Mad Max02.09.2015, Mathias Oertel
Mad Max

Im Test: Good Max. Bad Max. Mad Max.

Max Rockatansky, besser bekannt als Mad Max (ab 4,19€ bei GP_logo_black_rgb kaufen), erlebt eine Renaissance - nicht nur wegen des Filmes mit Tom Hardy und Charlize Theron.  Auch das Spiel von Avalanche (Just Cause) sorgt dafür, dass die Figur, die vor fast 40 Jahren zum ersten Mal vom damals noch unbekannten Mel Gibson verkörpert wurde, nicht in Vergessenheit gerät. Ob das postapokalyptische Ödland und der PS-Wahnsinn auch für virtuellen Spaß sorgen können, verrät der Test.

V8-Wahnsinn

Die Spielzeit wird mir nach dem Abspann mit 29,5 Stunden angegeben. Doch in dieser Zeit habe ich nur etwa 46 Prozent aller in dem postapokalyptischen Ödland zur Verfügung stehenden Aufgaben gelöst. Und damit entführt Mad Max in eine typische offene Welt: Es gibt viel zu tun. Vieles davon hat nur rudimentär oder gar nicht Einfluss auf die Geschichte, die erzählt wird und die sich eher an der alten Filmtrilogie als der Neuinterpretation mit Tom Hardy  orientiert. Dabei bedient man häufig sich der Mythen, die George Miller und Mel Gibson seinerzeit bis hin zur Donnerkuppel etabliert haben. Man bezieht sich bei der herrlich überzogenen Charakterzeichnung der Figuren vorrangig auf den zweiten und dritten Film, strickt aber eine interessante alternative Geschichte, die in komprimierter Form auch in Kinoform gepresst werden könnte. Natürlich stehen ein Überlebenskampf sowie eine Rachegeschichte im Mittelpunkt der Materialschlacht. Autos sind mehr als ein Statussymbol - sie sind überlebenswichtig, sie sind Waffen. Und wer Autos und Treibstoff beherrscht, hat die Macht über das Ödland.

Mit Scabrous Scrotus zu diskutieren ist sinnfrei. Die einzige Sprache, die er versteht, ist Gewalt.
Zum Start ist der brutale Scabrous Scrotus der unangefochtene Herrscher. Er bestimmt, wer lebt und wer stirbt. Dummerweise kreuzt sich Max‘ Weg mit dem des Tyrannen. Und am Ende dieser ersten Auseinandersetzung kann Max froh sein, dass er gerade noch mit dem Leben und der Gewissheit davon kommt, dass Scrotus bei dem Duell auch Schaden genommen hat: Eine Kettensäge im Kopf hat schon anderen das Leben schwer gemacht. Doch sein Fahrzeug Interceptor und seine Waffen sind weg. Dafür hat er einen neuen Freund: Einen Hund, der ebenso wie Max verletzt ist und ums Überleben kämpft. Kurz darauf lernt er den buckligen Mechaniker Chumbucket kennen, der wie eine Mischung aus Quasimodo und Gollum wirkt, aber Wunder bei Motoren, Kolben und Zündkerzen wirkt. Er betet den Engel der Brennkammer an, für ihn ist Max ein Heiliger und er nur ein unwürdiger Diener, der ihm helfen möchte, den Magnum Opus herzustellen - ein wahrhaft göttliches Vehikel.

Kinoreife Geschichte

Dieses Bild des Heiligen ist nicht neu in der Welt von Mad Max. Bereits in Mad Max 2 und noch stärker in Jenseits der Donnerkuppel wurde der einsame Rächer zum Erlöser wider Willen stilisiert, der die im Wahnsinn des Überlebens darbenden Menschen retten soll. Man erkennt immer wieder Elemente und Themen, die in den ersten drei Filmen eine Rolle gespielt haben. Bei der Gestaltung der Antagonisten oder Max positiv gestimmten Stammesführern der einzelnen Territorien zieht man ebenfalls alle Register und bietet von hoffnungslos Wahnsinnigen bis hin zu Stimmen der Vernunft genau das Spektrum, auf das George Miller vermutlich stolz sein dürfte. Und Max selbst ist hier ebenfalls nur ein weiterer Kaputter in einer kaputten Welt: egozentrisch, desillusioniert und seine wahren Gefühle abschottend - eine gelungene Zeichnung. Konzentriert man sich beim Spiel auf die 15 Hauptmissionen sowie die zahlreichen "Ödland"-Missionen, die

Im Ödland gibt es keinen Mangel an skurrilen Charakteren.
man von den Stammesführern erhält, erlebt man eine spannende, facettenreiche, und schonungslose Geschichte mit ein paar interessanten Wendungen. Auch spielerisch bietet man hier immer wieder Überraschungen und öffnet sich sogar an ein paar Stellen dem Survival-Horror.

