Test: Grand Theft Auto 4: The Ballad of Gay Tony (Action-Adventure)

von Paul Kautz



Grand Theft Auto 4: The Ballad of Gay Tony
Entwickler:
Publisher: Take 2
Release:
29.10.2009
Spielinfo Bilder Videos
Dinge, die einem den Tag versauen können: Da geht man ganz gemütlich zur Bank, um ein bisschen Kohle für den bestenfalls schleppend laufenden Nachtclub abzuheben - und schon wird das blöde Ding überfallen! GTA 4-Spieler, erinnert ihr euch an die Dreh- und Angel-Mission »Four Leaf Clover«? In der sich ein allzu enthusiastischer Möchtegern-Held den Bankräubern in den Weg stellen wollte, nur um ein paar Ladungen Schrot ins Fleisch zu bekommen? Der Held des frischen GTA-Add-Ons »The Ballad of Gay Tony« ist der Typ, der neben ihm am Boden lag.

GayTA 4!


Video: The Ballad of Gay Tony ist GTA in Reinkultur - voller Action, aufregend, hochmotivierend und verdammt unterhaltsam!
Es gibt Momente im Leben einer langjährigen Spieleserie, in denen fühlt man einfach, dass die Luft raus ist. Sobald es sich Entwickler auf ihren gemütlichen Lorbeeren erstmal bequem gemacht haben, ist die Gefahr groß, dass sich diese Faulheit negativ auf das nächte Spiel auswirkt. Dieses Gefühl hatte ich z.B. bei der PS2-Umsetzung des fabelhaften Vice City Stories , das mit jedem Bit Faulheit versprühte. Bei der ersten Präsentation von The Ballad of Gay Tony (TBOGT) hatte ich ähnliche Befürchtungen: Zum einen bin ich kein großer Freund von Episoden und dem damit verbundenen zwangsläufigen Recyceln von Inhalten, zum anderen zeigte Rockstars RAGE-Engine bereits damals erste Alterserscheinungen. Für mich gleichzeitig ärgerlich und erfreulich: Ich habe mich geirrt, Rockstar hat's immer noch drauf. Und wie!

Wie schon bei der ersten Episode The Lost and Damned  wird auch bei TBOGT eine Figur in den Mittelpunkt gedrängt, die vorher bestenfalls eine Randnotiz wert war. Der Latino Luis Lopez hat eine ereignisreiche Vergangenheit in der Armee und im Gefängnis - hat sich in den letzten Jahren aber darauf beschränkt, Geschäftspartner, Bodyguard und Freund von Tony Prince zu sein. Der war unter dem Namen »Gay Tony« als König des Nachtlebens von Liberty City bekannt, hat aber aufgrund einiger mit nicht völlig legalen Drogen im Zusammenhang stehender Geschäfte sowohl sein Leben als auch sein Konto fast völlig ruiniert. Nun liegt es an Luis, den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen.

Altbekannte Gangstervisagen

Ein GTA ist ein GTA ist ein GTA - oder? Natürlich ändert sich das bewährte Spielprinzip auch hier nicht; die Entwickler bleiben der Mischung aus krachender Action, offenem Missionsdesign, riesiger freier Welt und massig Vehikeln, mit denen man selbige erkunden kann, treu. Natürlich dreht sich ein Großteil der Aufträge darum, einen oder 
Links Gay Tony, rechts Luis Lopez. Ein Team, das unterschiedlicher kaum sein könnte, aber wunderbar zusammen funktioniert.
mehrere Zielpersonen auszuschalten und sich dabei nicht von der Polizei erwischen zu lassen, aber das Drumherum versprüht mehr frischen Wind als eine Batterie Klimaanlagen: So gibt es jetzt eine bemerkenswerte Tendenz zu Aufträgen in der Luft; mit dem schwer bewaffneten Helikopter ist man ebenso häufig unterwegs wie mit dem Fallschirm am Rücken. Mal muss man eine Yacht versenken, mal im Golfwägelchen flüchten, mal einen Gangster auf das höchste Gebäude von Liberty City verfolgen, mal vorher von einem selbst gestohlene Diamanten zurückklauen. Wie mittlerweile gewohnt gibt es innerhalb der Aufträge sinnvoll platzierte Checkpunkte, so dass man eine Mission nach dem Scheitern nicht von ganz vorne beginnen muss. Aber vielleicht will man das ja, denn es gibt ein Bonussystem, dessen Highscores nur gezählt werden, wenn man eine Aufgabe am Stück schafft. Die Geschwindigkeit bei der Ausführung spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Präzision beim Schießen, der erlittene Schaden oder die zivilen Verluste. Vergleichbar zum DS- und PSP-GTA Chinatown Wars  werden bereits gemeisterte Missionen gespeichert, so dass man sie hinterher für einen besseren Score jederzeit wieder in Angriff nehmen kann. Wie schon bei der Vorgänger-Episode überschneiden sich einige Aufträge  mit bekannten Missionen aus GTA IV  und The Lost and Damned, außerdem läuft man immer wieder bekannten Gesichtern wie Niko,
Kein Mann der langen Worte: In den meisten Aufträgen geht es gewohnt heftig zur Sache. Nichtsdestotrotz ist das Missionsdesign wunderbar abwechslungsreich.
Brucie, Roman oder Johnny Klebitz und seinen Boss Billy Grey über den Weg.

