Special: Die Neunziger im Miniaturformat
Ein rundes Paket?
Für viele ist es der Inbegriff des goldenen Zeitalters: Stundenlang mit besten Kumpel vor der neuen Konsole versacken, über die krassen 3D-Effekte in F-Zero oder Super Probotector staunen, die Freiheit von Super Mario World oder Zelda genießen. Oder auch der geniale Soundtrack von Super Castlevania 4 – nach wie vor ein Ohrwurm sondergleichen! Sega bewies zwar schon früher mit dem Mega Drive, wie man Spielhallenqualität in die Wohnzimmer bringt. Doch erst das Super Nintendo sorgte hierzulande für den großen Durchbruch der Konsole als Unterhaltungsgerät, nachdem jahrelang die Heimcomputer den Markt dominiert hatten. Kein Wunder also, dass Nintendos zweite Mini-Konsole bei vielen Nostalgiegefühle weckt, was sich entsprechend in den Verkaufszahlen und der schlechten Verfügbarkeit widerspiegelt. Der offizielle Verkaufsstart ist allerdings erst am 29. September.
Am falschen Ende gespart
Das mitgelieferte EarthBound wurde ursprünglich europäischen Kunden vorenthalten, die den Titel jetzt nachholen können (alternativ ist es auch in der Virtual Console der Wii U erhältlich). Schade, dass Nintendo keinen Modulslot für Originalspiele eingebaut hat. Nicht einmal eine Internetanbindung für einen Online-Shop oder wenigstens ein Speicherkartenslot für Erweiterungspakete gibt es.
Knuffiges Kästchen
Gut gefällt uns dagegen die Qualität der zwei mitgelieferten Controller, welche sich angenehm authentisch anfühlen (hoffentlich mit haltbareren L- und R-Tastern als früher). Die Controller werden übrigens nicht direkt frontal in die Konsole gestöpselt. Vorher muss zunächst eine kleine Klappe geöffnet werden, die im offenen Zustand ein wenig unschön nach unten hängt. Davon abgesehen wirkt die Konsole mit ihren Maßen (ca. 13 x 10,6 x 3,8 Zentimeter) unheimlich knuffig! Auch die putzige, Nintendo-typische bunte Benutzeroberfläche sieht um einiges einladender aus als technisch funktionale Emulatoren-Menüs. Wenn man die laufende Konsole eine Weile lang in Ruhe lässt, werden sogar kleine Attract-Mode-Filmchen aus den Spielen abgespielt – also fast wie früher in der Spielhalle. Das HDMI-Bild wirkt selbstverständlich um einiges schärfer als das RGB- oder Composite-Signal der Originalkonsole.
Sauber emuliert
In punkto Emulation hat Nintendo sich Mühe gegeben, so authentisch wie möglich zu bleiben, so dass neben der gewöhnlichen Systemhardware auch die beiden SuperFX-Prozessoren akkurat imitiert werden. Sie kommen z.B. in StarFox bzw. Yoshi’s Island zum Einsatz. Die Orientierung an der Originalhardware geht so weit, dass sogar damals vorhandene Slowdowns wie im Original auftreten, z.B. in Super Castlevania IV. Als nützlich erweisen sich die „Fortsetzungspunkte“: Einfach auf den Reset-Taster drücken, einen von vier Slots pro Spiel anlegen und später kann man an exakt der gleichen Stelle weitermachen. Wer möchte, kann sogar ein Stückchen zurück spulen, um früher wieder einzusteigen und vergeigte Passagen auszubügeln. Der einzige Nachteil daran: Man muss während des laufenden Spiels erst einmal aufstehen und zur Konsole gehen, um in ihr Hauptmenü zu gelangen. Ein schönes Detail ist, dass auch Spielstände funktionieren, die früher von einer Batterie auf dem Modus festgehalten wurden. Manch ein Emulator beherrscht stattdessen nur das Festlegen eigene Speicherpunkte.
Hier die Liste der 21 auf der Konsole installierten Spiele:
- Contra III The Alien Wars (europäischer Titel: Super Probotector: Alien Rebels)
- Donkey Kong Country
- EarthBound
- Final Fantasy III (japanischer Titel: Final Fantasy VI)
- F-ZERO
- Kirby Super Star (europäischer Titel: Kirby's Fun Pack)
- Kirby's Dream Course
- The Legend of Zelda: A Link to the Past
- Mega Man X
- Secret of Mana
- Star Fox (europäischer Titel: Starwing)
- Star Fox 2
- Street Fighter II Turbo: Hyper Fighting
- Super Castlevania IV
- Super Ghouls 'n Ghosts
- Super Mario Kart
- Super Mario RPG: Legend of the Seven Stars
- Super Mario World
- Super Metroid
- Super Punch-Out!!
- Yoshi's Island (Super Mario World 2: Yoshi's Island)
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