schwammig anfühlt dank der Verzögerung.
Ich meine für mich kommt es ohnehin nicht in Frage, aber interessieren tut mich schon wie stark die Latenz ausfällt. Subjektives emfinden von einem Tester nutzt leider nicht wirklich viel, gibt genug die kein Problem mit 30fps Konsolen Ruckel Orgien haben.
Doc Angelo schrieb am
Kasima hat geschrieben:Fakt ist: es gibt einen Input-Lag und auch mal sichtbare Kompressionsartefakte. Fakt ist aber auch, dass mich persönlich das bei vielen Genres nicht sonderlich oder gar nicht stört, sondern nur ein anderes Timing benötigt. Mal ehrlich, wer Rennspiele überhaupt mit einem Gamepad spielen kann, der kann es auch auf die Kette kriegen, eine Achtelsekunde früher als direkt auf dem PC in die Kurve zu lenken oder bei einem Jump'n'Run das Sprungtiming anzupassen.
Grundsätzlich stimm ich dir zu. Home-Streaming hat definitiv seine Vorteile. Und viele Spieltypen können problemlos gespielt werden.
Aber das es nur ein anderes "Timing" benötigt sehe ich doch ein wenig anders. Falls Du alleine in der Spielwelt bist und Du alles unter Kontrolle hast, dann ja: Dann ist nur anderes Timing nötig. Aber wenn Du bei einem Platformer zum Beispiel bei einem Endboss einem Geschoss ausweichen musst, dann hast Du es schwerer als andere Spieler. Denn Du siehst (und hörst) das Geschoss erst 100ms später. Oder anders gesagt: In dem Moment, wo Du das Geschoss siehst, ist es tatsächlicherweise schon seit 100ms auf der Reise. Das heißt, das die Zeit, die der Gamedesigner als Reaktionszeit vorgesehen hat, einfach vom Bildschirm/Streaming verlängert wird.
Um es auf die Spitze zu treiben: Kennt ihr das "Spiel", wo man die Hände voreinander zusammen legt und sich abwechselnd eine "Handpfeife" verpassen muss? Gar nicht so einfach die Hände wegzuziehen, wenn jemand schnell ist. Noch viel schwerer wird es, wenn man alles, was passiert, erst nach 100ms sieht und hört. Da ist die Zeit zu reagieren einfach schon in dem Moment abgelaufen, in dem man eine Chance bekommt zu reagieren.
schrieb am