Leider ist beim Rest des Ödlands der Name Programm. Sämtliche "Open-World"-Missionen sind biederer Standard und erzählerisch in keiner Form mit der Kampagne verbunden. Immerhin erfüllt das Abgrasen der säuberlich auf der Karte markierten bzw. mit einem Fernglas von einem an die assassinischen Türme erinnernden Ballon aus gekennzeichneten Sammelsurien auch spielerischen Sinn. Mit jedem erledigten Scharfschützen, mit jeder demolierten Vogelscheuche (metallene Totems, die Scrotus' Einflussbereich markieren), wird die Bedrohung für die einzelnen Territorien geringer. Auch das Räumen von Minenfeldern mit Hilfe des vierbeinigen Freundes, das Einnehmen gegnerischer Lager oder das Zerstören von Convoys, die ständig ihre Route abfahren, sorgt dafür, dass Scrotus' Horde irgendwann nichts mehr in den Gebieten zu sagen hat. Und je mehr man den Stammesführern ihre Freiheit schenkt, umso dankbarer zeigen sie sich und geben neue Ödland-Missionen oder spendieren neue Aufwertungen für das Magnum Opus.

Verschenkte Chancen

Doch auch wenn man auf diesem Weg noch die spielerische Kurve kriegt, kann das nicht verhehlen, dass das Missionsdesign in der offenen Welt sehr generisch ist. Das Ausschalten eines Konvois funktioniert wie beim nächsten (die Feindfahrzeuge haben nur unterschiedlich starke Rüstungsplatten), auch die Vogelscheuchen werden redundant, die Minenfelder haben immer exakt drei Sprengkörper, die man finden und auf Knopfdruck entschärfen muss. Selbst die Bosskämpfe verlassen sich immer auf das gleiche Prinzip: Die so genannten "Top Dogs" greifen alle mit der identischen Waffe und denselben Mustern an - sie unterscheiden sich nur in der Anzahl und Art der Mitläufer, die einen ebenfalls attackieren. Und das sind Probleme, die andere Spiele mit offener Welt eleganter gelöst haben, angefangen von Assassin’s Creed bis hin zu Batman und GTA 5 wird mehr Variantenreichtum angeboten. Und wie man solche kleinen Aufgaben erzählerisch sinnvoll integriert, hat nicht nur das Abenteuer in Los Santos, sondern zuletzt auch The Witcher 3 gezeigt. Davon ist man hier weit entfernt. Daran können auch die zahlreichen Rennveranstaltungen nichts ändern, mit denen man neue Boliden für seinen Fuhrpark freischalten kann.

Die Erforschung der mit generischen Missionen gefüllten Welt ist ein notwendiges Übel. Ausnahme sind die Story- sowie Festungsmissionen.
Und so gerne man vor allem in der Anfangsphase sämtliche markierten Siedlungen nach Schrott und Bauteilen für Erweiterungen der Festungen durchsucht, stellt sich auch hier zu schnell Routine ein. Nicht nur, weil der Schrott von einem glänzenden Schimmer umhüllt wird und damit zum Aufnehmen mit nur rudimentärer Suche auffordert. Sondern auch, weil hier ebenfalls zu wenige Überraschungen warten. Entweder sind Feinde da oder nicht. Es gibt keine Situation, in denen man z.B. so schnell wie möglich suchen muss, weil sonst die Gegner anrücken. Keinerlei Abweichungen. Immerhin gibt es hin und wieder Schrott-Verstecke, die man erst freilegen muss. Eine Chance, die man nach dem ersten Drittel ebenfalls fast komplett ungenutzt verstreichen lässt, ist der Überlebenskampf in der Wüste, der vor allem in Mad Max 2 thematisiert wird. Zwar hat man sehr lange mit ständiger Munitionsknappheit sowohl für das mit dem Magnum Opus verbundene Scharfschützengewehr als auch für die Schrotflinte zu kämpfen. Doch der Wasserbedarf, der einem durch die Wasserflasche suggeriert wird, ist nur ein verkapptes Heilpaket. Trinkt Max aus der Flasche, füllt sich seine Energieleiste wieder auf. Schade, hier wäre mehr möglich gewesen. Das gilt übrigens auch für die Festungen an sich. Es ist zwar interessant, den Ausbau der jeweiligen Anlagen zu verfolgen, der nach bestimmten Erweiterungen angestoßen wird. Doch da eben diese Erweiterungen wieder für alle Festungen identisch sind, beraubt man sich wieder etwas Abwechslung und Spannung.

