Test: Band Hero (Musik & Party)

von Paul Kautz



Publisher: Activision
Release:
06.11.2009
06.11.2009
06.11.2009
06.11.2009
20.11.2009
Spielinfo Bilder Videos
Ich kenne meine Stars: Adam Levine von Maroon 5 ist ebenso vertreten wie No Doubt und Taylor Swift. Allerdings haben die Berühmtheiten so ihre Macken...
Wie gewohnt kann man selbst Hand an die Band legen: Auf Xbox 360 darf man mit seinem Avatar spielen, in jedem anderen Fall schmeißt man entweder den Zufallsrockergenerator an oder baut sich sein Bühnenmonster nebst passender Instrumente in den famosen Editoren einfach selbst. Der ist identisch zu GH5, aber dennoch darf man nach wie vor nicht die dort erschaffenen Künstler importieren - das ist doof. Die Guitar Hero-typischen Standardfiguren von Johnny Napalm über Pandora bis Judy Nails sind allesamt vorhanden, wenn auch auf poppiger getrimmt. Außerdem gibt es wieder einige Stars freizuspielen, die ein paar ihrer Songs per Motion Capturing zum Besten geben - was der Grund dafür ist, warum die virtuelle Gwen Stefani von No Doubt vor dem Trällern von »Just a Girl« erstmal ein paar Liegestütze macht. Ansonsten sind noch das Country-Sternchen Taylor Swift (das gerade bei den MTV Video Music Awards abgeräumt hat und dabei von Kanye West niedergemacht wurde) sowie Maroon 5-Sänger Adam Levine als Stargäste dabei - zusätzlich sind zwei bizarre Gestalten namens »Shadow« und »Golden God« freispielbar, die am ehesten an einen schwarzen bzw. goldenen Dr. Manhattan aus Watchmen erinnern.

All diese Nasen kann man beliebig in die Band stopfen, wobei dieses Mal je nach Song der Sänger ausgetauscht wird - endlich steht ein Mann/eine Frau auf der Bühne, wenn das Lied von einem Mann/einer Frau gesungen wird; Geschlechter- und Stimm-Mischungen, wie sie bei jedem Rock Band-Teil und zuletzt auch noch bei GH5 an der Tagesordnung waren, gibt es nicht mehr.
Mit dem beiliegenden Editor darf man wieder seine Lieblingsrocker plus Instrumente erschaffen - leider ist ein Import aus früheren Spielen nicht möglich.
Allerdings sollte man aufpassen, wen man sich ins Team holt: Activision hat wohl seine Lektion aus dem Legalitätsgerangel mit Courtney Love oder No Doubt gelernt, und begrenzt stark die Zahl der spielbaren Songs, wenn ein Star in der Band ist. Bei manchen Herausforderungen kann man das dazu gehörige Lied ja frei wählen - die Auswahlmöglichkeit ist aber ungleich kürzer, wenn sich Stefani, Swift oder Levine in der Band tummeln. Erst wenn man den Star von der Bühne schmeißt, darf man auf das volle Sortiment zugreifen. Lizenzgerangel treibt gelegentlich höchst merkwürdige Blüten.

Ich bin die ganze Band Hero

Das Auf und Ab im Schwierigkeitsgrad zwischen den einzelnen Teilen war schon immer ein Markenzeichen der Guitar Hero-Serie, und mit Band Hero wird ein neuer Meilenstein erreicht: Das dürfte für Gitarristen/Bassisten mit weitem Abstand das einfachste Spiel aller Zeiten sein! Es gibt kaum einen wirklich herausfordernden Song im Portfolio, selbst auf »Expert« sollten Kenner der Vorgänger kaum Probleme bekommen. Anders sieht es beim Schlagzeug aus: Der seit GH Metallica  bekannte Expert Plus-Modus ist hier auch bei den einfacheren Songs ein fieses Ding, der generelle Drum-Anspruch sollte dem lockeren Äußerem zum Trotz nicht unterschätzt werden.

Das mit World Tour  eingeführte Slidepad war von Anfang an eine bessere Idee als die tatsächliche Umsetzung - kein Wunder, dass es in Band Hero nicht explizit genutzt wird. Dafür wird von der mit dem Slidepad einher gebrachten Mode, mit dem Gitarren-Controller auch andere Instrumente als die Klampfe zu spielen, exzessiv Gebrauch gemacht. Okay, das kannte man schon im allerersten Guitar Hero (bei »Killer Queen« von Queen spielte man kurz ein Klavier), aber mittlerweile wird's übertrieben: Mit 
Optisch teilt sich Band Hero einen Treppchenplatz mit Guitar Hero 5: Animationen, Bühnendesign, Band-Interaktion und Effekte sind erstklassig!
dem Plastikinstrument in der Hand spielt man u.a. Trompete (»Happy Together« von The Turtles), Klavier (»Bring me back to life« von Evanescence), diverse Streicher (»Heard it through the grapevine« von Marvin Gaye), Saxophon (»Rio« von Duran Duran«) oder einen Synthie bei »Just a girl« von No Doubt. Der absolute Höhe- oder Tiefpunkt dieser Geschichte, je nachdem wie man es sieht, findet sich bei »YMCA« von den Village People - denn hier spielt man so ziemlich alles -außer- einer Gitarre. Immerhin geht der Sänger bei diesem Song sehr ansehnlich ab, schmeißt sich in die typischen »Arme hoch, Arme zur Seite«-Posen, spielt mit der Kamera und liefert eine ansehnliche Show. Das ganze Spiel sieht wie GH5 sehr gut aus, die exzellent animierte Band arbeitet super zusammen, die Bühneneffekte sind teilweise atemberaubend - genauso wie die Aussicht auf den Mutterplaneten, wenn man auf einer Raumstation im Erdorbit abrockt, während gerade die Sonne aufgeht. Jup, das Leveldesign kann sich sehen lassen!

