Tokyo Game Show 200622.09.2006, Paul Kautz
Tokyo Game Show 2006

Special:

»Ha, kein Wunder, dass die Schaltung versagte - da steht ’Made in Japan’!« machte sich Doc Brown in »Zurück in die Zukunft« über einen elektronischen Baustein lustig. Und was antwortete Marty McFly? » Wie kommen sie darauf, Doc? Gute Elektronik kommt doch nur aus Japan!« - tja, und das gilt auch für Videospiele. Im Rahmen unseres Besuchs der Tokyo Game Show verschaffen wir euch einen Überblick über die wichtigsten Entwickler aus dem Land der aufgehenden Sonne.

Sega wurde in den 40er Jahren in Honolulu von Martin Bromely, Irving Bromberg und James Humpert unter dem Namen »Standard Games« gegründet. 1951 erfolgte der Umzug nach Tokio, gleichzeitig der Namenswechsel zu »Service Games« - oder kurz Sega. Anfangs beschränkte man sich auf den Bau von Coin-Op-Maschinen für US-Militärs, danach wurden U-Boot-Simulatoren entwickelt, der Videospielsektor war noch weit entfernt. Erst im Jahre 1983 veröffentlichte Sega den weltweit ersten Laserdisc-Spielautomaten (Sega Astron Belt), das erste 3D-Videospiel (SubRoc 3D) und die erste Konsole: SG-1000. Kurz danach kam das Master System auf den Markt, der direkte Konkurrent zu Nintendos erfolgreichem NES (Famicom). 1990 begann die Ära des Mega Drive (Genesis), mit dem sich Sega einen großen Teil des 16Bit-Marktes sichern konnte - Nintendo hatte es mit seinem SNES nicht leicht, auch aufgrund von Segas aggressiver Werbung. Gleichzeitig (mehr oder weniger - außerhalb Japans erschien der Handheld teils erst zwei Jahre danach) versuchte Sega, den immens erfolgreichen Game Boy mit dem eigenen Game Gear anzugreifen, was aber trotz des Farbdisplays in die Hose ging. Das Mega Drive sollte leider die letzte erfolgreiche Konsole gewesen sein, denn sowohl der PlayStation-Herausforderer Saturn (1995) als auch der PS2-Konkurrent Dreamcast waren kommerzielle Flops - obwohl von Fans geliebt und mit hervorragender Software versorgt. Seitdem gibt's von Sega nur noch Software: Den allgegenwärtigen Sonic (Herzlichen Glückwunsch zum 15ten!), die Football Manager, die Total War-Reihe oder Super Monkey Ball - Sega hat alle Bereiche abgedeckt. Auch wenn wir zukünftig keine Hardware mehr erwarten dürfen, bleiben uns Spiele wie Sonic the Hedgehog, Virtua Fighter 3 oder Sega Rally, um uns zu trösten.

Nicht viele Videospielhersteller können von sich behaupten, mehr als eine Milliarde Games verkauft zu haben - ein nicht zu unterschätzender Teil davon fällt auf den Game Boy zurück, den Handheld, von dem bis heute mehr als 120 Millionen Exemplare verkauft wurden, was ihn zum erfolgreichsten Videogame-System aller Zeiten macht. Doch Nintendods Anfänge waren sehr analog: 1889 von Fusajiro Yamauchi in Kyoto gegründet, hat das Unternehmen damals nur Hanafuda-Spielkarten produziert. Das ging bis weit in die 60er hinein - es wurden sogar Spielkarten mit Disney-Motiven auf den markt gebracht. Erst in den 70ern wurden mit der »Beam Gun«-Serie vorsichtige Schritte in Richtung Videogames unternommen, 1980 erste Game&Watch-Systeme produziert - sehr simpel, sehr erfolgreich. Der große Erfolg kam 1981 mit Donkey Kong und 1983 mit dem NES, auf dem Mario und Zelda zu gigantischen Verkaufskrachern wurden - in amerikanischen Kinderzimmern brachen Glaubenskriege darüber aus, ob man ein »Sega« oder ein »Nintendo« unter dem Fernseher stehen hatte. 1989 wurde der Handheldmarkt erfunden: Gunpei Yokois Game Boy wurde über Nacht DAS System, nicht mal das 1990 veröffentlichte SNES (USA: 1991) konnte eine derartige Euphorie auslösen, aber auch hier sorgten Mario und Zelda zuverlässig für sabbernde Käufer und heftiges Katsching in den Kassen. 1995 dann der tiefe Sturz: Der Virtual Boy ließ Spieler tatsächlich rot sehen und blieb wie die Titanic in den Geschäften liegen. 1996 folgte dann das 64Bit-System N64 (ursprünglich »Project Reality« bzw. »Ultra64«), mit dem erstmals der Drei-Fronten-Krieg zwischen Big N, Sega und Sony entbrennt. Außerdem erblickt der kleinere Game Boy Pocket das Licht der Welt, zwei Jahre später lernt er sogar Farbe kennen. Und die Pokémons. 2000 wird schließlich der 100millionste Game Boy verkauft, es ist an der Zeit für einen echten Nachfolger: Ein Jahr darauf wurde der 32Bit-handheld Game Boy Advance veröffentlicht, der 2003 mit dem GBA SP verfeinert wurde. Gleichzeitig führte Nintendo den GameCube ein, 2005 dann den Nintendo DS, 2006 den DS lite. Nintendo hat einige der erfolgreichsten Marken in der Hinterhand: Super Mario Bros, Zelda, Metroid, Donkey Kong und Pokémon sind nur einige der Millionengaranten, die Spieler regelmäßig in Ekstase versetzen. Davon dürften wir also auch noch zukünftig einiges zu sehen bekommen, gerade angesichts des bevorstehenden Wii-Launches.            