Brachialer Kampf mit allen Mitteln

Die Inszenierung der Nahkämpfe ist wuchtig und gnadenlos.
Lässt man das Überleben beiseite, inszeniert Mad Max jedoch sehr wuchtige Action. Das Nahkampfsystem orientiert sich an Rocksteadys Batman und verlässt sich im Wesentlichen auf einen Angriffs-, einen Konter- sowie einen Ausweichknopf, um die spektakulären sowie teil extrem brutalen Kombos vom Stapel zu lassen. Kenner des dunklen Rächers müssen sich jedoch ein wenig umgewöhnen, da sich die Timinganforderungen für einen Konter bzw. Block hier weniger nachgiebig zeigen als in Gotham. Im Gegenzug ist die Ausweichrolle etwas zu effektiv. Dafür wird man später für einen "perfekten" Konter aber mit einem radikalen Knochenbruch belohnt. Treibt man den Kombo-Zähler nach oben, schaltet Max irgendwann in den Wutmodus (im Englischen: Fury-Mode, eine offensichtliche kleine Verbeugung vor dem aktuellen Film Fury Road). Und das hat zum Ergebnis, dass seine Schläge noch wirkungsvoller und seine teils umgebungsbezogenen Finisher noch brutaler werden. Zusätzlich kann man die von Gegnern evtl. fallen gelassenen Waffen aufnehmen und einsetzen sowie mit der Pumpgun (rare Munition) versuchen, seine Gegner auf tödliche Distanz zu halten. Ebenfalls ein probates Mittel im letzten Spieldrittel: Speere mit Explosivspitzen, die man nicht nur werfen, sondern aus kurzer Distanz einsetzen kann, um einen Gegner zu durchbohren und ihn dann nach hinten zu treten, wo er idealerweise mit seiner Explosion auch noch ein paar weitere Kontrahenten ins Verderben reißt.

Auch die explosiven Kämpfe, die man hinter dem Steuer des Magnum Opus bestreitet, haben es in sich.
Dieser Wucht, die auch mit entsprechenden Kamerapositionen und Effekten stilisiert wird, stehen die Fahrzeuggefechte in nichts nach. Man zerlegt die rostigen Ödland-Mobile in ihre Einzelteile, rammt sie, um sie zu schwächen, visiert mit der Explosions-Harpune die bloß gelegten Benzinfässer an und nimmt Fahrer mit der Pumpgun ins Visier. Volltreffer werden mit grandios inszenierten Explosionen zelebriert, die derzeit nur von Just Cause 3 aus gleichem Hause übertroffen werden. Und wenn man es schafft, eine Kettenreaktion auszulösen, bei der ein Fahrzeug der verfolgenden Kolonne die anderen in Mitleidenschaft zieht und ein Feuerball nach dem anderen im Ödland zu sehen ist, während man noch hundert Meter weiter von einem brennenden Reifen überholt wird, findet sich umgehend ein Lächeln in meinem Gesicht. Ich bin Max, der Rächer. Natürlich werden auch die Fahrzeugschlachten bedingt durch die leider vorhersehbare KI irgendwann Routine, doch die nicht minder brachiale Akustik mit ihren dröhnenden V6- oder V8-Motoren, den wuchtigen Zusammenstoß-Effekten, den omnipotenten Schrotflinten sowie den massiven Explosionen kann hier einiges auffangen, so dass die Gefechte auf der Straße nur selten langweilig werden. Und wer die ganz große Herausforderung bzw. das ultimative Mittendrin-Gefühl sucht, kann auch in Egosicht mit dem Magnum Opus durch die Wüste rasen. Dann wird das Fahren allerdings trotz des ordentlichen, wenngleich gewöhnungsbedürftigen Einsatzes von Fahrphysik, die stark von der Zusammenstellung der Bauteile abhängt, zu einer noch größeren Herausforderung.

