Chris Hülsbeck22.05.2007, Paul Kautz
Chris Hülsbeck

Special:

Jeder, der in den letzten 20 Jahren ein Computer- oder Videospiel angefasst hat, dürfte den Namen Chris Hülsbeck kennen: Der 39jährige Kasseler, der mittlerweile in San Francisco lebt, hat die Computermusikszene der C64- und Amiga-Ära geprägt wie kaum ein anderer Musiker - seit 17 Jahren hat er mehr als 70 Spiele vertont. Im Rahmen unseres Hülsbeck-Specials stellen wir euch zehn Titel bzw. Games vor, die jeder Hülsbeck-Fan kennen sollte.

Mit Shades begann die Karriere von Chris: Dieser Song gewann den ersten Platz des Musikwettbewerbs der Computerzeitschrift »64er«, woraufhin er kurz darauf eine Anstellung bei Rainbow Arts bekam.

The Great Giana Sisters sorgte 1987 für reichlich Kontroversen: Das Spiel war den Super Mario Bros derart ähnlich, dass Nintendo vor Gericht ein Verkaufsverbot erwirkte und durchsetzte - was es erst recht zum Kultgame machte, nicht zuletzt aufgrund des beschwingten Soundtracks.

Mit der Turrican-Serie bewies Chris, dass er den Spitznamen »Soundmagier« zurecht trug: Speziell der Soundtrack zum zweiten Teil gehört zu den populärsten der Amiga-Ära, Tracks wie »The Great Bath« oder »Walker Factory« dürften auch in zehn Jahren noch für Seufzer und »Ach ja, damals...«-Nostalgie sorgen.

Apidya war 1992 ein in mehrfacher Hinsicht sehr ungewöhnlicher Shooter: Zum einen waren Packung und Intro komplett im Manga-Stil gehalten, auf dem Amiga eine Seltenheit. Zum anderen war der Protagonist eine ballerfreudige Biene, die sich gegen Killerinsekten und gigantische Maulwürfe zu Wehr setzte. Chris' abwechslungsreicher Soundtrack sorgte besonders im fünften Level für ungewohntes Boxenzappeln - der Track »Techno Party« hätte seinerzeit auch glatt auf der Mayday laufen können.

Blue Bytes Battle Isle war 1991 eines der ersten Spiele, welches das japanische Nectaris-Spielprinzip der Hexfeld-basierten Rundenstrategie auf heimische Computer brachte. Zu diesem Spiel steuerte Chris nur die Titelmelodie bei, die den Spieler aber militärisch zackig auf das Game einstimmte.

Irems R-Type dürfte jeder Shooter-Freund kennen: Mit dem R-9-Jäger zerlegt ihr das bösartige Bydo-Imperium zu Altmetall, falls ihr es denn schafft - das Spiel ist auch heute noch bockschwer. 1989 erschienen Umsetzungen für C-64 und Amiga, für die Chris die atmosphärische Titelmusik schrieb.

Jim Power war kein Kind des Glücks: Das 1992 auf Amiga und Atari ST erschienene Jump-n-Run war trotz famoser Technik und abwechslungsreichem Spieldesign ein finanzieller Flop, was Chris bis heute ärgert - laut eigener Aussage hat er in den umfangreichen Soundtrack besonders viel Arbeit investiert.

X-Out war eigentlich ein »gewöhnlicher« Sidescroller im Katakis-Stil, nur mit dem interessanten Unterschied, dass es den mannigfaltigen Gegnern dieses Mal nicht im Weltraum, sondern Unterwasser an den Kragen ging. Hier wie beim Nachfolger Z-Out liefert Chris die Titelmelodie.

1996, lange bevor 3D-Karten massenkompatibel wurden, war Tunnel B1 ein prächtiges Game: Tolle Lichteffekte, detaillierte Polygongegner, fette Action und ein zackiger Soundtrack aus dem Hause Hülsbeck - das Spiel von Neon war seiner Zeit voraus.

Am Projekt Merregnon war Chris Hülsbeck von Anfang an beteiligt: An der ersten CD (2000) noch in Form eines Medleys seines Filmstückes »Light at the end of the tunnel«, zur zweiten (2002) steuerte er schließlich zwei komplett neue Kompositionen bei.

Alle hier genannten Songs findet ihr in zeitgemäß aufpolierter Form auf den diversen CDs, die Chris im Laufe der Jahre veröffentlicht hat, und die z.B. über synSONIQ bestellbar sind. Mehr Musik von Chris findet ihr auf seiner MP3-Seite auf GarageBand.  

 
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