Im Test:
Harte Probe für die Augen
Auch an anderer Stelle wirkt das Ein-Mann-Projekt etwas ungeschliffen: Am stärksten fällt das am faden Gegner-Design auf. Während sich in Konkurrenztiteln wie Mutant Storm: Reloaded fantasievolle Wesen tummeln, wirken die Widersacher hier wie aus einem billigen Baukasten. Kleine graue Schiffchen mit blauen Streifen, große graue Schiffchen mit roten Streifen und besonders hässliche graue Schrottklumpen – und all das beinahe nicht animiert. Das Exotischste im Programm sind ein schlichter Metallwurm und eine Art Weltraumseestern. Je nach Modus stürmen die Widersacher meinen Bildschirmausschnitt ein Lied lang. Im Überlebensmodus kämpfe ich bis zum Tod und beim Boss-Rush ausschließlich gegen dicke Brocken. Wem das alles zu hektisch ist, der kann im Chill-Modus mit unendlich vielen Leben und komplett aktivierten Extras entspannen. Die Steuerung funktioniert wie bei der Konkurrenz: Der linke Stick des 360-Controllers bewegt das Schiffchen, der rechte die Schussrichtung. Mit den Knöpfen lassen sich Bomben und freigeschaltete Extras wie ein Schild, ein fetter Laser und kleine Abwehrraketen starten. Auf Wunsch darf man auch mit der Tastatur steuern und der Maus zielen, was ähnlich flott und präzise funktioniert.
Die Macht der Musik
Das Design allein sorgt also nicht für Begeisterung, doch wie sieht es mit dem Aufbau der Wellen aus? Die Action wird zwar aus der Struktur einer mp3-Datei berechnet, reagiert aber trotzdem kaum auf den Beat, leise Passagen oder andere dynamische Elemente. Die Schiffchen flutschen nicht im Takt der Musik auf den Schirm; stattdessen wirkt der Aufbau meist beliebig. Ob ich nun ein 400 BPM schnelles, überladenes Speedcore-Stück von m1dy, einen ruhigen Film-Soundtrack oder die Drei Fragezeichen einlege: Der Angriff der Gegnerwellen ähnelt sich stark. Einen großen Unterschied gibt es lediglich beim Strobo-Effekt, welcher bei hektischen Tracks entsprechend wild im Takt flackert.
Trotzdem sollte man die Macht der eigenen Lieblingslieder nicht unterschätzen. Als ein paar Stücke von DJ Seduction aus meinem Headset wummerten, machte mir das Ballern gleich doppelt so viel Spaß – und auch die sich ständig wiederholenden Gegner empfand ich nicht mehr als so tragisch wie zuvor. Der mitgelieferten Trance- und Dubstep-Stücke passen übrigens auch recht gut zur Action.
Motivierende Extras
Für Motivation sorgt auch das Rang- und Perk-System: Nach einem guten Spiel steige ich auf und schalte nach und nach jede Menge sinnvolle Extras frei, welche ich in einer Hand voll Slots geschickt miteinander kombinieren kann. Dazu gehören die beschriebenen Extrawaffen, ein schneller ansteigender Multiplikator und viele andere nützliche Kleinigkeiten, welche die Punkte schneller in die Höhe steigen lassen. Schön auch, dass die Koop-Matches übers Netz so gut flutschen.
Für Online-Spiele muss man allerdings den in der Hülle liegenden Code für Steam einlösen, die Disk-Version bleibt dagegen offline. Hat man ein Spiel eröffnet und sich mit einem Freund oder Fremden verbunden, geht es los. Das Spiel überprüft gemeinsame Lieder und ermöglicht eine kooperative oder kompetitive Punktejagd – entweder mit freigespielten oder voreingestellten Extras. Auch einige Bestenlisten sind in der Steam-Fassung enthalten; allerdings nicht nach einzelnen Liedern, sondern nach bestimmten
Was taugen die Umsetzungen für PSN und iOS?
Die PS3-Version unterscheidet sich kaum von der Steam-Fassung. Die iOS-Umsetzung wurde dagegen deutlich abgespeckt: Statt 23 liegen nur noch vier Musikstücke bei, eigene Lieder nutzt man per iTunes-Einbindung. Bestenlisten gibt es auch hier, der Multiplayer wurde aber gestrichen. Positiv ist, dass sich das Spiel auch auf dem Touchscreen fast genau so präzise steuert wie mit Sticks oder Maus. Zusätzlich gibt es sinnvolle Feineinstellungen wie verschiebbare Sticks oder einen Linkshänder-Modus. Ungeduldige können sich außerdem Ingame-Währung oder ein besseres Gold-Schiff direkt in der App kaufen. Im Indie-Bereich von Xbox Live ist übrigens der Vorgänger Beat Hazard erhältlich. Da er sich zu stark von der Ultra-Edition unterscheidet, haben wir ihn in diesem Test aber nicht berücksichtigt.
Fazit
Die Idee ist gut, doch Beat Hazard macht zu wenig draus: Obwohl die Gegnerwellen des Zweistick-Shooters aus mp3-Dateien berechnet werden, reagieren sie viel zu wenig auf die Musik. Sicher, die Projektile blitzen im Takt, doch der Strobo-Effekt ist deutlich anstrengender für die Augen als in anderen Psychedelik-Shootern wie Gridrunner Revolution. Warum drehen stattdessen nicht die Gegner rhythmisch ihre Bahnen? Auch das Design der grauen Schiffchen wirkt im Vergleich zur Konkurrenz schrecklich fade. Wenn man sich an den Minimalismus des Ein-Mann-Projekts gewöhnt hat, wird die schnelle Arcade-Action aber doch noch interessant. Vor allem das Freischalten und Kombinieren der zahlreichen Extras und die spaßigen Koop-Matches übers Netz motivieren. Außerdem sorgt das Zerballern von Gegnern zur eigenen Lieblingsmusik für ein verdammt gutes Gefühl – selbst wenn diese Gegner lieblos gestaltet sind. Wer sich nicht zu viel von den berechneten Levels verspricht, sollte also ruhig einen Blick riskieren. Mit Highlights wie Super Stardust Delta kann das kleine Indie-Projekt aber bei weitem nicht mithalten.
Pro
Kontra
Wertung
PC
Gute Idee, schlichte Umsetzung: Das Ballern zur Lieblingsmusik und zahlreiche Extras motivieren - doch die fade designten Gegner reagieren kaum auf den Rhythmus.
iPad
Der iOS-Version fehlen der Online-Modus und ein Großteil des Soundtracks.
PlayStation3
Gute Idee, schlichte Umsetzung: Das Ballern zur Lieblingsmusik und zahlreiche Extras motivieren - doch die fade designten Gegner reagieren kaum auf den Rhythmus.
iPhone
Der iOS-Version fehlen der Online-Modus und ein Großteil des Soundtracks.
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