SBK-09: Superbike World Championship29.06.2009, Michael Krosta
SBK-09: Superbike World Championship

Im Test:

PC, PS3 und die Xbox 360 wurden schon mit der aktuellen Saison der Superbike-WM bedient und haben im Test 68% eingefahren - jetzt sind die Versionen für PS2 und PSP von SBK 09 auf unserem Prüfstand eingetroffen. Hat man die Bikes mittlerweile besser unter Kontrolle als im letzten Jahr und geben die Entwickler auch technisch endlich etwas mehr Gas?

Verwechslungsgefahr

Während man der Version für die "großen" Konsolen und den PC wenigstens ein neues Hauptmenü spendiert hat, besteht auf der PSP und PS2 eine enorme Verwechslungsgefahr, denn Aufmachung und Menüs sind nahezu identisch zum Vorgänger. Genau wie dort hat man auch hier die Wahl zwischen einem schnellen Rennen, Zeitfahren, einem beliebigen Wochenende, der Meisterschaft oder den Herausforderungen, die hier sehr viel anspruchsvoller und sogar abwechslungsreicher ausfallen als auf 360 & Co. Zudem dürfen PS2-Fahrer auch im Splitscreen gegeneinander antreten - ein Luxus, der auf den anderen Plattformen fehlt. PSP-Besitzer freuen sich dagegen auf Rennen für bis zu vier Teilnehmer über die Adhoc-Verbindung, doch einen

Video: Auf der PS2 und PSP wirkt SBK 09 noch stärker wie ein schnelles Recycling von SBK 08.

Onlinemodus findet man weder auf der Konsole noch auf dem Handheld. War bereits der Verlust des Nürburgrings auf den anderen Plattformen ein herber Verlust, setzt Milestone hier noch weiter die Schere an und schmeißt auch gleich noch Imola aus dem Rennkalender. Verstehen muss man's nicht...

Abflug

Im Vergleich zu den anderen Fassungen wurde die Fahrphysik zwar leicht entschärft, doch auch hier fährt man im Simulationsmodus wie auf Eiern. Vor allem auf der PSP ist das feine Dosieren von Gas und Bremse unmöglich, weil dem Gerät schlichtweg die analogen Knöpfe fehlen. Auf der PS2 kann man zumindest noch alternativ den rechten Analogstick nutzen, obwohl sich die Bikes dadurch teilweise noch schwieriger kontrollieren lassen. Während es auf den anderen Plattformen fünf vorgefertigte Abstufungen der Fahrphysik gibt, hat man hier nur die Wahl zwischen Arcade und Simulation oder richtet sich diverse Fahrhilfen nach eigenen Vorlieben ein. In der Box darf außerdem fleißig rumgeschraubt werden, doch fällt das Setup hier längst nicht so detailreich aus wie auf PS3 & Co: Konnten dort z.B. Gänge genau übersetzt und kleine Feinheiten am Lenker

Von der intensiven Helm-Ansicht der 360, PS3 und des PCs gibt es hier nichts mehr zu sehen.
sowie Fahrwerk verändert werden, beschränkt man sich bei PSP und PS2 auf einfache Schieberegler, deren Auswirkungen vergleichsweise grob wirken. Zumindest dürfen vorgefertigte Einstellungen aber auch hier abgespeichert werden.

Weniger KI-Gegner

Technisch ist SBK 09 genau so unspektakulär wie SBK 08: Zwar laufen die Rennen flüssig über den Bildschirm und vermitteln sogar ein höheres Geschwindigkeitsgefühl als auf den anderen Plattformen, doch versinken die tristen Kulissen sowie mäßig modellierten Maschinen und Biker im unteren Mittelmaß, wobei die PSP-Version deutlich weniger Objekte auf den Bildschirm zaubert als auf der PS2. Auch bei der Anzahl der KI-Gegner haben Handheld-Besitzer das Nachsehen: Während auf der Konsole immerhin noch 21 Fahrer an den Start gehen, sind es auf der PSP lediglich 14. Auf die Cockpit-/Helmansichten, die auf den anderen Plattformen noch für ein herrliches Mittendrin-Gefühl gesorgt haben, muss man auf PS2 und PSP ebenfalls verzichten. Selbst Namcos betagte Moto GP-Serie hinterlässt heute noch einen besseren Gesamteindruck als das moderne SBK 09, auch wenn es bei Milestone deutlich anspruchsvoller zur Sache geht. Wenigstens eine Sache hat man im Vergleich zum Vorgänger aber verbessert: Scheiterte man damals schon beim kurzen Verlassen der Strecke an den Herausforderungen, ist man mittlerweile etwas kulanter und verdonnert einen erst bei einem Sturz zu einem neuen Versuch. 

   

Fazit

Nein, so nicht: SBK 09 wirkt so, als hätte Milestone lediglich die Texturen der Modelle sowie die Zahl am Ende des Logos getauscht. Weder technisch noch inhaltlich hat sich diese Motorrad-Simulation weiterentwickelt, die vor allem auf der PSP unter realistischen Bedingungen nahezu unspielbar ist. Dazu gesellt sich auf dem Handheld erneut eine reduzierte Anzahl an KI-Fahrern hinzu und auch die Kulissen fallen hier noch eine Spur trister aus als auf der PS2, obwohl man sich schon hier an der Schmerzgrenze für die Augen bewegt. Unter der fragwürdigen Streichungs-Politik bei Rennstrecken leiden dagegen beide Fassungen und auch bei den Setup-Möglichkeiten hat man gegenüber den anderen Plattformen das Nachsehen. Daneben fallen auch atmosphärische Kleinigkeiten wie Siegerehrungen unter den Tisch und online darf man hier ebenfalls nicht um den Sieg kämpfen - stattdessen werden wenigstens ein Splitscreen auf der PS2 und Adhoc-Sessions auf der PSP angeboten. Unterm Strich bleibt die SBK-Serie auch in diesem Jahr nur für absolute Hardcore-Fans interessant, die nicht vor einer anspruchsvollen Fahrphysik sowie den damit verbundenen Steuerungsproblemen zurückschrecken und über die angestaubte Technik hinweg sehen können.

Pro

offizielle Lizenz (2009)
Originalstrecken
viele Spielmodi
hoher Anspruch (für Sim-Fans)
Bike-Setup möglich...
gute Steuerung (Arcade-Modus)
verschiedene Witterungsbedingungen

Kontra

triste Kulissen
noch tristere Kulissen (PSP)
Imola & Nürburgring gestrichen
fummelige Sim-Steuerung (vor allem PSP)
...aber sehr viel oberflächlicher als auf 360 & Co
durchschnittliche Motorensounds
z.T. starkes Kantenflimmern
keine Neuerungen

Wertung

PlayStation2

Auf der PS2 ist SBK 09 ein Klon von SBK 08 mit magerer Technik.

PSP

Weniger Fahrer, tristere Kulissen und kaum zu kontrollierende Bikes: SBK 09 fährt auf PSP hinterher!

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