Test: FIFA 10 (Sport)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
01.10.2009
kein Termin
15.10.2009
22.07.2010
22.07.2010
22.07.2010
22.07.2010
01.10.2009
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Der wichtige Abschluss

Ein physikalischer Schwachpunkt von FIFA 10: Die Kopfbälle - ihnen fehlt die Wucht.
Aber zurück in den Sturm: Was macht man jetzt in der Haut von Klose? Direkt mit Vollspann abziehen, elegant über das Halten von R1 mit dem Innenrist an ihm vorbei ins Netz schlenzen, den Torwart mit einer Finte gar komplett umspielen oder einen listigen Heber über L1 riskieren? Der Bayern-Stürmer ist schon im Strafraum, Abbondanzieri kommt mit erhobenen Armen auf ihn zugestürmt und Klose lupft den Ball an - der steigt steil in die Höhe, aber der Torwart kann ihn tatsächlich noch mit der rechten Hand erwischen, so dass seine Flugkurve noch steiler wird. Demichelis und Burdisso decken Klose, während alle dem rotierenden Leder hinterher schauen. In den dutzenden Probespielen der Redaktion konnten wir die Lupfer mit etwas Übung allerdings etwas leichter mit einer etwas zu hohen Quote von etwa 90% versenken.

Nur Abbondanzieri hat Besseres zu tun und kämpft gegen die Statistik: Er dreht sich um, rennt zurück und hechtet dem scheinbar unerreichbaren Ball entgegen, der sich schon gefährlich Richtung Kasten senkt. Und tatsächlich kann er das Tor in letzter Sekunde verhindern und den Ball über die Latte lenken. Gerade diese neuen Rettungsmanöver in der Defensive sorgen für mehr Dramatik im Strafraum. Und nicht nur der Torwart, auch die Verteidiger zeigen jetzt teilweise akrobatische oder verzweifelte Befreiungsschläge bzw. Grätschen, wenn man einen Angreifer kurz vor seinem Abschluss abfängt. Die Defensive ist wachsamer und reaktiver als im Vorgänger, so dass man mehr Tore verhindern kann. Nur manchmal scheint es so, als könne man die Abwehr mit Pässen in die Tiefe zu leicht aushebeln, denn man rennt in den ersten Spielen etwas zu oft alleine auf den Torwart, den man dann locker überlupfen kann. Doch je länger wir spielten, desto seltener kam es zu diesen Soli: Man kann in den Taktiken z.B. von der trügerischen Abseitsfalle auf die sichere Raumdeckung umstellen und schon kann man dieser Verwundbarkeit in der Schnittstelle der Viererkette entgegnen. Unterm Strich gibt es jedenfalls mehr Leben (Video: Angriff) auf dem Platz als noch in FIFA 09.

Dafür hat man die normalen Distanzschüsse etwas knackiger inszeniert: Wenn Rooney abzieht, jagt der Ball wie eine Rakete Richtung Kasten. Video: Schüsse.
Die prächtig animierten Torhüter haben allerdings nicht nur Glanzmomente: Obwohl sie klasse Paraden zeigen und besser als noch in der Vorschaufassung die Flanken über dem Fünfmeterraum pflücken, kommt es zu sporadischen Aussetzern, wenn sie den direkt über ihnen her jagenden Ball einfach segeln lassen und der dann am langen Pfosten eingenickt wird. Außerdem haben sie eine Positionierungsschwäche bei hohen geschlenzten Bällen: Wenn man von der Strafraumecke aus einige Meter entfernt von der 16er-Linie parallel zu ihr dribbelt und den Ball dann schräg mit voller Kraft Richtung Tor schlenzt, geht er etwas zu oft wie eine Art Lupfer rein, weil der Torhüter zu weit vorne steht. Ausgemerzt hat man endlich den Anstoßbug: Man kann nicht einfach vom Mittelkreis abziehen und beobachten, wie der Goalie beim Fangen hinter die eigene Linie kommt.

