Test: Majin and the Forsaken Kingdom (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Namco Bandai
Release:
26.11.2010
26.11.2010
Spielinfo Bilder Videos
Rätselspaß im Team

Wer sich lautlos von hinten anschleicht, kann einen tödlichen Hieb landen - ansonsten heißt es: Kämpfen!
Ich kann dem von der KI gesteuerten Majin zwar nur rudimentäre Befehle wie Anhalten, Folgen oder Aktion einleiten geben, aber ohne ihn würde ich keinen Kampf bestehen und viele Rätsel nicht lösen - er kann z.B. elektrische Geräte in Gang, Gegenstände über Wind in Bewegung bringen und schwere Hindernisse aus dem Weg räumen. Und oftmals muss man die Akrobatik Tepeus mit der Kraft des Riesen verbinden: Erst eine Kiste verschieben, dann wie in einem Jump'n Run über Abgründe springen, per Hebel ganz oben einen Riegel entfernen, den Majin rufen, die Tür unten öffnen lassen - weiter geht`s. Das Schöne ist, dass seine Wegfindung selbst über weite Strecken optimal funktioniert: Wenn man ihn ruft, klettert er auch selbstständig über Hindernisse.

Der Großteil des Spiels lebt von cleveren Aufgaben in angenehm großen Arealen. Es gibt viel zu entdecken und auszuprobieren: Mal muss man metallene Gondeln wie in einem Logikspiel verschieben oder Wasser so transportieren, dass sich Apparaturen bewegen. Mal muss man Katapulte richtig mit Gewichten oder Munition bestücken und ausrichten, um Wege frei zu schießen oder Stromleiter so aneinander reihen, dass sie einen Kreis ergeben - es gibt immer etwas zu tun. Gerade Freunde mehrstufiger Puzzles kommen auf ihre Kosten, zumal der Majin immer mehr arkane Kräfte gewinnt, die dann blockierte Teile der Welt öffnen und die darin verborgenen Rätsel lösbar machen. Auch Schatzsucher werden sich freuen: Es gibt überall versteckte Kisten.

Kampf im Duett

Und das geht im Team wesentlich effizienter: Der Majin kann den Helden werfen, selbst zuschlagen oder laut brüllen.
Ich bin als menschlicher Held zwar flinker als der Majin, aber auch schwächer, so dass koordinierte Attacken und Teamwork gegen die feindlichen Kreaturen wichtig sind. Wenn Tepeu alleine antritt, hat er mit seiner Stoßattacke und der einfachen Ausweichrolle kaum eine Chance - nur wenn er sich ungesehen an die Monster heran schleicht, kann er sie auf einen Streich töten. In diesen Situationen serviert das Spiel mit seinen drei Alarmstufen durchaus so etwas wie Stealth-Action light, denn man muss auf seine Deckung und Patrouillenrouten achten. Sehr effektiv funktionieren auch hinterhältige Attacken im Team: Man kann den Majin an einer brüchigen Wand postieren, ein paar Monster dorthin locken und ihm den Befehl zum Einsturz geben.

Aber ist man einmal entdeckt, hat man in der offenen Schlacht alleine schlechtere Karten. Erst der riesenhafte Freund kann über sein Brüllen z.B. alle Feinde im Umfeld zurückwerfen oder mit mächtigen Hieben betäuben. Dann muss man schnell sein und die am Boden liegenden Feinde treffen - irgendwann blinkt ein Kombosymbol auf und man kann recht ansehnliche Spezialangriffe ausführen; mal macht man einen Salto plus Hieb, mal wirft einen der Majin auf die Gegner.

Fürsorge im Team

Mit der Zeit wachsen die körperlichen und magischen Kräfte des Riesen: Die kommen vor allem in vielen Rätseln zum Einsatz.
All das kann man noch mit magischen Angriffen kombinieren, aber unterm Strich ist das Kampfsystem sehr simpel und nicht gerade anspruchsvoll, was Konter, Immunitäten oder Ähnliches angeht. Man haut so lange drauf, bis die Kombo möglich ist, drückt den Knopf und wird quasi automatisch ins Gefecht bzw. auf den Feind geschmissen. Hinzu kommt eine gewisse Hektik, denn die Kamera schwenkt gerade bei den akrobatischeren Team-Kombos wild hin und her, so dass man manchmal gar nicht genau erkennt, welches Manöver man gerade ausgeführt hat oder wo man ist.

