Hard 2 Morrow17.02.2010, Jan Wöbbeking
Hard 2 Morrow

Im Test:

Twisted Bytes verpasst der Indie-Games-Rubrik von Xbox Live Arcade eine Extraportion Testosteron: Das futuristische Sportspiel Hard 2 Morrow der ehemaligen Games Academy-Studenten strotzt nur so vor männlichen Zutaten: Aus den Boxen schrabbeln finstere Metal-Akkorde, die Gladiatoren zwängen sich in ebenso martialische wie hautenge Metallrüstungen und der an Unreal Tournament erinnernde Kommentator stachelt schlechte Spieler an:

»Player One: You suck!«

Atomkraft? Nein danke! Die Gladiatoren von Hard 2 Morrow legen alte Meiler auf unkonventionelle Weise still.
Sogar die Entwickler selbst schrecken nicht davor zurück, sich zu Promo-Zwecken gegenseitig mit massiven Möbelstücken zu verprügeln . Auf dem Spielfeld geht es etwas friedlicher zu als in den Berliner Büros: Im Grunde ist Hard 2 Morrow nur ein Klon des Videospielopas Pong - allerdings mit ein paar frischen Extras: Die Kugel lässt sich neuerdings auffangen, so dass man z.B. einen Wurf antäuschen und die Kugel danach auf die gegenüberliegende Seite flitzen lassen kann. Die Wurfrichtung lässt sich mit den Feuerknöpfen bestimmen. Wehrt man das Geschoss direkt ab und schleudert es ohne Pause zurück, baut sich eine Kombo-Anzeige auf und man richtet noch mehr Schaden am gegnerischen Reaktor an. Das Ziel ist es, den durch Kernkraft betriebenen Generator hinter dem Gegner zum Supergau zu bringen.

Für zusätzliche Würze im hektischen Spielablauf sorgen kleine Extras wie verwirrende Flugbahnen und eine kurzzeitige Laser-Zielvorrichtung. Außerdem kann man sich mit kurzen Quicktime-Einlagen den Anstoß unter den Nagel reißen oder eine »Finisher« vom Stapel lassen. Leider darf man sich nur vor der eigenen Konsole mit einem menschlichen Gegner oder einem Bot messen. Langfristig motivierende Online-, Karriere- oder Turnier-Modi fehlen. Es habe in den zweieinhalb Entwicklungsmonaten einfach die Zeit für eine Internet-Unterstützung gefehlt, erklärt Alexander Lüpke auf Nachfrage - wenn sich das Spiel einigermaßen verkaufe, werde ein entsprechendes Update nachgereicht. Immerhin stehen für die lokalen Duelle schon jetzt einige lustige Regelvariationen zur Auswahl, bei denen z.B. der Ball an Geschwindigkeit gewinnt oder der Bildschirm mit Farbklecksen zugekleistert wird.     

Fazit

Schade, dass Hard 2 Morrow keinen Online-Modus besitzt - das martialische Spielchen mit dem kernigen Metal-Soundtrack wäre wie gemacht für kleine Internet-Partien. Auch davon abgesehen fällt der Umfang des Pingpong-Klons winzig aus: Es gibt weder eine Liga noch Turniere, eine Karriere oder sonstige Errungenschaften, welche sich seit dem Erscheinen des Vorbilds in der Welt der Sportspiele etabliert haben. Wenn man sich zu zweit vor die Glotze setzt, machen die flotten Duelle aber trotzdem erfreulich viel Laune: Die frischen Extras, Kombos und Quicktime-Events bringen noch mehr Zunder in die Matches. Auch die hübsch beleuchtete Arena macht im Vergleich zu anderen Titeln der Indie-Rubrik einen ansehnlichen Eindruck. Wer sich nicht am mickrigen Umfang stört, sollte seine Freunde also ruhig zum SciFi-Pong herausfordern.

Pro

<P>
launige Pong-Duelle
sinnvolle Kombos, Extras und Quicktime-Events
lustige Regelvariationen für zwei Spieler
kerniger Metal-Soundtrack</P>

Kontra

<P>
kein Online-Modus
auch für Solisten nur simple Einzelmatches gegen die KI
weder Karriere noch Turniermodus o.ä.
nur eine Arena und vier Gladiatoren</P>

Wertung

360

Die flotten Pong-Duelle machen kurzfristig Laune, bieten statt Online-Modus und Karriere aber nur einfache Zweispieler- und Botmatches.

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