Test: Armored Core: For Answer (Shooter)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
27.11.2008
27.11.2008
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Denn so imposant der Kampf gegen die Superstationen auch ist, so eintönig verlaufen eure restlichen Aufträge als unabhängiger Mech-Pilot: Entweder führt ihr einen Konvoi sicher durch feindliches Territorium oder ihr zerschmettert einfach jeden anwesenden Gegner. Nur hin und wieder bekommt ihr es mit einem ebenbürtigen AC zu tun.

Tatsächlich laufen die meisten eurer Ausflüge in den sehr kleinen Kriegsgebieten so ab, dass ihr ohne Mühen innerhalb weniger Minuten einfach alle strunzdummen Gegner beseitigt - und schon seid ihr wieder im staubtrockenen Menü eures Hauptquartiers. Nicht einmal eine halbwegs passable Rahmenhandlung ließ sich From Software (wohl der einzige Entwickler, der sich einen engrishen Unsinn wie "For Answer" leisten kann) einfallen. Ihr erledigt als Söldner Missionen für unterschiedliche 
Viele Möglichkeiten, wenig Übersicht: die Textwüste "Mech-Baukasten"
Unternehmen und werdet in irgendeinen Krieg verwickelt - das war's. Eine deutsche Übersetzung hat sich Ubisoft übrigens komplett gespart.

Gemeinsam ins Leere

Immerhin müsst ihr euch nicht alleine in das Plot-Nirvana stürzen, sondern dürft die meisten Missionen als Partnerspiel starten. Anschließend weist euch das Programm einen Internet-Kumpel zu und schon geht ihr den Einsatz zu zweit an. Team-Player vermissen zwar vorgefertigte Befehle (Greif an!, Beschütze mich! usw.), doch die benötigt ihr wegen des einfallslosen Ablaufs und wegen der stark eingegrenzten Schauplätze ohnehin nicht. Selbst dann, wenn ihr einen Mech-Kumpel mit ins Solospiel nehmen dürft, agiert dieser autonom. Abgesehen vom kooperativen Spiel könnt ihr euch online auch mit Gleichgesinnten messen, entweder nur so oder für die weltweite Rangliste - eine unterhaltsame Dreingabe, für die sich allerdings nur wenige Gleichgesinnte erwärmen können.

Was für eure kooperativen Partner nicht gilt, trifft übrigens umso mehr auf euren Mech zu. Denn den dürft ihr nach Herzenslaune anpassen, ihm neue Waffen sowie Bauteile kaufen und seine Eigenheiten wie Geschwindigkeit, Wendigkeit oder Traglast entwickeln. Der Kauf neuer Ausrüstung kostet natürlich Bares, das ihr wiederum nach dem Erledigen der größtenteils optionalen Aufträge gewinnt. Bis zu fünf Missionen habt ihr stets zur Wahl, und die Entscheidungsfreiheit entschädigt bis zu einem gewissen Grad sogar für die erwähnte Eintönigkeit. Leider kann die Vorbereitung auf den nächsten Einsatz jedoch dauern, da ihr euch beim Modifizieren des ACs durch eine unübersichtliche Wüste aus Zahlen wühlt. Die Identifikation mit meinem Roboter fällt mir auch deshalb schwer, weil ich seine Bauteile nur als eine Summe von Zahlen betrachte. Eine deutlichere Veranschaulichung des "Baukastens" hätte dem Aufrüsten mehr als gut gestanden!

Die ungewollte Drehwurm-Bremse

Abgesehen davon ist es ohnehin schwierig, die richtigen Entscheidungen vor dem Einsatz zu treffen: Ob Fern- oder Nahkampfwaffe hängt nämlich zum großen Teil davon ab, auf welchen Widerstand ihr trefft. Doch darauf gehen die schicken Einsatzbesprechungen nur ungenau ein. So müsst ihr oft genug aus fehl geschlagenen Versuchen lernen, anstatt schon zu Beginn taktisch zu planen. Schade, denn gerade die 
Kämpft ihr nicht gerade gegen einen Giganten oder einen besonderen Widersacher, erwartet euch leider spielerische Einöde.
taktische Komponente kommt der Mech-Illusion sehr nahe. Wer nämlich einfach die stärksten Waffen montiert und munter drauflos ballert, steht irgendwann ohne Munition vor den feindlichen Panzern& Sinnvoller ist der gezielte Einsatz der zwei primären und sekundären Waffen sowie der Schulterkanonen und des flächendeckenden Spezialangriffs.