Zusätzlich zu den für die Hauptstory wichtigen Missionen gibt es natürlich nebenher jede Menge zu tun: Da wären z.B. Sekundäraufträge, die man von in der Stadt herumstehenden Personen bekommt - wie einem besoffenen Franzosen oder Luis' depressiver Ex-Freundin. Allein die Verbindung aus diesen und den Hauptmissionen sorgt für locker zehn Stunden aufregender GTA-Unterhaltung. Kenner der Serie wissen: Da kommt noch mehr. Bingo! Zum einen kann man auf den diversen Tanzfluren der Liberty City-Discos das rhythmische Bein schwingen; die Tanzspiele sind etwas anders als in San Andreas , aber immer noch sehr einfach. Stellt man sich dabei gut an, tanzt in Kürze die halbe Besucherschaft mit. Stellt man sich sehr gut an, begleitet man die Tanzmaus der Wahl mit aufs Klo...

         

Kommentare

jonbji schrieb am
Ich kann nur sagen das Addon ist besser als das Hauptspiel ! Für mich neben San Andreas der beste Teil der Serie (ich habe alle gespielt xD)
Mazze91 schrieb am
Finde es saaaaaaaaaaauuuuuuuuuugeil das beste GTA das ich je gespielt habe bisher. kann ich nur empfehlen :D
sahel35 schrieb am
Wie gesagt: Top Teil. Locker dreimal so gut wie das öde Hauptgame.
ABER: Die Steuerung, z.B. im schießenden Heli ist wirklich sehr schlecht. Und bez. des Tests: ich bin weißgott kein schlechter Gamer, aber sooo einfach wars teilweise ganz und gar nicht :D z.B. als die Russen die Disco stürmen!
kazzz schrieb am
kann dem test auch völlig zustimmen!
das addon haut einfach actionmäßig mehr rein als das hauptspiel! die charaktere sind extrem skurril und schräg (yusuf amir...krasser typxD )
tbogt gefällt mir auch etwas besser als the lost & damned...liegt aber daran das ich mich in so einer glitzer & glamour discowelt mit drogen und waffen irgendwie wohler fühle ...lol
fast wie zu vice city und san andreas zeiten...hoffe das nächste spiel der serie findet auch wieder dahin zurück (wenn man dann wieder autohäuser etc kaufen könnte und sich ein imperium aufbauen wäre ich glücklich)
:)
jonnson schrieb am
allein dafür das ich mich immer noch nach so langer zeit so viel von diesem spiel unterhalten lasse ist die wertung finde ich mehr als gerechtfertigt. ich finds nur schade, ob nun gta 4 oder die add ons, das ziemlich viel potenzial verschenkt wurde. für mich ist es bis heute nicht nachvollziehbar warum man das autotunig was ja wohl bei diesem game erst richtig kicken würde wenn man sich jetzt die technik im vergleich zu san andreas ansieht, weg gelassen hat.
achso, finde das handling der fahrzeuge übrigens obergeil gelungen. man spürt förmlich das gewicht dieser und in verbindung mit der physik und dem schadensmodell welches besser ist als bei 99% der rennspiele auf dem markt versteh ich nicht warum das als minuspunkt angekreidet wird...
schrieb am