Special: Bunkermeister
Basisbau unter Tage
Zu Beginn sehen die Bunker ähnlich wie in Fallout Shelter nahezu verwaist aus: Es gibt kaum Räume, keinerlei Ausrüstung und wenig Überlebende. Aber das wird sich bald ändern. Denn das Team über Tage wartet auf seinen Einsatz: Jeder Spieler darf eine seiner fünf unterschiedlich starken Figuren bewegen, um in einem Gebiet etwas zu sammeln oder Wild zu jagen. Nur was soll es sein? Man braucht in dieser Endzeit nahezu alles - Wasser, Fleisch, Konserven, Holz, Elektroteile, Eisen, Munition und natürlich weitere Bewohner für den Bunker, damit diese Räume voll besetzen und so deren wertvolle Boni aktivieren. Die Crux dabei: Sie müssen auch alle ernährt werden, sonst sterben sie am Ende einer Runde!
First come, first serve
Dazu gehört auch die Reparatur von Ausrüstung, die zunächst defekt ins Lager kommt. Erst wenn man Taschenlampe, Säge, Spitzhacke, Schrotflinte, Rucksack, Zugangskarte & Co mit Rohstoffen wieder in Stand setzt, kann man deren Effekte nutzen, um z.B. mehr zu ernten, sich frei zu bewegen oder stärker zu werden. Sehr schön ist, dass es farblich markierte Zweierkombos gibt, die am Ende mehr Siegpunkte einbringen als einzelne Ausrüstung, z.B. Armbrust und Säge, Zugangskarte und Kanister. Aber Vorsicht: Jede Ausrüstrung darf ebenso wie jede Raumfunktion nur einmal pro Zug genutzt werden - dafür wird sie getappt. Man kann üpbrigens mit dieser auch über fünf Punkte an Stärke kommen. Letzteres ist für die Jagd wichtig, denn es gibt Tierarten, die eine minimale Stärke voraussetzen. Eine gute Idee ist übrigens, dass man für dieselbe gejagte Art beim nächsten mal mehr Fleisch bekommt.
Strahlung und Anführer
Was gefällt nicht so gut?
Zwar kann man zu Beginn einen Anführer wählen, der andere Rohstoffe sowie Ausrüstung zum Start mit sich bringt, aber ansonsten unterscheiden sich die Gruppen lediglich durch die Farbe. Das ist schade, denn so spielen sich alle gleich, was natürlich auch für eine gute Balance sorgt. Deutlich zu sanft laufen die Duelle zwischen den Gruppen ab, vor allem angesichts der Endzeit sowie der kanppen Rohstoffe: Es gibt "Kampf" quasi nur auf der Ebene des direkten Vergleichs, wenn zwei
Fazit
Ich war recht skeptisch, weil ich digital übersättigt bin von Rohstoffen und Survival. Aber jetzt kommt Outlive überraschend oft auf den Tisch. Nicht nur weil es so stimmungsvoll von Miguel Coimbra illustriert wurde, der auch für das Artdesign von 7 Wonders verantwortlich war, sondern weil es bei klaren Regeln einen sehr flotten Wettlauf um Rohstoffe sowie Basisbau inszeniert. Zwar habe ich noch mehr aggressivere Möglichkeiten vermisst, aber auch ohne komplexeren Kampf gerät man ins angenehme Grübeln: Welche Figur zieht man wohin? Welchen Raumbau kann man sich leisten? Reichen Wasser und Nahrung? Kann man die Strahlung abwenden? In diesen Kreislauf von Überlegungen und Aktionen sind auch kleinere Aspekte wie die Kombination der Ausrüstung oder die Abwehr der Ereignisfolgen elegant eingebunden.
Für alle, die eine Wertung vermissen: Wir werden hier nur unsere Highlights vorstellen. Natürlich gibt es auch in der Brettspielwelt einen bunten Mainstream und billigen Murks, aber wir wollen euch alle zwei Wochen kreative Geheimtipps, Klassiker oder ungewöhnliche Spieleperlen empfehlen, die man vielleicht nicht in jedem Kaufhaus findet. Mehr Brettspiel-Tests und eine Top 20 findet ihr hier.
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