Special: Independent Games (Sonstiges)

von Julian Dasgupta



Sonstiges
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Spielinfo Bilder  
1000 Jahre spielen

Die Veranstalter des A Maze legen seit jeher Wert darauf, auch den künstlerischen und kulturellen Wert von interaktiven Erlebnissen in den Mittelpunkt zu rücken. Und so sieht man dort auch allerlei Vorträge, die auf einer Entwicklerkonferenz wie der Quo Vadis nicht unterkommen würden.

So plauderte Pippin Barr über seine Zusammenarbeit mit der Performance-Künstlerin Marina Abramovic, die u.a. in einem Spiel resultierte, in dem man mit einer nackten Frau – in sehr abstrakter Pixeloptik – stundenlang eine Leiter rauf- und runterklettern kann. Das Ganze basiere auf einer Arbeit von Abramovic und sei eine Aussage über
Die Veranstalter des A Maze legen seit jeher Wert darauf, auch den künstlerischen und kulturellen Wert von interaktiven Erlebnissen in den Mittelpunkt zu rücken.
In Huggods werden die beiden Spielfiguren durch passendes Rubbeln des anderen Rückens gesteuert.
Ausdauer. Ein anderes Spiel von Barr hat die schlappe, leicht unrealistische Laufzeit von 1000 Jahren und sei „eine Meditation über Zeit und Vergänglichkeit.“

Es geht nicht nur um Spaß, auch um Schönheit

In einem anderen Gespräch sagten Auriea Harvey und  Michaël Samyn von Tale of Tales (The Path, The Graveyard, Bientôt l'été), ihnen gehe es bei ihren Konzepten vor allem um Schönheit, nicht zwingend um Spaß und Unterhaltungswert.  Vieles um uns herum werde immer hässlicher, deswegen würden sie sich bei den Teilen der Wirklichkeit, die sie beeinflussen und gestalten kann, eben auf Schönes konzentrieren.

Es sei manchmal seltsam, sich Spielvideos auf Youtube anzugucken – die meisten Leute wüssten nicht, wie sie die Werke des Duos wirklich spielen sollen. Eine weitere interessante Aussage der beiden Entwickler: Wer sein ganzes Leben Videospiele gespielt hat, sollte nicht unbedingt selbst später welche produzieren; es sei doch viel faszinierender, sein erlerntes Wissen und die Fertigkeiten dann in völlig andere Bereiche einzubringen.

Porno im Museum

Die manchmal verkopft wirkenden Ideen und Ansinnen scheinen bei manchen Spielern oft feindselige Reaktionen hervorzurufen, obwohl eigentlich keiner der Designer, die nicht primär auf Spaß aus sind, anderen Spielen ihre Daseinsberechtigung absprechen würde – ebenso wenig wie das Arthouse- und Autorenkino den klassischen Film ergänzt, nicht bedroht hat.

Und wenn Harvey z.B. Half-Life 2 eher zu einem Spiel gemacht hätte, das sich um das zusammengekauerte Pärchen dreht, an dem man in der initialen Fluchtsequenz in einer Wohnung vorbeirennt, ist Samyn klassischen „Blockbustern“ gegenüber gar nicht abgeneigt. Aufgrund eines Neujahrsvorsatzes habe er mal ein Jahr lang kein Spiel gespielt, in dem andere umgebracht werden können. Danach habe er sich wieder an Call of Duty und Battlefield gesetzt und sei überrascht gewesen, wie viel Spaß er mit jenen Titeln hatte. Die gerne dargebotene Kritik an CoD & Co. sei oft gar nicht gerechtfertigt. Das, was sie machen wollen, würden sie gut machen, so der Mann, der selbst über sich sagt, dass Kunst ihn geradezu errege und der Gang ins Museum fast schon etwas Pornografisches für ihn sei.

Eine Besprechung des jüngsten Werkes des Duos, der bunten Sex-Allegorie Luxuria Superbia, haben wir heute veröffentlicht.

