Special: Independent Games Festival (Events)

von Julian Dasgupta



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Entwickler: IGF Awards
Publisher: IGF Awards
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Monaco (Excellence in Design, Seamus McNally Grand Prize)

Das Spiel von Pocketwatch Games ist in mehrfacher Hinsicht ein Gegenentwurf zu den beiden anderen Siegern. Monaco ist farbenfroh, es ist witzig und nicht zuletzt ist es mehrspielertauglich.

Monaco: Einbruchstrip mit Retro-Grafik.
Bis zu vier Spieler dürfen - im LAN oder an einem PC - gemeinsam in Villen und andere im namensgebenden Fürstentum verortete Gebäude einbrechen. Ziel ist es stets, eine Trophäe zu finden, ohne die der Levelausgang nicht freigeschaltet wird. Dank der in den Karten großzügig verteilten Münzen und Safes ist man durchaus versucht, nicht nur die minimalen Wege zu gehen bzw. eine Herausforderung so oft anzugehen, bis man es geschafft hat, 100 Prozent der Wertgegenstände einzusacken.

Gäste und Sicherheitleute müssen die Ganoven dabei ebenso vermeiden wie gelegentlich vorkommende Laserschranken. Die können aber gehackt werden. Noch besser ist es allerdings, wenn man den zentralen Trafo findet und den Saft komplett abdreht - im Dunkeln wird man naturgemäß vom Wachpersonal leichter übersehen. Wird man schließlich doch entdeckt, sollte man schleunigst die Flucht antreten und ein sicheres Versteck finden, bis sich die Lage wieder beruhigt hat - im Gegensatz zu Solid Snake oder Sam Fisher ist die Einbrecherbande nämlich nicht für Handgreiflichkeiten mit Gegnern ausgerüstet.

Wie bei den meisten Schleichspielen haben die Feinde einen Sichtkegel, bemerken nicht, was hinter ihnen vorgeht, wenn man sich leise verhält, und können nicht durch Wände oder andere Hindernisse hindurchsehen. Der Spielercharakter hat zwar ein 360°-Sichtfeld, aber keinen Röntgenblick. Vor dem Betreten neuer Räume lohnt es sich also, die Ohren etwas zu spitzen. Oder die Alarmanlage mit ihren Überwachungskameras dazu verwenden, sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen.

Vier verschiedene Ganoven mit jeweils einer (nicht unbegrenzt oft einsetzbaren) Spezialaktion stehen zur Auswahl - weitere können allerdings noch freigeschaltet werden. Der Spion kann beispielsweise einen Blick in geschlossene Räume werfen, während ein anderer Diebesgenosse Gegner kurzzeitig mit Chloroform außer Gefecht setzen kann und außerdem verdammt flott Schlösser öffnet.

Monaco: Ein Gast wundert sich über den Ganoven (grün), ist aber noch nicht alarmiert.
Das Spielkonzept ist insgesamt sehr zugänglich und erstaunlich schlank - nach ein paar Minuten weiß man alles, was man wissen muss. Außer dem Steuerkreuz wird nur noch die Taste für die Spezialaktion der Spielfigur benötigt. Schlösser und Safes werden geknackt, in dem man das Steuerkreuz einfach lang genug in die entsprechende Richtung drückt, wenn man vor dem Objekt steht.

Screenshots können nur schwer vermitteln, wie das Art Design in der Praxis wirkt - ein Blick in den Trailer hilft eher weiter. Die blockige Grafik wirkt anfänglich gewöhnungsbedürftig, entwickelt aber schnell ihren eigenen Charme und ordnet sich dem Gamedesign komplett unter. Die Spannung wird keinen Deut geschmälert: Wenn man sich in einem kleinen Kabuff versteckt und an den Schrittgeräuschen hört, wie sich ein Security-Mann langsam nähert, steigt der Puls genauso wie bei optisch ausgefeilteren Genrevertretern.

Koop hin oder her - Monaco ist auch für Solisten äußerst unterhaltsam. Zusammen mit anderen Spielern fällt der Beutezug natürlich etwas einfacher. Zum einen können die unterschiedlichen Spezialfähigeiten sich je nach Situation als besonders nützlich erweisen. Zum anderen können verbliebene Spieler ihre Diebeskameraden wiederbeleben, wenn diese doch mal zu lange in den Lauf der Pistolen der Wachleute geschaut haben.

Neben dem Koop-Part und dem Ansporn, in den Levels möglichst viel zu stibitzen, gibt es übrigens noch ein weiteres Element, das die Nutzungsdauer des Spiels erhöhen dürfte: Monaco wird mit einem Level-Editor ergänzt.

Plattformen: Laut Pocketwatch dürfen sich PC- und Xbox 360-Besitzer das Spiel, welches wie ein entfernter Verwandter des Oldies Der Clou wirkt, schon mal vormerken.    

Kommentare

WizKid77 schrieb am
Kadu hat geschrieben:Wem Limbo gefällt, sollte auch sich auch mal FEIST anschauen. Klick
Die Musik ist klasse.
Sofern der OST dabei ist, würde ich mir das Spiel zulegen, sofern der Preis ok ist.
\'kadu schrieb am
Wem Limbo gefällt, sollte auch sich auch mal FEIST anschauen. Klick
Spunior schrieb am
Bei ITSP ist das der Fall.
Ach so, du konntest es schon spielen? :)
Deracus schrieb am
ReideenEagle hat geschrieben:na ja, altes gameplay verpackt in aussergewöhnliche optik ist in meinen augen keine revolution.
ps.
schade, das nix von Insanely Twisted Shadow Planet zu sehen war
http://www.youtube.com/watch?v=975Zw8BJ3Vg
Sehe ich genau so.
Insanely Twisted Shadow Planet sieht wenigstens mal vielversprechend aus.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass Spiele gleich um längen geiler gefunden werden, nur weil da Independent davor steht....trotzdem finde ich, sollten sie qualität haben.
Bei ITSP ist das der Fall. Die zwei Excellence in Audio und Visual Geschichten...gut...sehen soweit auch nett aus...
Aber Monaco? Ich mein...die "Grafik" ?! Ich erwarte weder ein SplinterCell noch sonst irgendwas...aber dieser Klötzchenkram soll sich komplett dem Design Unterordnen? Achja? Ich sehe vor lauter flimmernden Klötzchen dort kaum, wo man hin soll. Hätte man das nicht etwas augenfreundlicher und vor allem zuträglicher für das Spielverständnis lösen können?
Enaijo schrieb am
Gothic? Two World? Manga Mist? Oder meinst du MMORPGs? LOTRO? AOC? SW:TOR? Manga Mist? Ich weiß ja nicht ...
BTW: es werden noch Spiele für MacOS entwickelt? Wow ... gibt es überhaupt noch einen Rechner der damit läuft?
schrieb am