Test: Savage Moon (Taktik & Strategie)

von Jens Bischoff



Savage Moon
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
24.12.2008
Spielinfo Bilder Videos
Das kunterbunte Pixeljunk Monsters konnte das auf dem PC lange Jahre unheimlich beliebte Genre der "Tower Defense" letztes Jahr auf der PS3 etablieren. Das taktisch anspruchsvolle Abwehren von Gegnerhorden über den klugen Turmbau hat richtig Spaß gemacht. Und der Erfolg zieht bereits einen direkten Konkurrenten an: Mit Savage Moon gibt es seit einiger Zeit eine Alternative auf der PS3. Was hat dieser futuristische Herausforderer zu bieten? Wird das Spielprinzip der möglichst effizienten Verteidigung erweitert?


Video: Das zweite Tower Defense auf der PS3 glänzt mit schmucker 3D-SciFi-Optik.
Vom Wald ins Weltall


Wem Pixeljunk Monsters zu knuddelig ist, der wird sich bestimmt über den realistischeren SciFi-Look von Savage Moon freuen. Zudem wird die Fluffy Logic-Produktion im Gegensatz zum Werk von Q-Games in 3D präsentiert und auch gespielt. Dazu kontrolliert ihr neben einem Cursor eine Kamera, die ihr manuell schwenken und zoomen könnt. Allerdings verhält sich diese gerade in Randbereichen etwas störrisch, was sich mitunter negativ auf das schnelle Platzieren eurer Abwehranlagen auswirkt.

Auch sonst ist die Übersicht nicht annähernd so gut wie beim 2D-Konkurrenten, wo ihr quasi jederzeit das komplette Spielfeld im Blick habt. Hier muss die Ansicht immer wieder verschoben und nachjustiert werden. Es gibt auch kein Radar oder Ähnliches, um Feindbewegungen außerhalb des Sichtbereichs zu verfolgen. Dafür könnt ihr direkt in einen angewählten Turm schalten, um das Spielgeschehen aus dessen Perspektive zu erleben, was optisch ganz nett, spielerisch aber sinnlos ist.

Tower Defense alter Schule?

Abgesehen von der ungewohnten Perspektive spielt sich Savage Moon jedoch sehr traditionell. In jedem Level gibt es eine zu verteidigende Minenbasis und mehrere Feindbasen, aus denen Welle für Welle so genannte Insektozyten Kurs auf eure Basis nehmen, um sie dem Erdboden gleich zu machen. Wehren könnt ihr euch nur durch das Entwickeln und Platzieren verschiedener Abwehranlagen wie MG-, Flak- oder Mörsertürmen. Zudem gibt es eine Reihe von Hilfstürmen, welche die Angriffskraft nahe gelegener Geschütze erhöhen oder entstandene Schäden reparieren. Es gibt sogar Blockadetürme, mit denen man die Angriffsrouten von Bodeneinheiten manipulieren kann. Insgesamt hat man Zugriff auf zwölf verschiedene Turmarten, die sich in fünf Stufen aufwerten lassen.

Turmentwicklung, -bau und -aufwertung kosten natürlich Geld, das ihr durch Vernichten von Gegnern und schnelles Bewältigen von Angriffswellen verdient. Erfahrungspunkte, die eure Türme im Kampf auch automatisch stärker werden lassen wie in Pixeljunk Monsters , gibt es allerdings keine. 
Massenweise Gegner sorgen für reichlich Action, die Übersicht könnte allerdings besser sein.
Dafür könnt ihr jederzeit einstellen, ob ihr lieber einen Bonus auf eure Angriffskraft, Verteidigungsstärke oder Geldeinnahmen erhalten wollt. Auch eine Mischung aus mehreren Vorteilen ist möglich, was dem Spielverlauf eine zusätzliche taktische Komponente verleiht und durchaus über Sieg und Niederlage entscheiden kann. Ungewohnt ist hingegen die Option auch Schäden an seiner Basis reparieren zu können, was zwar ebenfalls Geld kostet, aber die Bedrohung durch nicht abgefangene Gegner merklich senkt, was nicht gerade im Geiste des Genres sein dürfte.

Kurz, aber heftig

Alle grundlegenden Aktionsmöglichkeiten werden euch in einem Tutorial kurz erklärt, weitere Informationen und Feinheiten könnt ihr zum Teil in einem freispielbaren Kompendium nachschlagen oder müsst sie durch Experimentieren selbst herausfinden. Der Schwierigkeitsgrad zieht übrigens recht schnell deutlich an und lässt sich nicht ändern, was gerade bei Genre-Neulingen für jede Menge Frusterlebnisse sorgen dürfte. Alte Hasen freuen sich hingegen über echte Herausforderungen, vor allem wenn man alle Auszeichnungen und Trophäen ergattern will. Ärgerlich ist dabei nur, dass bereits verdiente Auszeichnungen durch eine schlechtere Leistung überschrieben werden und dann erneut verdient werden müssen. Fairer wäre es natürlich gewesen, wenn einfach stets das beste Ergebnis gewertet würde...