Trotzdem kann der Majin getötet werden und das sorgt durchaus für Spannung: Denn es gibt fiese Monster, die auf seinen Rücken springen und ihn quasi aussaugen, fliegende Kreaturen, die ihn von oben attackieren oder auch Fernkämpfer, die seine Lebenspunkte perforieren - in diesen Momenten ruft der Majin um Hilfe. Dann muss Tepeu schnell reagieren, indem er sie ausschaltet oder z.B. Geschosse einsetzt, um sie abzulenken. Manchmal helfen auch explosive Fässer oder gasgefüllte Vasen. Und wenn alle Stricke reißen, kann man ihn auch direkt heilen, wenn man denn die entsprechende Pflanze eingesammelt hat: Dann steht er da, bedankt sich artig und man muss wieder grinsen.    

Kommentare

Supabock- schrieb am
Hab das Spiel per Zufall in der Stadtbibliothek entdeckt (2? für 2 Wochen),
Und bin jetzt 5 Stunden effektive Spielzeit drin, gerade das Blitzupgrade gefunden,
Mir gefällt es ziemlich gut, abgesehen natürlich vom verkackten Voiceacting
Und der etwas mauen Grafik.
Bin gespannt, wie es weiter geht und was da noch alles kommt...
iurtghreugi schrieb am
So, ich bin jetzt fast durch, und mein positiver Eindruck hat sich noch deutlich verstärkt. Ein absoutes Klassespiel in meinen Augen. Jedoch benötige ich leider, ausgerechnet beim letzten Kampf, etwas Hilfe, ich hoffe es kann mir jemand helfen.
Spoiler
Show
Ich bin wie gesagt beim letzten Boss (Xolotl glaube ich heißt der oder so). Bis jetzt habe ich es geschaft, Toci aus dem Kristall zu befreien, die kämpft jetzt mit ihrem Vater, und ich muss mich mit dem zum Schatten bekehrten Majin rumschlagen. Aber was muss ich tun? Überall liegen diese Leiter rum, mit denen man Elektrizität weiterleiten kann. Außerdem noch Bomben. Ich habe jetzt schon mehrfach versucht, die dem Majin in den Weg zu legen, denn er spuckt manchmal Feuer. Einige sind auch schon explodiert, aber passiert ist nichts. Genauso habe ich auch versucht, die Leiter einzusetzen, wenn der Majin seine Blitze schleudert, aber auch hier keine sichtbarer Erfolg :? . Muss ich vielleicht irgendwas wegsprengen oder wie oder was?!?
Ich bin normalerweise jemand, der alles selber schaffen will, aber hier verliere ich nun die Geduld, da ich irgendwann einfach doch mal draufgehe, und dann wieder alles von vorne, das nervt. Ist jemand evtl. schon durch und kann mir einen Tipp geben?
Edit: Ok, hat sich erledigt, habs selber rausgefunden. War auch gar nicht so schwer...
Spoiler
Show
Ich hab nur wieder mal viel zu kompliziert gedacht, es war so simpel: einfach die Maske am Kopf des Majin mit Schlägen eindecken. Mann, wie peinlich :oops: ...na ja, nun bin ich jedenfalls durch.
Echt ein geniales Spiel, für mich der Überraschungshit in diesem Jahr. Leider geht es wohl neben den ganzen Blendertiteln á la CoD, Assassins Creed etc. komplett unter, echt schade, da hier eine wahre Spielspaßperle darauf wartet, gespielt zu werden.
KingDingeLing87 schrieb am
Mich hat die Demo davon überzeugt, das Spiel aufjedenfall im Auge zu behalten.
Und der Test jetzt, bekräftigt mich darin dieses Spiel zu zocken. :D
Roger Whittaker schrieb am
Culé hat geschrieben:Ich konnte mich nun doch nicht zurückhalten und habe Majin gestern gleich nach Erhalt mal angezockt. Was darin endete, dass ich es ca. 5 Stunden am Stück gespielt habe. Damit ist wohl auch schon geklärt, ob es mir gefällt.
