Special: 4Sceners

von Bobic



4Sceners (Sonstiges) von 4Players
Assembly 2017: Monströse Demos, Intros und Indie-Games
Sonstiges
Entwickler: 4Sceners
Publisher: 4Players
Release:
kein Termin
kein Termin
Spielinfo Videos  
Erneut reisen wir in die Vergangenheit und holen das Versäumte nach. Dieses Mal ist der August 2017 unser Ziel. Wir finden uns im schönen Helsinki in Finnland wieder und besuchen die Assembly 2017. Hier feiern Online-Gamer und Demoszener Hand in Hand miteinander. Doch was die E-Sport'ler treiben, ist uns egal. Wir schauen nur auf die Werke der Demoszene. Auf die monströsen Demos, die dort gezeigt wurden. Auf die nicht minder gewaltigen 4k Intros und vergessen auch nicht, die wichtigsten Spiele des Game-Dev-Wettbewerbs näher zu beleuchten.


[PC Demos]   -   [PC Intros]   -   [Game-Dev-Wettbewerb]





Zoomin / Adapt (PC Demo, 1. Platz)
Verglichen mit den experimentellen Schwergewichten wie Sokia oder Extra, die auf der Assembly 2017 gezeigt wurden, mutet Zoomin fast schon wie eine normale Demo an. Vielleicht ist das auch der Grund, warum Adapt den Demo-Wettbewerb in Finnland gewinnen konnten. Vielleicht liegt es aber auch an den fantastischen Zoom-Effekten, die schier endlos und atemberaubend in die dreidimensionale Lichterwelt dieses Werks entführen. Eine wohlige Abwechslung zum typischen Design von Adapt, das dieses Mal nur am Anfang in die gleiche Kerbe schlägt.


Sokia / CNCD & Fairlight (PC Demo, 2. Platz)
Sokia weckt bei mir Erinnerungen an das Jahr 1995 und die Demo 'Deep', sowie deren Remix 'Deep - The Psilocybin Mix' auf dem Amiga 1200. Schon damals waren Destop und Yolk involviert. Der seltsam schräge Soundtrack hat mich erstmal verschreckt, obwohl Effekte und Technik zur damaligen Zeit verdammt cool waren. Erst nach mehrmaligem Anschauen konnte ich erkennen, wie weit voraus diese Demos ihrer Zeit doch waren, speziell in punkto Design. Genau so verhält es sich mit Sokia. Erstmal wird die freudige Erwartung durch die krassen Töne der Musik gedämpft. Was bitteschön soll denn das für ein Gewummere sein? Yolk und Muffler haben das gemacht? Zwei meiner Idole seit Urzeiten? Und dann ist da auf dem Bildschirm so dermaßen viel los, dass man gar nicht weiß wohin man zuerst schauen soll. Natürlich alles im zeitgemäßen Schwarz/Weiß-Stil gehalten. Farbe wird doch überbewertet! Also alles in allem zu viel für den ersten Durchgang, auch wenn selbst ein Blinder sehen kann, wie viel Aufwand hier beim Gestalten der Szenen betrieben wurde und welch großartige Technik hier drin steckt. Doch dann schaute ich Sokia nochmals an. Und nochmal! Erst dann wurde mir bewusst, dass sich die Geschichte von Deep wiederholt. Es ist in der Tat so, dass Sokia über fast allem steht, was die Demoszene produziert. Es spiegelt den modernen Zeitgeist wieder, den Informationsrausch der heutigen Gesellschaft und verpackt dies in aufwändig gestaltete Bilder - die glücklicherweise nicht nur von dumpfen Breakbeats begleitet werden, sondern auch melodische Momente haben. Beruhigung für meine Ohren, Faszination pur für die sehenden Sinne!