Lagerkoller

Ein essenzieller Bestandteil der Ödland-Befreiung sind auch die Lager. Scrotus' Ölförderstationen oder Benzinlagerstätten müssen übernommen werden. Das wird durch zahlreiche Verteidigungsanlagen erschwert, die von zusätzlichen Scharfschützen, Molotow-Katapulten und weiteren zerstörerischen Späßchen gebildet werden. Sehr schön: Man hat hier mehrere Möglichkeiten. Man kann z.B. mit einem Wagen aus dem Fuhrpark versuchen, so lange wie möglich unentdeckt zu bleiben und dann versuchen, einen Seiteneingang zu finden, um die Verteidigungsanlagen zu umgehen. Ebenfalls eine hilfreiche Option ist da Ausspähen des Lagers aus der Entfernung, das ähnlich wie in den letzten Far-Cry-Spielen funktioniert: Möglichst außer Reichweite der Sniper kann man die Verteidigungsanlagen markieren. Nun kann man wiederum versuchen, diesen aus dem Weg zu gehen oder sie effektiv mit Sprengladungen (angezündete Benzinkanister) oder aus der Distanz mit dem eigenen Scharfschützengewehr auszuschalten. Doch Vorsicht: Lässt man sich nach der Entdeckung zu viel Zeit, werden die Verteidigungsanlagen aufgerüstet und haben ab diesem Moment höhere Durchschlagskraft. Doch meistens ist das Zeitfenster so großzügig, dass man keine Probleme bekommen sollte.

In der Postapokalypse werden Fahrzeuge zu Waffen.
Ist man schließlich im Lager, kann man wie im übrigen Ödland nach Schrott oder historischen Dokumenten (zumeist Fotos) suchen, die einen Blick in die heile Welt vor der Apokalypse und die ersten Monate des Überlebens spendieren. Und wie im übrigen Ödland wartet hier auch stets ein Rudel an Gegnern, das im Nahkampf ausgeschaltet werden muss. Vorsicht muss man nur bei den "Kriegsschreiern" walten lassen: Diese über den Arenen baumelnden Trommler feuern die Kämpfer an, so dass sie durchschlagskräftiger sind. Es ist also ratsam, den Schreihals mit der Pumpgun vom Haken zu lassen, damit man sich auf die Feinde konzentrieren kann – was bedingt durch die Zusammenstellungen etwa ab der Hälfte der Storymissionen zu einer ordentlichen Herausforderung wird. Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, kann man Max sowie den Magnum Opus in zahlreichen Kategorien aufrüsten, wobei teilweise neben entsprechendem Schrott als Währung auch bestimmte Voraussetzungen wie z.B. Sicherheitsstufen oder Ödland-Missionen gewährleistet sein müssen. Abseits der Ausrüstung entwickelt sich Max über seine Reputation. Diese steigt, wenn man bestimmte Vorgaben schafft (z.B Erreichen des Wutmodus innerhalb von zehn Sekunden etc.) und stellt einem Punkte zur Verfügung, die man in zehn Bereichen ausgeben kann, um z.B. mehr Schrott finden zu können oder aufgenommene Nahrung mehr Gesundheit wiederherstellt. Das System funktioniert vor allem in der Anfangsphase sehr gut, macht Max aber ab einem gewissen Punkt zu stark - vor allem auch, weil man meist so viele Punkte zur Verfügung hat, dass man nicht taktisch planen oder mit Defiziten in bestimmten Bereichen rechnen muss.

Ödes Ödland?

Die Kulisse ist karg, aber stimmungsvoll.
Natürlich kann man von einem "Ödland" getauften Gebiet keinen visuellen Glanz wie im Paris zur Zeit der Französischen Revolution erwarten - auch Fallout 3 konnte seinerzeit ein Lied davon singen. Doch Avalanche macht für Mad Max aus der Not eine Tugend und serviert sehr stimmungsvolle Bilder, die denen der Filme nicht nachstehen. Ausgedehnte Sandwüsten wechseln sich ab mit schroffen Felsformationen. Und überall ragen rostige Überreste einer vergessenen Zivilisation hervor. Eingestürzte Brücken, Überbleibsel eines Flughafens, Leuchttürme, erodierte Frachtschiffe, die mittlerweile Überlebende und Scrotus‘ Horden beherbergen und die man natürlich auch (fast) alle betreten und durchsuchen darf. Vor allem im Zusammenspiel mit dem dynamischen Wechsel der Tageszeiten entstehen mal idyllische, dann wiederum bedrückende Bilder. Das stimmungsvolle Gesamtbild profitiert auch von den schicken Staubwolken, die von den Reifen hochgeschleudert werden oder den bedrohlich inszenierten Tornados. Noch schlimmer (für Max) und schöner (für den Zuschauer) werden die Sandstürme inszeniert, bei denen die Sichtweite extrem nach unten geht. Wenn diese sich in einen elektrischen Sturm verwandeln, der nicht nur irgendwelche Wrackteile vor sich her treibt, die Max oder den Magnum Opus verletzen bzw. beschädigen, sondern auch krachende Blitze um einen herum einschlagen, während man mit Vollgas zum nächsten Unterschlupf jagt, gehen Puls und Adrenalinspiegel nach oben.