Ich finde, dass es ein richtig schönes Spiel geworden ist. Mir macht es einfach total viel Spaß, durch die weitläufige Spielwelt zu laufen, den günstigsten Weg rauszutüfteln und gemeinsam mit dem Majin die nicht zu häufigen Kämpfe zu bestreiten (oder mich durchzuschleichen). Schön finde ich besonders, dass der Fokus nicht so sehr auf Kämpfen ausgerichtet ist, sondern mehr auf Erforschen und Rätseln. Auch ist dieses Spiel wenigstens nicht komplett für total Verblödete designed, ich muss gelegentlich sogar richtig meinen Grips anstrengen, etwas, was heutzutage ja nicht mehr allzu oft vorkommt :roll: .
Die Atmosphäre ist wirklich gelungen, es hat etwas Märchenhaftes an sich, wenn ich mit den Tieren spreche und sie mir Tipps geben, oder wenn ich mit dem Majin unter einem Baum sitze und mich mit ihm unterhalte. Ich kann mir natürlich denken, dass gerade dieses Märchenhafte für viele Spieler der "Generation Modern Warfare" ziemlich uncool rüberkommt (Achtung Polemik :wink: ), aber für mich ist das eine echte Wohltat, mal nicht mit stumpfem Schnetzeln und Helden, die zu geil für diese Welt sind, konfrontiert zu werden. Irgendwie hat "Majin and the Forsaken Kingdom" einen Oldschool-Touch, der es mir unheimlich symphatisch macht. Es will nicht stylisch sein, sondern einfach nur ein Spiel, das Spaß macht. So etwas ist seltsamerweise in meinen Augen heute eher selten geworden. Nachdem meine Frau so ca. 1 Stunde zugesehen hatte, meinte sie: "Das wirkt irgendwie wie ein altes Spiel von früher", und damit meinte sie nicht die zugegebenermaßen müde Grafik, sondern das Gameplay.
Die Technik ist, wie eben schon angedeutet, wirklich nicht so berauschend, aber das ist mir persönlich sowieso schon immer recht egal gewesen. Ich spiele es auf Englisch,...
iurtghreugi schrieb am
Ich konnte mich nun doch nicht zurückhalten und habe Majin gestern gleich nach Erhalt mal angezockt. Was darin endete, dass ich es ca. 5 Stunden am Stück gespielt habe. Damit ist wohl auch schon geklärt, ob es mir gefällt.
Ich finde, dass es ein richtig schönes Spiel geworden ist. Mir macht es einfach total viel Spaß, durch die weitläufige Spielwelt zu laufen, den günstigsten Weg rauszutüfteln und gemeinsam mit dem Majin die nicht zu häufigen Kämpfe zu bestreiten (oder mich durchzuschleichen). Schön finde ich besonders, dass der Fokus nicht so sehr auf Kämpfen ausgerichtet ist, sondern mehr auf Erforschen und Rätseln. Auch ist dieses Spiel wenigstens nicht komplett für total Verblödete designed, ich muss gelegentlich sogar richtig meinen Grips anstrengen, etwas, was heutzutage ja nicht mehr allzu oft vorkommt :roll: .
Die Atmosphäre ist wirklich gelungen, es hat etwas Märchenhaftes an sich, wenn ich mit den Tieren spreche und sie mir Tipps geben, oder wenn ich mit dem Majin unter einem Baum sitze und mich mit ihm unterhalte. Ich kann mir natürlich denken, dass gerade dieses Märchenhafte für viele Spieler der "Generation Modern Warfare" ziemlich uncool rüberkommt (Achtung Polemik :wink: ), aber für mich ist das eine echte Wohltat, mal nicht mit stumpfem Schnetzeln und Helden, die zu geil für diese Welt sind, konfrontiert zu werden. Irgendwie hat "Majin and the Forsaken Kingdom" einen Oldschool-Touch, der es mir unheimlich symphatisch macht. Es will nicht stylisch sein, sondern einfach nur ein Spiel, das Spaß macht. So etwas ist seltsamerweise in meinen Augen heute eher selten geworden. Nachdem meine Frau so ca. 1 Stunde zugesehen hatte, meinte sie: "Das wirkt irgendwie wie ein altes Spiel von früher", und damit meinte sie nicht die zugegebenermaßen müde Grafik, sondern das Gameplay.
Die Technik ist, wie eben schon angedeutet, wirklich nicht so berauschend, aber das ist mir persönlich sowieso schon immer recht egal gewesen. Ich spiele es auf Englisch, die Sprecher sind ok...
schrieb am