Test: WWE Legends of WrestleMania (Sport)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: THQ
Release:
20.03.2009
15.01.2009
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ab 18,77€
Spielinfo Bilder Videos
Ähnlich wie seinerzeit Legends of Wrestling bei Acclaim setzt man  im Gesamtbild und im Gegensatz zu SvR 2009 eher auf ein überlebensgroßes Abbild der Athleten, das man am besten mit "Action-Figuren"-Aussehen beschreiben könnte. Die Muskelpartien sind überakzentuiert, was vor allem bei Muskelmonstern wie dem British Bulldog, Hulk Hogan oder Animal von den Road Warriors aka Legion of Doom deutlich wird. Das steht der Thematik gut zu Gesicht, im Kampf von Legenden gegen die auch vom Design moderneren Smackdown- und Raw-Stars werden die Unterschiede aber deutlich, ohne jedoch das runde Gesamtbild in Gefahr bringen zu können.

Auch der Sagen umwobene Kampf von Stone Cold gegen Bret Hart (WrestleMania XIII) lässt sich mit LWM nachstellen.
Akustisch legt sich LWM ebenfalls ins Zeug: Die Original-Einmarschmusiken der Athleten sorgen für stilechte Atmosphäre und bei Fan-Veteranen den einen oder anderen wohligen Erinnerungsschauer über den Rücken laufen. Die Standard-Kampfgeräusche gehen ebenfalls voll und ganz in Ordnung. Scheiden dürften sich die Geister allerdings an den Kommentaren von Jim Ross und Jerry Lawler. Das voll beste Kommentatoren-Gespann der jüngeren und mittleren WWE-Geschichte macht seine Sache technisch gut, doch angesichts der älteren Kommentatoren-Teams, die auch in den Klassik-Videos zum Einsatz kommen, wirken die beiden trotz zweifellos vorhandener Qualität anachronistisch. Mir ist klar, dass ein wirkliches "Play-by-Play"-Gefühl mit alten Samples von z.B. Bobby Heenan oder Vince McMahon nicht aufkommen würde, doch für die Gesamtatmosphäre wäre eine Mischung alter und neuer Kommentare hilfreich gewesen.

Klein, aber oho

Was Umfang und Kampfmechanik betrifft, richtet sich LWM an ein neues Publikum. Weniger Matchtypen (u.a. mit Leiter-, Käfig-, Hell in a Cell-Kämpfen sowie Royal Rumble)  und der Kampagnen-Fokus auf das Nacherleben, Verändern oder die Neudefinition bekannter Matches bis hin zu WrestleMania 15 im Jahre 1999 (ein Jahr später erschien das erste WWE-Spiel unter dem THQ-Logo) wirken auf Anhieb zwar nicht sehr spektakulär, erfüllen aber voll und ganz ihren Zweck. Zudem halten sie erstaunlich lange bei der Stange. Zu jedem der gut 20  Kämpfe im WrestleMania Tour-Modus z.B. gibt es einen gut drei bis fünf Minuten langen Videoeinspieler aus den prall gefüllten Archiven der WWE, der zeigt, was damals passiert ist, bevor man sich in das jeweilige Match stürzt.

Alternativ kann man sich als Legendenkiller versuchen und mit einer selbst erstellten Figur sieben endlos scheinende Herausforderungen annehmen, in denen man in einem so genannten Gauntlet-Match Gegner auf Gegner besiegen muss, bis am Ende schließlich der "Boss" (meist eine besonders herausragende Legende wie Hulk Hogan, Stone Cold oder Undertaker) auf einen wartet - unter dem Strich vielleicht nicht herausragend, aber grundsolide umgesetzt und für Fans enorm unterhaltsam, wenngleich kein vollwertiger Ersatz für die Karriere in SvR 2009.

Sehr klassisch

Und spätestens bei der Kampfmechanik wird deutlich, dass LWM sich nicht als Ersatz für das alljährliche Wrestling-Spektakel versteht, sondern als nostalgiebehaftete Ergänzung. Vergesst die Überbelegung und die Lernkurve des beinahe schon Richtung Sports Entertainment Simulation tendierenden Steuerungsprinzips in Smackdown vs. Raw. Die Wrestlemania-Legenden bieten in jeder Hinsicht Arcade-Spaß - leicht zu erlernen und nett anzuschauen. Mit gerade mal vier Knöpfen (Schultertasten werden nicht genutzt) lassen sich alle zur Verfügung stehenden Aktionen erreichen.
Dabei werden Schläge und Griffe wie seinerzeit in den N64-Wrestlern über einen kurzen bzw. langen Druck modifiziert und
Neben der Möglichkeit, klassische Matches nachzuerleben oder die Geschichte neu zu schreiben, könnt ihr euch in zahlreichen "Gauntlet"-Matches als Legendenkiller à la Randy Orton beweisen.
dementsprechend schnell und schwach oder langsam und kraftvoll durchgeführt. Die anderen zwei Knöpfe dienen zum Kontern bzw. Blocken sowie für Sonderkationen wie Aufheben von Gegenständen, den Pin oder Laufen.