Die neuen Standards

Zurück zu Argentinien und Deutschland. Es gibt jetzt Ecke und die Jungs mit dem Adler auf der Brust nutzen eine einstudierte Variante: Die kopfballstarken Ballack und Klose rennen nach Ausführung von der Strafraumgrenze im Zickzack zum Elferpunkt, Gomez sorgt im Fünfmeterraum mit drei, vier Haken für Unruhe. Man kann Freistößen und Ecken jetzt eine individuelle Note verpassen, indem man sich Taktiken mit vorher aufgezeichneten Laufwegen zurechtlegt (Video: Standards). Der neue Editor ist denkbar einfach zu bedienen und erlaubt weitreichende Manöver für bis zu neun Spieler in acht Gebieten um den Strafraum; diese kann man einzeln anwählen und ihre Laufwege aufzeichnen. Davon kann man bis zu vier Routinen speichern und dann per Digikreuz im Spiel abrufen.

Das ist ein kreativer Zusatz, der Bewegung in die Standards bringt und zum Experimentieren einlädt! Genau so wie die schnellen Freistöße im Mittelfeld, die clever ausgeführt von der einen auf die andere Sekunde für Torgefahr sorgen können. Aber keine Bange, was die aufgezeichneten Standards angeht: Bisher konnten wir keine todsicheren Skripte entwickeln, die quasi keine Abwehrmöglichkeit bieten; das liegt auch daran, dass die Defensiv-KI automatisch gut mitläuft und Spieler deckt. Natürlich kommt es je nach Richtung und Drall des Balles trotzdem zu direkten Treffern nach Ecken.
              

Kommentare

johndoe803702 schrieb am
Ist es normal, dass das Spiel auf Amateur so schwer ist?
Im Gegensatz zu Fifa 09 verliere ich bei Fifa 10 jedes Spiel und bekomme kaum Tore hin, da ich es deutlich schwerer als den Vorgänger finde.
Ach gäbe es doch wieder den Anfängermodus, dann wäre das Spiel auch etwas für mich.
!pablo! schrieb am
Das Spiel würde online echt Laune machen wenn nicht (fast) jeder bei nem Rückstand abbrechen würde :roll:
n0sk86 schrieb am
habe seit kurzen ne ps3 und muss sagen fifa10 im vergleich zur pc version is ja ein unterschied wie tag und nacht!
die pc version is echt ein schlechter witz!!! vorallem der grafikunterschied!!!ea macht alles kaputt :( als wenn man zwei verschiedene spiele spielt.
muss aber sagen fifa09pc ist besser als fifa10ps3 ^^ aufm rasen jedenfalls von den menüs und modis natürlich nicht!
naja wie immer geschmackssache
zh-mister schrieb am
Ich finde FIFA 10 auf der Xbox360 genial! Muss aber auch sagen dass ich Fifa ansonsten nur auf dem PC gespielt habe... Mit PES kann ich gar nichts anfangen, wird meiner Meinung nach extrem gehypet!
Staatsminister schrieb am
Jetzt habe ich dieses Mega Ober Affengeile Fifa10 bei meinem Bruder auf seiner XBOX gespielt. Und kam mir vor wie zu Rahns Zeiten. STANDFUßBALL!!!
Null Dynamik, Null Taktik. NIX! Man ist der Computer KI dermassen hoffnugslos ausgeliefert das es einfach keinen Spaß macht.
Ich bin durch PES 2010 auf der Wii für diese elend träge langweilige "Steuer einen Mann und hoffe ansonsten auf die Computer KI" Fußball Arcade Kicks absolut verbrannt.
Die einzige Fußballsimulation fmit zugegeben schlechterer Grafik aber einem Bombastischen Gameplay gibt es einzig und allein auf der Wii durch die "Playmaker" Steuerung. Alles andere wirkt vom Anspruch her auf mich, nur noch wie reiner Kinderquatsch mit Michael Schanze.
schrieb am