Namco wurde 1955 in Tokio von Masaya Nakamura unter dem Namen »Nakamura Amusement Machine Manufacturing Company« gegründet, um mechanische Rodeo-Pferde und Kinderfahrautomaten zu bauen. Erst in den 80ern stieg Namco zur Arcard-Halbgottheit auf, was man bis heute an den unzähligen Namco Arcade Collection sehen kann: Spiele wie Pac-Man (1980) oder Galaga (1981) fesselten die Spieler an die flimmernden Monitore, 1987 stellte man mit Final Lap gar den ersten wirklich mehrspielertauglichen Automaten in die Arkaden, an dem bis zu acht Raser in Plastikkabinen gleichzeitig gegeneinander antreten konnten. Anfang der 90er breitete sich das Unternehmen immer weiter in den Spielhallen aus, wo 1993 mit Ridge Racer ein Mörderhit gelang - der kurz darauf auf die PlayStation portiert wurde und spätestens dort Weltruhm erlangte. Namco baute hier Franchises wie Tekken und Soul Blade aus und ebnete sich damit den Weg in den Spieler-Olymp. Weitere Serien wie Ace Combat, Tamagotchi oder Katamari werden uns wahrscheinlich auch weiterhin erhalten bleiben, genau wie die Tales-Reihe oder das neue Hellgate: London der Flagship Studios. Im Jahre 2005 fusionierten Namco und Bandai zu Namco Bandai. Die Marken bleiben aber streng getrennt: Bandai ist für Spielzeug zuständig, Namco für Videospiele.

Es gibt nur wenige Unternehmen, die sich so zuverlässig auf wenigen Marken ausruhen können wie Square-Enix. Bis April 2003 gingen die Unternehmen ihrer eigener Wege, seit diesem Datum fungieren Square Co. Ltd. und Enix als Square-Enix. Das in Tokio ansässige Unternehmen, bzw. der Enix Teil davon, wurde 1975 gegründet - Square erst elf Jahre später. Das Unternehmen dümpelte dahin, bis es 1987 das erste Final Fantasy auf dem NES veröffentlichte - und schon war die Zukunft gerettet! 1991 springt Final Fantasy 4 auf das SNES, 1997 mit Teil 7 auf die PlayStation, 2001 mit Final Fantasy X schließlich auf die PS2 - und ein Ende ist nicht abzusehen. Genauso wenig wie bei Enix, deren Dragon Quest im Mai 1986 fürs NES erscheint, mit Teil 5 (1992) auf das SNES springt, mit Teil 7 (2000) auf die PlayStation wechselt und Teil 8 schließlich 2004 das blaue Licht der PS2 erblickt. Von Final Fantasy gibt es bislang 68 Millionen verkaufte Spiele weltweit, von Dragon Quest 40 Millionen - wobei in diesem Fall gut 39 Millionen allein in Japan über die Tische gingen! Zwischendurch, genauer gesagt 2001, verzettelten sich Square mit ihrem ambitionierten, kommerziell aber desaströs gefloppten Renderfilm »Final Fantasy: The Spirits Within«, diese Scharte wurde 2006 mit dem erfolgreicheren »Advent Children« etwas ausgewetzt - vielleicht auch, weil der Film direkt auf einem FF-Spiel (dem siebten Teil) basierte. Neben FF und DQ basiert der Erfolg des Unternehmens aber auch auf Reihen wie Mana oder dem gerade auf der PS2 in eine zweite Runde gegangenen Kingdom Hearts (Teil 1: 2002). Es ist aber nicht zu erwarten, dass die beiden Säulen Des Squeenix-Erfolgs über kurz oder lang in den Ruhestand gehen.

