Lieferumfang
Im Lieferumfang sind der Stromadapter (40 W), eine Fernbedienung (mit austauschbarer Knopfbatterie) sowie ein Controller enthalten. Der kantige, aber gut in der Hand liegende Controller ist eine deutliche Weiterentwicklung im Vergleich zum Vorgänger. Er ist von seinen Ausmaßen her wesentlich kleiner und kann mit einem Xbox-360- oder Xbox-One-Controller verglichen werden. Das grundlegende Layout ist ähnlich, jedoch befinden sich beide Analog-Sticks unten und das Steuerkreuz links oben. Der alte Controller wirkt gegen den Neuling klobig und erinnert an den voluminösen Controller der ersten Xbox. Die alten Touch-Knöpfe "Zurück", "Home" und "Start" wurden durch richtige Knöpfe ersetzt, die etwas mehr Feedback geben könnten. Der Kopfhörer-Anschluss befindet sich nun an der Unterseite (zum Nutzer hin). Die aufladbaren Batterien des Controllers sollen laut NVIDIA bis zu 60 Stunden halten. Im Lieferumfang fehlt leider ein HDMI-Kabel. Ein Standfuß, um Shield im vertikalen Betrieb nutzen zu können, muss separat erworben werden.
Controller im Vergleich: Xbox 360 (Oben), Shield (Mitte) und Wii U Pro (Unten)
Native Android-Spiele
Doch nun zu den Spiele-Funktionen, mit denen Shield TV besser überzeugen kann. So können native Android-Games aus dem Play-Store (Android TV) runtergeladen und via Shield TV auf dem Fernseher gezockt werden. Hierzu zählen zum Beispiel Metal Gear Rising: Revengeance (720p), Resident Evil 5 (720p) oder The Witness (720p). Gerade bei The Witness fällt auf, dass durch die vergleichsweise niedrige Auflösung und fehlendes Anti-Aliasing nicht die Grafik-Qualität auf PC oder Konsolen erreicht wird, dazu fehlt es Shield TV an Rechenleistung und Arbeitsspeicher.
Aragami, Jade Empire: Special Edition, Contrast, Borderlands: The Pre-Sequel (bald verfügbar; unklare Auflösung), Half-Life 2, Doom 3 BFG Edition, Never Alone, Tales from the Borderlands, The Talos Principle oder Hotline Miami 2: Wrong Number sind als reguläre „Kauftitel“ verfügbar. Free-to-play-Titel oder Minispiele gibt es reichlich. Der demnächst erhältliche Shooter Shadowgun Legends soll sogar in 4K dargestellt werden. Gekaufte Spiele sind an den Google-Play-Account gebunden und können direkt aus der NVIDIA Games App gestartet werden. Eine Liste aller verfügbaren Android-Spiele findet ihr
hier.
GameStream: PC -> TV
Ansonsten lassen sich PC-Spiele via NVIDIA GameStream von einem PC mit GeForce-Grafikkarte über LAN oder WLAN via Shield auf den Fernseher streamen (Empfehlungen von NVIDIA: 10 Mbps vom PC zu Shield; 2 Mbps von Shield zum PC). Auf dem PC muss die aktuelle Version von GeForce Experience (Login erforderlich) installiert sein, sonst kann der Rechner nicht mit Shield TV verbunden werden. In der Praxis funktionierte die Koppelung nach der Installation von GeForce Experience reibungslos. Während Steam Link lediglich bis 1080p (60fps) übertragen kann, schafft Shield TV bis zu 4K mit 60fps, sofern die PC-Hardware mitmacht. Eine GeForce GTX 650 ist das Minimum laut Hersteller und eine GeForce 970 reicht aus eigener Erfahrung nicht unbedingt aus.
In der NVIDIA Games App können sämtliche Android-Games, GameStream-Spiele und GeForce-Now-Titel an einem zentralen Ort verwaltet, aufgelistet und gestartet werden. Filter und Genres helfen bei der Sortierung.
Ist die Verbindung erfolgreich, kann man den heimischen Rechner mitsamt seiner Spiele-Bibliothek vom Fernseher aus fernsteuern. Man wählt einfach den PC im Netzwerk aus, bekommt eine Liste mit den
kompatiblen Spielen (zusammengestellt von GeForce Experience) präsentiert und kann direkt loslegen. Möchte man zum Beispiel Doom starten, wählt man den Titel aus der GameStream-Liste in der NVIDIA Games App aus und kann zuschauen, wie Steam aufgerufen und das Spiel automatisch gestartet wird. Auch die Steuerung wird sofort auf Controller umgestellt und angepasst. Tastatur und Maus können alternativ verwendet werden. Andere Gamepads wie ein Xbox-360-Controller lassen sich zudem anschließen; mehr USB-Anschlüsse hatten dem Gerät jedoch nicht geschadet.
Für das Spiele-Streaming ist eine möglichst leistungsstarke Grafikkarte erforderlich. Full-HD-Streaming von Doom oder Shadow Warrior 2 mit hohen Grafik-Einstellungen auf einer GeForce 970 war nicht flüssig möglich. Dark Souls 3, Ori and the Blind Forest, Rise of the Tomb Raider und Helldivers funktionierten hingegen problemlos (1080p). Da auf dem PC-Bildschirm ebenfalls das Spielgeschehen zu sehen ist, lässt sich eine minimale Latenz zwischen PC und TV erkennen, die nach sehr kurzer Eingewöhnung kaum spürbar ist. Aufgrund dieser kurzen Latenz empfiehlt sogar NVIDIA, nicht unbedingt kompetitive Spieler-gegen-Spieler-Duelle im Multiplayer gegen andere PC-Nutzer zu spielen. Einzelspieler-Titel lassen sich jedoch wirklich gut auf diese Art und Weise spielen.