Wie in jedem klassischen Prügler gibt es jetzt auch (wieder) eine Lebensenergieleiste sowie zusätzlich darunter eine Schwung-Anzeige, die durch erfolgreiche Angriffe in insgesamt drei Stufen aufgeladen werden kann.
Mit jeder neuen Stufe werden auch zusätzliche Moves freigeschaltet, mit der Höchststufe schließlich sind auch Finisher möglich. Wahlweise kann man allerdings eine Stufe auch wieder opfern und sich dafür z.B. Lebensenergie zurückholen sich temporär gegen Konter immunisieren. Zusätzlich feiern auch gut inszenierte Quicktime Events wieder eine Rückkehr in den WWE-Ring.

Doch so kurzweilig und spannend sich die Duelle sowohl gegen die KI als auch gegen menschliche Spieler präsentieren, kann die Kontrollmechanik nicht verhehlen, dass die Möglichkeiten letztlich deutlich limitiert sind und Fans der SvR-Serie auf Dauer nicht zufrieden stellen werden. Wer hingegen häufiger klassische Arcade-Brawler einlegt, wird hier auch schnell glücklich werden und vielleicht auf diesem Wege irgendwann beim komplexeren Smackdown vs. Raw landen.  
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Kommentare

AbsoluteChris schrieb am
Ja hallo auch, muss den Beitrag nochmal herholen weil ich eine Frage (hab sie auch schon im FAQ gestellt) habe. Hab das Game auf der PS3.
Beim "Nacherleben" des Wrestlemania Tour Modus trifft man unter anderem auch auf Stone Cold vs. Bret Hart. Man soll dort Stone Cold via Sharp Shooter ausser Gefecht setzen. Bei dieser Aktion ist aber Button-Smashing auf übelste angesagt (ich drücke alle vier Tasten Quadrat, Dreieck, Kreis und X gleichzeitig), habe auf gut deutsch keine Chance. Beim Hogan vs. Warrior Match ist dasselbe (Kraftprobe) Problem. Gibt es dort irgendwie einen Trick, Stick in eine bestimmte Richtung halten? Danke schonmal im vorraus für die Antwort! :)
frau1781 schrieb am
Ich finde auch, das gameplay ist viel zu einfach,
die demo hat mir überhaupt kein spaß gemacht,
lieber die legenden in svr 2009 eingebaut ohne story und allem!
phil.- schrieb am
Als ich von dem Spiel hörte freute ich mich natürlich wie Sau. Als ich dann aber die Demo gespielt habe dachte ich nur : Was für ein Dreck ! Durch die Steuerrung wirkt alles so langsam und langweilig. Die vielen alten Legenden sind natürlich der Hammer ! Ich denke es währe besser gewesen wenn sie die Legenden und die Arenen einfach zum Download für Smackdown vs. RAW 09 frei gegeben hätten.
ZockerManiac schrieb am
Hey Leute! Anfangs war ich total begeistert von der Idee eines Wrestlingspiels mit Legenden und habe mich sehr auf dieses Spiel gefreut, doch angesichts des unendlich schwachen Ergebnisses kann ich nur entsetzt den Kopf schütteln: Wrestling der 80er und 90er Jahre? Ja, bitte! Steuerung und Spieltiefe der 80er und 90er Jahre? Nein, danke! Der fehlende Ref ist nur lächerlich (wann hat es das letzte Mal ein Wrestling-Game ohne Ref gegeben?!), ebenso die Steuerung, die sehr an Eiskunstlaufen (RTL Wintersports) erinnert, wo die Choreografie vorgegeben ist, immer gleich aussieht und man nur zum richtigen Zeitpunkt auf die ABXY-Tasten hämmern muss, um die Wertung nach oben zu treiben, ohne aber wirklich einen Einfluss darauf zu haben, welche Bewegungen ausgeführt werden... Aber auch am Auftreten der Wrestler und dem ganzen "Drumherum" wurde mehr falsch als richtig gemacht: Kostüme und Themes stimmen teilweise nicht mit der Zeit überein (Undertaker, Bret Hart, Shawn Michaels...) oder sind einfach falsch (Kamala, Andre the Giant...). , die Ansagen von "The Fink" sind teilweise so emotionslos und schlecht, dass man meinen könnte, er habe sie unter der lauwarmen Dusche aufgenommen und der Sound ist auch allenfalls mittelmäßig: Zwar kann man die Themes sehr gut hören (was aber ja auch keine Kunst ist), jedoch würde man angesichts der Stimmung, die schlicht nicht vorhanden ist, kaum vermuten, dass gerade Hulk Hogan eine Halle mit zehntausenden von Fans betritt (und jeder, der schon einmal live bei einer WWE-Veranstaltung dabei war, wird wissen, was ich meine)...
Die Grafik geht - abgesehen von den Zuschauern - einigermaßen in Ordnung, auch, wenn die Wrestler teilweise so gnadenlos überzeichnet sind, dass man auch Mickey Mouse und Donald Duck oder Sonic und Mario hätte in den Ring steigen lassen können (dasselbe gilt übrigens für die Bewegungsanimationen, die ein wenig an Street Fighter 2 auf dem SNES erinnern...). Den einzigen Pluspunkt gibt's dafür, dass man - rein optisch -...
Funfab schrieb am
die demo war schlecht
hab aber auch nicht viel erwartet
schrieb am