Sony, 1946 von Akio Morita und Masaru Ibuka in Tokio als »Tokyo Telecommunications Engineering Corporation« hat sehr lange nichts mit virtuellem Vergnügen zu tun gehabt - den Anfang machte Realworld-Gamehardware wie Reiskocher und Transistorradios. 1958 nahm die Firma den Namen (und damit auch die Marke) Sony an und wurde ein Elektronik- und Musikgigant. Doch in den Videospielbereich sollte es erst 1993 mit der Gründung von Sony Computer Entertainment Inc. Gehen, als Sony ein Add-On für Nintendods SNES entwickeln sollte. Der Plan ging in die Hose, die Partner zerstritten sich, Nintendo machte sein eigenes Ding - und Sony auch! Man entwickelte die Technologie weiter und brachte sie im Dezember 1994 als eigenständige PlayStation auf den japanischen Markt (USA: September 2005). Der Rest ist Geschichte, Sony machte sich mit dieser einen Aktion fast über Nacht zu einem Big Player im Videospielsektor. Bis heute wurden mehr als 100 Millionen PSones verkauft, während Nintendo mit seinem direkten Konkurrenten N64 zum Ende der Produktion 2001 auf gerade mal 35 Millionen kam. 2000 kam die PlayStation 2 auf den Markt, nach einigen Anfangsschwierigkeiten zog auch sie mächtig an. Resultat: bis heute mehr als 100 Millionen verkaufte Konsolen, die sich softwaretechnisch nach wie vor bester Gesundheit erfreuen - der Spielenachschub versiegt einfach nicht, die technischen Möglichkeiten erstaunen immer noch. 2005 versuchte Sony auch, das Nintendo-Monopol auf Handhelds mit der PSP zu brechen - doch die hat bis heute einen schweren Stand als Recycling-Handheld, hier schafft es Sony bislang nicht, gegen Nintendo anzustinken. Sony verfügt über eine beeindruckende Rückendeckung von eigenen Studios, die Software-Reihen wie SingStar, EyeToy, Buzz, Gran Turismo, Jak & Dexter oder God of War entwickeln - dazu läuft nebenher ein sehr einträchtiges Lizenzgeschäft, z.B. mit der Formel 1. Zukünftig dürfte Sony seine mächtige Marktposition mit der PS3 weiter ausbauen, dann stehen die Chancen auch nicht schlecht für eine verbesserte PSP 2.0 - oder gleich einen Nachfolger!  

Das 1969 von Kagemasa Kozuki in Osaka als » Konami Industries« gegründete Unternehmen, dessen Name sich aus den Anfangsbuchstaben der Nachnamen der Partner Kozuki, Nakama, Matsuda und Ishihara zusammensetzt (was nebenbei »Kleine Wellen« bedeutet), hat nicht nur einige höchst erfolgreiche Videospielreihen in petto, sondern auch den berühmtesten Cheat der Welt ins Leben gerufen: »Oben, oben, unten, unten, links, rechts, links, rechts, B, A«, der bis heute in fast jedem Konami-Spiel Verwendung fand, nahm 1986 mit Gradius seinen Anfang. Doch vorher beschränkte sich das junge Unternehmen auf die Vermietung und Reparatur von Jukeboxen und Arcade-Maschinen, erst 1985 wandte man sich der Entwicklung und dem Vertrieb von Videogames fürs NES zu - Serien wie Gradius und Ableger, Castlevania, Metal Gear, Contra sowie die Teenage Mutant Ninja Turtles nahmen hier ihren Anfang. Da Nintendo jedoch eine sehr restriktive Publishing-Philosophie pflegte, die Drittherstellern nicht mehr als fünf Spiele pro Jahr erlaubte, gründeten viele Firmen Sub-Unternehmen, um mehr Games veröffentlichen zu können. Bei Konami waren es 1988 Ultra Games in den USA und Palcom Software Ltd. in Europa. Bald darauf, 1992, lockerte Nintendo seine Vorschriften, und die nicht weiter benötigten Firmen wurden geschlossen, die Mitarbeiter in das Hauptunternehmen integriert - einige davon verließen Konami um Treasure zu gründen - ein Unternehmen, das bis heute auf klassische Arcade-Shooter spezialisiert ist. 1997 wurde die Konami Computer Entertainment School gegründet, eine der ersten speziell auf die Entwicklung von Videogames und den professionellen Einstieg in die Branche spezialisierte Schule. 2005 übernahm Konami Hudson Soft, außerdem wurde die Silent Hill-Reihe erfolgreich mit »Silent Hill - Der Film« auf die große Leinwand gehievt. Ein Metal Gear-Film und eine Verleinwandung von Castlevania sollen folgen. Neben den Klassikern hat Konami auch Franchises wie Yu-Gi-Oh, Castlevania, Contra, Pro Evolution Soccer, Metal Gear oder Silent Hill, in Zukunft werden diese Reihen nicht nur ausgabaut, auch neue marken wie Elebits kommen ins Spiel.