        

Kommentare

Linden schrieb am
karaokefreak! hat geschrieben:Eeeeh, wieso.. ? Du sagtest, dass die holde Weiblichkeit bei dir begeistert war, weil die Songs von Band Hero ja ach so bekannt wären. Und ich sagte nichts anderes als: Dazu hättest du Band Hero nicht gebraucht - den Kram findeste auch in Rock Band. Und nicht nur das, sondern auch überwiegend Metal Schinken und andere harte Musik... das Verhältnis zwischen harter und weicher Mukke liegt bei Rock Band bei etwa 2:1 (also 2 harte Gänge zu einem Weichspülgang)
Oki, dann hatte ich dich nur falsch verstanden. ;) Dann passt dein Beitrag. Ich entschuldige mich hiermit. War auch eher ein spontaner kauf, hatte außer der Gitarre keine Instrumente gehabt für die Playsi. *g
karaokefreak! schrieb am
Eeeeh, wieso.. ? Du sagtest, dass die holde Weiblichkeit bei dir begeistert war, weil die Songs von Band Hero ja ach so bekannt wären. Und ich sagte nichts anderes als: Dazu hättest du Band Hero nicht gebraucht - den Kram findeste auch in Rock Band. Und nicht nur das, sondern auch überwiegend Metal Schinken und andere harte Musik... das Verhältnis zwischen harter und weicher Mukke liegt bei Rock Band bei etwa 2:1 (also 2 harte Gänge zu einem Weichspülgang)
Linden schrieb am
karaokefreak! hat geschrieben: Wenn du bekannte sachen suchst, hast du eindeutig das falsche Spiel gewählt! Zumal es den harten kram für Profis dort auch gibt...
*reusper* Für mich gibt es bzw gab es nie einen Grund danach zu suchen, weil ich bis auf Cruel Summer nichts davon mag. :] Naja jedenfalls danke fürs nicht lesen, richtet sich an mich aber angesprochen fühlte ich mich seltsamerweise nicht.
karaokefreak! schrieb am
Linden hat geschrieben:Die waren total begeistert von No Doubt, Culture Club, Spice Girls, Pretty Woman, Let's dance etc. Weil das Lieder sind die sie auch kennen.
Bis auf Culture Clubs Schlafmützen-Song und die Spice Girls, die kein Stück in ein Gitarrenspiel passen, findest du alle diese Künstler mit noch mehr Songs auch in Rock Band bzw in dessen Downloadstore. Das Erlebnis hättest du also schon viel früher haben können, wenn Du dich nur mal umgeschaut hättest.
Beispiel:
Von No Doubt gibt es im Rock Band Store 12 Songs - auch die von Band Hero
Von Roy Orbison gibt es 6 Songs im Rock Band Store. Darunter nicht nur Pretty Woman, sondern auch seine anderen Hits, wie z.B. You Got it oder Oobie Doobie
Von David Bowie findest du ebenfalls 6 Songs in Rock Band. Let's Dance ist auf dem exportierbaren LEGO Rock Band, und im Store findest du Klassiker wie Moonage Daydream, Queen Bitch, Heroes, auf der Rock Band 1 Disc das geniale "Suffragette City"....
Und dazu noch rund 980 andere Titel anderer Künstler... - keine Übertreibung, es gibt ab dieser Woche 1000 Rock Band Songs.
Allein die Palette von Tenacous D (Tribute, the Metal, Master Exploder, Rock Your Socks) ist schon der Hammer, dazu die besten 8 Police-Songs, Alanis Morisette, Nirvana, zwei komplette Pearl Jam-Alben, Talking Heads, Lenny Kravitz, Green Day,, Blondie, Red hot Chili Peppers, Oasis, Franz Ferdinand, Duran Duran, Rolling Stones, AC/DC, Pixies, Pat Benetar Billy Idol, Elvis Costello, Kings of Leon usw usw
Wenn du bekannte sachen suchst, hast du eindeutig das falsche Spiel gewählt! Zumal es den harten kram für Profis dort auch gibt...
Linden schrieb am
Ich persönlich mag es, wir haben letztes Wochenende sogar unsere Freundinen dazu bewegen können mal nen parr Runde zu spielen. Die waren total begeistert von No Doubt, Culture Club, Spice Girls, Pretty Woman, Let's dance etc. Weil das Lieder sind die sie auch kennen. Vorher haben sie uns immer den Vogel gezeigt, wenn wir Guitar Hero gespielt haben. Mir persönlich sagt bis auf ein parr wenige Ausnahmen die Trackliste gar nicht nicht zu. Es ist wirklich von der Trackauswahl her ein kleines Frauenpaket aber man kann trotzdem ne menge Spaß mit haben und das macht es dann wieder gut. Für nen Männerabend bei schlechtem Wetter ist es aber nicht gut geeignet, weil Papa Roach, 3 Doors Down, Fallout Boy, Finger Eleven etc haben es nur mit ruhigen/seichten Liedern in die Playliste geschafft.
schrieb am