Am PC bekommt man die bestaussehendste Version, die einem mit umfangreichen Optionen eine entsprechende Skalierung ermöglicht.
Mad Max mag ein minimalistisches Design haben, aber es ist sehr stimmungsvoll und technisch sauber- zumindest größtenteils. Auf der Xbox One sind in vereinzelten Missionen gegen Ende Bildraten-Einbrüche zu spüren, doch zum einen sind sie so selten und zum anderen ohne Einfluss auf das Spielgefühl, dass es keinen Grund für eine Abwertung darstellt. Nach Warners Batman-Debakel steht die PC-Version unter besonderer Beobachtung. Aber Avalanche gibt sich keine Blöße. Neben zahlreichen Grafikoptionen, die eine ordentliche Skalierung der Kulisse erlauben und bei entsprechender Hardware für das ansehnlichste Ödland sorgen, kann man auch die Steuerung frei belegen. Allerdings würde ich das Spiel mit einem Controller empfehlen, da z.B. beim Fahren mehrere Tasten gleichzeitig gedrückt bzw. gehalten werden müssen, um bestimmte Aktionen durchführen zu können.

Fazit

Konzentriert man sich im offenen postapokalyptischen Ödland auf die wesentlichen Story-  und Nebenmissionen, erlebt man mit Mad Max eine gut geschriebene und den Originalen Tribut zollende Geschichte mit einigen denkwürdigen Momenten. Doch leider hat Avalanche es nicht geschafft, der Umgebung ausreichend Charakter zu verleihen, damit sie für sich alleine besteht und zum Er-Fahren lockt. Ja: Die Kulisse ist stimmungsvoll gestaltet und überzeugt mit wuchtigen Explosionen, schicken Stürmen sowie dynamisch wechselnder Farbgebung. Doch es fehlt ihr die Einbindung in die Geschichte, um die Spielwelt zu einem homogenen Ganzen zu machen. Die Nebenmissionen sind hier nur Stückwerk, dem es an Abwechslung fehlt. Da sind Titel mit ähnlichen Ansätzen wie Assassin’s Creed oder Batman Arkham City weiter – von The Witcher 3 ganz zu schweigen, bei dem triviale Aufgaben immer wieder wie kleine Minikampagnen wirken. Bei der Action hingegen legen sich Max und Avalanche ins Zeug: Brachiale Nahkämpfe und explosive Fahrzeugduelle sind immer wieder ein Vergnügen, würden aber auch von etwas mehr Abwechslung profitieren. Auch wenn nicht alle Hoffnungen und Wünsche erfüllt werden und auch wenn nicht alles Potenzial ausgeschöpft wird, ist es den Schweden gelungen, dem von Mel Gibson und George Miller begründeten Endzeit-Mythos ein unterhaltsames Spieledenkmal zu bauen.

Pro

gut inszenierte Story mit schillernden Charakteren
offene postapokalyptische Welt
Atmosphäre der ersten Filme wird gut eingefangen
umfangreiche Personalisierung/Upgrades für Max sowie den Magnum Opus
Festungen können ausgebaut und darüber Vorteile freigeschaltet werden
zahlreiche Aufgaben
brachiale Nahkämpfe
spektakuläre Fahrzeug-Gefechte
sehr schicke Explosionen
dynamischer Tag-/Nachtwechsel
gefährliche Sand- bzw. elektrische Stürme sorgen für Spannung
Lagerbefreiungen bieten mehrere Herangehensweise
stimmungsvolle Kulisse
saubere deutsche Untertitel
zahlreiche Grafik- und Steuerungsoptionen (PC)

Kontra

redundante Sandbox-Missionen
langweilige Bosse
Überlebensaspekt spielt keine Rolle
Ödlander bleiben blass und meist unglaubwürdig
Ausweichrolle im Nahkampf etwas zu effektiv
Spiel mit Tastatur zumindest beim Fahren nicht zu empfehlen (PC)
"leuchtender" Schrott reduziert Erkundungsreize

Wertung

PlayStation4

Action und Story überzeugen, im offenen Ödland gibt es aber einen Überfluss an generischen Missionen.

PC

Am PC sieht es am besten aus, die Defizite und Vorzüge bleiben aber bestehen: Action und Story überzeugen, im offenen Ödland gibt es aber einen Überfluss an generischen Missionen.

XboxOne

Action und Story überzeugen, im offenen Ödland gibt es aber einen Überfluss an generischen Missionen.

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