Test: Baphomets Fluch - The Director's Cut (Adventure)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
kein Termin
kein Termin
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19.03.2009
19.03.2009
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Rätselqualität & Kombinationen

Falls man mal stecken bleibt, helfen Rätseltipps in mehreren Stufen weiter. (DS)
Man kann sich auch Dinge basteln und bei der Problemlösung kreativ werden: Wie bekommt man einen Abdruck von seltsamen Schriftzeichen von einem Steinzylinder? Im Inventar befinden sich eine Farbtube und ein Tischtuch, außerdem gibt es einen Schreibtisch mit Löschpapier - na, klingelt's? Okay, das war noch eine einfache Situation aus dem Einstieg. Etwas kniffliger und überaus motivierend ist da schon die Entschlüsselung der geheimen Zeichen: Hier muss man über ein geschicktes Ausschlussverfahren von Buchstaben eine Botschaft übersetzen - das macht richtig Spaß.

Leider wird man später relativ selten als logischer Kombinierer gefordert - sprich: Es gibt zu wenig Itemverbindungen, so dass viele Versuche, den Gegenstand A mit dem Gegenstand B zusammen zu bringen, ins Leere laufen. Schade ist auch, dass man die Dinge im Inventar nicht als 3D-Objekte genauer untersuchen kann; aber das hätte dem 2D-Flair des Originlas auch stilistisch widersprochen. Und etwas frustrierend kann es sein, wenn man ganz in alter Tradition nur dann weiter kommt, wenn man Personen einfach doppelt und dreifach zu einem Thema befragt - manchmal ist Hartnäckigkeit wichtiger als Kreativität. Die sollte man ohnehin als Zuhörer mitbringen, denn man lauscht sehr oft sehr vielen Leuten.

Die Suche nach Hinweisen

Und man sollte, nein man muss sehr genau hinschauen: Manchmal kommt man trotz interaktiver Hilfe nicht weiter, weil man ein winziges Interaktionssymbol wie eine Haarnadel oder einen Faden nicht findet. Dieses typische Suchproblem kennt man auch von alten PC-Adventures, wo man schließlich mit der Maus alles abfahren musste, bis irgendwo etwas aufblinkte - dieser Prozedur begegnen viele moderne Abenteuer mit der optionalen Möglichkeit, die interaktiven Punkte eines Abschnitts anzeigen zu lassen; leider verzichtet das Remake darauf. Und deshalb kann es zu Sackgassen kommen, in denen man nicht einmal weiß, dass man überhaupt etwas finden muss - zum Glück gehört Baphomets Fluch nicht zu den Spielen, die das
Auch wenn die Dialogdichte manchmal nervt: Baphomets Fluch zeichnet sich auch durch seine Fülle an Rätseln aus - Abwechslung ist Trumpf. (Wii)
akribische Absuchen sehr oft fordern.

Das ist also insgesamt kein Beinbruch und dass es solche Ich-weiß-nicht-weiter-Situationen gibt, gehört auch zum Reiz dieses Spieles, das einige überaus interessante Rätsel in petto hat, darunter auch physikalische Spielerein oder etwas Schachlogik. Und das Rätseldesign hat ein Herz für jeden noch so seltsamen Gegenstand. Also sollte man auch die Dinge im Inventar untersuchen, die vielleicht auf den ersten Blick keinen Nutzen bringen. Und vor allem, wenn ein Lupensymbol die Vergrößerung einer Situation anbietet, sollte man besonders genau hinsehen und auch auf Kleidungsdetails achten: Man kann nach der Vergrößerung einer Leiche z.B. in Taschen des Sackos wühlen, man kann Hosen auf die Seite drehen und sie von oben bis unten inspizieren.

Wohnungen, Keller, Museen, Katakomben, Pubs und Burgen - es gibt viele interessante Schauplätze.
Schön sind die dynamischen Rätselszenen, die kein Gerede, sondern Timing erfordern: Falls man z.B. einen Gegenstand von einem griesgrämigen Typen braucht, der an seinem Tisch sitzt und zwischendurch munter niest, sollte man genau den Zeitpunkt abwarten, um zuzugreifen. Manchmal muss man auch im wahrsten Sinne des Worts um die Ecke denken und sich Gegenstände über die geschickte Interaktion mit der Umgebung zurechtbiegen.

Außerdem beugt dieses Remake unnötigem Frust durch ein interaktives Hilfesystem vor, das einem in mehreren Stufen erst leichte, dann deutlichere Hinweise zu Problemen gibt - allerdings wird der Einsatz der Hilfen auch in der Statistik vermerkt. Wer am Ende eine weiße Weste haben will, sollte also darauf verzichten. Schade ist nur, dass einem der Verzicht auf das Spicken nicht schmackhaft gemacht wird: Gerade für Veteranen und Kenner, die wenig oder gar keine Tipps nutzen, hätte man sich etwas Freischaltbares als Belohnung einfallen lassen können.

       

Kommentare

NAST¥ schrieb am
hab es fürs Iphone. Das beste Adventure fürs Iphone. Was aber komisch ist Warum hat Iphone Sprachausgabe und DS nicht ^^
Darnsinn schrieb am
Der Originaltitel heisst Circle of Blood??? ich dachte dat wäre Broken Sword oder steh ich grad extrem aufm schlauch
x206hase2 schrieb am
Wieso wird hier nicht erwähnt das sehr viele Dialoge einfach weggeschnitten wurden, die Sachen die man im Orginal mit der kleinen Lupe anklicken konnte und einen Kommentar von Stobbart bekommen hat, es aber nicht zum Spielfortschritt beigetragen hat(z.B. Menükarten, Gegenstände,Ziege in Irland usw.), was noch auffält ist das sogar einige(obwohl nicht bedeutende) Videos rausgeschnitten wurden(Irland: erstes treffen mit der Ziege). Es fehlt sehr viel, was für mich früher die Atmosphäre ausmachte, in kombination mit dem Preis weiß ich jetzt das es für mich ein Fehlkauf war. Da bleib ich lieber beim Orginal. Homebrew+Scummvm(Wii) und das alte rennt auch auf dem Fernseher über Wii.
Behlzebub schrieb am
:hehe: die Dame heisst zwar Franziska mit Vornamen, aber Du hast Recht, dass die Pigulla einfach zu Nico dazu gehört. ;)
Dennoch macht die DS-Version auch ohne Sprachausgabe Spaß. :)
schrieb am