Special: Tokyo Game Show 2006 (Messen)

von Paul Kautz



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Das 1969 von Kagemasa Kozuki in Osaka als » Konami Industries« gegründete Unternehmen, dessen Name sich aus den Anfangsbuchstaben der Nachnamen der Partner Kozuki, Nakama, Matsuda und Ishihara zusammensetzt (was nebenbei »Kleine Wellen« bedeutet), hat nicht nur einige höchst erfolgreiche Videospielreihen in petto, sondern auch den berühmtesten Cheat der Welt ins Leben gerufen: »Oben, oben, unten, unten, links, rechts, links, rechts, B, A«, der bis heute in fast jedem Konami-Spiel Verwendung fand, nahm 1986 mit Gradius seinen Anfang. Doch vorher beschränkte sich das junge Unternehmen auf die Vermietung und Reparatur von Jukeboxen und Arcade-Maschinen, erst 1985 wandte man sich der Entwicklung und dem Vertrieb von Videogames fürs NES zu - Serien wie Gradius und Ableger, Castlevania, Metal Gear, Contra sowie die Teenage Mutant Ninja Turtles nahmen hier ihren Anfang. Da Nintendo jedoch eine sehr restriktive Publishing-Philosophie pflegte, die Drittherstellern nicht mehr als fünf Spiele pro Jahr erlaubte, gründeten viele Firmen Sub-Unternehmen, um mehr Games veröffentlichen zu können. Bei Konami waren es 1988 Ultra Games in den USA und Palcom Software Ltd. in Europa. Bald darauf, 1992, lockerte Nintendo seine Vorschriften, und die nicht weiter benötigten Firmen wurden geschlossen, die Mitarbeiter in das Hauptunternehmen integriert - einige davon verließen Konami um Treasure zu gründen - ein Unternehmen, das bis heute auf klassische Arcade-Shooter spezialisiert ist. 1997 wurde die Konami Computer Entertainment School gegründet, eine der ersten speziell auf die Entwicklung von Videogames und den professionellen Einstieg in die Branche spezialisierte Schule. 2005 übernahm Konami Hudson Soft, außerdem wurde die Silent Hill-Reihe erfolgreich mit »Silent Hill - Der Film« auf die große Leinwand gehievt. Ein Metal Gear-Film und eine Verleinwandung von Castlevania sollen folgen. Neben den Klassikern hat Konami auch Franchises wie Yu-Gi-Oh, Castlevania, Contra, Pro Evolution Soccer, Metal Gear oder Silent Hill, in Zukunft werden diese Reihen nicht nur ausgabaut, auch neue marken wie Elebits kommen ins Spiel.

»Capsule Computers« - das war der ursprüngliche Name des 1979 in Osaka gegründeten Unternehmens, das sich ursprünglich nur der Herstellung von Spielmaschinen widmete. Doch schon 1984 veröffentlichte man das erste Arcade-Game namens »Vulgus«, in den folgenden Jahren wurden mit Street Fighter und Mega Man zwei der wichtigsten Spielereihen der Videogamebranche ins Leben gerufen - 1991 begann dann mit Street Fighter 2 der unaufhaltsame Siegeszug der Beat-em-Ups. In den folgenden Jahren bewies Capcom ungewohnte Flexibilität: Das Unternehmen war auch auf Computern wie C64, Amiga und PC aktiv und hievte seine Herzoge ins Fernsehen (Mega Man, Darkstalkers, Viewtiful Joe) bzw. ins Kino (Resident Evil). Außerdem übernahm ein hausinternes Studio Arbeiten für Nintendo - daraus resultierten u.a. die Game Boy Color- und GBA-Zeldas wie die Oracle-Reihe und Minish Cap. Neben seinen Bestsellern Resident Evil (fünfter Teil in Arbeit), Mega Man, Final Fight, Street Fighter, Ghouls'n Ghosts, Onimusha und Devil May Cry (vierter Teil in Arbeit) kümmert sich Capcom zukünftig auch um Neuzugänge wie Lost Planet und Okami.

1953 von Michael Kogan als »Taito Trading Company« gegründet widmete sich das Unternehmen zuerst dem Vertrieb, später aber auch der Herstellung von Getränkeautomaten und Jukeboxen. In den 60ern schließlich widmete man sich parallel den Flipperautomaten, erst ab 1973, zeitgleich mit der Umbenennung in Taito Corp., wurde das erste Videospiel veröffentlicht. Und 1978 schließlich entwickelte Toshihiro Nishikado »Space Invaders« und legte damit den Grundstein für den Videogame-Erfolg von Taito. In den folgenden 20 Jahren entwickelte und veröffentlichte Taito einen Arcade-Hit nach dem anderen: Space Invaders, Quix, Arkanoid, Bubble Bobble, Rainbow Islands, Darius, New Zealand Story, Puzzle Bobble oder Elevator Action sind nur einige der vielen weltberühmten Namen, die man mittlerweile auf den »Taito Legends«-Sammlungen wiederspielen kann. 1992 entwickelte das Unternehmen den ambitionierten Plan, mit einem System namens WOWOW eine Spiel- und Downloadplattform zu veröffentlichen, mit der via Satellit Taito-Spiele und andere Games runtergeladen werden konnten - schöner Plan, leider ist nie etwas darauf geworden. Davon ließ sich Taito jedoch nicht kleinkriegen und entwickelte fleißig weiter Games für Konsolen und Arcade - bis es schließlich 2005 von Square-Enix aufgekauft wurde. Taito kümmert sich weiterhin um Arcade-Maschinen, Handy-Games und Konsolenspiele, außerdem fungiert die Firma als japanischer Vertrieb für amerikanische Coin-Op-Maschinen.

  

Kommentare

unknown_18 schrieb am
Ok, es hiess tatsächlich "Made in Japan"...
Hab aber dennoch einen Fehler gefunden: Square Enix hiess früher getrennt Squaresoft (und Enix) und nicht nur Square. Das stimmt diesmal aber wirklich. ;) Wers nicht glaub brauch nur einen Blick auf sein FF7 Exemplar werfen.
unknown_18 schrieb am
Sicher das da Made in Japan draufstand? Nicht made in Taiwan? Hm, zu lange nicht mehr gesehn. ;)
COtriNOx schrieb am
Naja also die Minifirmen hättet ihr weglassen können, aber sonst wirklich interessant!! :)
schrieb am