Geometry Gods / JUGZ (PC Demo, 3. Platz)
Mit Geometry Gods gelingt Jugi ein weiterer Schritt in Richtung Unsterblichkeit. Auch als Designer, denn als Musiker hat er diesen Status schon vor 20 Jahren erreicht. Nun aber zeigt er seine Fingerfertigkeiten erneut beim Umgang mit Unity, und dass er diese Engine in den letzten Jahren ausgiebig studiert hat. Geometry Gods ist vollgestopft mit feschem 3D-Zeugs, wobei das Gorilla-Modell schon zu Beginn die Macht dieses Werks spüren lässt. Doch auch die anderen Szenen sprühen nur so vor tollen Ideen. Da ist der Gaming-Moment, wenn Dreiecke über eine futuristische Strecke jagen. Häußerschluchten sind ebenso vorhanden, wie den Boden aufreissende Würfel. Alles in schlichten, aber stilvollen Grautönen gehalten. Der passende Soundtrack peitscht dabei mit voller Wucht und genauso stilsicher wie die Visuals den Zuschauer von einem Höhepunkt zum nächsten. Für uns die eigentliche Siegerdemo von der Assembly 2017!


Extra / Epoch (PC Demo, 4. Platz)
Schwer. Die neue Epoch-Demo ist wirklich schwer. Ein Schwergewicht an pulsierenden Lichtern und donnerndem Sound. Extra heißt es und fordert die Sinnesorgane zu einer Extraschicht auf. Denn die experimentelle Designstruktur lässt kaum Zeit zum Atmen, zum Aufsaugen der vielen Eindrücke. Genau deshalb wird es die Gemüter spalten, den Einen ins Gesicht lächeln, während ihm Andere die kalte Schulter zeigen werden.


Fuzzy Mutations / Einklang.net (PC Demo, 5. Platz)
Neun Jahre nach dem famosen TheBeauty sind Einklang.net endlich wieder an den VJ-Pults der Demoszene am Start. Fuzzy Mutations wurde mit dem selbstentwickelten Tool VJmachine zusammengebastelt. Logisch, dass deshalb allerlei verschiedene Effekte zu Ronnys großartigem Ambient-Soundtrack perfekt harmonieren. Hübsch sieht das allerdings nicht immer aus, weshalb der hohe Qualitätsstandard der bisherigen Einklang.net-Produktionen nicht ganz gehalten wird.


Alkaline / Pyrotech (PC Demo, 6. Platz)
Vergleicht man die Tunnelszene von Alkaline mit denen in modernen Cocoon-Demos, wirkt diese wie aus den 1990er-Jahren. Das spricht nicht gerade für die Güte der Optik in der neuesten Demo von Pyrotech, die doch normalerweise so gern und viel in schickem 3D machen. Auch dass die, eigentlich ganz nett anzuschauende Skyline der Stadt nur gänzlich Schwarz ist, muss man ihnen als Designfehler ankreiden. Dennoch ist Alkaline für uns die vielleicht beste Demo von Pyrotech der letzten Jahre. Zum einen ist der Synth-Rock Soundtrack von Aikapallo eine absolute Wucht, zum anderen passt die Pace einfach perfekt und rockt mit Neon-Visuals perfekt zu den edlen Klängen.


de_bust_funk_de_lax / Rustbloom (PC Demo, 7. Platz)
Ein großer Spaß ist Rustbloom da gelungen. Wabbelnde, in Scheiben geschnittene und verpixelte Skulpturen hat man in der Szene bislang noch nicht gesehen. Das sieht nicht nur gut aus, sondern ist so abstrus und schräg, dass beim Anschauen aus einem Schmunzeln bald schon ein breites Grinsen wird.


Bit of Light / Wideload (Browser Demo, 9. Platz)
Mit ultraschnellen Lichteffekten, Objektwirbeln und rockiger Musik stürmen Wide Load mit aller Macht ins Browser-Fenster. Ihr Bit of Light sieht manchmal echt schick aus, könnte an anderen Stellen aber auch ein paar Tupfer Farbe mehr gebrauchen. Dennoch ein beachtliches Werk mit vielen schönen Momenten.

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Thema!
schrieb am