Kommentare

MagicSkin schrieb am
Ein schöner Artikel und mit Sicherheit eine gelungene Veranstaltung. Muss öfter mal nach Berlin.
zipit hat geschrieben:Ich meine da eigentlich keinen Redakteur direkt, es macht vielmehr manchmal den Eindruck, als würden Formulierungen nachträglich umgangssprachlich korrigiert. Diese wirken dann nicht nur wie Fremdkörper im Text, sondern laufen natürlich auch dem journalistischen Gebot der Hochsprachlichkeit zuwider.
Zwei aktuelle Beispiele aus einem Artikel:
[...] können wir nicht immer so fix veröffentlichen [...]
[...] Last but not least gilt bei uns, dass ein Tester [...]
Also entweder bist du (wenn ich duzen darf) überdurchschnittlich alt für eine Gamingsite oder du bist Germanistikstudent und auf der Suche deine neu erworbenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Wie dem auch sei, Ausdrücke wie deine Beispiele halte ich weder für Jugendgequatsche, noch für unpassend. Ganz im Gegenteil. Sie sind durchaus zeitgemäß.
Provo hat geschrieben: Der neue gamingtrend: Hipster sein und irgendwas machen was voooll underground ist.
Hauptsache nicht Mainstream.
Und 4players pusht das ganze liebend gerne.
Macht einfach irgendwas mit Esoklängen, Blüten und ohne die gängigen Mechaniken, 4Players feiert euch.
Die Veranstaltung passt wie Arsch auf Eimer in die gentrifizierte berliner Innenstadt.
Vorbei mit wohnen, es muss alles Event werden.
So einen lyrischen Durchfall habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Danke dafür :lol:
Luststrolch schrieb am
Provo hat geschrieben:Der neue gamingtrend: Hipster sein und irgendwas machen was voooll underground ist.
Hauptsache nicht Mainstream.
Und 4players pusht das ganze liebend gerne.
Macht einfach irgendwas mit Esoklängen, Blüten und ohne die gängigen Mechaniken, 4Players feiert euch.
Die Veranstaltung passt wie Arsch auf Eimer in die gentrifizierte berliner Innenstadt.
Vorbei mit wohnen, es muss alles Event werden.
Ich bin jetzt mal ganz ehrlich: Das waren auch meine ersten Gedanken, als ich den Artikel gelesen hatte. :lol:
TestABob schrieb am
Danke für den tollen Artikel Julian!
Carrington schrieb am
zipit hat geschrieben:Ich meine da eigentlich keinen Redakteur direkt, es macht vielmehr manchmal den Eindruck, als würden Formulierungen nachträglich umgangssprachlich korrigiert. Diese wirken dann nicht nur wie Fremdkörper im Text, sondern laufen natürlich auch dem journalistischen Gebot der Hochsprachlichkeit zuwider.
Zwei aktuelle Beispiele aus einem Artikel:
[...] können wir nicht immer so fix veröffentlichen [...]
[...] Last but not least gilt bei uns, dass ein Tester [...]
Das Etwas "am Start sei" habe ich hier auch schon öfters gelesen, oder dass ein Pressvertreter "quatscht" usw. Das wirkt besonders bei Nachrichten und Kommentaren eher unfreiwillig komisch, als unverkrampft und locker. Die Kritik an den Artikelthemen war mit "Bashingartikel" vielleicht etwas missverständlich formuliert. Gemeint waren Artikel, die offensichtlich nur bestehen, um nach einem Sturm der Entrüstung in den Kommentaren zu fischen.
edit :
Mir ist natürlich auch klar, dass es nicht ständig Festivals gibt, ich meinte mit ähnlichen Artikeln, Artikel die Gamingkultur abseits von konkreten Produkten behandeln. Ihr könntet über Spiele als Kunst, Spiele als Gestaltung (die Handwerksinnungen und Hochschulen helfen euch da sicher gerne) berichten, über Technisches - Was ist für Spieler spannendes auf der letzten NAB oder Siggraph präsentiert worden, Gaming im geschichtlichen Kontext usw.
Hä? Also wenn das Jugendsprache sein soll, bin ich ja doch geistig recht jung geblieben. :Häschen:
zipit schrieb am
Ich meine da eigentlich keinen Redakteur direkt, es macht vielmehr manchmal den Eindruck, als würden Formulierungen nachträglich umgangssprachlich korrigiert. Diese wirken dann nicht nur wie Fremdkörper im Text, sondern laufen natürlich auch dem journalistischen Gebot der Hochsprachlichkeit zuwider.
Zwei aktuelle Beispiele aus einem Artikel:
[...] können wir nicht immer so fix veröffentlichen [...]
[...] Last but not least gilt bei uns, dass ein Tester [...]
Das Etwas "am Start sei" habe ich hier auch schon öfters gelesen, oder dass ein Pressvertreter "quatscht" usw. Das wirkt besonders bei Nachrichten und Kommentaren eher unfreiwillig komisch, als unverkrampft und locker. Die Kritik an den Artikelthemen war mit "Bashingartikel" vielleicht etwas missverständlich formuliert. Gemeint waren Artikel, die offensichtlich nur bestehen, um nach einem Sturm der Entrüstung in den Kommentaren zu fischen.
edit :
Mir ist natürlich auch klar, dass es nicht ständig Festivals gibt, ich meinte mit ähnlichen Artikeln, Artikel die Gamingkultur abseits von konkreten Produkten behandeln. Ihr könntet über Spiele als Kunst, Spiele als Gestaltung (die Handwerksinnungen und Hochschulen helfen euch da sicher gerne) berichten, über Technisches - Was ist für Spieler spannendes auf der letzten NAB oder Siggraph präsentiert worden, Gaming im geschichtlichen Kontext usw.
schrieb am