Special: Tokyo Game Show 2006 (Messen)

von Paul Kautz



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Koei ist gleich in mehrerer Hinsicht ein ungewöhnliches Unternehmen: Zum einen gehört es zu den wenigen japanischen Entwicklern, die für sehr viele Plattformen produzieren, egal ob PS2, Xbox, GBA, PSP oder PC - frühere Games wurden sogar auf Amiga, Mega Drive und Macintosh veröffentlicht. Zum anderen sitzt es nicht in Tokio, sondern in Hiyoshi, Yokohama - eine Seltenheit, wie es scheint. Koei wurde 1978 vom Ehepaar Yoichi und Keiko Erikawa gegründet. Der Firmenname soll angeblich auf die Namen Kou Shibusawa and Eiji Fukuzawa zurückgehen, aber diese sind erfunden - sie sind nur Tarnnamen des Firmengründers. Anfangs spezialisierte sich das Unternehmen auf den Verkauf von PCs und eigens entwickelter Anwendungssoftware, aber der Schritt in die Spielebranche erfolgte schnell und heftig: 1983 wurde mit »Nobunaga's Ambition« das erste Game veröffentlicht, ein rundenbasiertes Strategiespiel, das in der Sengoku-Periode der japanischen Geschichte spielt. Das sammelte im Nu jede Menge Preise ein, zog mittlerweile zwölf Nachfolger nach sich und besuchte viele Plattformen - u.a. Mega Drive, Game Boy, PC, SNES und Mac. Außerdem gab es in anderen Szenarien spielende Ableger davon, wie »Romance of the Three Kingdoms« oder »Uncharted Waters« - alle ebenso erfolgreich wie vermehrungsfreudig. Neben den historischen Simulationen und Actiongames (wie der Dynasty Warriors- und Samurai Warriors-Reihe) ist Koei vor allem in Japan für seine Dating-Spiele bekannt - so genannte Neoromance-Games wie das 1994er »Angelique«, mittlerweile gibt es davon auch schon Anime-Serien. Darüber hinaus hat das Unternehmen viele auch im Westen erfolgreiche Franchises in der Hinterhand: u.a die Kessen-Reihe, Disgaea und La Pucelle (als Publisher), aber auch abgefahrene Sachen wie Gitaroo Man.

Tecmo wurde im Jahre 1967 gegründet, um Unterhaltungselektronik an den Mann zu bringen. So ging das bis 1981, als das Unternehmen in Tehkan Inc. umgetauft wurde, kurz darauf gab es das erste Videogame der Firma: »Pleiads«. Während der Tehkan-Zeit wurden Klassiker wie Bomb Jack oder Tehkan World Cup veröffentlicht, doch 1986 wurde endgültig Temco daraus. 1987 erschien schließlich das Spiel, das das Bild des Unternehmens dauerhaft prägen sollte, auch wenn es zunächst nicht danach aussah: Ninja Gaiden auf dem NES. Anfang der 90er fasste Tecmo mit Games wie Tecmo Bowl, Tecmo World Cup Soccer, Tecmo Baseball oder Tecmo NBA Basketball auch vielbeachtet im Sportspielgenre Fuß - damit zogen sie auch weiter über Mega Drive und SNES. Doch der mit Abstand berühmteste Teil des Unternehmens ist das 1995 von Tomonobu Itagaki ins Leben gerufene Team Ninja - das hinter Games wie Dead or Alive oder Ninja Gaiden steht. Und das hatte seinen Auftritt im Jahre 1997, als das erste Dead or Alive für Saturn und PlayStation (1998) erschien - schon damals mit dem berüchtigten »Bouncing Breast«-Feature. Danach wurden die populären Monster Jack- und Gallop Racer-Serien aufgebaut, aber 2000 gingen die toten oder lebendigen Prügeleien auf PS2 und Dreamcast in die zweite Runde. 2002 wurde schließlich das erste Fatal Frame-Game geboren, von dem es mittlerweile zweieinhalb Nachfolger gibt (vom zweiten Teil existiert ein Director's Cut), 2003, pünktlich zum Start der Xbox, erschien exklusiv auf selbiger Dead or Alive 3. Und im selben Jahr verursachte Tecmo mit der Shopping- und Urlaubs-»Simulation«DoA: Xtreme Beach Volleyball heftige Kopfschmerzen. Doch 2004 war alles wieder vergessen, Ninja Gaiden Black erschien - ein Jahr später zusammen mit den Hurricane Packs in einer aufgemöbelten Fassung namens Ninja Gaiden Black. Und 2006, dieses Mal zum Start der 360, stand auch Dead or Alive 4 in den Regalen. Die Tendenz ist deutlich: Wir werden von DoA noch einiges zu sehen bekommen. Gerade läuft der Film in den Kinos, Xtreme 5 ist in Arbeit, Ninja Gaiden 2 nähert sich ebenfalls auf lautlosen Sohlen.

 

Kommentare

unknown_18 schrieb am
Ok, es hiess tatsächlich "Made in Japan"...
Hab aber dennoch einen Fehler gefunden: Square Enix hiess früher getrennt Squaresoft (und Enix) und nicht nur Square. Das stimmt diesmal aber wirklich. ;) Wers nicht glaub brauch nur einen Blick auf sein FF7 Exemplar werfen.
unknown_18 schrieb am
Sicher das da Made in Japan draufstand? Nicht made in Taiwan? Hm, zu lange nicht mehr gesehn. ;)
COtriNOx schrieb am
Naja also die Minifirmen hättet ihr weglassen können, aber sonst wirklich interessant!! :)
schrieb am