Special: Hellgate: London (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Hellgate: London (Rollenspiel) von Namco / EA
Hellgate: London
Entwickler:
Publisher: Namco / EA
Release:
30.10.2007
Jetzt kaufen
ab 30,95€
Spielinfo Bilder Videos
Action-Rollenspiel kommen und gehen. Doch eines zählt bis heute als Meilenstein: Diablo 2. Nachdem viele Nachahmer vergeblich versucht haben, das Erbe der Blizzardschen Teufelsjagd anzutreten, erscheint Ende des Monats mit Hellgate London der vielversprechendste Vertreter seiner Zunft in diesem Jahr. Wir haben mit Bill Roper, dem geistigen Vater von sowohl Diablo als auch Hellgate, über Höllentore, Aufgabenflut und Abo-System geplaudert!  

4Players: Mit der Diablo-Serie haben Sie neue Standards im Bereich der Action-Rollenspiel gesetzt. Viele Entwickler haben versucht, dieses Prinzip zu kopieren. Die meisten davon sind gescheitert - wenngleich einige davon auf sehr hohem Niveau. Woran kann dies liegen und wie wollen Sie verhindern, dass Hellgate London das gleiche Schicksal ereilt?


"Fast 20 Leute im Team bei Flagship haben vorher bei Blizzard gearbeitet": Bill Roper, der kreative Kopf hinter Hellgate London und Diablo 2.
Bill Roper:
Ich denke, dass die größte Schwierigkeit beim Kopieren der Erfolgsformel eine vernünftige und funktionierende Zufallserstellung der Inhalte ist. Dies ist eines der wichtigsten Elemente in Spielen dieser Art im Allgemeinen und Hellgate im Besonderen. Denn dies ist auch der wesentliche Faktor, der die Diablos über die Jahre hinweg am Leben gehalten hat und auch heute noch für Spieler interessant macht.
Wenn man alles richtig macht, sieht es unheimlich einfach aus. Man denkt als Spieler "Wow! Das ist fantastisch. Es gibt so viel Zeug!"
Aber es ist unheimlich schwer, alles so einfach und natürlich integriert aussehen zu lassen. Andererseits haben wir sehr viel Erfahrung damit, da fast 20 Leute im Team bei Flagship sind, die vorher bei Blizzard an Diablo gearbeitet haben. Das sind vor allem diejenigen, die damals das gesamte System der Zufalls-Items usw. aufgebaut haben.
Und das ist auch für uns der Schlüssel zum Erfolg. Bei uns gibt es mehr von allem und in Verbindung mit unserer Erfahrung glauben wir, dass wir mit Hellgate London genau das abliefern, was die Fans von uns erwarten - und noch ein bisschen mehr.

4Players: Ist mit diesem "bisschen mehr" die optionale Ego-Perspektive gemeint, die deutlich gegen die Konkurrenz geht, die nach wie vor in der Iso-Ansicht stecken zu bleiben scheint?

Bill Roper: Letztlich ist die Möglichkeit, zwischen Ego- und Schultersicht zu wechseln, eine konsequente Fortführung dessen, was wir mit der Diablo-Serie begonnen haben: Dem Spieler so viele Möglichkeiten wie möglich zu geben, so zu spielen, wie er möchte.
Es zeigt außerdem, dass es immer noch sehr viele Alternativen gibt, ein Action-Rollenspiel anzugehen. Das hat allerdings im Entwicklungsprozess zu neuen Herausforderungen geführt: Die Spielbarkeit muss in beiden Perspektiven zu 100 Prozent gewährleistet sein. Denn häufig stellt man bei Rollenspielen eine Tendenz fest, ganz gleich ob es ein Action-RPG ist, ein MMO oder auch ein sehr stark auf Story fokussierter Offline-Titel wie Oblivion, dass sie in eine bestimmte Richtung gehen. Sie geben dir zwar die Möglichkeit beides zu wählen, doch eine dieser Alternativen wirkt meist draufgestülpt und nicht so ausgereift. Für uns war es aber wichtig, dass man als Spieler sowohl in der First Person- als auch in der Third-Person-Ansicht uneingeschränkt Spaß haben und Hellgate erleben kann.

4Players: Ausgehend von unseren Erfahrungen in der Multiplayer-Beta spielt sich Hellgate nicht nur wie ein Online-Rollenspiel, sondern sieht auch hinsichtlich Bildschirmanzeigen und Benutzerführung wie eines aus. War dieses "Look & Feel" vom Start weg erklärtes Ziel oder hat sich dies erst im Laufe der Zeit entwickelt?


