Special: Auf die Plätze, fertig, gärtnern!
Patchwork lässt grüßen
Wenn man Cottage Garden spielt, fühlt man sich natürlich unweigerlich an die Puzzlemechanik von Patchwork erinnert, das ich bereits 2015 vorgestellt habe - und das ebenfalls von Uwe Rosenberg konzipiert wurde. Das Drehen und Wenden hat es dem Ostfriesen scheinbar angetan, denn selbst im komplexen Ein Fest für Odin muss man taktisch Rohstoffe und Beute platzieren.
Um die Wette bepflanzen
In jedem Zug dreht und wendet man also seine Blumen, um sein Beet optimal zu befüllen. Erst wenn man es komplett bedeckt hat, darf man seine Punkte werten und sich um das nächste Beet vom Zufallsstapel kümmern - bleiben mal ein Feld kleine Lücken sichtbar, kann man diese mit Töpfen, Glocken oder Katzen füllen. Der Wettstreit entsteht nicht nur durch das zu beobachtende Tempo der anderen, sondern natürlich auch durch die Jagd auf möglichst optimal geformte Teile. Die 36 Blumen können zwischen einem und sechs Felder abdecken.
Der Spielablauf ist einfach: Man füllt leere Felder des quadratischen Spielplans auf, indem man sie vom Schubkarrenpfad nimmt, bepflanzt dann seine Beete mit einer Blume oder setzt alternativ einen Topf und wertet sie, falls sie dadurch vollständig belegt sind. Im Idealfall legt man seine Teile so, dass man die aufgedruckten Blumentöpfe und Pflanzglocken des Beets umrahmt - denn nur diese bringen Punkte.
Perfektion oder Schnelligkeit für Boni?
Zum einen, weil man beim Überschreiten einer roten Linie auf der Wertungsleiste eine Katze bekommt, die wie ein Joker leere Felder im eigenen Beet besetzen oder die Pflanzenreihe früher füllen kann, damit man mehr Auswahl hat. Zum anderen bekommt man einen Blumentopf, wenn man den letzten orangen Stein bewegt. Und schließlich erhält der erste Spieler mit einem Stein im Zielfeld den Bienenkorb, der zwei Siegpunkte bringt, während der zweite im Ziel immerhin noch einen bekommt.
Fazit
Ihr sucht gemütliche, hübsch illustrierte Legetaktik? Dann kann ich Cottage Garden empfehlen. Das Sammeln und Platzieren der geometrisch designten Blumen versprüht etwas Tetris-Flair, während sich ein lockerer Wettstreit um die optimalen Teile und möglichst effizient bepflanzte Beete entwickelt. Cottage Garden ist quasi eine erweiterte Variante des 2-Personen-Spiels Patchwork, nur dass Uwe Rosenberg diesmal einen Tick mehr Abwechslung integriert hat. Außerdem kann man hier mit bis zu vier Leuten loslegen. Das ist natürlich nichts für anspruchsvolle Taktiker, aber wer mal zwischendurch mit seiner Familie oder ganz alleine etwas spielen will, wird für eine halbe bis knappe Stunde solide unterhalten.
Für alle, die eine Wertung vermissen: Wir werden hier nur unsere Highlights vorstellen. Natürlich gibt es auch in der Brettspielwelt einen bunten Mainstream und billigen Murks, aber wir wollen euch alle zwei Wochen kreative Geheimtipps und ungewöhnliche Spieleperlen empfehlen, die man vielleicht nicht in jedem Kaufhaus findet.
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