Test: Galactic Civilizations 2: Endless Universe (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Galactic Civilizations 2: Endless Universe
Entwickler:
Publisher: Kalypso Media
Release:
13.02.2009
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ab 4,95€
Spielinfo Bilder  
Galactic Civilization 2 von Stardock ist der Beweis dafür, dass rundenbasierte Eroberungen im Weltraum richtig spannend sein können. Trotz seiner Komplexität wird man regelrecht hinein gesogen in das virtuelle All. Jetzt erschien mit Endless Universe bei Kalypso ein Bundle zweier Erweiterungen, die erstmals auf Deutsch spielbar sind. Was kann man von den Zusätzen erwarten?

Alte Liebe rostet nicht

Da ist wieder dieses Gefühl, das ich hatte, als ich zum ersten Mal Galactic Civilizations 2 spielte. Irgendwann während der rundenbasierten Karriere ist es so, als wäre man ein Tei
Wem angesichts solcher Bilder die wehmütige Erinnerung kommt, der hat auch Galactic Civilization 2 gespielt.
l von etwas Großem, ein Teil einer bedeutenden Entdeckung oder eines galaktischen Eroberungsfeldzuges. Genau diese Empfindungen sind es, die sich jetzt noch einmal erleben lassen, als hätte man erst gestern aufgehört zu spielen. Es geht darum, komplexe Vorgänge im Griff zu haben und darum, dass in den Weiten des Alls buchstäblich alles möglich ist. Die von mir regierte Rasse wird den nächsten Planeten kolonisieren - was dann folgt, steht buchstäblich in den Sternen.

Warum das Pathos? Zwei Jahre ist es her, dass das Weltraumstrategiespiel erschien und bislang gab es im Genre nichts, was sich damit vergleichen ließe. Das eingängige Spielprinzip lässt sich sofort wieder reaktivieren - der Dreiklang aus Forschung, Expansion und Diplomatie ist noch nicht verstummt. Sofort ist man wieder drin, will seine außerirdische Macht an die Spitze führen und das Aufhören fällt fast so schwer wie anno 2006: Nur noch den Planeten kolonisieren, das Wurmloch erkunden und die eine Erfindung machen. Trotz aller Euphorie wird jedoch schnell klar, dass auch die Schwächen die alten geblieben sind.

Doppelpack

Mit Endless Universe erhaltet ihr zwei Add-Ons in einem, ohne dass ihr dafür das installierte Grundspiel benötigt: Es sind die Erweiterungen 
Das Intro von Twilight of Arnor zeigt euch die Erde, die ihr von fiesen Aliens befreien müsst.
Dark Avatar und Twilight of the Arnor, die einzeln schon erschienen sind. Leider bringen die Erweiterungen keine tiefgreifenden Neuerungen, da es sich dabei nur um Detailverbesserungen dreht. Weder wurde das automatische Kampfsystem noch die wenig effektvolle Darstellung entscheidend verbessert. Das merkt man schon daran, dass sich die Kampagnen nicht bedeutend anders als das Grundspiel anfühlen. Das freie Endlosspiel gegen mehrere Computergegner macht ohnehin am meisten Spaß - und damit hat man eigentlich genug zu tun für ein Spielerleben.

Zurück in die Zukunft

Twilight of Arnor aus diesem Jahr ist eindeutig die "sympathischere" der Erweiterungen, weil ihr dabei als Freiheitskämpfer tätig seid. Ein neues Volk gibt es hier: Die Widerstand der Erde, mit denen ihr eine Rebellion durchführen müsst. Ihr müsst die Drengin bekämpfen, die mit den Korath verbündet sind. Erstmals gibt es bei Twilight an die Völker angepasste Technologien, so dass jeder Rasse ihren speziellen Technologiebaum hat. Die Erdlinge, die sich hinter einem Energieschild verstecken, entpuppen sich als recht ausgeglichen, während die Yor zwar Roboter sind, die hohe Moral und Produktion haben, aber ihre Diplomatie ist verkümmert. Kein Wunder - wer will schon mit den Maschinenwesen reden?