»Capsule Computers« - das war der ursprüngliche Name des 1979 in Osaka gegründeten Unternehmens, das sich ursprünglich nur der Herstellung von Spielmaschinen widmete. Doch schon 1984 veröffentlichte man das erste Arcade-Game namens »Vulgus«, in den folgenden Jahren wurden mit Street Fighter und Mega Man zwei der wichtigsten Spielereihen der Videogamebranche ins Leben gerufen - 1991 begann dann mit Street Fighter 2 der unaufhaltsame Siegeszug der Beat-em-Ups. In den folgenden Jahren bewies Capcom ungewohnte Flexibilität: Das Unternehmen war auch auf Computern wie C64, Amiga und PC aktiv und hievte seine Herzoge ins Fernsehen (Mega Man, Darkstalkers, Viewtiful Joe) bzw. ins Kino (Resident Evil). Außerdem übernahm ein hausinternes Studio Arbeiten für Nintendo - daraus resultierten u.a. die Game Boy Color- und GBA-Zeldas wie die Oracle-Reihe und Minish Cap. Neben seinen Bestsellern Resident Evil (fünfter Teil in Arbeit), Mega Man, Final Fight, Street Fighter, Ghouls'n Ghosts, Onimusha und Devil May Cry (vierter Teil in Arbeit) kümmert sich Capcom zukünftig auch um Neuzugänge wie Lost Planet und Okami.

1953 von Michael Kogan als »Taito Trading Company« gegründet widmete sich das Unternehmen zuerst dem Vertrieb, später aber auch der Herstellung von Getränkeautomaten und Jukeboxen. In den 60ern schließlich widmete man sich parallel den Flipperautomaten, erst ab 1973, zeitgleich mit der Umbenennung in Taito Corp., wurde das erste Videospiel veröffentlicht. Und 1978 schließlich entwickelte Toshihiro Nishikado »Space Invaders« und legte damit den Grundstein für den Videogame-Erfolg von Taito. In den folgenden 20 Jahren entwickelte und veröffentlichte Taito einen Arcade-Hit nach dem anderen: Space Invaders, Quix, Arkanoid, Bubble Bobble, Rainbow Islands, Darius, New Zealand Story, Puzzle Bobble oder Elevator Action sind nur einige der vielen weltberühmten Namen, die man mittlerweile auf den »Taito Legends«-Sammlungen wiederspielen kann. 1992 entwickelte das Unternehmen den ambitionierten Plan, mit einem System namens WOWOW eine Spiel- und Downloadplattform zu veröffentlichen, mit der via Satellit Taito-Spiele und andere Games runtergeladen werden konnten - schöner Plan, leider ist nie etwas darauf geworden. Davon ließ sich Taito jedoch nicht kleinkriegen und entwickelte fleißig weiter Games für Konsolen und Arcade - bis es schließlich 2005 von Square-Enix aufgekauft wurde. Taito kümmert sich weiterhin um Arcade-Maschinen, Handy-Games und Konsolenspiele, außerdem fungiert die Firma als japanischer Vertrieb für amerikanische Coin-Op-Maschinen.  

