Im Test:
Total verboingt?
Das Spiel ist denkbar einfach: Ich raffe so viele Sterne wie möglich zusammen, vermeide die Bekanntschaft mit grimmigen Spinnen sowie anderem intergalaktischem Getier und rette mich schließlich ins Raumschiff. Dort wartet schon mein gierig grinsender Kollege »Refresh« auf mich.
Er verbringt die meiste Zeit damit, die frisch erbeuteten Sterne und das halbe Raumschiffinventar bei Ebay zu verticken. Statt meinen Helden selbst zu steuern, greife ich auf die zahlreichen Gummi-Seile zurück, welche die Aliens freundlicherweise auf den karg gestalteten Planeten hinterlassen haben. Wiley klammert sich automatisch an einer Leine fest, wenn er in ihre Nähe gelangt. Meine Aufgabe ist es, ihn mit dem Stylus zu berühren, nach unten zu ziehen, das Seil bis zum Bersten zu spannen und ihn schließlich zum nächsten Exemplar zu katapultieren. Erwische ich das zweite Seil im richtigen Timing, saust er dank einer Kombo besonders schnell weiter. Außerdem kann ich die Flugbahn durch ein kurzes Tippen korrigieren. Sind genug Sterne eingesackt, lassen sich die pechschwarzen Gummibänder sogar in Superseile verwandeln, welche Wiley zum Ausgangs-Schlüssel schleudern. Ab und zu helfen mir auch die sporadisch in den Levels verteilten Flipper-Bumper zum Ziel. Nicht nur im Kampf gegen den Superpanda lässt der kleine Wiley (links oben) sich herumschleudern: Einfach antippen, das Seil spannen, loslassen - und schon düst er durch die Lüfte (iPhone).
Die Steuerung mittels Stylus funktioniert zwar gut, doch der monotone Spielablauf sorgt schon nach kurzer Zeit für herzhafte Gähnattacken. Zur leicht narkotisierenden Wirkung gesellt sich noch ein weiteres Ärgernis - ab und zu macht mir die störrische Kamera einen Strich durch die Rechnung: Sobald ich das Seil spanne, rutscht das Bild in die Ausgangsposition zurück, wodurch sich ein eigentlich korrekt angepeilter Stern nicht mehr auf Anhieb erreichen lässt. Zu den 32 Standard-Levels gesellen sich eine Hand voll Bosskämpfe gegen albern gestaltete Fieslinge wie einen kunterbunten Superpanda. Darüber hinaus bietet das Spiel zwei kleine Bonus-Modi: Im »Schnalztraining« arbeite ich mich mit einer begrenzten Zahl an Schnipsern ans Ziel, im Modus »Strategerie« baue ich eine vorgegebene Menge Seile und Bumper ins Level ein, mit denen ich Wiley zum Raumschiff katapultiere. Wer will, darf seinen DS drahtlos mit bis zu drei anderen Handhelds verbinden. Auch wenn die Gegner das Spiel nicht besitzen, können vier Spieler in einer Reihe einfacher Rennen um die Wette flippen. Durch das hektische Dauerzupfen fallen die Matches aber noch anstrengender und ermüdender aus als im Einzelspiel.
Total verbockt!
Die iPhone-Umsetzung bietet nur 24 Levels - wer sich durch weitere 24 Exemplare schnipsen möchte, muss sich für 1,49 Euro das Erweiterungspaket zulegen. Ich kann mir allerdings kaum vorstellen, dass sich jemand freiwillig viel weiter als durch die ersten Stufen quält: Die Grafik wirkt zwar ein wenig detaillierter als auf Nintendos Handheld, Konami hat bei der Umsetzung derart geschlampt, dass das Spiel regelrecht zur Ruckelorgie verkommt. Details zur iPhone-Fassung:
Getestete Version: 1.0.0
Größe: 51,5 MB
Preis (21.1.10): 3,99 EuroDank ständiger Slowdowns wird das monotone Gezupfe noch eine ganze Ecke zäher. Sowohl auf einem alten iPhone als auch auf einem flotteren iPod Touch mit 32 GB Speicher trat das Problem auf. Außerdem müssen Apple-User auf den Multiplayer-Modus verzichten; das »Schnalztraining« und der »Strategerie«-Baukasten werden aber mitgeliefert.
Fazit
Wileys Wireway degradiert den Spieler zum Fließbandarbeiter: Zu Beginn macht es noch Laune, den grinsenden Helden durch die Levels zu schleudern - auf Dauer wirkt das ununterbochene Gezupfe aber ähnlich spannend wie Deutschlands schönste Bahnstrecken im öffentlich-rechtlichen Nachtprogramm. Namcos ähnlich gestricktes Go! Go! Cosmo Cops versteht es viel besser, Abwechslung in die Routine zu bringen. Statt stupidem Dauergezupfe gibt es dort einen guten Rhytmus zwischen Hangeln, Schleudern und Schießen. Schade um's schöne Design von Wiley und seiner Crew, denn die Slapstick-Zwischensequenzen sind herallerliebst gestaltet. Die DS-Version geht immerhin als lustiger Pausenfüller durch - iPhone-Besitzern rate ich dagegen von Kauf ab, denn die starken Slowdowns der misslungenen Umsetzung machen das Spiel viel zu träge.
Pro
Kontra
Wertung
NDS
Schade ums knuffige Design: Das montone Dauerzupfen taugt nur als Plattform-Snack für zwischendurch.
iPhone
Starke Slowdowns machen die misslungene iPhone-Umsetzung schrecklich träge.
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