Neben neuen Sternenbasen gibt es diese Mal auch einen Todesstern, der wie bei Star Wars ganze Planeten wegbläst. Was bleibt sind Asteroiden,  die ihr erstmals mittels Minenschiff ausbeuten könnt. Auch die Erdlinge haben einige einmalige Technologien wie besondere Rekrutierungszentren, die nicht nur Menschen sondern auch wirtschaftliches Wachstum produzieren.
Die Raumkreuzer der Bösen sehen auch recht fies aus. Ihr könnt aber das Design nach Wunsch verändern.
Trotz all dieser nationsspezifischen Neuerungen spielt sich Twilight nicht sonderlich anders als das Grundspiel, wo jeder dasselbe erfindet. Das mag sicher daran liegen, dass man halt doch wieder die alten Sachen erforscht. Gewinnen könnt ihr auch so, da die Strategie so ziemlich dieselbe ist.

Imperium schlägt zurück

In Dark Avatar hingegen spielt ihr nicht die Netten, sondern die Bösen der Galaxie. Nach dem Eroberungszug der Dread Lords treten nun die Drengin an, um das Weltall zurück zu erobern. Dabei setzen sie auf brutales Vorgehen, dem ihr bei den Zufallsereignissen treu bleiben solltet - also bitte immer die teuflischste Möglichkeit wählen. Reihum werden nun alle geplättet, die nicht mit dem autokratischen Führungsstil einverstanden sind. Sie dürfen sogar die Sklaverei einführen, die die Instandhaltungskosten senkt. Aber nicht nach jeder Schlacht gelingt es Sklaven zu machen, da die linientreuen Korath sie lieber töten. Nach ihrer Vorstellung müssen alle Nicht-Drengin sterben.

Der Schwierigkeitsgrad ist einstellbar und auf normal gut zu schaffen. Leider kommt ihr euch bei jeder Mission ein wenig so vor, als wäre  es die erste, weil ihr immer wieder alles von vorne erforschen müsst. Da hilft es auch nicht viel, dass diese Kampagne personifiziert wurde. Ihr habt eine Führerfigur mit Superfähigkeit, die zwar nie auf dem Spielfeld auftritt, euch aber Vorteile bringt. Der Superkrieger etwa darf immer als erster angreifen, der Supermanipulator kann Aliens gegeneinander aufhetzen und der Superspion hat einen Spion von Anfang an und darf Antispionagegebäude auf Planeten errichten. Spione sind zwar teuer können aber sehr lästig sein, da die KI damit gut umzugehen weiß; so wird schon mal ein Bauprojekt sabotiert. Ihr müsst Gegenspionage einsetzen.

Schlecht übersetzt

Erstmals liegen die Add-Ons auf Deutsch vor, was allerdings noch zu wünschen übrig lässt. Denn nicht alles wurde übersetzt, so sind etwa die Zufallsereignisse oft noch auf Englisch. Auch die Erfindungen lassen den Eindruck aufkommen, hier hätte sich ein Dengländer eingeschlichen, da Englisch und Deutsch durcheinander gehen. Leider bleibt oft genug der feine Humor der Reihe auf der Strecke, da der Sinn kaum zu verstehen ist. So sind die Übersetzungen der politischen Ereignisse fast nicht zu kapieren, die Intros wurden gleich im Englischen belassen.
                 
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Kommentare

Freakstyles schrieb am
Hot-Seat Modus tuts auch bei fm09 ;)
Aber würd Dir eh empfehlen den fm08 zu spielen. Beim fm09 spielt Glück eine recht Hohe Rolle. Und wenn ich mein Glück fordern will geh ich doch lieber ins Casino, da kann ich mir meine prozentualen Gewinnchancen wenigstens noch ausrechnen ;)
Gamer433 schrieb am
7ExxE7 hat geschrieben:Wenn es endlich mal einen Multi Player Modus (per LAN oder Internet) geben würde, wäre das Spiel augenblicklich gekauft.
So muss ich´s mir leider schon wieder verkneifen!
Jep!
Gebe Dir zu 100% Recht.
Genau wie diese "ach so geilen" Fussball-Manager (momentan aktuell 09).
Ohne LAN- oder Online-Modus pack ich sowas erst gar nicht an ... :(
7ExxE7 schrieb am
Wenn es endlich mal einen Multi Player Modus (per LAN oder Internet) geben würde, wäre das Spiel augenblicklich gekauft.
So muss ich´s mir leider schon wieder verkneifen!
schrieb am