Noch ärgerlicher ist allerdings, dass es insgesamt nur zwölf Levels und keinerlei Multiplayer-Komponente gibt. Da helfen auch Online-Ranglisten und die Möglichkeit bereits gemeisterte Schlachten in einer Art Überlebensmodus endlos spielen zu können nicht viel. Zudem wäre es schön gewesen, wenn man auf Knopfdruck den Status sämtlicher Türme hätte einsehen oder ein Bauraster hätte einblenden können, um nicht lange nach möglichen Bauplätzen suchen zu müssen. Auch dass Gegner teilweise Wegfindungsprobleme haben und in der Spielumgebung hängen bleiben, lässt Savage Moon nicht sehr ausgereift wirken. Steuerung und Menüstruktur sind abgesehen von den Kameraproblemen sowie dem fehlenden Einblendkomfort hingegen sehr ordentlich, auch wenn das Spielgeschehen während der Menünavigation munter weiter läuft. Profis wird's nicht weiter stören. Doch Pixeljunk Monsters liefert definitiv das ausgereiftere und umfangreichere Spielerlebnis.  

Kommentare

berussia schrieb am
ich bin am überlegen ob ich mir das Spiel hole vom Us Store das Spiel ist klasse erinnert an Starkraft einwenig und ich liebe solche Spiele ;)
hoffe das Spiel ist auf deutsch die Demo im US Store war auf deutsch!?
leider mußte ich eine us adresse für den us store ausgesucht und die Kreditkarte läuft über mein richtigen namen hoffe es gibt deshalb kein Problem kann mir jemand ein tipp geben eine Strafe zu umgehen??
danke schon einmal im vorraus
totti1171 schrieb am
Blackvoodoo29 hat geschrieben: Da bietet Microsoft mit XBox Live deutlich mehr, da gibt es jedes Arcade Spiel erstmal als Demo.
Ich finde, das es jedem selbst überlassen ist, ob er kauft oder nicht. Ich persönlich habe nun schon mehrere Stunden mit diesem Game zugebracht und habe mich vorher per Video informiert und... - wurde nicht enttäuscht.
Jetzt wo es den Testbericht gibt ist die Entscheidung noch einfacher, da dieser vollends zutrifft. Ist auch keine entscheidendes Merkmal für die Bewertung des PSN-shops gegenüber XBL.
Blackvoodoo29 schrieb am
zidharta123 hat geschrieben:Kann dem nicht so ganz zusagen was ihr im Test sagt.
Das Game ist herausfordernd wie kaum ein anderes.
Es gibt zig Arten wie man seine Verteidigung aufbauen kann.
Die KI ist sehr gut, so ändert sie ihre Taktik wenn man zu sehr auf
eine Waffengattung setzt.Ebenso ändert sie ihre Routen wenn
ihr eine zu starke Verteidigung an einem Punkt aufgebaut habt.
Somit ist allein die KI besser als bei allen C&C Teilen.
Grafisch braucht es sich auch nicht zu verstecken da explodiert der
Bildschirm bei der Masse an Bugs(Käfer nicht Fehler)
Kann nur jedem raten sich dieses Game für gerade mal 7,99 ? zu zulegen.
Da bietet mancher Vollpreistitel weniger.
Besitze auch Pixel Junk Monsters doch ist Savage Moon klar das
bessere Spiel für mich.
mfg zidharta123
Also Savage Moon ist mein erstes Tower Defense Spiel. Und mir gefällts. Schade nur das Sony wieder mal keine Demo anbietet. Auch wenn es nur 7,99 ? sind, man will eigentlich vorher wissen ob einem das Spiel gefällt oder nicht.
Auch 7,99 ? wollen wohl überlegt investiert werden.
Da bietet Microsoft mit XBox Live deutlich mehr, da gibt es jedes Arcade Spiel erstmal als Demo.
Dark_Randor schrieb am
gibts sowas in der Art auch für die 360?
Cycodalic schrieb am
Das Spiel ist echt der Hammer! (Wer das Genre mag :wink:)
Wie schon im Test erwähnt ist es schade, das es nicht so viele Level bietet.
Aber die paar Level sind vom Schwierigkeitsgrad so knackig, das sie den Spielspass unheimlich steigern. Ich finde auch das bei dem Scenario ein gewisses "Starship Trooper - Feeling" rüber kommt - Perfekt für alle Starship Trooper Fans.
Ich hoffe es gibt demnächst eine Erweiterung mit weiteren anspruchsvollen Leveln.
schrieb am