Koei ist gleich in mehrerer Hinsicht ein ungewöhnliches Unternehmen: Zum einen gehört es zu den wenigen japanischen Entwicklern, die für sehr viele Plattformen produzieren, egal ob PS2, Xbox, GBA, PSP oder PC - frühere Games wurden sogar auf Amiga, Mega Drive und Macintosh veröffentlicht. Zum anderen sitzt es nicht in Tokio, sondern in Hiyoshi, Yokohama - eine Seltenheit, wie es scheint. Koei wurde 1978 vom Ehepaar Yoichi und Keiko Erikawa gegründet. Der Firmenname soll angeblich auf die Namen Kou Shibusawa and Eiji Fukuzawa zurückgehen, aber diese sind erfunden - sie sind nur Tarnnamen des Firmengründers. Anfangs spezialisierte sich das Unternehmen auf den Verkauf von PCs und eigens entwickelter Anwendungssoftware, aber der Schritt in die Spielebranche erfolgte schnell und heftig: 1983 wurde mit »Nobunaga's Ambition« das erste Game veröffentlicht, ein rundenbasiertes Strategiespiel, das in der Sengoku-Periode der japanischen Geschichte spielt. Das sammelte im Nu jede Menge Preise ein, zog mittlerweile zwölf Nachfolger nach sich und besuchte viele Plattformen - u.a. Mega Drive, Game Boy, PC, SNES und Mac. Außerdem gab es in anderen Szenarien spielende Ableger davon, wie »Romance of the Three Kingdoms« oder »Uncharted Waters« - alle ebenso erfolgreich wie vermehrungsfreudig. Neben den historischen Simulationen und Actiongames (wie der Dynasty Warriors- und Samurai Warriors-Reihe) ist Koei vor allem in Japan für seine Dating-Spiele bekannt - so genannte Neoromance-Games wie das 1994er »Angelique«, mittlerweile gibt es davon auch schon Anime-Serien. Darüber hinaus hat das Unternehmen viele auch im Westen erfolgreiche Franchises in der Hinterhand: u.a die Kessen-Reihe, Disgaea und La Pucelle (als Publisher), aber auch abgefahrene Sachen wie Gitaroo Man.

Tecmo wurde im Jahre 1967 gegründet, um Unterhaltungselektronik an den Mann zu bringen. So ging das bis 1981, als das Unternehmen in Tehkan Inc. umgetauft wurde, kurz darauf gab es das erste Videogame der Firma: »Pleiads«. Während der Tehkan-Zeit wurden Klassiker wie Bomb Jack oder Tehkan World Cup veröffentlicht, doch 1986 wurde endgültig Temco daraus. 1987 erschien schließlich das Spiel, das das Bild des Unternehmens dauerhaft prägen sollte, auch wenn es zunächst nicht danach aussah: Ninja Gaiden auf dem NES. Anfang der 90er fasste Tecmo mit Games wie Tecmo Bowl, Tecmo World Cup Soccer, Tecmo Baseball oder Tecmo NBA Basketball auch vielbeachtet im Sportspielgenre Fuß - damit zogen sie auch weiter über Mega Drive und SNES. Doch der mit Abstand berühmteste Teil des Unternehmens ist das 1995 von Tomonobu Itagaki ins Leben gerufene Team Ninja - das hinter Games wie Dead or Alive oder Ninja Gaiden steht. Und das hatte seinen Auftritt im Jahre 1997, als das erste Dead or Alive für Saturn und PlayStation (1998) erschien - schon damals mit dem berüchtigten »Bouncing Breast«-Feature. Danach wurden die populären Monster Jack- und Gallop Racer-Serien aufgebaut, aber 2000 gingen die toten oder lebendigen Prügeleien auf PS2 und Dreamcast in die zweite Runde. 2002 wurde schließlich das erste Fatal Frame-Game geboren, von dem es mittlerweile zweieinhalb Nachfolger gibt (vom zweiten Teil existiert ein Director's Cut), 2003, pünktlich zum Start der Xbox, erschien exklusiv auf selbiger Dead or Alive 3. Und im selben Jahr verursachte Tecmo mit der Shopping- und Urlaubs-»Simulation«DoA: Xtreme Beach Volleyball heftige Kopfschmerzen. Doch 2004 war alles wieder vergessen, Ninja Gaiden Black erschien - ein Jahr später zusammen mit den Hurricane Packs in einer aufgemöbelten Fassung namens Ninja Gaiden Black. Und 2006, dieses Mal zum Start der 360, stand auch Dead or Alive 4 in den Regalen. Die Tendenz ist deutlich: Wir werden von DoA noch einiges zu sehen bekommen. Gerade läuft der Film in den Kinos, Xtreme 5 ist in Arbeit, Ninja Gaiden 2 nähert sich ebenfalls auf lautlosen Sohlen. 

 
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