Test: Malice (Plattformer)

von Jens Bischoff



Publisher: Koch Media
Release:
04.06.2004
17.08.2004
Spielinfo Bilder  
Unfertiger Eindruck

Ansonsten beschränkt sich die Lokalisierung allerdings auf deutsche Untertitel, was angesichts der stimmungsvollen englischen Synchro aber kein allzu gravierender Nachteil ist. Lästig ist nur, dass während Texteinblendungen und Zwischensequenzen das Spielgeschehen oft weiterläuft und sich dadurch das ein oder andere Extra in Luft auflöst, bevor man es aufsammeln kann oder man von Gegnern attackiert wird, während man neuen Anweisungen lauscht. Eure aktuellen Aufgaben könnt ihr aber auch übers Quest-Logbuch abfragen und an Magie- und Gesundheitsauffrischungen herrscht nur selten Mangel. Trotzdem sind solche und andere Designmängel natürlich ärgerlich und verleihen dem Spiel einen unfertigen Eindruck.

Maßarbeit: In diesem Level muss Malice kleine Roboter sicher auf spezielle Schalterplattformen lotsen (PS2).

Auf Hochglanz polierte Ruckelorgie

Auf der PS2 kommt hinzu, dass manche Gegner erst aus kurzer Distanz in Bild ploppen und euch keine Zeit zum Reagieren lassen. Auf der Xbox werdet ihr vor Pop-Ups aller Art zwar verschont, müsst aber trotz 60Hz-Option heftiges Dauergeruckel in Kauf nehmen, was nicht nur den Spielfluss hemmt, sondern auch Kopfschmerzen verursachen kann. Dafür bekommt ihr auf der Xbox jedoch wesentlich detailliertere Texturen sowie exzessives Bump Mapping und Phong Shading serviert, während die PS2 lediglich beim Unschärfefilter à la Prince of Persia die Nase technisch vorn hat. Mit ungünstigen Kameraeinstellungen und gelegentlichen Clipping-Fehlern haben hingen beide Versionen zu kämpfen.

Mir platzt der Schädel: Die Voodoo-Angriffe des Ju-Ju-Manns bereiten Malice Kopfzerbrechen (Xbox).

  Solide Soundkulisse

Doch egal, ob grafischer Overkill mit stotternder Framerate (Xbox) oder flüssige Darstellung vor unspektakulärer Kulisse (PS2), die technische Balance lässt in beiden Fällen sehr zu wünschen übrig und sorgt schnell für Ernüchterung. Die 64-stimmige Surround-Soundkulisse präsentiert sich hingegen weitestgehend solide, auch wenn bei manchen Ereignissen entsprechende Sound-FX einfach ausbleiben. Die musikalische Untermalung geht in Ordnung und die dialektgefärbte englische Sprachausgabe glänzt mit überzeugenden Sprechern und humorvoller Dialogführung. Schade nur, dass die unwichtigeren Charaktere eher blass bleiben und das Gegnerdesign sehr monoton ausfällt. Zudem sind die 22 Spielabschnitte geradezu winzig und gut versteckte Extras eine Seltenheit.

Gigantischer Totschläger: Wo Malices Uhrwerkhammer niederfährt, wächst kein Gras mehr (Xbox).

Handliche Steuerung

Die Steuerung geht hingegen gut von der Hand und kommt dank intelligenter Belegung mit wenigen Tasten und Kombinationen aus. So habt ihr neben einer Sprung- und zwei Angriffstasten lediglich noch eine situationsabhängige Aktions- sowie eine kombinationsabhängige Magie-Taste zu bedienen. Weitere Tastendrücke braucht ihr nur zur Zentrierung der Kamera, zum Umschalten in die Egoperspektive oder zum Aufrufen des Statusmenüs. Manuelles Zoomen und Rotieren der Kamera ist meist ebenfalls möglich, auch wenn euch diese Möglichkeit meist genau dann genommen wird, wenn ein Justieren der Kamera am nötigsten wäre. Spielstandsicherungen sind hingegen überall und immer möglich - doch wirklich gespeichert wird immer nur der Status zu Beginn des Levels...   

 

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