Damit habt ihr wie gesagt alle feindlichen Schiffe, Panzer oder Mechs locker im Griff; Eliteeinheiten des Gegners (die ebenfalls in potenten ACs sitzen) dürften euch allerdings mächtig ins Schwitzen bringen. Und das liegt ärgerlicherweise nicht daran, dass sie genau wie ihr den Luftkampf beherrschen und euch mit schnellen Zick-Zack-Flügen attackieren. Es liegt vor allem daran, dass die Steuerung so furchtbar träge auf  eure Eingaben reagiert. Nicht einmal die eigensinnige Zielerfassung kommt da noch hinterher - und ihr beginnt die nervende Suche, die zum größten Teil auf der Minikarte am Bildschirmrand stattfindet. So schnell die Mechs in alle Richtungen boosten und so schnell sie automatisch in alle Richtungen feuern, so langsam könnt ihr euch umsehen. Was auf den ersten Blick noch logisch wirkt, ergibt nach der Logik des Spiels wenig Sinn - nicht einmal diese Illusion hält For Answer aufrecht.  

Kommentare

paydux schrieb am
also hier sieht man mal wieder, wieviel schrott kosten muß,
ich frage mich ob diese macher entweder pleite gehen oder fristlos gekündigt werden,
es gibt ja viele ware wie nfs undercover die trotzdem die charts anführen, und trotzdem grotten schlecht sind,
vielleicht haben die macher genau auf dasselbe pferd gesetzt, unglaublich,
was muß man eigentlich noch heute können 8O
grüße
Lûcâ$ schrieb am
ich dachte mir schon das das nicht viel wird...
unknown_18 schrieb am
Also auf XBox 360 gabs ja schon ein paar Mecha Spiele und AC4A hat mir vom Spielgefühl der Mechs her auch ganz gut gefallen. Aber am geilsten fand ich die "Mechs" in Lost Planet, die haben sich wirklich gut mit dem Controller angefühlt.
Was mich bei solchen Spielen meist stört ist eh, dass man nicht das Feeling hat, dass man den Piloten eines Mechs spielt, sondern dass man selbst den Mech spielt, weil man 100% der Spielzeit in den Mechs sitzt und bei vielen Spielen kaum einen Bezug auf den Piloten hat. Auch das war in Lost Planet eben anders, weil Mechs eben nur "Fahrzeuge" waren, in die man einsteigen konnte und genau das gefiel mir deutlich besser. Ich finde daher, dass ein gutes Mech Spiel eine Mischung aus Shooter und Mech Sim ist. Also im Prinzip Lost Planet mit noch größerem Fokus auf Mechs. Daher wäre auch mein Wunsch Spiel ein Lost Planet 2, das sich noch mehr auf die Mechs konzentriert, würde ich sofort kaufen. ;)
Ein solches Spiel sollte ja auch Gundam: Operation Troy werden, aber leider ist auch dieses Spiel wieder nicht wirklich gut geworden. Aber das ist man ja als Gundam Fan leider von Bandai gewöhnt, die sind einfach zu dämlich gute Gundam Spiele zu produzieren... *grrr* Daher hab ich auch die Hoffnung fast aufgegeben jemals ein sehr gutes Gundam Spiel zu spielen.
Linden schrieb am
Meleemaru hat geschrieben:Armored Core ist und bleibt mein lieblings Mecha game. Zugegebn, die steuerung ist verfickt nochmal wirklich brutal scheisse. Aber das Feeling ist einfach genial, und wirk überhaupt nicht so Anime/gundam Typisch...ich find in AC kommt n Mecha wie n Mecha rüber, und nich wie irgend was anderes. Meine Meinung^^
Kinderkacke trifft es gut. Kann man mich schon garnicht mehr an ein richtig gutes Mechaspiel erinnern, wobei da gabs mal zum Release der PS2 eins.
Meleemaru schrieb am
Armored Core ist und bleibt mein lieblings Mecha game. Zugegebn, die steuerung ist verfickt nochmal wirklich brutal scheisse. Aber das Feeling ist einfach genial, und wirk überhaupt nicht so Anime/gundam Typisch...ich find in AC kommt n Mecha wie n Mecha rüber, und nich wie irgend was anderes. Meine Meinung^^
schrieb am