Die gute alte Zeit. An diese Erfolge soll Hellgate London anknüpfen, wenn es nach Bill Roper geht
Bill Roper:
Dies ist tatsächlich etwas, was wir schon zu Diablo 2-Zeiten realisieren wollten. In der guten alten Zeit hatten wir das Konzept einer "Diablo-Stadt", das eigentlich die Alternative zum Battle.net hätte sein sollen. Es wurde auch schon getestet und wir haben festgestellt, dass es gut funktionieren würde. Damals hatten wir uns als Ziel gesetzt, dass jeder einfach ins Spiel springt und seinen Charakter hat - etwas, was mittlerweile ganz klassisch mit MMOs in Verbindung gebracht wird. Du bist der Charakter und sobald du im Spiel bist, bist du auch in der Welt.
Wir wussten von der ersten Minute, dass wir genau dieses Prinzip auch für Hellgate London wollten. Sobald es in den Online-Bereich geht, wollen wir dem Spieler die MMO-Erfahrung vermitteln. Dementsprechend sind die U-Bahn-Stationen in etwa gleichzusetzen mit den Städten klassischer Fantasy-Szenarien, die als kommunikative Treffpunkt für alle Spieler dienen. Und dann war die Anlehnung der Benutzerführung an MMOs eine logische Konsequenz.

4Players: Können Sie etwas zu den prinzipiellen Unterschieden zwischen der Offline- und der Online-Kampagne sagen? 

Bill Roper: Sicher. Ich bezeichne die Hellgate-Spielerfahrung immer als dreistufiges System. Wenn man sich das Spiel kauft und offline spielt, bekommt man etwa 40 bis 50 Stunden Storyline-basierte Unterhaltung. Und natürlich bietet das Spiel mit seinen ganzen Zufallsalgorithmen sowie den unterschiedlichen Charakterklassen einen enormen Wiederspielwert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Rollenspielen, die man einmal durchspielt und dann nicht wieder anfasst, sehe ich einen Vorteil.

Dann kann man natürlich auch online gehen und das Spiel aus dieser Perspektive mit all seinen Inhalten auch komplett gratis erleben. Allerdings muss man sich dafür einen neuen Charakter machen, der serverseitig gespeichert wird - wie bei jedem anderen MMORPG. Und nun kann man die Story kooperativ erleben, Gilden beitreten, Gegenstände im Auktionshaus versteigern usw. - alles Elemente, die wir in Diablo 2 nicht bis zum Letzten ausschöpfen konnten. Und das ist alles auch immer noch kostenlos.  

       
Hellgate: London ab 30,95€ bei kaufen

Kommentare

borsti25 schrieb am
hab die letzten Tage die leider viel zu kurze Demo gezockt und bin vom Spiel ebenfalls begeistert. Klar man hätte die Umgebung grafisch noch etwas auffrischen können, aber im großen und ganzen ist es ok. Kann die Meinung mancher nicht ganz nachvollziehen, dass diese sich das Spiel wegen Kleinigkeiten wie Werbung im Spiel etc. nicht kaufen (wie alt sind wir denn). Wenn mir ein Game gefällt, achte ich auf solche Sachen mal überhaupt nicht, aber das ist jedem seine Entscheidung. Freu mich auf jeden Fall schon drauf in die Hölle hinab zu steigen :twisted: :D
langhaariger bombenleger schrieb am
Finde das Spiel auch ganz nett, das einige hier entäuscht sind liegt wahrscheinlich ganz einfach daran, das sich Erwartungen aufgebaut haben die eh niemals befriedigt werden könnten. Für mich ist dies der erste Titel dieser Art seit Diablo den ich gern wieder eine zeitlang gespielt habe (mit dem marksman und dem blademaster die Demo durch) und trotzdem noch Lust auf mehr habe.
Sacred und Titan Quest fand ich zum Beispiel so furchtbar, das ich nach den ersten Minuten der Demo bereits dachte: "Wieso mache ich das hier?". Bleibt bis jetzt bei Hellgate aus, wahrscheinlich auch ein Stück weit weil man selber aktiv kämpft.
Ist glaube ich keine Sache die mich voll einnehmen könnte, aber für ab und an mal nen Stündchen mit Freund/in auf Entdeckungstour gehen bestimmt ganz lustig.
Mal sehen was tabula rasa so zu bieten hat, für eines der beiden werde ich mich sicherlich erwärmen können.
n8mahr schrieb am
also ich weiß nicht.. grafik kacke ?
nicht übertoll, aber das war auch nicht zu erwarten,schliesslich sollen da auch mehrere leute gleichzeitig mitspielen, da ist hammerultragrafik eher hinderlich.
wenn ichs mit meinem nicht mehr aktuellsten system, x2 4600+, 2gig ram, gf7900gt auf volle details stelle mit allem zubehör (alles geht nicht, da kein zb dx10) .. dann finde ich die grafik gut. und wenns nicht ruckelt im MP dann ist das perfekt.
auch das spiel an sich.. es ist irgendwie anders.
es ist halt
-kein crysis mit aufgesetztem rollenspielteil sondern -ein diablo in 3D.
war dem spiel ggnüber bisher skeptisch, aber die demo hat mir wohl gefallen!
nurderhsv schrieb am
Hab die Demo gespielt uns bin schwer enttäuscht. Selten gab es ein so mittelmäßiges Spiel, das derart übertrieben gehypt war. Schade eigentlich. Herr Roper, das ist echter Murks.
Butthe4d schrieb am
demo gestern gezockt...spiel is müll...grafik kacke...kämpfe kacke...unsinnige welt...naja war kein wunder is schon so ewig lange angekündigt gewesen und so sieht es dann auch aus wie en spiel von vor 2 jahren
schrieb am